99dB in der Disko (betrifft nur Freistaat Bayern)

  • Interessante Sachen:


    - Lautstärke in Diskos ist Landessache
    - 99dB sollen es werden
    - Bußgelder


    =>
    unterschiedliche Regelungen, Landesbezogene Ausnahmeregelungen


    Studie über 20 Diskotheken in Bayern max. Pegel gemessene 127dB auf der Tanzfläche.
    Studie:
    http://www.lgl.bayern.de/gesun…hallpegel_diskotheken.htm


    Weitere Infos bitte aktuell in Bayern den Medien entnehmen!



    Aktueller Hinweis:


    http://www.stmugv.bayern.de/ak…tailansicht.htm?tid=12243
    http://www.br-online.de/bayern…705-disko-laerm/index.xml



    Paforum-Links:


    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?p=418633&sid=cd8ac9d332452ec0afe00c8c2338f58f
    http://www.pa-forum.de/phpBB/viewtopic.php?p=381866&sid=c472bd0536316974ea8dbf06e1ee5319

  • Wie ich aber in der Presse gelesen/gehört hab, will der Herr Schnappauf seinen Vorschlag Bundesweit durchsetzten, so hab ich das halt mitbekommen. Ansonsten enthalte ich mich noch einer Wertung.

  • Ehrlich gesagt finde ich 99dB als Schallgrenze gar nicht mal so niedrig.
    Ich finde das einen guten Kompromiss zwischen Arbeitsschutz und Freizeitspass. Nebenbei bevorzuge ich lieber ein gutes Klangbild als unbedingte Spitzenlautstärken.


    Aufregen kann man sich eher bei behördlichen Auflagen, die den Veranstalter nur 80dB gestatten.


    Was ich aber eher unqualifiziert finde ist, daß durch diese politische Idee die Medien wieder voll davon sind, daß Discotheken für Schwerhörigkeit bei jungen Leuten verantwortlich sind. Keiner redet davon, daß die Dauerbeschallung auch von viel leiseren Musikquellen via Kopfhörer viel größeren Schaden anrichtet als ein gelegentlicher Discobesuch.



    Zitat von "www.lgl.bayern.de"

    Auch das Vorliegen eines DJ-Führerscheins (...) führt nicht dazu, dass der empfohlene Richtwert eingehalten wird


    wer hätts gedacht? :)

  • ich kann mich mringhoff nur unkommentiert anschliesen... :!:
    eine disco in meiner "heimatgemeinde" (MAD-Eisenach) hielten sich für ganz toll, eine richtig fette "mach anlage" rein zu hängen...spitzenpegeln von über 120db waren keine seltenheit sondern programm...jedesmal hatte ich solche probleme mit den ohren, zum teil trotz alpine gehörschutz...ich habe mich beschwert mit ein paar verweisen auf die berufsgenosschenschaft und siehe da, seit neustem liegt ein db-meter am DJ-pult...und es geht so um die 100db...das ist mehr als körperverletzung genug :twisted:

  • Zitat von "mringhoff"

    Ehrlich gesagt finde ich 99dB als Schallgrenze gar nicht mal so niedrig.


    Das kommt darauf an, ob das nun Leq ist oder Lmax (oder gar Lpeak). Leider werden diese Größen immer noch häufig genug wahllos durcheinandergeworfen.


    Aber 99 dB Leq (der Richtwert der DIN 15905-5) ist schon ein ziemliches Brett.


    Zitat

    Ich finde das einen guten Kompromiss zwischen Arbeitsschutz und Freizeitspass.


    Mit Arbeitsschutz hat das nichts zu tun, nur mit Publikumsschutz.


    Im Arbeitsschutz haben wir 85 dB, da wird man nicht umhinkommen, alle Beschäftigte mit Gehörschutz auszustatten.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "ADMIN"


    Mit Arbeitsschutz hat das nichts zu tun, nur mit Publikumsschutz.


    ich meinte aber schon die dort arbeitenden Leute. Erfahrungsgemäß ist dort das Thema Gehörschutz eher unterbeachtet. Da das Personal mehr oder weniger gezwungen ist, im Lärmbereich zu arbeiten, das Publikum aber eher freiwillig die Location aufsucht und auch jederzeit wieder verlassen kann finde ich das aus diesem Gesichtspunkt fast schon wichtiger.
    Einen ähnlichen Denkansatz findet man ja beim neuen Anti-Rauchergesetz...

  • Zitat von "ADMIN"

    Das kommt darauf an, ob das nun Leq ist oder Lmax (oder gar Lpeak). Leider werden diese Größen immer noch häufig genug wahllos durcheinandergeworfen.


    Aus der oben zitierten Studie vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit kann man erkennen, daß es sich um Leq handelt, allerdings nur über 30min gemittelt.
    Ich gehe mal davon aus, daß das geplante Gesetz dann auch diesen Wert meint.

  • Früher war ich auch der Meinung: Je lauter, desto besser. Die meisten Leute standen vor der Tür und kamen nur kurz rein weil sie durstig waren. Ich war gefürchtet, obwohl sie meine Musik eigentlich möchten. Mit dem alter kam die Einsicht. Bis auf paar wenige Musikstücke fahre ich den Pegel so, daß man sich noch mit lauter Stimme unterhalten kann.
    Die VA´s finden nicht mehr vor der Tür statt und ich bin nicht mehr mit dem Tresenpersonal den ganzen abend alleine.
    Was ich damit sagen will, Einsicht ist der beste Schutz.


    Gruß, Jörg

  • Mir ists in den meisten Diskotheken eher zu leise. Die krassen Pegel werden ja scheinbar eher auf TechnoVAs gefahren.


    In den meisten Läden mit alternativer Mucke kommt bei mir kaum Stimmung auf, weil ich das Gefühl habe auf ner Party bei mir im Wohnzimmmer zu sein.


    Ein gewisser Pegel ist imo schon nötig um Musik tanzbarzu machen. kA wo da bei mir die Schwelle ist, aber von "Feeling" her können wenige dB einen gewaltigen Unterschied machen.

    Freiberuflicher FOH/Monitormann, Essen

  • :)


    Am besten machen wir das wie in einem Saunabereich, wo es auch unterschiedliche "heiße" Saunen gibt:
    Einmal die "normale" Tanzfläche mit bis zu 99dbSPL und dann ein akustisch abgeschirmter Bereich mit höheren Lautstärken.
    Wichtig wäre natürlich dann ein Schild an jedem Zugang zur Tanzfläche mit der Aufschrift wie z.B.: "Achtung - Sie verlassen die geschützte Aufenthaltszone und betreten einen Bereich, in dem es zu hohen und gesundheitsgefährdenen Lautstärken kommen kann. Betreten auf eigene Gefahr! Auf Anfrage erhalten Sie einen Gehörschutz an der Bar"


    Entsprechende Baumassnahmen und rot-weisse Markierungen auf dem Boden sind obligatorisch...


    Die beiden Tanzflächen müssen dann natürlich wieder baulich getrennte Unterbereiche für Nichtraucher und Raucher haben...


    :)

  • Zitat

    Und demnächst bitte auch alle Schilder in Extraausführung für Farbenblinde


    ...und natürlich auch zum anfassen für die Blinden... :roll: :lol:


    Es wird die Zeit kommen wo jeder mit nem kopfhörer rumrennt dass er so laut machen kann wie er will....

    ---Lj aus Leidenschaft---

  • die hörschäden der jugendlichen kommen imho eher von 16 std. am tag mit 100dB walkmen hören (gaibt ja spezielle tuning kits dafür um die 95 (?) dB limitierung aufzuheben) als denn vom disco / konzert besuch und wenn von dort eher von kreischenden blechdeckeln als von satter musik


    und wems zu laut ist dergeht eigetnlich freiwillig nicht in nen laden rein


    man könnte sich allerhöchstens vorstellen dass man gesetzlich vorschreibt und nicht nurfreiwillig sog ich nenns immer fluchtzonen zu schaffen also bereiche wos nciht ganz so laut ist, die leute suchen sich schon ihr passendes eckchen

    (Dry)Hire: Retro Ton & Licht / Illuminationsprojektionen & Webegobo Projektionen; Geräte z.B. Starltie Mk2G Movingheads, AlNiCo Hornsysteme, 1,8kW Gobo Projektoren ... stefan /ätt/ 2vt /punkt/ de

  • Das OA in FFM läßt über ein anerk. Akustikinstitut über 60 Min und Rauschen Disoc-PAs auf 100 dBA (Mitte Dancefloor) einpegeln. Manche Clusb haben weniger, während die Clubs in Industriegebieten, wie bspw. auch das Cocoon in F-Fechenheim gänzlich unlimitiert arbeiten dürfen. Mitunter wird auch ab Fenster der nächtliegenden Wohnbebauung und geöffneten Clubfenstern (!) gemessen.


    Mitarbeiterschutz scheint sie grundsätzlich nicht zu interessieren.


    M.E. ist das ein fairer Wert, und den meisten Gästen reicht das auch aus (selbst bei Stilen wie House und HipHop).

  • Zitat von "Blubbkompensator"

    (gaibt ja spezielle tuning kits dafür um die 95 (?) dB limitierung aufzuheben)


    Das ist dann aber in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, während die Lautstärke in der Disco vom DJ für alle festgelegt wird.


    Zitat

    und wems zu laut ist dergeht eigetnlich freiwillig nicht in nen laden rein


    Weil man das ja von außen schon mitbekommt, wie laut's drinnen ist... :roll:


    Zitat

    ich nenns immer fluchtzonen


    Die Schweizer haben das ja in ihrer neuen SLV schon drin.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • also nunja ich habe vor ein paar Monaten eine Anzeige in einen Club Installiert. Diese ist auf 100 dbA konfiguriert


    Der erste wiederstand der DJ war groß " Damit kann man nicht Arbeiten, das Ding nervt, viel zu leise...."


    Nach ca 3 Wochen wurde diese Anzeige akzeptiert und die Leute feiern trotzdem. Es gab einen DJ der sich nicht daran halten konnte O-Ton " Das Teil ist scheiße die Anzeige zeigt ja bloss immer 120dbA an das ding spinnt. Nun ja das Gerät kann blogs bis 120dbA messen :!:


    Folge er wurde nicht mehr gebucht, weil er es nicht begreift, der Typ ist sogar auf einen Ohr schon taub !


    http://blog.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&FriendID=148779125&blogDay=2&blogMonth=3&blogYear=2007


    Hier ein Live bericht ;)



    Wenn man mit frischen Ohren rein geht sind mir die 100dbA schon zu laut, 95dbA reichen aus. Der nächste Angriff wird sein nach und nach die Lautstärke zu senken.


    Die Ursache war das der Veranstalter keinen bock mehr hatte jedes mal zu Pult zu rennen um den DJ zu erklären er wäre zu laut.


    Es ist auch erstaunlich wie lernfähig DJ sein können :D sie Arbeiten mit der Anzeige.

  • Ich, als DJ, wäre froh und dankbar, wenn in jedem Laden eine entsprechende Messeinrichtung mit Anzeige beim DJ vorhanden wäre. Und dazu noch ne klare Ansage vom Betreiber, wie laut im Mittel gefahren werden darf.
    Dann könnten auch die Techniker die Pulte so pegeln, dass man sie nicht überfahren muss, um adäquate Lautstärken zu erreichen (adäquat = die übliche Lautstärke im betreffenden Laden). Vorteil: besser Sound, weniger Klirr, angenehmer für die Ohren.
    Zum 2. kann man sich ein Limiting sparen....das Messgerät muss nur das Mittel speichern, ist ein DJ zu laut gibts Abzug der Gage o.ä. Problem gelöst.

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Weil es fragen gab was das für ein Gerät sei :roll: Es handelt sich um ein SPL-D2 von der Firma Dateq. Diese läßt sich mit dem Limiter SPL5 verbinden.



    Die Anzeige läßt sich per Software konfigurieren. In dem Fall befindet sich das Messmikrofon am Truss, es wurde eine Vergleichsmessung gemacht und die Anzeige Abbgeglichen. Damit zeigt die Anzeige auch den Pegel an mit dem das Publikum beaufschlagt wird.


    Interessant war damals aus beobachtung das bei Pegeln von 104dbA die ersten meist ältern Leute von der Tanzfläche gehen ab 110dbA merkt man deutlich wie die meisten Leute ruhezonen auf suchen. Ich denk mal das liegt auch daran das man jegliche kommunikation unmöglich wird bei dem Pegel


    Die Anlage in dem Laden ist auch ein Mordwerkzeug Pegel von über 125dbA sind kein Problem und es zerrt nicht mal es schiebt so darmaßen die Luft durch den Saal ...