Was ist bei Induktionsschleifen für Hörgeräte zu beachten?

  • Ich bin beim ev. Kirchentag in 2 Wochen dabei und werde zwei Veranstaltungsorte betreuen.
    Heute nam ich mir das Programmheft(-buch) zur Hand und wollte mal nachschauen wie die Ankündigungen für die Veranstaltungen aussehen und siehe da, bei dem einem Ort waren die Symbole für Induktionsschleifen dabei, also schnell nachgefragt bei der Organisation: "Wie siehts mit den Induktionsschleifen am VA-Ort aus?" Antwort: "Ja, die müssen laufen..."
    Ich habe noch nie mit Induktionsschleifen zu tun gehabt, deswegen meine Frage:


    Was muss ich da beachten?


    Vielen Dank schon für einmal für die hoffentlich guten Tipps ;)

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte

  • http://www.paforum.de/phpBB//viewtopic.php?t=45064&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=


    Ich hatte das in einer Kirche auch schonmal.
    Da gab es dort wo die "Anlage" der Kirche verbaut war (also wo die Verstärker stehen) irgendwo ein Gerät (es war wohl ein Verstärker), das mit "I-Schleife" beschriftet war.
    Dessen Eingang habe ich mir einfach auf einen AuxWeg gelegt und dann den Küster mit seinem Hörgerät mal probehören lassen :)


    Von damals als Tipp kann ich dir eigentlich nur sagen, mach es ja nicht zu laut. Lauter drehen kann jeder selber an seinem Hörgerät. Such dir am besten jemanden älteren Semesters mit Hörgerät und lass ihn hören.
    Der Rest steht im angegebenen Thread.


    Wenn du kannst, würde ich mir die Gegebenheiten in den jeweiligen Kirchen vorher mal ansehen und ggf. mal ausprobieren, ob das Ding noch funktioniert.
    Wenn nicht, sind im Thread einige andere Lösungsbeispiele genannt.


    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • Konsequent symmetrische Signalführung, notfalls mit zusätzlichen Line-Trenntrafos ; Vorsicht mit günstigen DI-Boxen ohne magnetisch abgeschirmte Übertrager; beim Soundcheck den Feed zur Induktionsschleife mit Maximalpegel mit einem Testton beschicken, um Einstreuungen frühzeitig aufzuspüren. Oft gibt es einen kleinen Testempfänger (umgebautes Hörgerät...) mit dem man auch mal checken sollte ob die Anlage überhaupt eingeschaltet ist und wieviel Pegel sie eigentlich verträgt; Es war früher nicht unüblich solche Anlagen mit ganz normalen ELA-Endstufen mit DIN-Eingängen (100mV :!: )aufzubauen.


    Edith: sagt mir grade, daß du das ja auch noch selbst installieren mußt. In diesem Fall: komplettes System zumieten (G&B ist ein ganz guter Tip). Man kann so was zwar mit diversen Arten von mehradriger Schaltlitze, in rundem Mantel gezogenem Flachbandkabel ohne Abschirmung usw. usf. selber basteln und über einen etwas größeren 100V-Lautsprecherübertrager anfahren. Bis eine solche Anlage aber nicht nur spielt sondern sich auch noch überall vernünftig anhört geht ziemlich viel Zeit für Tests und Messungen drauf; die wirst du nicht bekommen...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

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  • Du brauchst einen Anpassungstrafo, damit das mit der Impedanz hinkommst.
    Dann noch beachten, dass es zum einen ein Induktives System ist, und zum andern das Gehör meist nicht linear schlechter wird (-> Höhen/Hochmitten anheben).


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat von "TomyN"

    (-> Höhen/Hochmitten anheben).


    Tomy


    das sollte eigentlich sache des hoergeraetes und nicht der schleife sein!


    Stefan

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

    dante_certified_seal_level3.png

    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • Auf dieser Seite gibt es ein paar hilfreiche Basics von einem auf solche Anlagen spezialisierten Hersteller:


    http://www.ampetronic.com/basics_why.asp


    Ein kleiner Tip, den ich aus eigener leidvoller Erfahrung geben kann:
    Achte bei der Verlegung auf eine strikte und saubere Trennung der Schleife von den signalführenden Kabeln der Inputs, insbesondere der Mikrofonleitungen. Ansonsten kann man sich ganz wunderbare Feedbacks zaubern, ohne dass dafür überhaupt ein Mikrofon aufgesteckt sein muss! Bei genauerem Nachdenken eigentlich selbstverständlich, trotzdem muss man da erst mal drauf kommen :? .

  • So ,jetzt kann ich über meine Erfahrungen sprechen.


    Ist eigentlich alles gut gelaufen, ich habe die Schleife einfach über einen Ausgang angesprochen auf dem ich alle Effekte, die den Direktschallanteil minderten, weg gelassen habe.
    Verbaut war ein Schleifentrieber von Ampetronic


    Ampetronic ILD1000G


    Die Zuschauer die es benutzt haben waren sehr glücklich,die kamen zu mir und sagten mir dies.Ich glaube alleine schon weil sie ein Konzert besuchen konnten wo es sowas gibt, also war alles super relaxt und viel einfacher als gedacht.


    Allerdings hatte ich bei 2 von den Musicalproduktionen Probleme wegen dem direkten, induktiven, Koppeln, da hatte ich nur die Summenübergabe von fremden Pulten und deren MuCos und andere Kabel waren wohl nicht so gut abgeschirmt.

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte