Frage zur Anordnung 2er Kondesatormicros ( X-Y Ordnung)

  • Hallo liebe Gemeinde.


    Grundsätzliche Frage zur Anordnung 2er Kondensatormicros (Chorabnahme) in X-Y Orndung.
    Ist es so möglich wie in Bild 1 oder müssen sie zentral in der Mitte übereinander stehen wie in Bild 2 ??




    Hier in Bild 2 ragt das eine aber etwas nach oben und das andere nach unten. Muß Abhilfe geschaffen werden?




    Danke und viele Grüße

  • Hallo,


    ich hab da auch viel theoretisches drüber gelesen, meine praktische Erfahrung ist:


    Bild 1 funktioniert. Man liest zwar in diversen Büchern (u.a. in "das Mikrofonbuch", sehr gutes Buch übrigens), dass es so sein soll wie in Bild 2, aber es funktioniert trotzdem. Mir ist (live!) klanglich noch nie etwas negatives aufgefallen.
    Das abwinkeln nach oben bzw. unten kann man umgehen, wenn man ein Zwischenstück unter eine Klemme setzt. Manche Mikrofonhersteller (mir kommt spontan Schoeps in den Sinn, bin mir aber nicht sicher) haben sowas im Angebot.
    Man kann das aber auch billiger haben, indem man zwei Reduzierstücke aufeinander schraubt. Einmal eines, wie es bei so gut wie jeder Mikrokolemme dabei ist (kleines Innengewinde > großes Außengewinde), und einmal genau andersrum. Bei K&M ist letzteres ca. 1,5cm lang bzw. hoch, reicht also um ein Mikrofon höher zu bekommen.


    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • Hallo und Danke für die Info.


    bemi....
    es ging hier nich um die Frage welche Winkel richtig ist!
    Der Winkel ergibt sich, meiner Meinung nach, dadurch wie breit die Sänger (Chor) verteilt stehen.


    Vielen Dank

  • Hallo Andreas,



    dem kann ich bedingt zustimmen, wenn ich auch versuchen wuerde den Winkel moeglichst an den Oeffnungswinkel der Mikrofone anzupassen und die aufgenommene Breite ueber den Mikrofonierungsabstand und die Stellung der Akteure zu aendern. Heisst: (bei Nieren) lieber breiter winkeln und naeher ran.




    VG bemi

  • Wäre das in ORTF nicht einfacher zu realisieren? Wo liegt der Vorteil dieser XY Anordnung gegenüber ORTF, ich arbeite bei Chorabnahmen gerne mit ORTF gestützt von einer zusätzlichen AB abnahme, hat sich für uns bewährt.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Hallo Kracky,


    der "wichtigste" Unterschied ist der, daß XY keine Laufzeitunterschiede zwischen den Mikrofonen aufweist und somit als absolut monokompatibel gilt (für Rundfunk durchaus wichtig). Klanglich finde ich, daß die ORTF Variante räumlich besser auflöst, währen XY etwas "wärmer" klingt (druckvoller). Aber Achtung, das sind wieder persönliche Meinungen.
    @ die anderen: Der "klassische" (Lehrbuch) Öffnungswinkel ist übrigens 90°, ergibt sich also nicht einfach durch die Chorbreite, kann aber natürlich etwas variiert werden um sich an reale Gegebenheiten anzupassen.


    Viele Grüße


    David Kammerer

  • Guten morgen.


    bemi
    wie schon geschrieben wurde sollte man an die 90 Grad kommen.
    Die Bilder sollten ja nur mein eigendliches Problem unterstützen.


    @all
    was ist ORTF?


    A/B Anordnung hatte ich in der Vregangenheit keine guten Erfahrungen gesammelt.
    Selbst der Tip das man bei der Nachbearbeitung ein Signal Phasenverdreht klemmen soll, war nicht das Wahre!
    Mir kam es immer so vor als gibt es richtige "Frequenzauslöschungen"


    Danke!

  • Ok.
    Ich werde aber bei X/Y bleiben.
    Das ist von allen Varianten die die mit am wenigsten Aufwand den größt möglichen Erfolg garantiert.


    zur Info:
    Chor ist 4 stimmig, jede Stimme "steht" für sich und jede Stimme wird mit 2x Rode NT3 agenommen in X/Y.
    Bis auf eine da muß ich mit t.bone anrücken :(


    Viele Grüße

  • Wenn ich da deine Abbildungen sehe, dann ist ohne Problem und Aufwand ein ORTF machbar. Unser Aufbau ist meißt recht gleich, das OTRF steht direkt hinter dem Notenständer des Dirigenten, zusätzlich haben wir links wie rechts (AB) ein Kondenser mit dem wir das ORTF Signal auffüllen. Ich finde halt ORTF ist schöner ausrichtbar weil mir nur der Abstand und der Winkel zwischen den Mikrofonen soweit vorgeschrieben ist, eine Aussrichtung nach oben oder unten hin ist aber frei, das war glaube ich sogar der Grund warum das Französicher Fernsehen auf diese Abnahme gekommen ist.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "andreas immel"

    Kracky...


    ok soweit.
    Würde denn etwas dagegen sprechen wenn ich jede stimme separat im ORTF aufnehme und verzichte auf A/B ??


    Hm... die eigentlich gewollte Stereoabnahme ist das dann ja nicht, da du ja das Signal dann je Stimme kombinieren mußt weil du ja eine möglichst breite Aufnahme jeder Stimme möchtest. Ich hoffe ich habe dich da richtig verstanden.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Hi,


    mir geht es darum jede der 4 Stimmen extra zu haben um hinterher im studio noch ein bischen flexiebel zu sein was die Nachbearbeitung betrifft.
    Und deshalb kam mir die X/Y Anordnung am gelegensten.
    Ich habe dann jede der 4 stimmen stereo und kann sie beim Mixen/Mastern im Studio im Stereo platzieren.


    Wie gesagt mit reiner A/B Methode habe ich nur schlechte Erfahrung gemacht


    Jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich ORTF oder doch lieber bei meiner X/Y Anordnung bleiben soll


    Viele Grüße

  • Also ich habe X/Y damals verworfen weil mir die Ausrichtung zur Quelle nicht exakt genug war, was nun wirklich besser ist? Ich denke das wirst du für dich probieren müssen, aber wenn dann tu uns den Gefallen und erzähl uns dein Ergebniss.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Wie groß ist denn der Abstand Musiker - Mikrofon(e)? Warum soll jede Stimme für sich stereo sein (Raumanteil?) Ansonsten gibt´s dafür nen Pan-Regler :wink: ...
    Alternative: 4x Mono Stütze + Stereo-Raummikros

  • Hi!


    Also zunächst einmal würde ich andreas raten, etwas Theorie nachzulesen. Es gibt heute vielfältige Grundlagen im Internet, z.B. bei E.Sengpiel.


    Zitat von "andreas immel"

    Ich werde aber bei X/Y bleiben....
    Chor ist 4 stimmig, jede Stimme "steht" für sich und jede Stimme wird mit 2x Rode NT3 agenommen in X/Y.


    Das und Deine Aussage, daß Du mit phasengedrehten Signalen experimentiert hast, bestätigt meine Annahme, daß Du eigentlich nicht recht weißt, was Du machen willst.


    Für eine gute Aufnahme mit Seiten- und Tiefenstaffelung brauchst Du nicht mehr als ein Stereohauptmikrofon, wahlweise mit A/B- XY- ORTF- M/S- Trennkörper und was es nicht alles noch für Verfahren gibt. Jedes hat seine Vor- und Nachteile.


    Einzelne Monostützen kann man dezent dazumischen, wie oben bereits richtig erwähnt wurde.


    Versuch mal Dein Hauptmikro allein zu analysieren, auf Tiefeneindruck, Abbildungsbreite, evtl. Loch in der Mitte u. ä. Das sollte erst mal helfen.


    Gruß: -sf-

  • @ SF


    ich weis nicht genau woher du wissen willst das mir Theorie fehlt??
    Ich bin mit X/Y in der Vergangenheit immer gut gefahren und richtig, jede stimme für sich wegen Nachbearbeitung! Stimmen werden im PAN separat plaziert.


    Meine eigendliche Frage, siehe ganz oben, wurde ja schon beantwortet!


    Danke

  • Hallo alle,


    also erstens: ORTF gilt als Alleinmikrofonie für komplette Musik als nahezu ungeeignet, wegen der Laufzeitunterschiede und der daraus resultierenden Kammfiltereffekte. Als Stützmikrofonie um vorhandenes Material noch räumlicher darzustellen, kann es sehr geeignet sein. Die XY Variante ist also als alleinige Hauptmikrofonie SICHER besser geeignet.


    In Deinem speziellen Fall glaube ich, daß Dein ganzer Aufwand zu einem schlechteren Ergebnis führt, als folgendes (mit weniger Mikrofonen und Spuren).
    1x XY an idealer Hörposition (also Dirigent oder kurz dahinter) oder ORTF
    Je ein Mikrofon Mono an jeder Stimme.
    Beim Mixdown müssen die Einzelstimmenmikros durch ein Delay zur Laufzeitkorrektur an die Hauptmikrofonie angepasst werden.


    Ich traue mich sogar wetten, daß nur ein XY bereits schöner klingt, als Deine ganze Aufnahme.


    Deine 4x Stereoaufnahmen lassen sich per definition NIEMALS zu einem korrekten Stereobild vereinen. Ein natürliches Stereo ist aus meiner Sicht (vorsicht Geschmack) bei Naturmusik praktisch nicht zu toppen. Und natürliches Stereo entsteht definitiv nur an einem Punkt im Raum zuzüglich maximal Ohrenabstand und kann anders auch nicht zusammengebastelt werden. Selbst aufwendigste Computerplugins schaffen das noch nicht annähernd so gut, wie eine normale Stereoaufnahme. Zum Vergleich: Bei einem schönen Konzert verteilst Du doch auch nicht 6 bis 10 Ohren im Raum und mischt das dann alles schön im Kopf zusammen, sondern Du buchst einen Platz vorne in der Mitte und siehe da, das klingt gut.


    und auch nochmal, wobei es Bemi auch schon gesagt hat:


    Der Öffnungswinkel der Mikros hängt auf keinen Fall von der Chorbreite oder sowas ab. Auch hier: Wenn mir 3 Leute was vorsingen klappe ich auch nicht meine Ohren enger zusammen, sondern die hören immer gleich Stereo!!
    Der Winkel hängt wenn überhaupt nur von den verwendeten mikros und persönlichem Geschmack bezüglich der Stereobasis ab. Ob dann da ein Mann oder ein 30 meter breites Orchester davorstehen ist völlig egal.


    Und auch noch: Der Hinweis bei einer Livemikrofonie keinen großen unterschiede zun hören ist zwar sicher richtig aber liegt wohl eher an den denkbar schlechten Abhörbedingungen. Da geht es schon los, daß sich in der Regel der Bühnenklang und der Boxenklang mischen ---> Stereo Ade!


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer