Defekt durch Kunde

  • Tacho!


    Es ist mal wieder soweit; das übliche Leid. Kunde mietet etwas und bringt es defekt zurück und keiner will es gewesen sein.
    Ich habe die Suche schon bemüht, habe aber nichts wirklich hilfreiches gefunden, deswegen explizit die Frage hierzu.


    Folgender Fall: Kunde bucht eine Anlage und holt diese bei mir persönlich ab. Bei Abholung wird die Anlage komplett angeschlossen, erklärt und vorgeführt - alles in Ordnung (Zeugen vorhanden). Dies wird auch so auf dem Mietvertrag bestätigt und unterschrieben.
    Nun kommt die Anlage zurück. Bei der Rückgabe der Anlage war ich nicht anwesend und so wurde diese auch nicht sofort im Beisein des Kunden getestet. Die Überprüfung fand direkt am nächsten Tag statt. Währenddessen war die Anlage einfach im Lager, so wie sie der Kunde zurück gebracht hat. Nun stelle ich einen Defekt an beiden Boxen fest (unabh. Zeugen vorhanden): einmal ist der Hochtöner geschossen (wahrscheinlich die Sofitte) und die andere Box klingt im Bassteil recht zerrig, wie wenn die Spule angeknackst wäre. Das ganze bei Zimmerlautstärkepegel. Zudem riecht die eine Box verschmort.
    Ich hatte bisher die LS noch nicht geöffnet, damit der Kunde auch die Möglichkeit hat sich dies anzuhören.
    Ich teilte dem Kunden sofort telefonisch den Zustand mit und laut AGB (wurden dem Kunden bei Übergabe/Abholung ausgehändigt) ist er dafür verantwortlich. Er wurde sogar noch mehrmals mündlich darauf hin gewiesen, dass im Schadensfall er haftbar ist. Dies geschah aus voraussicht, da der Kunde sich nicht wirklich auskennen scheinte und sich mehrmals auch verzettelt hat was den Lautstärkepegel angeht. Letztendlich gab mir der Kunde nun zu verstehen, dass er sich weigert den Schaden zu übernehmen. Er hätte keine Möglichkeit gehabt dies in meinem Beisein zu hören.
    Schaden: ich schätze mal 45-50€ für die Sofitte (wenn es nur diese ist) und 120€ für das Reconen des 15"ers.


    Was meint ihr wie die Chancen sind hier den Schadensersatzanspruch durch zu bringen?
    Für mich ist es ein klarer Fall: Überlastung der Anlage, sprich alles auf rechts und rot.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Aus der selben Erfahrung kann ich dir raten, es über dem seine Haftpflicht abzuwickeln und deshalb ihm direkt einen Kostenvoranschlag der Reparaturen zu schicken. Wenn keine vorhanden, kann er rumschrein wie er möchte, wenn in deinen AGB drin steht, die er ja mit seiner Unterschrift verbindlich anerkennt, dass Schäden vom Mieter auch diesem in Rechnung gestellt werden und dann auch getragen werden müssen. Mach dich aber auf ne lange Wartezeit in dem Fall mit Mahnungen (mit Mahngebühren, die wirken manchmal Wunder ;) )gefasst. Für diese Summe ein gerichtlicher Weg einzuschlagen ist wenig Erfolgversprechend wegen dem viel zu geringen Betrag. Wie du ja geschrieben hattest, sind Zeugen für die defekten Boxen vorhanden, inwiefern diese dann hilfreich sind, wäre im Einzelfall zu sehen.


    Wodurch der Schaden entstanden ist, ist zweitrangig, die Boxen sind kaputt und du kannst diese nicht mehr verleihen und hast somit auch einen Nutzungsausfall. Das man nicht alles sofort machen kann ist eigendlich vorauszusetzen, eine zeitnahe Prüfung muss (wie du es ja gemacht hast) allerdings erfolgen wegen der Zuordnung des Falles.


    LG Niko

  • Erfahrungsgemäss geht die Versicherung in diesem Fall (kommerzielle Nutzung von VA-Technik) von einem Vorschaden aus.
    Zumal, ausser bei einem fabrikneuen Gerät, so etwas nicht ausgeschlossen werden kann.


    Schadensregulierung dann anteilig.
    Rein juristisch ist das etwas diffus, denn Vertragsbestandteile, in den der Kunde einen einwandfreien Zustand der Ware bescheinigt, können sich unter formaljuristischer Betrachtung als haltlos erweisen, weil der Kunde mangels Sachverstand überhaupt nicht in der Lage war, der einwandfreien Zustand zu erkennen.
    Aufgrund des geringen Schadens:
    Reparieren, buchen unter "Instandhaltung Betriebsausstattung"

  • Eine Haftpflicht zahlt nicht bei gemieteten Geräten, so mal nebenbei.


    Aber grundsätzlich kann Dir das ja vollkommen egal sein, ob, wieviel und wann eine eventuelle Versicherung zahlt. Der Kunde hat Dir einen Schaden zugefügt und den muss er Dir nun begleichen.


    Also reparieren und in Rechnung stellen. Hör nicht hin, was der Kunde so erzählt. Beruhige ihn vielmehr damit, daß man das alles wieder reparieren kann und auch gar nicht sooo teuer kommt. Kann ja mal passieren.
    Diskutiere nicht lange darüber, wer den Schaden übernimmt. Es ist alles eindeutig (Mietvertrag, Zeugen etc.).


    Wenn dann die Rechnung beim Kunden im Briefkasten eingetroffen ist, dann hat er sich vermutlich wieder etwas beruhigt und wenn er merkt, daß es grad mal 170,- EUR kostet, dann wird er vielleicht doch nicht mehr weiterstreiten.


    Ansonsten zeitnahes Mahnen, Mahnbescheid (kostet bei diesem Betrag nur ein paar Euro und kannst selber online machen).
    Mit dem selben Argument, mit dem hier geraten wird, wegen 170,- EUR keinen Aufwand zu betreiben, wird eventuell auch Dein Kunde weich, weil er wegen 170,- EUR keine Gerichtsverhandlung anfangen will...


    Diese harte Vorgehensweise ist natürlich nichts, wenn man den Kunden weiterhin behalten möchte. Wenn er beim nächsten Mal wieder für 200,- EUR mietet, dann ist der Schaden wieder bezahlt.
    Und ein unzufriedener Kunde wird vielleicht noch - wenn auch ungerechtfertigt - unliebsame Mundpropaganda betreiben.


    Es gilt also geschickt abzuwägen....

  • Zitat von "slaytalix"


    Equipmentversicherung mit SB?


    Das war das, was ich mit "Versicherung" meinte. Aka Betriebsinhaltsversicherung. Kann man, wie hier im Hause, auch zum Neuwert abschliessen.
    Gegenstände der gewerblichen Vermeitung sollten eigendlich gegen solche Schäden versichert sein.

  • Dankeschön für die Antworten!


    Ich werde in jedem Fall eine Rechnung nach Begutachtung des Schadens schreiben und diese versuchen per Mahnbescheid (worauf es wohl rausläuft) durch zusetzen.
    Es ist einfach so, dass der Schaden locker doppelt so hoch ist wie das was der Auftrag letztendlich abgeworfen hat, vor allem da ich dem Kunde auch noch sehr entgegen gekommen bin.


    Das mit Vorschäden kann ich definitiv ausschließen, denn wenn's in der Box geschmort hat (und es riecht sehr streng danach) ist das definitiv Fehlbedienung bzw. brutale Überlastung.


    Mechwerkandi
    Wer ist Versicherungsnehmer in diesem Fall? Der Kunde oder der Vermieter?
    Welche Gesellschaft bietet dies denn an und wie hoch sind die Kosten?


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"


    Mechwerkandi
    Wer ist Versicherungsnehmer in diesem Fall? Der Kunde oder der Vermieter?
    Welche Gesellschaft bietet dies denn an und wie hoch sind die Kosten?


    Du versicherst die zu vermietenden Geräte, quasi wie ein Autovermieter seine Autos.
    Dazu gibt es zwei Varianten:
    1) Die Geräte sind über die Firma als Betriebsinhalt versichert. Gegen Diebstahl, Brand, ungeschickte Erfüllungsgehilfen, wasweissich alles. Ich zahle dafür einen jährlichen Betrag an die Alte Leipziger. Ich bitte aber zu bedenken, das die gewerbsmässige Vermietung hier im Hause keinen grossen Stellenwert hat, dient eigendlich nur der Überbrückung von Reparaturzeiten.
    Das wäre die Lösung für den "Meistens-selbst-Nutzer".
    2) Mit dem Mietvertrag wird eine anteilige Vollkasko-Prämie fällig, die Bestandteil der Gerätemiete ist, das ist dann wieder die Analogie zu dem Autovermieter.
    Das wäre die Lösung für den "Meistens-Vermieter".


    Ich würde unbedingt empfehlen, sich mit solchen Zusammenhängen an einen professionellen Versicherungsmakler zu wenden. Die juristischen Falstricke sind für einen Laien nicht zu durchblicken.

  • Zitat von "yamaha4711"

    Schaden: ich schätze mal 45-50€ für die Sofitte


    Was ist denn das für ein Wunderwerk? Bekommt man Soffitten nicht üblicherweise für'n Zehner?

    --- I've been mad for fucking years, absolutely years, been over the edge for yonks, been working me buns off for bands. ---
    (Chris Adamson)


    Blog: Optinal Mittelgrund

  • binson
    Ich muss die Box aufmachen, die Weiche ausbauen, die Sofitte auslöten, die neue Einlöten, die Weiche einbauen und die Box wieder zusammenschrauben. Macht 30min. Arbeit die ich hier mit eingerechnet habe. Lass doch mal bei deinem Freundlichen die Zündkerzen wechseln...
    Die Sofitte selbst kostet 18€... keine Ahnung warum die Teile so teuer sind. Da musst du Dynacord fragen. Ich versteh' es auch nicht so ganz. Sind zwei schnöde Halogenbirnchen auf einem Träger.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"

    binson
    Ich muss die Box aufmachen, die Weiche ausbauen, die Sofitte auslöten, die neue Einlöten, die Weiche einbauen und die Box wieder zusammenschrauben. Macht 30min. Arbeit die ich hier mit eingerechnet habe. Lass doch mal bei deinem Freundlichen die Zündkerzen wechseln...
    Die Sofitte selbst kostet 18€... keine Ahnung warum die Teile so teuer sind. Da musst du Dynacord fragen. Ich versteh' es auch nicht so ganz. Sind zwei schnöde Halogenbirnchen auf einem Träger.


    Grüßle,
    michael


    Wir hatten den Fall bisher nur 1 mal, aber es ist zum Schluß so ausgegangen, man hatte sich darauf geeinigt der Verursacher bezahlt das Material und die Reparaturkosten haben wir getragen was nicht so schlimm war da wir das selbst erledigen konnten.
    Wenn ich aber meine Gedanken dazu ausführen darf, eine Sofitte ist ein Verschleißteil, das würde ich dem Kunden nicht zurechnen. Was geschmort hat bleibt festzustellen, die Frage ist wohl ehr warum. Bei all dem gehörten kommt es mir so vor als handelt es sich nicht gerade um die neusten und wertigsten Lautsprecher von Dynacord die anscheinend auch zum günstigen Abholpreis zu bekommen sind, zumindest wenn der von dir mit ca. 170 Euro betitelte Schaden dem doppelten der Einnahmen entspricht. Da helfen dann auch keine Versicherungen, schon gar nicht mit SB.
    Das ganze ist immer so eine Sache, ist es wirklich zweifelsfrei so das der Mieter zu 100% für diesen Schaden haftbar ist, wie groß war der Restwert der Sache. Natürlich kostet es dich 120 Euro das Chassis zu reconen, du hast aber auf diesem Chassies ja schon Betriebsstunden und damit auch Nutzung die finanziell entschädigt wurde. Ist die ganze Sache ansich noch diese 120 Euro wert? So kommst du schon dazu das du diese Reconekosten einfach auf alle erledigten Jobs umlegen mußt, ebenso wie die Kosten der Sofitte, die ja ein Verschleißteil ist wie das Chassie selbst auch. Was bleiben dann für Kosten die zu erstatten sind übrig? Du kanst dich ja nicht an einem Kunden bereichern in dem du Ihm die Gesamtkosten auferlegst weil eben gerade bei Ihm der Schaden auftratt, das würdest du aber in dem Fall tun, mal ganz unabhänig davon ob nun verschuldet war oder eben auch nicht.
    Kleines Beispiel, ein Kollege von mir hat einen Grivin Skyrose, einen Beamer mit ner sau teuren Gasentladungslampe, ich dachte es waren ca. 250-300 Euro. Er hatte das Gerät oft selbst im Gebrauch und auch ab und an vermietet. Bei eben solch einer Vermietung war dann die Zeit des Leuchtmittels gekommen und das ganze ging in einem großen Knall zuende. Nun war zum einen das Leuchtmittel defekt aber auch das Gerät aufgrund des explodierendem Leuchtmittels beschädigt.
    Alles in allem standen über 500 Euro Reparaturkosten an die jetzt natürlich derjenige bezahlen sollte der das Gerät gemietet hatte. Da gibt es aber nur einen Haken an der Sache, zum einen hat so ein Leuchtmittel eine Mittlere Lebensdauer von 500 Betriebsstunden und die waren mehr als überschritten, zum anderen war dann anhand der Betriebsstunden auch klar wie oft das Gerät genutzt wurde. Alleine der Besitzer selbst hat dieses Gerät weit über diese 500 Stunden selbst betrieben, die restlichen Stunden kamen von Mietern, das hatte er sich immer auch schön notiert, nicht das die zwei Tage machen und nur einen gezahlt haben. Im Endeffekt war es doch aber so das der Vermiter mit der eigenen Nutzung, wenn er richtig kalkuliert hatte sein Leuchtmittel lange bezahlt hatte und das er durch das gnadenlose überziehen der mittleren Lebensdauer eigentlich selbst daran schuld war das sein Gerät wären der Vermitung einen Defekt hatte. Der Kunde jedenfalls hat zurecht dieses nicht bezahlt und die Kosten für den beauftragten Anwalt konnte der Kollege ebenfalls noch selbst tragen.
    Ich würde mir also an deiner Stelle ganz genau überlegen welcher Schaden den nun wirklich entstanden ist und das vernünftig an den Mann bringen oder eben als Instandhaltung verbuchen.


    P.S.: Immer daran denken, man sollte sich später immer noch in die Augen schauen können.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Wenn es vor Gericht kommt, zieht man sicherlich irgendwie den Kürzeren weil:


    - die Gerichte oft eher verbraucherfreundlich entscheiden
    Ein Verbraucher kann fachlichliche Dinge weniger überblicken als ein Profi, evtl. geht man davon aus, daß eigentlich
    Schutzschaltungen eine Fehlbedienung durch fachlich nicht versierte Personen ausschliessen hätten sollen o.ä.
    Oder daß man den Anwender auf die Möglichkeit dieses Schadens hätte hinweisen müssen etc.
    Gerichte kommen öfters auf solche Gedanken...


    - die Vorschäden / der Verschleiß nicht ausgeschlossen werden kann
    zumindest kann der Vermieter nicht beweisen, daß hier KEIN Verschleiß/Vorschaden vorlag. (Vermutlich lediglich, daß die Box beim letzten Mal noch ging...)


    - die ein oder anderen Passagen aus den AGB sich als nichtig herausstellen


    - man durch neue ersetzte Verschleißteile einen ungerechtfertigten Vorteil im Vergleich zum Vorzustand hat. Hier reduziert die Rechtssprechung gerne den Betrag.


    etc.


    Wenns gut läuft, wird es irgendwie auf so einen salomonischen Halbe-Halbe Richterspruch rauslaufen.
    Das heißt, Du bekommst vielleicht 80,- EUR und darfst dann rund 200,- EUR für Anwalt und Gericht löhnen.
    Zudem kostet es Zeit und Nerven. Und den Kunden sowieso...


    (aber das sind hier ja wohl eher nur Gedankenspiele, wer zieht denn als Gewerbetreibender wg. 170,- EUR vors Gericht?)

  • Zitat

    Zudem kostet es Zeit und Nerven


    OHJA! Zustimm!!!


    Wegen ner Sofitte würd ich da kein Drama drauß machen.
    Und lieber nen Kunden behalten, der ab jetzt ein etwas schlechtes Gewissen hat und deshalb beim nächsten mal nicht um Skonto feilscht.


    Und bei größeren Sachen, wird´s auf die Willkür des Richters rauslaufen...naja (Meine eigene Erfahrung, mit einer nichtbezahlten Diskothekenanlage)
    mringhoff hat vorallen Dingen Recht, dass Du zum Vergelich gedrängt wirst. du wirfst dann dem scchlechten Geld noch Gutes hinterher.


    Mal ne Frage bei der Versicherung, die ich grad nicht verstehe. Mir ist mal etwas ins Waschbecken gefallen, was es dann mit einem lauten Knall beschädigt hat. Ich wohne zur Miete und meine Haftpflicht hat das bezahlt.+
    Habe ich das Waschbecken nicht auch mit gemietet? Schon wieder ein Denkfehler?

  • So, ich habe mir mal die Sache angesehen...


    Für die eine Box gibt es Entwarnung, da das Mikrokabel oder das Mikro ein Schaden hatte. Mit einer anderen Leitung/Mikro und auch mit Mukke von CD läuft das Teil.
    Die andere Box ist aber definitiv vergewaltigt worden bzw. es lag eine Fehlbedienung vor. Die Weiche ist zu 1/4 in rauch aufgegangen. Da drin muss es gebrannt haben, denn sogar das Lot ist davongeflossen und findet sich in kleinen Zinnkugeln in der Box wieder. Die Sofitte ist mehr oder weniger explodiert und der 2" Treiber hat auch das zeitliche gesegnet. Ich stell mal die Tage ein Bild ein. Die Box läst sich sowohl aktiv als auch passiv getrennt betreiben. Dazu gibt es zwei Schalter, welche man umstellen muss. Für den Kunden war es auf Passivbetrieb eingestellt. Bei der genaueren Betrachtung stellt ich nun fest, dass ein Schalter umgelegt auf Aktivbetieb umgestellt war. Da der Schalter sich nicht von alleine Bewegt denke ich dass da jemand rumgespielt, mit der Vermutung mehr Power zu bekommen. Das ist definitiv kein Verschleiß!


    Mal sehen was der Spaß so in der Summe kostet. Ich werde in jedem Fall die Materialkosten - in diesem Fall die Weiche und die Ersatzspule des 2" Treibers zu holen. Arbeitsaufwand sei mal meine Sache.


    Kracky
    Ein Leuchtmittel ist ein Verschleißteil und ich nehme es keinem Kunden krumm, wenn die 6er Bar mit 1-2 kaputten Leuchtmitteln zurück kommt. Das ist meine Sache und wird ohne zu maulen getauscht. Wenn der Fader anfängt zu kratzen ebenso... Verschleiß.
    Anders sieht es bei Lautsprechern aus... sicher ist ein Verschleiß vorhanden. Die Sicke kann bröseilg werden und der Kleber an der Spule macht schlapp. Kein Thema. Aber wenn jemand die Box vergewaltigt und es eindeutige Schmauchspuren oder gar Brandspuren gibt und wenn die Spule durchgebrannt ist, dann ist das definitv kein Verschleiß mehr.
    Ich habe Boxen die gut und gerne ihre 25 Jahre auf dem Buckel haben, bei denen noch niemals ein Defekt auftrat und die noch ihre Erstbestückung haben. Mir ist es bisher nur ein einziges Mal passiert, dass ich selbst eine Sofitte geschossen habe. Die Mehrzahl meiner Kunden haben es auch nicht geschafft und bringen das Material in einem funktionsfähigen Zustand zurück. Leider ist es signifikant, dass ein bestimmtes Clientel es immer wieder schafft die Sofitte der Hochtöner zu schiessen.
    Zu den Boxen: eine VM15 mit 15" / 2" ist wahrlich kein Billigheimer. Du weißt wohl selbst in welche Liga dieses Böxlein einzuordnen ist.


    mringhoff
    Dem Kunde wurde explizit bei Übergabe die möglichen Fehlerquellen mitgeteilt, z.B. Feedback, keine roten Lampen, nicht mit dem Mikro auf die Box zielen. Der Kunde bestätigte dies alles und laut seiner Aussage ist er ein Profi. Was soll ich dazu noch sagen.


    DJ JAJA
    Es geht mir nicht allein um die Sofitte. Wenn's nur die wäre wie es sich nun herausgestellt hat.
    Auf solche Kunden kann ich dankend verzichten. Wenn der Kunde Spitz auf Knopf ne Anlage möchte, bei der Übergabe meckert von wegen zu wenig Bass und frech weg für den Betrag noch zusätzlich ein Mikro und ein Keyboardständer haben möchte blablabla kostet alles so viel und ich leihe wieder und viel mehr blablablubb. Ne, so nun nicht.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Völlige Zustimmung zu mringhoff. Mit so Bagatellkram belästigt man die Justiz nicht, die hat Wichtigeres zu tun.


    Ganz davon abgesehen: seit mindestens 20 Jahren ist es gängige Praxis, Rausgabeanlagen an nicht ausgebildete branchenfremde Endverbraucher so zu konfigurieren, dass Zerstörung durch Überlastung ausgeschlossen ist; wer das nicht tut oder unzureichend sicheres Material raus gibt hat dann gelegentlich schon mal ein Problem. Woher sollte der Laie wissen, dass er nicht alle Regler auf 10 drehen darf? Steht das da dran? „Dafür sind die doch da“.


    Die korrekte Vorgehensweise ist deshalb ganz einfach: Holz nur komplett mit Amping. Mechanische Beschädigungen = Kundenproblem. Technisches Versagen = mein Problem.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "yamaha4711"


    Für die eine Box gibt es Entwarnung, (...)
    Die andere Box ist aber definitiv vergewaltigt worden bzw. es lag eine Fehlbedienung vor. Die Weiche ist zu 1/4 in rauch aufgegangen. Da drin muss es gebrannt haben, denn sogar das Lot ist davongeflossen und findet sich in kleinen Zinnkugeln in der Box wieder. Die Sofitte ist mehr oder weniger explodiert und der 2" Treiber hat auch das zeitliche gesegnet.


    Also der Schaden besteht nun nicht mehr aus 1xBasstöner und 1xSofitte sondern aus 1xFrequenzweiche...
    Hoffentlich hast nicht schon die Rechnung gestellt... :)


    Warum aber explodiert eine Sofitte und warum löst sich bei Überlast die halbe Weiche auf? Also jetzt mal nicht elektronisch gesehen, sondern von der Logik her? Gerade so ein Schaden sollte durch Schutzschaltungen / Sofitte vermieden werden.



    Zitat von "yamaha4711"

    Bei der genaueren Betrachtung stellt ich nun fest, dass ein Schalter umgelegt auf Aktivbetieb umgestellt war. Da der Schalter sich nicht von alleine Bewegt denke ich dass da jemand rumgespielt, mit der Vermutung mehr Power zu bekommen.


    Was genau hätte der Schalter denn bewirken sollen?



    Ansonsten kann ich Dich beruhigen: Jeder hat schon mal den ein oder anderen Schaden von einem Dryhirekunden übernommen, einfach, weil es nicht eindeutig war.


    Einige Schäden wären in den letzten Jahren sicher vermeidbar gewesen, wenn ein Techniker von uns dabei gewesen wäre, aber so muss man halt mal ein paar Euros in die Hand nehmen, nur weil man eine Anlage nicht so konfiguriert hat, daß es auch der DAU nicht kaputt bekommt...
    Das Leben ist nicht immer gerecht.

  • Zitat

    Einige Schäden wären in den letzten Jahren sicher vermeidbar gewesen, wenn ein Techniker von uns dabei gewesen wäre, aber so muss man halt mal ein paar Euros in die Hand nehmen, nur weil man eine Anlage nicht so konfiguriert hat, daß es auch der DAU nicht kaputt bekommt...
    Das Leben ist nicht immer gerecht.


    Stimmt und sogar ich selbst bin schon mal von einem DJ ausgetrickst worden, obwohl ich daneben stand. Das Ging so schnell, da hatter er durch seine Aktion, den Controler umgangen und dann waren die Höhen weg.
    Hat mich dann 4 Diaphragmen gekostet. Eben Lehrgeld.
    Was hab ich draus gelernt? Ich sag dem DJ; inzwischen, dass ich ihm die Hände breche, wenn er sich nicht an die Spielregeln hält :|
    yamaha4711
    Und ja klar, gibts solche Kunden....ich glaub hier gabs mal was bei den Videofundstücken dazu.


    Für mich klingt das allerdings so, als ob Du an irgendwelche Jugendliche verliehen hättest...man MUSS nicht jeden Auftrag annehmen, wenn man Kaufmann ist, dann sollte man auch das Wort "Nein" kennen.

  • billbo
    Das ist freundlich gesagt totaler Unsinn den du da von dir gibst.
    1. War die Anlage aufeinander abgestimmt
    2. Geht die Anlage mehrmals im Monat so raus, ohne dass ein Defekt auftritt.
    3. Kann ich sehr genau erkennen ob das Material durch Unverstand geschlachtet wurde oder nicht.


    Es sollte auch jedem DAU-Kunden bewusst sein, dass eine rote Lampe bedeutet: Ende der Fahnenstange.
    Wenn du dein Auto im 1. Gang bis 140 drehst fliegt dir auch der Motor um die Ohren. Gehst du dann denn auch zum freundlichen und beschwerst dich warum denn der Motor im Eimer bist. Der Drehzahlbegrenzer sollte dich greifen und den Motor schützen. *blubb*


    Zum anderen ist die Justiz, wenn sie denn eingeschaltet werden müsste genau dafür da.
    Ein Ladendiebstahl von einem Päckchen Kaugummi, welches 0,40€ kostet wird ja auch mit aller Härte verfolgt.


    mringhoff
    Da das vorhandene Mikro oder die Leitung, welches zum Testen verwerndet wurde, einen Defekt hatte, hat die eine Box eben im Bassbereich gezerrt und gescheppert. Nichts desto trotz ist an der anderen Box der HT geflogen - wie eben beschrieben.
    Schau dir einfach mal die VM15 genauer an, dann weisst du was passiert, wenn man an der Box rumspielt und die eines der Schalterchen von passiv auf aktiv schaltet. Damit wird die Weiche, aber nicht die Sofitte umgangen und die gesamte Leistung liegt am HT an.
    Rechnung schreib ich erst, wenn ich die in Mitleidenschaft gezogenen Bauteile und deren Preise kenne. Von daher kein Problem.


    Letztendlich ist es mir auch egal wie und was da passiert ist. Das Resultat ist eben eine verkokelte Weiche nebst geschossenem HT. Und mal Hand auf's Herz... eine Weiche verkokelt nicht einfach so, vor allem entstehen keine Temperaturen welche selbst das Lot auf der Platine schmelzen lassen. Ein solcher Schaden lässt sich auch nicht wegdiskutieren von wegen Laie am Werk. Nächstens schreib ich auf den Mietvertrag mit drauf, dass man die Box in keinem Fall direkt an die Steckdose anschließen darf. *grmpf*



    @DA JAJA
    Nein, es waren keine Jugendlichen und der Kunde hat sich ausdrücklich als Fachmann dargestellt. Und ja... ich kenne auch das Wort nein.
    Es ist im übrigen auch nicht meine Philosophie dem Kunden körperliche Gewalt anzudrohen. Das würde in jedem Fall nach hinten los gehen und ich habe keine Lust darauf wegen Körperverletzung dran zu kommen.


    Wenn der Kunde den Controller umgeht, umgeht er eine maßgebliche Schutzeinrichtung und ist für alle daraus resultierenden Schäden haftbar zu machen. Ist dasselbe wie wenn du in deiner Wohnung die 16A Sicherung gegen eine höhere oder gar gegen ein Alupapierchen tauschen würdest. Keine Versicherung übernimmt da die Kosten im Schadensfall. So etwas läuft unter grob fahrlässig.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • hey yamaha...kochs runter! :wink:
    Ich will Dir nix böses...ich glaub niemand will das hier...jeder hier hat schon mal Lehrgeld bezahlen müssen, das gehört dazu.
    Aber Dein "Fachmann" kommt Deiner Beschreibung nach, eben nicht sehr kompetent rüber, wenn er ne adhoc-Planung in Dienem Lager macht :)


    Ärgere Dich nicht, dass ist es einfach nicht wert...wie mringhoff sagte: "Die Welt ist nicht immer gerecht!"
    Ich ergänze: "je nach Blickwinkel."


    Dein Kunde würde schreiben, dass er das bei Dir zum ersten mal erlebt hat und andere Boxen bisher immer durchgehalten haben und Du wahrscheinlich wenig Ahnung hast und Du ihm die ganze VA versaut hast durch die falsche Auswahl des Systems für seine Bedürfnisse. Aus seiner Sicht eben auch nicht falsch.
    Fällt mir dazu ein:


    Some things in life are bad,
    They can really make you mad,
    Other things just make you swear and curse,
    When you're chewing life's gristle,
    Don't grumble,
    Give a whistle
    And this'll help things turn out for the best.
    And...


    Always look on the bright side of life.


    :wink: Alles Klar? Gutes Nächtle vom Alex


    Zitat

    Wenn der Kunde den Controller umgeht, umgeht er eine maßgebliche Schutzeinrichtung und ist für alle daraus resultierenden Schäden haftbar zu machen.


    Nö...ich hab einfach keinen Controler eingesetzt, der sich nicht umgehen ließ. Wer Techno-VAs macht muss damit Rechnen dass die DJs extremes Cutting betreiben und das Mischpult voll ausreizen. Es war letztendlich mein Fehler, da in meiner Verantwortung.
    Und tuts Du mir weh, tu ich Dir weh ist ne Sprache, die jeder versteht...so what? Das passt schon, seit dem ist nix mehr kaput gegangen...ich hab da einfach was draus gelernt.