zu wenige Kanäle am Mischpult - wie erweitern?

  • Hallo Forum!


    Derzeit beschäftigt mich folgende Frage.


    Ich habe eine Yamaha 01v mit 12 XLR Mikrofon Eingängen.


    Für ein Live Event werden jedoch deutlich mehr Mikrofone benötigt, was hauptsächlich auf das Schlagzeug zurückfällt.


    4 x Gesang
    3 x Gitarre
    1 x Bass
    9 x Schlagzeug
    -> Total 17 Mikros. Fehlen also ein paar Eingänge.


    Es gibt jetzt m.E. folgende Möglichkeiten.


    1) ADAT Erweiterungskarte + Wandler kaufen
    -> ca. 380€


    2) Schlagzeug an kleines, separates, analoges Mischpult anschließen und dann von Master des analogen Pulte auf zwei Mikrofon Eingänge des Yamaha 01v.
    -> ca. 300€ für z.B. Soundcraft EPM12 (gibts auch hier im Forum)


    3) Zweites Yamaha 01v kaufen und im Slave Mode betreiben
    -> ca. 500€ für ein gebrauchtes Yamaha 01v.


    Preislich gesehen wäre Variante 2 also am günstigsten.
    Hätte den Charme, dass man für "einfache" sachen auch nur mal das analoge Pult hernehmen kann.


    Jetzt hätte ich z.B. in dem EPM12 jedoch keine Gates und Compressoren (habe nur die im 01v und keine externen), was aber für das Schlagzeug ja auch nicht erforderlich sein sollte.


    Freue mich auf eure Antworte.


    Viele Grüße,
    Patrik

  • Wie wärs denn wenn du für das eine Event bei einem örtlichen Verleiher ein entsprechendes Pult zumietest? Da kommst du denke ich günstiger weg und es ist keine Bastellösung. Selbst ein iLive oder sowas bekommst du recht günstig, irgendein einfacheres digitales Pult wirds auch schon für die Hälfte von dem geben was du da ausgeben willst. Das ganze lohnt sich natuerlich nur wenn es eine einmalige Sache ist, andernfalls wären andere Optionen vielleicht auch möglich.


    gruss
    andreas

  • Das Ganze ist nicht einmalig und wird sich wiederholen.
    Zumieten wäre Variante 4, aber ich würde eine der 3 vorgeschlagenen Varianten favorisieren.
    Ein weiteres (einfaches, analoges) Pult ist über kurz oder lang sowieso notwendig, wäre also von daher nicht schlecht.


    Ist halt die Frage, ob es die Variante das Schlagzeug an einem extra Pult abzumischen denkbar ist, oder ob man das tunlichst vermeiden würde.


    Eine Erweiterungskarte in ein Pult zu stecken, bzw. ein zweites Yamaha 01v als Slave anzuschließen sind doch keine "Bastellösungen", oder liegt ich da falsch?


    Viele Grüße,
    Patrik

  • Zitat

    Jetzt hätte ich z.B. in dem EPM12 jedoch keine Gates und Compressoren (habe nur die im 01v und keine externen), was aber für das Schlagzeug ja auch nicht erforderlich sein sollte.

    - den Satz versteh ich auch nicht. Kannst du den bitte erklären?


    Das große Problem bei der Lösung mit zwei Pulten ist in meinen Augen das Monitoring. Es gibt entweder alles oder nichts vom Set auf dem Monitor - und das ist häufig suboptimal.


    Wie wäre es mit der Lösung, ein paar Kanäle am Set zu sparen? Was möchest du abnehmen? Und warum?


    Aber jetzt bin ich aber erst mal auf die Erklärung gespannt.


    Ach so - kauf die Adat-Karte und einen Behringer ADA - fertig.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Kurze, Zwischenfrage, ein 01V oder ein 01V96? Beim 01V sind die mit Adat aufgebohrten Kanäle nur eingeschränkt nutzbar, das muss man wissen!

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Du kannst nur Aux 1 und 2 auf den erweiterten Kanälen nutzen und hast auch nur ein eingeschränktes (3fach) EQing. Ebenfalls hast du keine Dynamics und auch Effekte ist glaube ich nicht, also Hall auf Snare usw., das war der Grund warum wir auch auf 01V96V2 VCM umgesattelt haben, beim 01V bringt die Erweiterung so gut wie nichts aber du kannst ja alles aufs neuere Pult mit nehmen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Korrekt, es ist ein 01v und die Erweiterten Kanäle sind nur eingeschränkt nutzbar.


    Auszug aus dem 01v Manual:

    Zitat

    Sie sind etwas einfacher ausgeführt als die Kanäle 1~16, weil sie nur eine Abschwächungsfunktionen sowie einen Zweiband-EQ aufweisen und auch nur an AUX 1 und 2 (also nicht an 3 oder 4) angelegt werden können.


    Die Bands haben mir doch gesagt, dass sie alle Effekte die sie benötigen selbst von der Bühne aus einspielen (Fußpedale, o.ä.) und das in die Richtung nichts benötigt wird.
    Aber Gate / Compressor ist hier dann wohl auch nicht. Also kein allzugroßer Unterschied zur Variante mit dem analogen Mischpult nur fürs Schlagzeug, bis auf die Tatsache, dass ich bei der Erweiterung mittels ADAT Karte nur Teile des Schlagzeugs auf die Monitore schicken kann und nicht nur das gesamte Schlagzeug.


    @ Sky: Welchen Teil des Satzes verstehst du nicht? Wenn technisch etwas falsch ist, hilf mir bitte auf die Sprünge.
    Ich will damit sagen, dass ich bisher nur das 01v und ein paar 31 Band EQs besitzt. Keine Gates, keine Compressoren, keine Effekte als einzelne Geräte.
    Ich selbst habe bisher noch nie eine Band abgemischt und bin dabei das zu "lernen" (bisher nur Theorie und keine Praxis).
    Bin jedoch der Meinung mal gelesen zu haben, dass nicht für jedes Instrument zwingend ein Gate bzw. Compressor notwendig ist.
    Anzahl Mics reduzieren ist leider nicht drin, da das von den Bands so gewünscht wird.


    @ Reini: auch wenn ich ein Mischpult miete, hätte ich nichts mit der Aussage "Schlagzeug triggern" anfangen können. Einfach zwei Wörter posten ohne irgendwas dazu zu sagen bringt in meinem konkreten Fall leider nichts. Wenn ich eine solche Möglichkeit kennen würde, hätte ich sicher diese Alternative aufgeführt. :)


    Und bevor es jetzt hier los geht mit Aussagen wie: "Wenn du das noch nie gemacht hast, lass die Finger weg." -> Ich werde das Abmischen an dem Abend nicht alleine durchführen, bin hier noch auf der Suche nach Unterstützung.


    Beste Grüße,
    Patrik

  • Uh... schwere Aufgabe die du dir da stellst, nicht nur das du zum ersten mal mischen möchtest, dann gleich mit so vielen Kanälen und das auf einer 01V die das ganze nicht einfacher macht. Effekte und Dynamics sind am Anfang sicher nicht so wichtig, die EQs für Monitoring sicher schon. Zum Einstieg wäre aber der Klassiker über eine komplett analoge Konsole wohl weit einfacher und würde dein Problem auch lösen, vorerst einmal.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Ja, einfach ist es nicht. Aber es ist noch etwas Zeit bis dahin. Die Bedienung des Mischpultes habe ich weitestgehend drauf. Nur der Umgang / Einsatz von Effekten + Dynamics ist mir noch nicht klar.
    Wie gesagt, ich will das eh nicht alleine machen. Das Risiko, dass was schief geht ist mir zu groß.


    Irgendwie sieht es für mich so aus, als ob ich mir die Verbindung (Kaskadierung) von 2x 01v mal ansehen sollte.


    Viele Grüße,
    Patrik

  • Hmm. Meiner bescheidenen Meinung nach ein grosser Fehler.
    Also eine Kombination aus Fehlern: ein ungeübter Mischer, ein zu kleines Pult und "Rider"hörigkeit.
    Das kann so nix werden.
    Mein Vorschlag zur Problemlösung: die Anzahl der Mikrofone reduzieren. Bass, Gitarren (einfach) und vom Schlagwerk nur das allernötigste. Bassdrum, snare und 2 Overheads sollten reichen. Macht 5 Kanäle weniger...
    Im übrigen: keine Effekte und vor allem keine dynamics. Das erspart am Anfang viiiieeeel Nervenkitzel.
    Das dann mit einem geübteren Babysitter, dann erlernst du schnell die Basics.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • OpenAir und Musikrichung Metal, Hardcore, Punk.
    Publikum schätze ich auf rund 300 Leute.


    Das mit dem ungeübten Mischer soll eigentlich nicht der Fall sein. Da soll jemand hin, der Ahnung von dem hat, was er tut und ich will dabei sein und mir das aneignen, so dass ich dann nach einigen Übungseinheiten das nächste mal allein dran gehen kann. Inzwischen bin ich nämlich doch schon sehr verunsichert und traue mir das selbst nicht mehr zu (habe ich vor einigen Tagen noch anders gesehen).


    Bin auch schon dabei jetzt Tontechniker zu finden, die ich vor der VA mal begleiten kann um ihnen über die Schulter zu schauen.


    Riderhörigkeit würde ich es nicht nennen.
    Vielmehr haben mir die Schlagzeuger auf meine Frage mit wievielen Mikros ihr Schlagzeug üblicherweise abgenommen wird, mit 8-9 beantwortet (Begründung war, dass bei einem OpenAir alles ordentlich (kein O-Ton) abgenommen werden sollte.


    Bis zur VA sind es noch knapp 4 Monate und ich kann mir noch eine geeignete Lösung überlegen.


    Vielleicht besorge ich mir hier im Forum auch nochmal ein gebrauchtes Analogpult mit 32 Kanälen.


    Wie sieht das mit dem teilweise doch schon "aggresiven Gesang" ohne Compressoren aus? Geht das? Oder was sind die "Richtlinen" für die Notwendigkeit die Stimme zu komprimieren?


    Falls sich jemand fragt, warum ich mich so darauf versteife das ganze mit einem eigenen Pult zu machen -> Ich will das ja später alleine können und somit ist es wohl am besten direkt am eigenen Gerät zu lernen.


    Viele Grüße,
    Patrik

  • Natur, openair und 300pax, da sollte es schon für ein ausreichendes Equipment reichen...
    Also neben einer grosszügig dimensionierten PA braucht es genug Monitoring (4wege, 4-6 wedges) ein kleines Outboard (dual-FX, 2 Kompressoren, vielleicht ein paar Gates) und ein wenigstens 16 Kanalpult, wie z.B. den allseits beliebten MixWizard.


    Das ist tatsächlich ein Grenzfall, wo man versuchen könnte, was mit Pulterweiterung zu machen, wenn man das Yamaha schon hat - aber dank der ADAT- erweiterungspezifikation fällt das aus, eine Pultverdoppelung ist selten schön (selbst beim 16er Presonus, das dafür fast prädestiniert ist) und ein Submixer ist im Festival kaum zu beherrschen.
    Aber bei 300 Pax sollte es ja möglich sein, sich auch etwas dazuzumieten - das kostet ja nicht die Welt und ~30ct/Gast kriegt man irgendwie zusammen.


    Achso - die Riderhörigkeit versuche ich Neulingen genauso abzugewöhnen, wie ein dickes Fell und Selbstvertrauen anzugewöhnen.
    Klemm dich lieber mit einem Babysitter selbst ans Pult, anstatt davor Angst zu haben! Ein guter Mann löst alle Probleme für dich, ohne dass du es merkst - und irgendwann umgehst du die Probleme dann selbstständig. Blosses abgucken bringt dich nicht wirklich voran, dafür sieht man zu wenig, was der andere wirklich macht, denkt und fühlt.


    Und bei 300mann, Punk/Metal/Heartcore kannst du schnell viel lernen - wenn du die Fehler selbst machst und jemand anderes dir Lösungswege aufzeigt.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Ja, mit der großzügig dimensionierten PA hast du recht.


    Da ist derzeit folgendes vorgesehen:


    2 Tops mit 15"/1,4" Bestückung gefolgenden links und rechts (Selbstbau mit RCF MB15N351 + 18Sound NSD1460).
    2 Tops mit 12"/1" Bestückung weiter mittig als Nearfill oder Infill (Ti12).
    8 Bässe BR mit 18" Bestückung (PW18).


    Alles mit meiner Meinung nach ordentlichem Amping (2x Yorkville 6040 fürn Bass, RAM S4044 für Hochton).
    Klar könnte es sicher noch etwas mehr sein (vorallem im Hochton). Aber es muss ja auch nicht auf dem gesamten Gelände brachial laut sein.


    Habe noch zwei Yamaha S115IV rumstehen, mal sehn ob ich die da irgendwie (wenn notwendig) noch unterbringen könnte.


    Monitore wollte ich je nach Bühnengröße auf 4-5 Stück gehen (4 Monitor Wege).


    Du brinst jetzt wieder die ADAT Erweiterung ins Spiel.
    Da sind die verfügbaren Kanäle ja stark beschnitten und können auf nur auf AUX1+2 gelegt werden.
    Dazu eine Frage: Wir das Schlagzeug überlicherweise auf alle Monitore gelegt, oder langt vom Schlagzeug eventuell die eigene Lautstärke des Instrumentes auf der Bühne? Wenn dem so wäre, dann könnte man durchaus darüber nachdenken das Schlagzeug auf die "beschnittenen" Kanäle 17-24 zu legen und den Rest dann auf die vollwertigen Kanäle. Dann könnte ich das mit meinem eigenen Equipment geregelt bekommen.


    Danke und viele Grüße,
    Patrik

  • Morgen Patrik - fangen wir mal ganz vorne an: "üblicherweise" gibt es nicht! Das ist schon mal die Grundregel Nummer 1!


    Als nächstes würde ich schon mal auf eine zu grobe Mixtur aus Lautsprechern verzichten - du muss ja auch Ampwege und Equalizer dafür haben. Also lass die Yamahas lieber weg und konzentrier dich auf die Tops, Fills und Subs - das wird schon haarig genug.


    Unter den genannten Voraussetzungen würde ich an deiner Stelle tatsächlich vergessen wollen, ein Pult aufzubohren, zu doppeln oder irgendwas über Submischer laufen zu lassen - das legt dir die Karten schon, bevor der erste Ton gespielt wurde. Wenn wirklich 300 Leute zahlen, dann sollte Geld für einen passenden Frontplatz da sein - ein Favorit wurde ja schon genannt. Für rund 100 Euro bekommt man hier schon fast eine M7 oder auf jeden Fall eine LS9 mit 32 Inputs - damit bist du fertig. Ein adäquater Analogplatz mit etwas Outboard (4 x Comp, 4 x Gate, 2 x FX) dürfte um den gleichen Betrag machbar sein. Ich würde dann an der Stelle gerne noch empfehlen, ein paar Euro in sachdienliche Mikros zu investieren.


    Ach ja - nein, das Schlagzeug muss nicht komplett auf jeden Monitor!

    Kein Applaus für Scheiße!