Diskrepanzen zwischen versprochenen und gestellten Boxen

  • Zitat von "monithor"

    ganz einfach: vorher mit dem betreffenden lichtmann sprechen. dann hat er die möglichkeit was dazu zu sagen. oder vielleicht auch gar nicht zu kommen, wenn es eh keinen sinn macht, und der örtliche das vielleicht genausogut machen kann. kommt halt drauf an um wieviel gekürzt wurde.


    das mieseste ist doch aber das worum es hier geht. nämlich vor ort vor vollendete tatsachen gestellt zu werden.


    das trifft genau des pudels kern!


    einfach anrufen, dann weiss man bescheid und kann sich drauf einstellen.
    im falle des grossen openairs hätte ich ganz leicht mein eigenes 990er mitbringen können.
    aber so wie das gelaufen ist, fühlt man sich einfach verarscht und ist dann auch entsprechend gut gelaunt.
    verarschen kann ich mich auch selber, so eine vorgehensweise nützt niemandem was, auch dem VA nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    das trifft genau des pudels kern!


    einfach anrufen, dann weiss man bescheid und kann sich drauf einstellen.
    im falle des grossen openairs hätte ich ganz leicht mein eigenes 990er mitbringen können.
    aber so wie das gelaufen ist, fühlt man sich einfach verarscht und ist dann auch entsprechend gut gelaunt.
    verarschen kann ich mich auch selber, so eine vorgehensweise nützt niemandem was, auch dem VA nicht.


    Stimmt das wäre eine Möglichkeit gewesen ....


    Grüße Michael

  • Zitat von "Wulfson"

    ...mitunder bekommt man den rider aber auch erst während der va.. ;)


    diese situation gibt es natürlich auch, aber wenn tage zuvor am telefon schon über einzelheiten im rider gesprochen wird, kann man das sicher ausschliessen 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich wollte hier nur mal kurz andeuten, das es auch andersrum geht. ist mir vor kurzem auf nem festival passiert, bei dem dinge angefordert wurden, die nicht normalerweise im reisegepäck liegen. rider wurden im vorfeld allerdings auch keine verschickt...


    ansonsten halt ich es eigentlich auch so, das ich im vorfeld mit den zuständigen technikern abkläre, was geht und was nicht. allerdings sollte bei festivals klar sein, das nicht alles möglich ist, was man sich wünscht und eben dort gewisse abstriche gemacht werden müssen (der verfügbare finanz. rahmen ist nicht nur bei kleinen festen begrenzt).


    was jedoch besprochen und bestätigt wird, sollte dann schon vor ort sein...keine frage

  • Ich erinnere mich an einen Gig mit einer Band, vorher mit der Technikfirma gesprochen (2 Tage vorher!), was ist vor Ort?


    Aussage war 32 Ch. Konsole mit 8 Auxen komplette Peripherie etc.


    Komme Samstags in den Saal (es war im übrigen mein erster Job mit dieser Band): Pult eine Venice 320 (aber nur mit 16/4 Multicore), aus den Beta 87 Mics für die Drums waren in der zwischenzeit PG56 geworden, das Mischpult stand nicht (wir vorher versichert) akustisch sinnvoll sondern in einer Kabine 4 m über dem Zuschauerraum, seitlich ca. 10m vor der Bühne. Outboard waren irgendwelche digital Compressoren (Firma kannte ich vorher nicht - ich habs auch direkt verdrängt), EQs konnten hinter Glas betrachtet werden, FX waren nicht vorhanden (DIE HATTE ICH ABER DABEI ;-)), Monitore waren die abgehängte Delayline der Halle.......


    Wäre ich zu dem Zeitpunkt bei der Band schon fest im Sattel gewesen - wir hätten nicht gespielt!!!


    Damals haben wir den Job gespielt obwohl es WIRKLICH suboptimal war - und die Band hat mich weiter gebucht.

  • Die Band mit der ich zumeist unterwegs bin bucht mich, weil sie eben genau wissen, das gerade in kleinen-mittelgrossen Clubs eher selten optimale Bedingungen vorzufinden sind. Mein Job ist es, jeweils das bestmögliche rauszuholen...

    Freiberuflicher FOH/Monitormann, Essen

  • genau genommen ist das unser aller job.
    die musiker buchen uns, weil sie auf der bühne entspannt ihren gig spielen wollen ohne sich um technische probleme kümmern zu müssen.
    das ist doch ganz klar, darum geht es ja nicht.


    hier geht es um die sprichwörtliche verarschung des mitgereisten personals (und damit indirekt auch dem künstler) durch die dienstleister.
    wenn du das so locker siehst, ist für dich ja alles in butter. :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    . in meiner Anforderung stand ein SPX990 drin, weil ich meine Effekte auf ner Speicherkarte mitbringe. das wurde auch so bestätigt.
    als wir dann aber dort eintrafen, sagte mir der FOH betreuer: "ach so, das 990er haben wir doch nicht hier, aber wir haben das bessere SPX2000"... auf meine frage, wo ich denn dort meine speicherkarte reinschieben kann um an meine effekte zu kommen zog er ein langes gesicht.!


    Also ehrlich gesagt wär ich auf die Sache mit der Speicherkarte auch nicht gekommen :oops: (und hätte ebenfalls ohne Gewissensbisse das aktuellere Gerät hingestellt), weil ich davon augehe, daß bei gleichen Geräteserien ein gewisse Kompaibilität gegeben ist. Das sollte villeicht in der Anweisung besonders deutlich (mit Begründung, warum dann ausgerechnet das alte Exemplar) hervorgehoben werden.
    Ärgerlich ist auch folgender Fall:
    Eine Band hat ein 40 kanaliges Pult verlangt- gereicht hätte locker und ohne technische Kompromisse ein 24-er.
    Als Veranstalter hätte ich die unnötigen und nicht unerheblichen Mehrkosten (Pult und Muco) von der Gage abgezogen :evil:
    Interessant wäre auch, ob sich eine Band gegenüber der Veranstalter schadensersatzpflichtig macht, wenn sie den Gig abbricht, obwohl mit dem gestellten Material dennoch das Konzert durchführbar gewesen wäre.
    Ebenfalls ärgerlich: Im Rider bestimmte Fabrikate verlangen, obwohl der Veranstalter ohnehin den Tonmann stellen muß.
    Der Band kann es dann doch egal sein, ob Soundcraft LX7 II oder A&H GL2800- Hauptsache das Ergebnis stimmt.


  • Also erstens ist ein Rider (der Vertragsbestandteil wird und somit rein theoretisch erfüllt werden muß) nur so stark wie das Management dahinter. Eine Band aus der Oberliga kann einiges mit Nachdruck fordern und bekommt das auch, wenn der Veranstalter eine Show und kein Desaster (keine Show + trotzdem Gage zahlen) will. Darunter wird es schwammig und ohne Nachdruck kann eine Band aus der Kreisklasse fordern was sie will, sie spielt mit dem was letzendlich da steht und gut.


    Zweitens gibt es bestimmte Geräte, die unbedingt 1:1 gestellt werden müssen.
    Das SPX990 ist dabei ein Klassiker.
    Ein Eventide H3000D/SE auch. Ein 4000er, 4500er oder Orville bringt mir überhaupt nichts, obwohl besser, neuer, schöner. Es ist das falsche Gerät und meine Effekte sind nicht drin. Jedenfalls nicht so wie ich sie brauche.


    Wenn ich einen schönen Hall will ist mir egal ob da ein 960er, Bricasti oder Quantec steht. Dann schreibe ich das aber auch so, wenn ich einen speziellen Effekt brauche schreibe ich das auch explizit rein oder bringe das Gerät gleich selbst mit.

  • Zitat von "dienervt"

    ...
    Also ehrlich gesagt wär ich auf die Sache mit der Speicherkarte auch nicht gekommen :oops: (und hätte ebenfalls ohne Gewissensbisse das aktuellere Gerät hingestellt), weil ich davon augehe, daß bei gleichen Geräteserien ein gewisse Kompaibilität gegeben ist. Das sollte villeicht in der Anweisung besonders deutlich (mit Begründung, warum dann ausgerechnet das alte Exemplar) hervorgehoben werden...


    im rider stand definitiv, das ich eine speicherkarte mitbringe... ausserdem war es vorher telefonisch so besprochen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    im rider stand definitiv, das ich eine speicherkarte mitbringe... ausserdem war es vorher telefonisch so besprochen.


    Das ist natürlich was anderes- ich sehe beim 2000er auch keinen Kartenslot
    In diesem Fall ist Selbermitbringen des SPX 990 durchaus ratsam.


    Auch ärgerlich: Bands, die (um Zeit zu sparen) jedeweden Sound- und Linecheck abzulehnen und sich dann über den Monitorsound beschweren

  • interessant ist allemal die frage, wer haftet bei nicht erfüllten ridern und wer haftet, wenn die rider überzogen sind.


    bei überzogenen ridern müsste es dem veranstalter wirklich erlaubt sein, abzüge an der gage vorzunehmen. dies geht aber auch nur, wenn die sachlage eindeutig ist (z.b. 40Ch pult gefordert und dann nur 24 benötigt)


    und bei nicht erfüllten ridern müsste dann wiederum die band das recht haben mehr geld zu fordern, z.b. so ne art schadenersatz für nicht mögliche effekte = performance-schwächung oder grausame monitore.


    nur... wer legt das dann fest?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • das ganze ist doch ganz einfach.....
    wer am längsten Hebel sitzt legt sowas fest....
    D.H.:
    Von Bandseite aus: Genaue Verträge mit Vertragsstrafen wenn bestimmte Dinge fehlen (oder die Band spielt eben nicht wenn der Rider nicht erfüllt ist, kassiert aber trotzdem die volle Gage.....)


    Überzogener Rider: hier ist es denke ich an niemandem zu entscheiden ob er überzogen ist oder nicht (oder zumindest fällt mir nichts rechtswirksames ein), aber nen Verärgerter Veranstalter bucht die band das nächste Mal einfach nicht....
    und wenn nen act soviel Leute zieht dass es sich lohnt für nen Hiphopper mit Playback ne 40CH Midas hinzustellen, dann wird die eben hingestellt.......


    Natürlich ist es manchmal ärgerlich, wenn man mit ner Band aufschlägt und nichts entspricht den Anforderungen, aber "irgendwie gehts ja immer", wenn die Band trotzdem spielen will kann man eben den Veranstalter drauf hinweisen dass es bei besserer Technik noch besser wäre, aber sonst?


    Das einzige was mich ernsthaft ärgert, ist wenn versprochenes (telefonischer oder Mail-direktkontakt) nicht eingehalten wird.......
    aber auch hier gilt: hätte die Band den ensprechenden Status und würde auf nen entsprechenden Vertrag bestehen, dann könnte dafür ne Konventionalstrafe fällig werden (Zahlbar erstmal vom Veranstalter an die Band, wobei der Veranstalter das Geld dann vermutlich vom Dienstleister zurückholen wird.....)


    solange die Band den Status nicht hat (oder die Technik für nicht so wichtig hält) kannst du machen was du willst.....


    ich bitte inzwishcen darum im Rider möglichst immer kontaktiert zu werden, und das klappt in letzter Zeit eigentlich auch recht gut....
    Als Dienstleister schicke ich wenn möglich immer mein Technisches Konmzept an den Veranstalter dass er es weiterleitet, oder kontaktiere die Bands direkt.......

  • Zitat

    Der Band kann es dann doch egal sein, ob Soundcraft LX7 II oder A&H GL2800- Hauptsache das Ergebnis stimmt.


    Nein ist es nicht. Die LX7/GL2xxx-stellende Company bringt i.d.R. auch den weniger versierten Techniker als die Vermietbude, die höherwertige Pulte im Lager hat...

  • Zitat von "mischpultschorsch"


    ...Die LX7/GL2xxx-stellende Company bringt i.d.R. auch den weniger versierten Techniker als die Vermietbude, die höherwertige Pulte im Lager hat...


    in der regel stimmt das tatsächlich, ich habe aber durchaus auch schon gegenteilige erfahrungen gemacht... also dicke pulte und nix dahinter und schmale technik mit tollem personal.


    es ist also überwiegend eine frage des anstands, in wieweit bandtechniker ernst genommen werden.
    da habe ich schon die unterschiedlichsten erfahrungen gemacht.


    gerade aktuell wieder... da bietet ein junger tontechniker sein 01V für eine VA an und ich möchte als minimum ein LS9-16... er äussert daraufhin dem veranstaler gegenüber, das ich nur vergoldete geräte haben möchte und das jetzt alles viel teurer werden muss!
    was soll man da noch sagen...?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang