Hallo liebe Marktkenner,
Ich möchte gern Eure Meinung zu unserer für die nächste Zeit geplanten "Preispolitik" hören, da wir auf Grund mangelnder Erfahrung unsicher sind, ob diese wirklich unseren Zielen dienlich ist und wir damit nicht vielleicht sogar eher Schaden anrichten.
Die Situation:
Wir sind eine Amateurband, allerdings aus gestandenen Hobbymusikern, die ihr Handwerk durchaus verstehen. Wir spielen vorwiegend Rock- und Tanzmusik der 60-er und 70-er Jahre - also schon ein etwas spezielleres Programm eher für die reifere Generation. Nach nunmehr 1 1/2 Jahren "Findungsphase" und Repertoireaufbau mit gelegentlichen Auftritten in kleinem Rahmen mit eigener Technik (alt und eher weniger "amtlich") und natürlich "für lau" fühlen wir uns fit genug, auch Konzerte auf kleinen Volksfesten oder Tanzabende zu bestreiten.
Unsere Ziele sind dabei eher bescheiden:
- 1. Wir wollen miteinander und an der Musik Spaß und Freude haben, ohne dass es in echten Stress ausartet, aber Publikum und Applaus muss schon ab und zu sein.
- 2. Wir wollen bei ca. 15 bis 20 Auftritten im Jahr erreichen, dass sich unser Hobby selbst finanziert (Instrumente, Proberaum, Versicherung, Fahrtkosten).
- 3. Wir wollen grundsätzlich in Sachen Material und Bedienung für Beschallung und Licht professionell "bedient" werden (Ergebnis leidvoller Erfahrungen mit "selbst-von-der-Bühne-mischen" und örtlichen Hobbyisten).
Dafür haben wir uns vom örtlichen Beschaller unseres Vertrauens nun einige pauschale Angebote unterbreiten lassen, mit denen wir in der Lage sind, potentiellen Veranstaltern wiederum ein jeweils passendes Angebot zu unterbreiten. Wir liegen dabei nun für die Band (6 Musiker), Ton, Licht und Personal (all inclusive und brutto) für einen Tanzabend (je nach Größe und Dauer) zwischen 800,- und 1400,- €, wovon jeweils 60 bis 70% an den Beschaller gehen. Für 2 Stunden Bühnenkonzert mit Tonmann aber ohne Technik wären wir bei 450,- €.
Damit dürften wir, so weit wir das einschätzen können, zwar teurer als andere Hobby-Rockkapellen hier in der Gegend sein (die sich aber nicht auch als Tanzmusiker verstehen), sind aber natürlich immer noch wesentlich preiswerter als die regional etablierten Top-40-Show-und-Tanzkapellen.
Nun meine Fragen:
- Gibt es überhaupt einen Markt für Rock- oder Tanzmusik in diesem Preissegment, oder wird nur entweder nach "fast kostenlos" oder nach "richtig teuer - ich bezahl den Namen mit/ ich hole mir nur Profis" verlangt?
- Ist es möglich und üblich, sich als noch nicht etablierte Band mit solchen Preisen erste Engagements zu holen oder sollte man das lieber sein lassen, um sich nicht als Preisdumper in der gesamten Szene den Ruf zu versauen, bevor man überhaupt richtig dazu gehört?
- Ist es vielleicht besser, an Stelle von All-Inclusive-Angeboten nur eine kleine Gage für die Band zu verlangen, dann aber entsprechend hohe Anforderungen an die notwendige Technik zu stellen? (Werden die dann auch nur annähernd erfüllt? Ist es nicht angenehmer und vorzuziehen, mit einem festen Partner unterwegs zu sein?)
- Oder ist es vielleicht sogar aussichtsreicher, von vornherein in der Liga der Etablierten (ab 2K€ aufwärts) anzubieten? Aber setzen wir uns damit nicht auch inhaltlich und qualitativ so unter Druck, dass es vielleicht doch in Stress ausarten könnte, was wir ja nicht wollen?
- Kurz gesagt: Geht es so? Wenn nicht, wie geht es dann? Oder lieber warten, auf eine eigene Anlage sparen und hoffen, dass sich uns irgendwann ein begabter Tontechniker als Bandmitglied ohne finanzielle Interessen anschließt - und dann weiter wie bisher in kleinem Rahmen "für lau" spielen?
- Wie sind die Bands gestartet, die Ihr aus Eurem Umfeld kennt?
Ich hoffe Ihr versteht, dass ich diese Fragen gerade hier im PA-Forum stelle und nicht in erster Linie an andere Musiker richte - Ich möchte gern ehrliche Meinungen und Antworten bekommen, die etwas taugen.
Entschuldigt, den vielen Text, aber ich habs nicht kürzer hingekriegt. Ich bin wahnsinnig gespannt, was Ihr von unserem Plan haltet.
Viele Grüße,
Hendrik und Lizzy T.