In welcher Höhe Topteile positionieren?

  • Hallo!


    Als lernwilliger Laie in Sachen Ton würde mich interessieren, in welcher Höhe man Topteile bei einfache Stacks (2xBass + 1xTopteil) optimal positioniert? Ich frage nur, da ich in letzter Zeit oft gesehen habe, dass bewußt noch ein dritter Basse aufgestellt wurde, um mit den Topteil höher, also über die Köpfe der Leute zu kommen. Ich habe dazu auch oft die Meinung gehört, dass man damit klanglich besser fährt, wenn die Topteil über den Köpfen positioniert sind, als wenn diese direkt auf Gesichts-/Ohrhöhre stehen. Da die meisten Bässe bei normalen Stack ja nicht höher als 80cm sind, müßte man demnach die Topteile noch etwas zusäztlich anheben.


    Ist da was dran? Habt ihr schon ähnliche Erfahrunge gemacht bzw. Aufbauten gesehen? Bringt das was oder ist ein Topteil noch immer auf Gesichtshöhe am besten positioniert?


    mfg
    andré

  • Topteile waren NOCH NIE auf Ohrhöhe am besten aufgehoben! Da hört ja gradmal die erste Reihe was. Mitten und besonders Hochton wird von Objekten (in diesem Fall Subjekten) stark abgeschwächt. Deswegen MÜSSEN sie über Kopfhöhe. Je höher desto besser. Am besten geflogen!

  • Tja mein Freund, das unterscheidet den Könner vom möchte gern, wer nicht in der Lage ist für die angeforderte Beschallung das passende Ergebniss zu liefern sollte sich wohl nochmal mit der Theorie beschäftigen. Hört sich böse an aber Gnade gibt es da bei mir nicht, so ist das Leben!

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


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  • Du solltest dir überlegen wie du dein Ziel realisieren kannst, dazu musst du zuerst dein Ziel festlegen oder auch herausfinde.
    Ziel ist im Normalfall, eine gleichmäßige Abdeckung der zu beschallenden Fläche in der geforderten / zu erzielenden Lautstärke und Qualität.


    Wenn du dein Ziel kennst kannst du weitersehen, also Wahl der Lautsprecher, Positionierung, eventuell notwendige Delaylines oder abgesetzte Beschallunge für zusätzlich Räume.


    Außerdem ist theoretisches Wissen und Begreifen entscheident,

    Zitat von "Jens Droessler"

    Topteile waren NOCH NIE auf Ohrhöhe am besten aufgehoben! Da hört ja gradmal die erste Reihe was. Mitten und besonders Hochton wird von Objekten (in diesem Fall Subjekten) stark abgeschwächt. Deswegen MÜSSEN sie über Kopfhöhe. Je höher desto besser. Am besten geflogen!


    nur mal als Beispiel angeführt.

  • Wurde eigentlich alles gesagt, in der Regel bei gestackten Anlagen sag ich mal so 2,5 Meter min .
    Vorne noch Nearfills


    Nimm Dir mal ein Papier, setz Dich hin und versuch mal die Abstrahlwinkel zu zeichnen, so mit Höhe Publikum usw.


    So lernt man es schnell, weil man gut sieht, was man tut.

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  • Zitat von "klauston"

    Nimm Dir mal ein Papier, setz Dich hin und versuch mal die Abstrahlwinkel zu zeichnen, so mit Höhe Publikum usw. So lernt man es schnell, weil man gut sieht, was man tut.


    + 1


    Bester Satz im ganzen Forum seit Wochen !!!!!!!!!! Der erste und wichtigste Schritt vom Boxenaufsteller zum Beschaller. Sollte sich auch manch ein "Profi" hinter die Ohren schreiben und das hilft schon vor allen Meßprogrammen, Kalkulatoren und Kontrollersettings. :wink:

  • Zitat von "hell&dunkel"

    Es hilft, die Lautsprecher einfach als Schallwerfer, analog zum Scheinwerfer zu betrachten.


    auch super!

    Zitat von "hell&dunkel"

    Dann erübrigt sich die Frage nach der richtigen Höhe und auch nach dem horinzontalen und vertikalen Winkel.


    hinzu kommen dann aber noch betrachtungen bezüglich der wirklichen pegelverteilung oder besser gesagt der zulässigen lautstärke in den ersten reihen vor der PA. das ist dann aber bereits der nächste schritt ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Und eben diese Betrachtungen (u.a. "Wohin sollte ich mit dem Lautsprecher denn "zielen"...?) werden bei Gumas Seminaren gut sehr gut beleuchtet.
    Es werden in deutschen Mehrzweckhallen aber immer noch sehr oft die der Bühne gegenüberliegenden Wände beschallt.:wink:

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Danke für die Antworten, aber bevor noch mehr vernichtende Kommentare kommen :oops: möchte ich noch eines gern klarstellen:


    Mein eigentliches Betätigungsfeld ist die "Hell-Dunkel-Fraktion" so dass ich mit Ton nur sehr bedingt zu tun habe. Bei diversen Mukken sind mir nur diesbezüglich verschiedene Meinungen aufgefallen und ja, bei uns gibt es noch die landläufige Einstellungen, dass ein C7-Stack optimal aufeinander abgestimmt ist und somit man nicht noch ein Topteil anheben muss, auch wenn das Stack mit 2 Bässen auf den Boden steht und eben nicht über die Leute kommt. Und da ich mir dachte, auch für einen Lichtler kann etwas Fortbildung nicht schaden, dachte ich, ich frage euch mal.


    Also sollte ein Topteil möglichst Unterkante 2,50m (also 2,50m dann Mittelton und dann Hochton) stehen, um ein optimaleres Klangbild zu erhalten, weil direkt in Kopfhöhe nicht einmal für die erste Reihe angenehm ist. Allerdings müßte doch jedes anheben des Topteiles dann auch ein Neigen bedingen, weil dies sieht man noch weniger, wenn überhaupt angehoben wird.


    Ich gehe jetzt mal von einem einfachen Stack mit 2 Bässe ca. 80cm und einem Topteil aus. Der Wirkungsbereich soll im Nahfeld als bis max. 15-20m liegen.

  • genau, das kippen der abstrahlachse auf die zuschauerfläche gehört zwingend dazu, wenn man die optimale leistung herausholen möchte. genau wie klauston und hell&dunkel bereits geschrieben haben, kann man sich zur vereinfachung die abstrahlwinkel der box als grundlage für die winkelung vorstellen.
    allerdings sollte nicht zu stark gewinkelt werden, denn die hauptenergie liegt ja in der mittelachse der abstrahlung. und wenn man die hauptachse genau in die mitte des publikums legt, kommt hinten zu wenig pegel an (pegelabfall durch entfernung) und vorne ist es wieder zu laut. diesen fehler sieht man auch häufig.
    man muss also auch ein bisschen gefühl dafür entwickeln, wie weit man ankippt.
    und wenn man gar nicht ankippt, verschenkt man wertvolle leistung und regt unnötige reflektionsflächen an.


    ein C7-top einfach in ohrhöhe zu stellen weil die bässe nicht hoch genug sind werte ich dagegen als grob fahrlässige körperverletzung. wer sowas macht sollte besser den beruf wechseln... oder erstmal ein paar bücher in die hand nehmen!
    sowas darf man keinesfalls tolerieren, denn es geht um den verlust des gehörsinns eines zuschauers vor der box!!!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich persönlich empfinde diesen Nebensatz als best in class

    Code
    das hilft schon vor allen Meßprogrammen, Kalkulatoren und Kontrollersettings


    aber ein Aufzeichnen auf Papier würde dir Deine weiteren Fragen ebenfalls beantworten. Und da irgendwann zur Qualität auch die Quantität dazu kommt?, würde ich gleich anfangen zu malen!


    P.S. Dein Beispiel war natürlich sehr trivial. Obwohl ich alles gerne durch die Theorie belegt wissen will, schaue ich mindenstens genauso gerne nach "links und rechts" a'la "wie machen es die anderen.


    Lassen wir das "warum machen die das so" mal weg. Werden bei euch in der Gegend die Tops typischerweise so tief aufgebaut?

  • Zitat von "jaan2204"

    Und da ich mir dachte, auch für einen Lichtler kann etwas Fortbildung nicht schaden, dachte ich, ich frage euch mal.


    Da hast Du schon mal den richtigen Weg erkannt :D:D:D:D:D


    Im Ernst, würde mich freuen , wenn auch viele Tontechniker sich so die Gedanken zu dem Thema machen würden wie Du.
    Eigentlich hast Du ja die Problematik richtig verstanden.

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  • Zitat von "sebastian"

    ...
    P.S. Dein Beispiel war natürlich sehr trivial. Obwohl ich alles gerne durch die Theorie belegt wissen will, schaue ich mindenstens genauso gerne nach "links und rechts" a'la "wie machen es die anderen. ...


    nun ja, die tatsache das es andere auch so machen, muss noch lange nicht heissen das es auch gut ist ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das stimmt, aber bei solch einer Ausgangs- Frage muss man ja irgendwo anfangen und wenn es schnell gehen muss, dann fällt die Frage nach dem warum oft flach, leider. Man sieht was und hört ein Ergebnis. Im Zweifelsfalle würde mir das erstmal reichen, wenn ich schnell zum Ziel kommen !!!muss!!! Wenn das nicht reicht, fehlen soviele Grundlagen, dass man sich erstmal aus dem Praxisgeschäft verabschieden sollte und sich das entsprechende/nötige theoretische Wissen aneignen sollte.

  • Gut, meine erste Antwort ist etwas derbe ausgefallen aber um es jetzt irgendwie schöner zu sagen, die richtige Höhe mit der richtigen Winkelung ermöglicht es das ich auch ohne ein LA oder sonstiges ein sehr gutes, gleich abdeckendes Ergebnis erreiche. Wie schon geschrieben ist es am einfachsten man Stellt sich den Lautsprecher als Leuchte mit entsprechendem Lichkegel vor, als Lichtler sollte das ja einfach sein. Und nun schaust du das es überall schön gleich hell ist und das du wohlmöglich nur die Fläche beleuchtest die auch beleuchtet werden muß. Schall ist da sehr ähnlich und so kann man dieses schon sehr sinnbildlich nachvollziehen. Leute die allerdings meinen das ich da mal kurz ein paar viereckige Holzkisten übereinander stapel die sollten wieder in den Kindergarten um dort mit Lego zu spielen, mit Beschallung hat das wenig zu tun.

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  • Ja, da haben wirs wieder: Weil Leute ein SYSTEM kaufen, mit Controllern/Controlleramps, sind sie auch der Meinung "das funktioniert immer". Das Denken wird abgeschaltet bzw. in dem Fall d&b überlassen.


    Klar klingt das Stack am besten, wenn das Top direkt auf einem Bass steht. Das ändert aber nichts daran, dass das Standardstack zu niedrig ist. Die Tops fliegt man, einen Bass fliegt man gleich mit, die restlichen Bässe gehören auf den Boden! Oder man stackt hoch genug!

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Das Denken wird abgeschaltet bzw. in dem Fall d&b überlassen.


    Eigenartige Ansage, das hat nichts mit d&b zu tun.


    Oder arbeitest Du für ein Konkurrenzprodukt, das Du das gar so hervorheben mußt?


    Es gibt KEIN System, welches man einach so ohne ausreichende Grundkenntnisse aufbauen soll.


    Und wenn man ein System kauft, sollte man sich immer mit den Eigenheiten auseinandersetzen.
    Muß nicht zwangsläufig sein, das es auf den Bässen stehen muß


    Unabhängig vom Hoch genug kommt ja auch noch der richtige Winkel ZWISCHEN den Boxen dazu, wenn man mehr als eine horizontal aufbaut pro Seite.


    Und ich hatte mal wo angedacht, wenn 2 Bässe immer noch zu nieder sind für ein Top, dann kann man ja noch ein Bühnenelement oder ein Case drunterstellen.


    Wer nicht zu faul ist, wird was finden :D

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  • Mal schauen ob ich das so richtig verstanden habe.


    Könnte ich mit eine laserstrahl den neigungswinkel ermitteln in dem ich auf dem topteil den laserstrahler drauf stelle,
    auf die gegen über liegende wand richte und ca.auf 0.5meter höhe einstelle.


    gruss,ömer.

  • hi klaus,
    so ganz eigenartig ist diese aussage von Jens leider nicht.
    eigener erfahrungsbericht:
    ein beschaller hatte mich mal für nen job gebucht, auf dem er ein (zufällig zum thema passendes) C7 stack in einem zelt so ungeschickt aufgebaut hatte, das das top zur zeltdecke schaute (der boden war leicht abschüssig, die bühne aber gerade)
    ich fragte, ob er ein paar hölzer und spanngurte dabei habe, damit wir das top unterlegen können um es anzuwinkeln.
    seine reaktion:
    "nee, lass mal. das ist d&b, das geht schon" :shock:
    ansonsten hantierte der herr aber nur mit hochwertigem equipment und war nicht gerade ein blutiger neueinsteiger, also muss man ihm das wohl so verkauft haben.
    und ich hatte noch andere erfahrungen mit besitzern von lautsprechern dieser marke, die wohl meinten das man mit diesen die gesetze der physik nicht zu beachten brauche...
    getreu dem motto: am material kann der schlechte sound nicht liegen, das muss die halle sein. :lol:


    aber nun wieder zurück zum thema!
    natürlich ist es wichtig, gewisse grundlagen der schallausbreitung zu kennen.
    die gibt es quasi in so gut wie jedem buch zum thema beschallungstechnik.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang