Gehörschädigungen: Rechtliches, Vorschriften

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    Huch, da braucht also nur jemand eine Klage anzuleiern, er höre ab dem Tag xy des Konzertes schlecht (nachweisen kann es eh niemand) und streicht 4500.- Euro ein?
    Schneller kann keiner Geld einsacken, also auf zur großen Verklagungsaktion gegen uns Beschaller!


    Nun, im Zivilrecht ist der Kläger in der Beweispflicht. Den Gehörverlust müßte man also beweisen, und wenn der Geschädigte der Kläger ist, gilt der als streitbefangen, kann also nicht aussagen.


    (Wenn das bewiesen wäre, würde man wohl als Anscheinsbeweis akzeptieren, daß auch die PA dafür verantwortlich gewesen ist.)


    Also allzugroße Sorgen würde ich mir da nicht machen, aber man kann das ja schon mal in die AGBs aufnehmen ...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat

    wer von euch trägt gehörschutz beim mischen und wenn ja, welchen? ich habe schon mehrere probiert, immer hat mich das unglaublich beim mischen behindert...


    Ich verwende häufig einen NoiseGuard von Sennheiser, vor allem als Abhör-Kopfhörer, weil man da ganz entspannt in die einzelnen Kanäle reinhören kann und nicht mit extremen Kopfhörer-Pegeln das Gehör zusätzlich schädigt.


    Zur Not kann man mit dem Teil auch mischen, wobei man gedanklich gegenrechnen muß, daß man zuviel Sub-Bass hat. Hin und wieder sollte man dann auch ohne Gehörschutz hören.


    Wie gesagt, zur Not ... und natürlich beim Monitormix, weil man da ohnehin meist nix anderes zu tun hat als aufzupassen, daß nix koppelt. Da lege ich mir dann alle kritischen Kanäle auf den NoisGuard und habe einen ganz entspannten Job.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • ich bim im moment immer noch der meinung, dass ich mit einem gehörschutz nicht richtig mischen kann. allerings bezweifle ich, dass ich überhaupt einen bräuchte. bei mir am foh ist die lautstärke selten entsprechend hoch. ab wann genau wird es eigentlich gefährlich fürs ohr?


    gruß

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • ...jaja und dann gibt es noch Sänger auf der Bühne mit Gehörschutz und jammern das es viel zu leise ist. Jetzt mal im ernst. Ich kann doch keine VA den ganzen Abend mit Gehörschutz fahren. Ich habe doch dann überhaupt keinen Gesamteindruck von dem was sich in der Lokation abspielt. Und ein bißchen beeinflussen alle Gehörschutze. Wenn ich selber am Pult stehe dann mache ich grundsätzlich die Stöpsel raus und mische ohne. Wenn dann ne Band dran ist mit eigenem Tonmann dann habe ich auch wieder die Teile im Ohr.


    Aber mal was ganz anderes. Weiter oben wird beschrieben wie ne Disko Gehörschutz verteilt und darauf hinweist.... und so.... jetzt mal ganz ehrlich.... kann man nicht auch einfach leiser machen????


    Ich hatte vor Jahren mal den Vorschlag gemacht eine Kopfhörerparty zu machen. Ist leider nichts draus geworden. Dann könnte sich jeder die Lautstärke selbst einstellen.


    Bei Live wäre das sicher sehr lustig.


    Rechtlich wäre man dann auch aus dem Schneider, weil jeder sein eigenes Lautstärkepoti hätte und damit das natürlich auch selbst in der Hand hat.



    MfG



    Sachsen-Mike

  • ja das mit dem gehörschutz ist schon ziehmlich zweifel haft hab da auch immer arg probleme bei den richtigen pegel zu erwischen und wer garantiert das daß was man da durch hört eigentlich fast genau so ohne sich anhört. Das mit der FOH lautstärke kanste knicken im kleinen clubs ist die band meist schon so arsch laut das die keine wahl hast die Anlage noch was weiter hoch zu ziehn, also so um 2-4 KHZ tut sehr weh in den ohren ich zieh das immer kräftig raus .


    Aber deine Ohren sind dein Geschäft versaust du sie kann man aufhören ton zu machen .


    Also pro und kontra zu den dingern


    p.s bei technopartys hab ich die teile immer drin :smile:

  • Wir haben am Wochenende eine Stadtfestbühne mit vielen Discoacts gemacht. Es waren um die 3000 Leute auf dem Platz, und der Sound wurde nur aus den Wings gemacht. Nix Delay usw. Unser FOH Tower stand auf etwa 30 Metern, da war ein perfekter schöner Sound, mit klarem Druck in den Vocals und richtig fettem Bass.
    Bei solchen Shows drängelt sich immens viel Publikum direkt vor die Bühne und zwangsläufig auch vor die Stacks. Ich mache hin und wieder mal einen kleinen Rundgang durch die Zuschauer um zu hören wie es denn bei denen klingt!
    Je näher ich nach vorne komme, um so heftiger wird es zwangsläufig - und vor den Stacks muß ich mir die Ohren zuhalten. Es kitzelt am Trommelfell und der Bass drückt schon auf den Hals! Trotzdem sitzen etliche Jugendliche auf den Drängelgittern unmittelbar vorm FOH und finden das auch noch cool. Was sollen wir denn nun machen? Das es 2 Meter vorm FOH viel zu laut ist wissen wir auch, und das hier eine ganz konkrete Zerstörung des Gehörs abläuft auch -nur, leiser machen kann ich es nicht! Die vielen Leute auf dem Platz wollen auch feiern und ein wenig Power haben. Das Dilemma sind die leichtsinnigen Menschen an sich. Wer es nicht versteht ein wenig zur Seite zu gehen, anstatt sich da hinzusetzen, demjenigen ist nicht zu helfen!
    Mir ist das im Prinzip ja auch egal wie es mit deren Ohren mal wird, die sind es selber schuld.
    Ich mache seit 20 Jahren den Job, und höre durch eine gewisse "FOH Abstandsdisziplin" immer noch ganz gut. Nie im Leben würde ich mich freiwillig 4 Stunden auf kürzeste Distanz vors Holz stellen.
    Die Kids kapieren es nicht - es ist der Abstand zum PA und nicht die Lautstärke alleine was die Ohren zerstört!
    Stefan

  • Ich selbst habe für mich beschlossen am FOH max 95dB zu fahren.


    das kann ich C berwertet mit einem SPL meter wunderbar überwachen.


    Auch mische ich sehr oft mti elacin ich hab die 15dB und 25dB variante.


    wobei mir die 25dB Variante am besten gefällt.



    es ist alles Training. und gewöhnung.


    wer genau wissen will was passiert sollte einfach zum Hörgerateaktustiker gehen und seine ohren an verscheidenen tagen und tageszeite mit und ohne gehörschutz messen lassen und hier ein gedankliches mittel bilden.


    Dann weiss mann auch , was mann hört. oder wie das gehörte als Frequenzgang aussieht.


    Wenn dein publikum sich nicht mehr unterhalten kann und sich die ohren reibt beim rausgehen, dann hast du einfach was falsch gemacht.


    entweder zu laut oder der mix taugt nix.


    kleine kinder eignen sich vortrefflich als inidkator für so was.

  • Mal an alle: "mir doch egal" "schreibe es in meine AGB´s" usw. Ich glaube nicht, dass es reicht, wenn ich in die AGB´s schreibe: wenn du taub wirst, bin ich nicht haftbar. Dann schreibe ich auch rein: wenn dir die Truss auf den kopf fällt, ist es dein Pech, oder: wenn du vom Laserstrahl blind wirst, hättest du die Augen halt zumachen sollen. Mal ehrlich, was ist denn los, wenn zB im Schwimmbad einer absäuft? Ich denke schon, dass der Bademeister eine auf den Sack bekommt und der Betreiber verantwortlich gemacht wird. Wäre toll, wenn wir alle nur hinten auf unseren Führerschein draufschreiben müßten: wenn ich zu schnell fahre, bin ich nicht schuld und somit nicht zu bestrafen :wink: Ich glaube wohl, dass man nicht verantwortlich ist, wenn sich einer eine Anlage ausleiht und dann was passiert. Sixt ist ja auch nicht schuld, wenn man mit einem Mietwagen jemanden überfährt. Jedoch wenn man als Verantwortlicher vor Ort ist, ist man der Dumme. Ist wohl wie bei den Pyro-Technikern. Wer abdrückt, ist verantwortlich.
    Wäre echt supi, wenn in dem Punkt der Haftbarkeit mal eine rechtverbindliche Aussage da wäre, suche diese jedoch auch schon seit Jahren.


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Paul am 2002-06-18 00:57 ]</font>

  • Zitat


    sachsensound schrieb am 2002-06-17 20:31 :


    Aber mal was ganz anderes. Weiter oben wird beschrieben wie ne Disko Gehörschutz verteilt und darauf hinweist.... und so.... jetzt mal ganz ehrlich.... kann man nicht auch einfach leiser machen????


    Viele wollen halt so laut hören. Für mich kann die Musik noch so gut sein, ist die PA Sch... lecht ist das ein Grund für mich zu gehen.

  • Hi, haftbar ist nach o.g. Gerichtsentscheidung der Veranstalter. (Punkt!)


    Dieser könnte noch Schadensersatz von dem ausführenden Techniker verlangen wenn dieser zumindest fahrlässig gehandelt hat. Dies wiederum ist wohl bei zu hohem Pegel einfach zu bejahen. Auf den Equipment steht drauf (sollte es zumindest), dass man damit jemandes Gehör schädigen kann. Daher liegt die Verantwortung bei euch.
    Praktisch gesprochen: Macht es NICHT ZU LAUT! Wenn der Veranstalter meint es sei zu leise, dann möge er doch lauter drehen, für euch besteht aber auf jeden Fall eine Hinweispflicht "Wenn sie noch lauter wollen, müssen sie das selbst verantworten etc..."


    Zur Beweispflicht des Geschädigten: Jeder x-beliebige Arzt stellt wo einen Nachweis aus, wenn man mit den richtigen Symptomen daherkommt.
    _________________
    mfG


    Peter


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: spleener am 2002-06-18 12:48 ]</font>

    mfG


    Peter


  • Isch habe garkeinen ausführenden Techniker! Ne im ernst, ist bei uns ganz selten das wir selber ans Gerät stehen, meist haben wir fremdgruppen die ihren eigenen Techniker mitbringen oder eben sehr, sehr viel Discotermine mit DJ, den wir zwar ab und zu auch vermitteln, aber der dann doch eigenständig auf seine Kappe arbeitet. Also ich mach mir nur nen Kopf um meine Jungs, alles andere hab ich nicht in der Hand.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • wo genau liegt jetzt eigentlich das Problem?


    Das ihr zu laut machen MÜSST, weils den leuten in der Mitte sonnst keinen Spass macht, oder das irgendwelche Deppen zu laut wollen?


    Da hat sich doch die letzten 50 Jahre auch n Kompromiss finden lassen. Das Problem ist doch nicht neu. Seit Erfindung des Hornlautsprechers (und das ist verdammt lang her!) lassen sich doch wohl ganz lässig gehörschädigende Pegel fahren. Wenn Trottel vor die Boxen hocken, kann meiner Meinung nach keiner was dafür. --> Boxen bloss noch fliegen, auf der "Tanzfläche" (oder sagen wir besser: im Schallfeld) sollte die Durchschnittslautstärke A bewertet über die Zeit nicht über 100dB gehen, oder? Gibts überhaupt nen Richtwert?


    AB WELCHEM PEGEL IST DAS GEHÖR WIRKLCIH DURCH EINMALIGE EINWIRKUNG ZU SCHÄDIGEN?
    (sagen wir 6 Stunden normales Programmmaterial)


    (zwei Wochen Abstand zwischen zwei Pegelattacken!)


    MfG, farad

  • ich kenne das eher auch so herum,


    können sie nicht leiser machen, die leute haben sich beschwert.


    oder die Herren in grün kommen einfach gleich vorbei. und unterbinden die VA


    ich selbst versuche immer einen angenehmen Pegel zu fahren.


    also so um die 90dB .


  • Ui Ui Ui... wieviel Pegel macht son HD25 noch gleich max?


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: phil am 2002-06-18 21:40 ]</font>

  • Auch sollte man sich überlegen, wieviel scahlldruck mann sich beim traversen dengeln aussetzt das würde mich mal interessieren.


    das sind bestimmt spitzen über 140db.in bruchteien von sekunden.


    bei einer reihe ovn frequenzen.