Heutige Schulbildung

  • Hallo liebe Gemeinde,
    aus aktuellem Anlass (Neubewerber für das Ausbildungsjahr 2008) möchte ich euch mal Fragen,
    was Ihr für Erfahrungen im Bereich Schulbildung bei Bewerben habt.
    Bei uns sieht es zum Teil auf dem Papier gar nicht schlecht aus.... Bewerbungsschreiben in Ordnung (ist ja auch net schwer)... Noten aktzepabel.... Lebenslauf kann keiner was dazu.
    Aber wenn man dann die Bewerber zum Gespräch kommen läßt oder mal Probe arbeiten läßt hauts ein um.
    Wir haben Bewerber die im Alter zwischen 17 und 19 Jahren sind und von Real oder Gymnasien kommen.


    Hier einige Beispiele:


    Rechne mir aus 119euro die MwSt raus = 87,63€
    Wieviele Bundesländer hat Deutschland? = 12
    Wie heißen die Bundeslander? Dänemark,Polen,Tschechien, Belgien, Lichtenstein, Niederlande......
    Wie hoch ist die derzeitige MwSt.? 16%


    Wie gesagt ich könnte ein Buch mit Beispielen schreiben und würde eine Vermögen machen.
    Was mich aber interessiert ist, WIE KANN MAN DEM ENTGEGEN TRETEN?


    Wir alle haben doch die Pflicht was zutun das unsere Jugend nicht... sorry verblödet.


    Würde gerne mal Eure Erfahrungen und Meinungen dazu wissen.


    Gruß


    Chris

  • Aus einem aktuellen Seminar für Prüfer im Handwerk weiss ich:
    >> Von 24 zur Gesellenprüfung angemeldeten Tischlerlehrlingen hatten 22 ein ärztliches Attest über Legasthenie. Ist das ein Virus?
    >> Der Prüfungsausschuss der Metallbauer hat eine Gesellenprüfung abgebrochen, weil er die Prüflinge nicht verstehen konnte. Nicht weil die nur türkisch sprachen.
    Sondern weil sie nicht in der Lage waren, 1) in Deutsch, 2) im ganzen Satz und 3) unter Zuhilfenahme relevanter Fachbegriffe auf die Fragen des Ausschusses zu antworten.
    >> Zur Auswertung von schriftlichen Gesellenprüfungen werden regelmässig Fachlehrer aus Förderschulen (fka Sonderschule) hinzugezogen, um die Prüfer bei der Interpretation des lautmalerischen Geschreibsels zu unterstützen.

  • Zitat von "Chris Romberg"

    Wie heißen die Bundeslander? Dänemark,Polen,Tschechien, Belgien, Lichtenstein, Niederlande......


    Die Jugend ist halt schon ganz in der EU angekommen :wink:

  • ohne die schulabschlüsse unter abitur abwerten zu wollen, aber ich nehme an hier gehts um azubis/gesellen mit schulabschluss quali/mittlere reife??


    bei den abiturienten siehts m.e. (also wenn ich mit die azubis die ich kenne so ansehe) doch einiges besser aus... mitunter ein grund, warum viele ausbildungsbetriebe nur noch abiturienten als azubis nehmen.


    dass das natürlich auf dauer keine lösung ist und die chancen auf ausbildungsplätze für alle anderen schulabsolventen so geschmälert werden ist auch klar...

  • Das Problem:
    Die Fallbeispiele die ich oben geschrieben habe kommen auch von Abiturienten.


    Es ist einfach schrecklich. Teilweise üben wir mit den Leuten
    Rechtschreibung und Grundrechenarten.

  • hmm... das ist natürlich schon erschreckend...


    aber wie haben die bitte das abitur geschafft??? oder liegt der schulabschluss schon lange zurück?

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Aus einem aktuellen Seminar für Prüfer im Handwerk weiss ich:
    >> Von 24 zur Gesellenprüfung angemeldeten Tischlerlehrlingen hatten 22 ein ärztliches Attest über Legasthenie. Ist das ein Virus?
    >> Der Prüfungsausschuss der Metallbauer hat eine Gesellenprüfung abgebrochen, weil er die Prüflinge nicht verstehen konnte. Nicht weil die nur türkisch sprachen.
    Sondern weil sie nicht in der Lage waren, 1) in Deutsch, 2) im ganzen Satz und 3) unter Zuhilfenahme relevanter Fachbegriffe auf die Fragen des Ausschusses zu antworten.
    >> Zur Auswertung von schriftlichen Gesellenprüfungen werden regelmässig Fachlehrer aus Förderschulen (fka Sonderschule) hinzugezogen, um die Prüfer bei der Interpretation des lautmalerischen Geschreibsels zu unterstützen.


    Ich finde, dass es eine Sache unseres Gesetzgebers ist, dass jeder Schüler, so lange einen Deutschkurs besucht, bis er diese Sprache in Wort und -Schrift- kann (analog alle anderen auch).
    Wir haben in D die Amtssprache Deutsch. Warum also sitzt inzwischen auf dem Rathaus eine türkische Mitarbeiterin, die auf türkisch ihre Landsleute betreut?
    Natürlich haben es die Kinder nicht einfach, das ja Zuhause nur die Muttersprache gesprochen wird, weil die hälfte der Eltern gar kein Deutsch kann (hauptsächlich die Frauen/älteren Frauen, die jungen Frauen könnten dürfen aber teilweise nicht.)


    Und letztenendes ist es auch eine Sache des eigenen wollens, oder nicht?

  • Zitat von "Chris Romberg"

    Das Problem:
    Die Fallbeispiele die ich oben geschrieben habe kommen auch von Abiturienten.


    Es ist einfach schrecklich. Teilweise üben wir mit den Leuten
    Rechtschreibung und Grundrechenarten.

    Das ist sehr traurig; und leider kann ich dies aus eigener Erfahrung bestätigen.


    %-rechnen ist manchmal NICHT mehr vorhanden, weil auch das kleine 1x1 nur über den Taschenrechner bewältig werden kann, es fehlt an den Grundlagen. Dafür können sie gut mit Buchstaben rechen :wink:


    Problemlösung: einen Beitrag weiter oben nur in rechnen....

  • Das ist ein Problem, was mir schon lange Sorgen bereitet. Man braucht sich nur einmal draussen umzusehen und die Jugendlichen der heutigen Generation beobachten. Auch auf Konzerten geht das wunderbar. Ich meine ich bin nur eine Generation weiter, aber de facto war das zu meiner Zeit bei Weitem nicht so schlimm. Es ist katastrophal, wie sich junge Leute heutzutage unterhalten und benehmen. Sicherlich nicht alle, aber die Mehrheit.
    Und wenn mir dann eine "ausländisch-deutsche" Gruppe Kids vor meiner Haustür kackfrech vor das Auto läuft und sich diese Rotzlöffel auf mein Aussteigen hin und die Frage was das denn gewesen sein soll noch absolut cool und im Recht fühlen, dann muss ich echt an mich halten und fragen, was hier eigentlich falsch läuft. Unglaublich ist auch der Alkoholkonsum, die Gewaltbereitschaft und -ausübung, die Null-Bock-Stimmung, das von Medien und virtueller Welt geprägte Leben. Alles Folgen der gesellschaftlichen Entwicklung meine ich.
    Akut daran ändern kann man nichts mehr, diese Generation und sicher auch die nächste ist geprägt. Langfristig wäre Bildung das Mittel der Wahl. Nur wie motiviert man junge Leute, die einfach mal keinen Bock haben? :roll:
    Ursachen für die derzeitige Situation sehe ich vor allem in der Medien- und Konsumgesellschaft der heutigen Zeit, vermasselter Bildungspolitik etlicher Politikergenerationen, zu kurzsichtiger und vorschneller Internationalisierung und zu lockerer Ausländerpolitik. Alles Dinge, die nur auf lange Sicht lösbar sind (wenn überhaupt).

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • ....was einfach auch ein Problem ist, dass das Elternhaus viele Grundlegenden Dinge vernachlässig, wie den ganz normalen Anstand "Hallo und Grüß Gott" zu sagen, geschweige den "Bitte und Danke". Des weiteren wird dieser jungen Generation einfach zuviel in den "Ar..." geschoben.... inklusive der Fauleritis.


    Was mir brutal auffällt ist die forderde Haltung der etwa 15-20 Jährigen; im Gegenzug aber nicht bereit zu sein, die Leistung/entsprechende Leistung dafür zu erbringen. Was diese Generation ganz genau weiss, sind ihre Rechte, die Pflichten, sind hingegen sehr wenig bis gar nicht ausgeprägt....


    mein Wort für die Situation ist: "HandimSackGeneration"

  • Schon ein Dreisatz ist zuviel verlangt, kenne das aus meiner Dozententätigkeit im Audio-Bereich (Umschüler).


    Vom Deppenapostroph ganz zu schweigen...


    Da fängt man dann ganz unten an, damit wenigstens 50% mitkommen.


    Das Abitur hat m.E. extrem gelitten, meine Eltern als (inzwischen Ex-)Pädagogen haben den Qualitätsverfall hautnah miterleben können und ich fürchte in den 2000ern ist keine Richtungsumkehr passiert.


    Wir brauchen einen Neustart im Schulsystem, sonst verliert Deutschland ganz schnell den einzigen Wettbewerbsvorteil, den es noch hat: Fachkräfte.


    Denn die wenigen wirklich gut ausgebildeten Fachkräfte werden immer öfter von ausländischen Unternehmen abgeworben.


    So viel vom Teilzeit-Schwarzseher...

  • wir haben mehrere probleme, die sich aber schön an der der römischen republik betrachten lassen. es gibt mittlerweile in d einen großen bodensatz von plebejern die mit hartz 4 ruhig gestellt werden. es gibt für diese brot und spiele fraktion eigentlich nur den sinn sich zu vermehren da kinder mehr geld bedeuten und man sowieso etwas verantwortungslos ist.
    solange wir das nicht ändern, brauchen wir uns nicht zu wundern.
    wir brauchen ja nur hier zu sehen, was hier so alles dikutiert wird. die wenigsten sind in der lage auf eine diskussion zu antworten und wenn man sie so liest, könnte man meinen, das hier alle nur mit arrays unterwegs sind.


    leider oft auch eher etwas fruchtlos

  • Fachkräfte kommen dann eben woanders her. Stichwort: Wissensexport. Ich habe nichts gegen ausländische Studenten an unseren Unis, wohl aber etwas dagegen, dass die Leistungsmaßstäbe eben für diese Studenten extrem gesenkt werden, verglichen mit den Maßstäben, die für deutsche Studenten angesetzt werden. So schummeln sich hier einige fernöstliche Kommilitonen durchs Studium und die zugehörigen Prüfungen und können dabei nicht mal im Seminar auf die Frage eines Dozenten antworten, weil sie einfach kein deutsch verstehen. Das geht absout überhaupt nicht, internationale Universitäten hin oder her. Und das Schlimme ist, dass auf diese Art und Weise extrem viel Know How exportiert wird, was dann einige Jahre später in Form ausländischer Fachkräfte in deutschen Firmen wiederzufinden ist :roll:
    Es gibt viele Aspekte und ein Punkt greift in den nächsten. Das zu übersehen ist extrem schwierig wenn denn überhaupt machbar. Für mich jedenfalls steht fest, dass es so wie es heute läuft mittelfristig gewaltig gegen den Baum geht.

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Bildung ist ja Ländersache. Hier kocht dann wieder jeder sein eigenes Süppchen, insofern wird es sicherlich schwer werden "vom Staat" fordernde und fördernde Maßnahmen zu wünschen. Die Länderfürsten lassen sich da ungern mit reinreden.


    Hier im südlichen Bayern bemerke ich den Bildungsabfall persönlich nicht so stark wie oben beschrieben, aber habe auch nicht so den tieferen Einblick.
    Was ich aber unterstreichen kann, sind die auf diversen Veranstaltungen erlebten Verhaltensmuster der derzeitigen jungen Generation. Das stimmt mich dann schon wieder bedenklich.
    Der Alkohol wird vor allem härter und schneller konsumiert, die Bereitschaft, sich irgendwo längerfristig einzubringen und zu engagieren ist stark gesunken, die Konsumfreude dafür umso stärker erhöht.
    Und mit der "krassen" Jugendsprache, bei der ja teilweise Deutsche einen ausländischen Akzent imitieren, von ganzen Sätzen mal zu schweigen, komme ich schon länger nicht mehr mit...


    Bei allem Wehklagen darf man nicht vergessen, daß solche Veranstaltungen und irgendwie auch damit verbunden der Ausbildungsberuf des Veranstaltungstechnikers auch nicht gerade der Tummelplatz von Deutschlands Elite ist...

  • zum thema "ausländische studenten" und deren leistungen kann ich aus eigener erfahrung allerdings auch vielfach (in den ingenieurstechnischen disziplinen) sagen: alle achtung!!! die einser/zweier gehen weit überproportional NICHT an die deutschen studierenden.


    die ausländischen kommilitonen können vielleicht nicht jedes noch so "abgefahrene" deutsche fremdwort, aber in mathe/technische mechanik etc: "hut ab"!!! und zum verstehen der vorlesungen (und für normale konversation) scheinen die deutschkenntnisse ja auszureichen. wie sich die leute dann teilweise untereinander unterhalten steht auf einem anderen blatt (und verwundert mich auch immer wieder).


    das mag vielleicht in einigen eher geistes-/allgemeinwissenschaftlichen fächern anders sein, aber im bereich ingenieurswissenschaften kann ich nur meine beobachtungen wiedergeben.

  • Da isses ja wieder, mein Reizthema!


    Komme soeben von einer IHK-Weiterbildungsprüfung, bei der ich auf der richtigen Seite des Tisches (=Prüfer) saß, und habe mir fünf Leute angesehen, die demnächst ausbilden werden. Simultan beobachte ich den derzeitigen Bewerberbestand für den kommenden Azubi-Jahrgang in unserer Firma und befasse mich sehr intensiv mit Bewerbertests zum Abfragen von Schulbildung und Allgemeinwissen.


    Mir ist wohl bekannt, dass jede Generation über die folgenden schimpft ( auch das war schon bei den antiken Römern so), aber auch mir kommt's gerade ein bißchen happig vor. Bei einem der Herren in o. a. Weiterbildungsprüfung mußte der Ausschuss sogar nachfragen, was ein bestimmtes Wort bedeutet, das in der Projektarbeit auftauchte. Ein Rechtschreibfehler war ausgeschlossen, da es wiederholt in gleicher Weise vorkam. Ergebnis: Der Herr, der's geschrieben hatte, kannte das Wort selber nicht und zuckte mit den Schultern...


    Habe einen ersten Entwurf eines Bewerbertests an unseren derzeitigen Azubis und Jung-Gesellen getestet. Abgründe taten sich auf - sogar bei solchen, die vor der Ausbildung ein paar Jahre studiert hatten, und da durchaus keine Laberfächer!


    M. E. liegt das Problem darin, dass man nicht nach Wegen sucht, das Niveau zu heben, sondern die Zugangsvoraussetzungen für was auch immer stetig weiter senkt, um ja niemanden auszuschließen - siehe auch mein im Zustand höchster Verzweiflung geschriebener Thread hier.


    Zugegebenermaßen bin ich eine unsoziale Ratte, aber ich bin ganz entschieden der Ansicht, dass man seine Ansprüche nicht am Angebot ausrichten muss, sondern umgekehrt. Wenn ich nicht lange genug tauchen kann, kann ich kein Kampfschwimmer werden - aus offensichtlichen Gründen. Warum muss denn dann jeder das Abitur bekommen? Das einzige, was daraus längerfristig resultiert, ist, dass die Bildungsabschlüsse inflationär abgewertet werden und ihren Stellenwert verlieren. Schon heute ist das Abitur die Mittlere Reife von gestern und (wahrscheinlich) der Hauptschulabschluss von morgen.


    MfG Tobias Zw.

  • Zitat

    Bei allem Wehklagen darf man nicht vergessen, daß solche Veranstaltungen und irgendwie auch damit verbunden der Ausbildungsberuf des Veranstaltungstechnikers auch nicht gerade der Tummelplatz von Deutschlands Elite ist...


    Das Zitat lässt mich jetzt doch aufhorchen...Ich bin selbst ja auch kein VT, hab auch Abitur und Studium hinter mir bzw. bin jetzt im Masterstudium, und hab viele Shows nebenher gemacht mit zig unterschiedlichen Companies. Bis auf wenige Ausnahmen sind mir dabei aber eigentlich immer überaus nette, sozial und fachlich kompetente VT-Kollegen begegnet, die ich was die Zusammenarbeit und den Umgang miteinander angeht sowohl meinen Kollegen aus dem Studium als auch den meisten anderen Leuten aus "einfachen" Berufen (ich weiß dass das nach ungerechtfertigtem Schubladendenken klingt, aber mir fällt keine bessere Formulierung ein) vorziehen würde.


    Da gibt es meiner Meinung nach zwar auch ein, zwei Ausreißer oder schwierige Kollegen wie überall, aber rein niveaumäßig fühle ich mich zwischen VTlern als "sogenannter Akademiker" weitaus wohler als z.B. unter Maurern, Tischlern oder Bürokaufmännern. Es gibt auch dort lobenswerte Ausnahmen, aber in der VT scheint mir das mehr die Regel zu sein, weil der Beruf eben ohne eine gewisse soziale Kompetenz gepaart mit handwerklichen Fähigkeiten weitaus schwieriger zu machen ist als andere Handwerksberufe. Und im Studium lernt man so etwas auch nur begrenzt, deshalb auch oben die abfällige Bemerkung über die Kommilitonen (natürlich sind hier ebensowenig pauschal alle gemeint).


    Insgesamt bemerke ich aber die angesprochene Tendenz natürlich ebenso, gerade auch der Kommentar über mir von Tobias ist in diesem Zusammenhang bezeichnend. Es betrifft nämlich bei weitem nicht nur die unterste Schiene á la Azubis, sondern zieht sich meiner Meinung nach quer durch alle Schichten bis hin zu den Professoren an Hochschulen, dass man zunehmend Leute nach dem Schema "man muss halt nehmen was man kriegen kann" auswählt. Die Krone des Ganzen ist dann noch wenn die paar Leute dazwischen, die wirklich was auf dem Kasten haben angefeindet werden, weil sie die zweifelhafte Solidarität der Legasthenikervereinigungen um sie herum nicht mittragen wollen.


    Zitat

    Zugegebenermaßen bin ich eine unsoziale Ratte, aber ich bin ganz entschieden der Ansicht, dass man seine Ansprüche nicht am Angebot ausrichten muss, sondern umgekehrt. Wenn ich nicht lange genug tauchen kann, kann ich kein Kampfschwimmer werden - aus offensichtlichen Gründen. Warum muss denn dann jeder das Abitur bekommen?


    Hierfür meine volle Zustimmung, obwohl mein Abitur anno '03 nicht überragend war, aber im Studium hab ich das denk ich wieder ganz gut ausgebügelt. Meiner Meinung nach lässt sich diese "Weisheit" auf alle Bereiche des Lebens ausdehnen.


    Grüße,
    phlo

  • ich möchte ja mal anmerken, das auch ich einen legathenie schein habe. das sollte aber nicht zum anlass genommen werden dann besonders vorsichtig mit meiner rechtschreibung umzugehen. ich hoffe ja auch hier weitgehend ohne fehler zu schreiben. was mir sicher abgeht ist das setzen von kommata


    :D

  • Ich akzeptiere vorbehaltlos Menschen die Legasthenie als Krankheit ertragen MÜSSEN und dies auch diagnostisch unanzweifelbar festgestellt wurde. Dann handelt es sich um eine psychische Störung, was ich aus eigener Erfahrung kenne und keinem hier wünschen möchte. Allerdings habe ich das Gefühl, dass mit dem Begriff Legasthenie zunehmend Schindluder getrieben wird, indem er einfach als Stempel für lernunwillige/-unfähige Zeitgenossen mißbraucht wird, und auch Ärzte allzu leichtfertig diese Diagnose stellen.


    Die von einem Vorredner genannte Quote von 96%(!) an "Scheininhabern" verhält sich auffälligerweise auch umgekehrt zur Angabe der dt. Legasthenikervereinigung, die von einem Anteil von 4% an Betroffenen unter der Deutschen ausgeht. Und dass das nur ein statistischer Ausreißer ist, wage ich zu bezweifeln wenn man die zustimmenden Kommentare dazu sieht.


    Ich denke auch dass man hier stark differenzieren sollte zwischen der meiner Meinung nach natürlichen Fortentwicklung der Sprache (wenns nach mir ginge gäbe es z.B. längst keine Groß-/Kleinschreibung mehr außer für Eigennamen - wenn das jemand bewusst und konsequent betreibt sehe ich das nicht als Schwäche, es ist eben nur nicht der Norm entsprechend) und der Nichtbeherrschung der Sprache, welche meistens dadurch glänzt dass die Betroffenen es oft einfach gar nicht schaffen zum Ausdruck zu bringen was sie denn meinen/denken/fühlen. Dies nur dazu, da hier einige Leute echte Fehler und "alternative Ausdrucksformen" die z.B. der Jugendsprache entnommen oder Internetslang sind vermischen. Und mit der Tatsache, dass die Sprache sich durch Begriffe aus Jugend- und Subkultursprachen wie dem Netz erweitert mussten schon unsere Vorfahren zurechtkommen und unsere Enkel werden es wohl auch noch müssen. So könnten in 20 Jahren diverse "SMS-Abkürzungen" durchaus regulärer Bestandteil der deutschen Sprache sein - auch wenn es einigen nicht passt.


    Grüße,
    phlo