Ton- und Lichtanlage über ein Stromaggregat

  • Wir wollen ein Gartenfest mit 2 Livebands veranstalten, allerdings gibt es auf dem Gelände weit und breit keinen Stomanschluss. Deswegen muß die gesamte Ton- und Lichtanlage über ein Stromaggregat laufen.
    Geplante ist Tonanlage mit ca. 3,5 kW und Licht mit ca. 6 kW.
    Ein Kumpel von mir könnte ein Baustromaggregat besorgen, reicht das ?
    Wie sieht es mit Überspannung aus?
    Wer von euch hat Erfahrungen damit?

  • Hallo, wir arbeiten oft mit aggregaten, auch immer mit Baustromgeräten, aber man muß natürlich darauf achten das es in der richtigen Leistungsklasse + ca. 30% dimensioniert ist. das braucht man schon um Spitzen abzufangen. welche Marke ist das aggi denn?

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Zitat


    Gelände weit und breit keinen Stomanschluss. Deswegen muß die gesamte Ton- und Lichtanlage über ein Stromaggregat laufen.
    Geplante ist Tonanlage mit ca. 3,5 kW und Licht mit ca. 6 kW.


    Unbedingt noch beachten: "Gastro" braucht auch Strom. In eurem Fall würde ich dafür mal 3,6kW veranschlagen....
    (Kühlschrank. Kaffeemaschinen usw.)


    Backline auch nochmal 3,6kW


    hab ich was vergessen?!


    Zitat


    Ein Kumpel von mir könnte ein Baustromaggregat besorgen, reicht das ?


    OK... Rechnen wir mal ein wenig....


    Ton: 4,0 kW = 17,50 A
    Licht: 7,0 kW = 30,50 A
    Backline 3,6 kW = 16,00 A
    Gastro: 3,6 kW = 16,00 A
    ------------------
    18,2 kW = 80,00 A
    ==================


    bei einem durchschnittlichen Cos. Phi von 0,8 (davon sollte man IMHO ausgehen)und einer Sicherheitsreserve von 20% hast du dann eine Anschlußleistung von 27,3 kVA
    <font size=+1>
    (18,2kW/0,8)*120
    ----------------------- = 27,3 kVA
    100 ========
    </font>


    Zitat


    Wie sieht es mit Überspannung aus?


    Ihr braucht einen Spannungs und Frequenzstabilen Generator...


    Zitat


    Wer (von euch) hat Erfahrungen damit?


    Auf jeden Fall die Firma Aggrekko


    Phil



    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: phil am 2002-06-13 09:41 ]</font>

  • Also ich hätte dir auch noch nen Tip, und das aus sehr guter(bzw. schlechter) Erfahrung. Wenn möglich, schau ob du das ganze nicht auf 2 Aggregate aufsplitten kannst, Ton da, Licht und restlicher gruscht am anderen. Kühlschränke und ähnliches können die herlichsten Effekte in deinen Ton mit einbringen und du bist echt machtlos.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Danke für die schnellen Antworten!
    1. Wir brauchen wohl kein Strom für Gastro.
    2. Backline wird denke ich auch weniger brauchen(1 Marshall-Gitarrenstack + 1 mittlerer Bassverstärker)
    3. Da wir wohl kein Geld übrighaben, ist wohl kein zweites Aggregat und auch kein Überspannungsschutz drin. Da unser befreundeter Verleiher soetwas nicht im Programm hat. Meint ihr, dass ich sowas auf jedenfall besorgen sollte?
    Ich habe schon mal gehört, dass man mehrere Aggregate benutzen sollte. Habt ihr auch schon gute Erfahrungen damit gemacht (d.h. Ton und Licht ohne Störgeräusche auf einem)


    Danke MfG Fred

  • Das hängt von den Dimmern ab!


    Und bei der Berechnung weiter oben wurde glaube ich 6kW Licht und 3,5kW Ton angenommen.


    Ist da vielleicht der Verlust in Dimmer und Endstufe vergessen worden?


    Und das A & O ist die symetrische Verteilung auf die Phasen (was bei dem kleinen Besteck echt schwer ist!)


    Nur mal so...

  • Die Leistungen sind nur über den Daumen gepeilt. Aber ein neuwertiger Dimmer hat doch auch nicht mehr eine hohe Verlustleistung.


    Eine symetrische Belastung kann man ja unmöglich garantieren wenn das Licht auf allen drei Phasen hängt und lustig blinken soll.

  • Den Ton dann aber trotzdem auf alle drei Phasen verteilen, oder? Und habt ihr vielleicht noch tips, wass man machen kann, wenn es dann doch brummen sollte. mir würde da gerade spontan nur einfallen, den Dimmer abzuklemmen und statisches Licht bringen.
    Mit Generator erden, reicht es da eine Metallstange in die Erde zu stecken und mit dem Generatorgehäuse zu verbinden?


    Übrigens danke, dass ihr zu später Stunde noch Postings beantwortet.

  • @ fred: (Hey, das reimt sich!)


    Achte beim Mieten, Ausborgen oder Abholen des Aggregats auf jeden Fall auf seinen Zustand. Das bedeutet, gerade wenn´s etwas billiger ist und kein Techniker sich darum kümmert, manchmal die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg.
    Wenn das Gerät verdreckt ist, womöglich das Ölsystem und die Zündvorrichtung etwas alt und ungepflegt sind, dann kann das Aggregat beim Test laufen und bei einem späteren Versuch eben nicht mehr.
    Bei sehr billigen Geräten vielleicht besser ein zusätzliches Backup-Gerät besorgen.
    Werkzeug, passende Kleinersatzteile und dergleichen mitnehmen.


    Wenn der Servicefall eintritt, hat man entweder die 24-7-Notfallhandynummer des superfreundlichen Servicetechnikers von der ortsansässigen Verleihfirma (MVS z.B.)in der Hosentasche (eher unrealistisch) oder man sorgt vor und hilft sich selbst. Am besten beides.


    Übrigens: Equipment welches digitale Bauteile enthält, quittiert Probleme wie Spannungsabfall und -Spitzen oft mit Fehlern, Abschalten, Reset oder ähnlichem. Im schlimmsten Fall droht der Defekt.


    Nur so am Rande...


    Grüße


    Didi

  • Hey Didi
    Du machst mir ja richtig Mut. Das Aggregat kommt von einer Gartenbaufirma, Ersatzteile werden die uns kaum mitgeben und wohl auch keine Notfallnummer um den Chef nachts um 12 aus dem Bett zu klingeln.
    Aber ich werde mir jetzt das Aggregat die Woche erstmal anschauen, dann ist ja ein wenig abschätzbar ob es was taugt, oder ob es für den Arsch ist. Dann muss ich eben irgendwo anders eines ausleihen.
    Ich werde wohl auch auf möglichst viele digitale Geräte verzichten. Wenn das Hall dann mal kurz ausfallen sollte, ist das auch nicht so schlimm. Ich denke, ich werde auch mehrere Messungen mit dem Spannungsmesser vornehmen, bevor ich z.B. die Effekte ans Netz hänge.
    Ich hoffe nur, das nichts in Rauch aufgeht :eek:

  • Zitat


    ThoSchu schrieb am 2002-06-13 00:44 :
    Vor allem bitte das Aggregat erden!
    Je dicker die Kiste, desto weniger wird sie Dir eine "schräge" Last übel nehmen.


    Achte einfach ein wenig darauf...


    Hallole,


    Stromerzeuger im Kleinleistungsbereich unter 10 kW arbeiten üblicherweise als IT-Netz und benötigen daher keine Erdung. Als zusätzliche Schutzmassnahme ist eine Isolationsüberwachung, möglichst mit Abschaltung, sinnvoll.
    Wenn ein FI-Schutzschalter eingebaut ist handelt es sich aber wieder um ein TN-Netz, dann ist eine Erdung erforderlich. Diese Schutzmassnahme muss aber vor Ort von einer Elektrofachkraft geprüft werden. Die normalen 500mm Erdspiesse bringen kaum den erforderlichen Erdungswiderstand (immer mit reichlich wasser begiessen).


    Thema Schieflast:
    Hier kommt es ganz auf die Generatorart an. Asynchrongeneratoren hben im allgemeinen kein Schieflastproblem.
    Synchrongeneratoren sind da eher gefährlich, hier steigt unter Umständen (je nach Generator- und Reglerart) die Spannung der weniger belasteten Phase erheblich an (Gefahr von Überspannungsschäden).
    Stromerzeuger mit modernen elektronischen Reglern (z.B. "Eisemann"-High Protection) haben dieses Problem nicht, hier bleibt die Spannung auch bei extremer Schieflast in der Toleranz.
    Auf Schieflast zu "achten" ist beim Betrieb von Licht und Ton meines Erachtens nicht möglich (Licht geht an und aus, Musik wird laut und leise).


    Spannungsstabilität:
    Im allgemeinen reicht es die digitalen Geräte (und vielleicht den ganzen FOH) über eine frequenzunabhängigen Spannungsregler laufen zu lassen, z.B. Furman AR-2330.


    Ansonsten sehe ich das auch so: Am besten ein Aggregat für Ton + Backline mit ausreichend Leistungsreserven und ein weiteres für alles andere.


    Grüsse


    Detlef


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Detlef am 2002-06-13 08:16 ]</font>


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Detlef am 2002-06-13 08:24 ]</font>

  • Zitat

    Kabel für Licht und Ton getrennt zum Aggregat?


    Genau, denn jedes Netzkabel ist im Prinzip auch ein Netzfilter (und zwar eins, das nicht nachschwingt, im Gegensatz zu vielem, was man im Elektronikladen so kaufen kann).

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess