Audix D6 warum manchmal druckvoll und manchmal nur luft

  • Hallo zusammen


    Hat jemand von euch eine Regelmässigkeit oder bestimmbare Einflüsse bemerkt, warum das D6 manchmal extrem gut funktioniert und manchmal einfach gar nichts geht. Die Anlage ist immer dieselbe und das D6 auch.
    Im stress kann das einfach nerven wenn das D6 beim ersten Drum abgeht und beim Headliner auch, mit den restlichen Bands hat man aber keinen Soundjeck gemacht. Und live dann nach der ersten Band aus dem Kick, aufgrund anderer Bassedrum plötzlich kein Druck mehr kommt. Bei anderen Mics kann es ja schon auch vorkommen das der Kick anders ist und nochmals ne heftige Nachbearbeitung braucht. Und trotzdem wird das nie der Killer kick werden, es geht aber immerhin was. Beim D6 geht bei mir wenn es geht dann super, wenn nichts geht dann auch mit allen Tricks nichts.
    Deshalb setzte ich das D6 nicht mehr so gerne ein obwohl ich es "geil" finde, wenn denn was rauskommt. Und möchte es eigentlich auch weiterhin einsetzten können.
    Jetzt zu meiner frage: Kennt ihr das auch (so wie ich von Kollegen höre und im Forum gelesen habe, Ja) habt ihr dann bearbeitungs- Tricks auf die ich noch nicht gekommen bin?
    Oder habt ihr eine Regelmässigkeit festgestellt bei welchen Drum es geht und bei welchen nicht. (Weil es auch schon, bei meiner Meinung nach gut gestimmten Drums nicht funktioniert hat.) Liegt es an der Grösse der Kessel, bestimmten Fellen, Stimmung der Felle, Verhältnis Schlag und Rückfell Spannung, Dämpfung oder ansonst irgendetwas. So das ich beim umbau des Drums schon sehe:“Oho heute wieder D6 feindliches Drum am Start nehmen wir mal besser das Shure.


    Danke euch

    SAC System: I5-650, Intel Desktop Board DH55HC Mushkin Blackline 2x2GB, DDR3-1600 Ram, Windows 7 Ultimate
    2xRME HDSP 9652, 4 ADA8000, 1 PRESONUS DIGIMAX FS
    Intel X25-V G2 System und SAC Platte
    120GB Impulse Responses files und ähnliches, 500GB Recording

  • 1. Es gibt miserabel klingende und miserabel gestimmte Bassdrums.
    2. Das Beta 52 hat den größeren Bassanhebungs + Naheffekt-Hub und wird in der Regel unmittelbar am Resonanzfellloch positioniert. Der dadurch entstehende Sound besteht zu 85% aus der Resonanzfrequenz des Gesamthohlkörpers mit der Öffnung, die dort gerade einen Bauch hat und klingt daher immer nach dem typischen 52-Sound aber nicht so sehr nach den Eigenarten einer bestimmten Bassdrum. Das kann ein Vorteil aber auch ein Nachteil sein. Dafür spielt meiner Meinung nach die Qualität der Trommel eine nicht ganz so große Rolle. Möchte man aber diesen speziellen Sound sollte man ein 52 nehmen.
    3. Positionierungen des D6 in der Bassdrum bleiben deshalb oft frustran, weil das Mikro irgendwo in der Mitte des Hohlraums positioniert wird, weil man Angst hat, es könne näher am Fell zuviel Klick geben. Das ist Unsinn. In der Mitte klingt das Mikro mit der Bassdrum immer drucklos. Man positioniert es statt dessen ausserhalb der Mittelachse ca 3 cm vor dem Schlagfell. Möchte man einen tiefen modernen Sound macht man die zusätzlich erforderliche Bassanhebung am EQ. Die hat dann aber wirklich Druck und macht nicht nur warme Luft und hat nebenbei auch Charakteristika einer bestimmten Trommel. Damit habe ich meistens ein gutes Ergebnis.
    4. wie 1. :D Manche Bassdrums gehen einfach garnicht. Das liegt an der Trommel und deren Stimmung.

  • nicht unerheblich ist dann auch noch die Fähigkeit dessen, der der Tretmine auf der anderen Seite des Felles bearbeitet - da kann das exakt gleiche Set mit der exakt gleichen Mikrofonierung, an der kein mm bewegt wurde wundersame Klangwandlungen von Schlagzeug zu Mülleimer erfahren...

  • Danke euch beiden.


    Guma
    1. Klar damit muss ich halt leben. Immerhin der Drummer auch :)
    2. Wegen der grossen Klangfärbung habe ich eben lieber die D6 was neutraler ist. Aber ja die Färbung ist manchmal die einzige Chance, darum reisst bei mir immer noch ein D112 mit, für gewünschte oder eben aus Notfällen einzige Chance aus dem Pappkarton Treter ein Drummer zu machen. Obwohl ich die Beta 52 schon viel besser und neutraler finde als die D112.


    3. Ist deiner Meinung nach die D6 gar nicht an der am Resonanzfell zu gebrauchen. Denn ich habe halt die Sm91 plus D6 recht gern? Und oder macht diese Position generell halt einfach die Neutralität des Mikros kaputt? In der Trommel ist mir die Mitte als No Go platz bekannt. Experimentiere schon auch mit diversen Positionen, wenn ich dann mal zeit habe. Aber muss mir vielleicht wircklich mal so eine gut gestimmt Bassdrum klauen die aber mit der D6 nichts taugt und versuchen warum es nicht geht. Denn hatte wircklich auch schon probleme mit, für meine bescheidenen Drum kenntnissen, gut gestimmten Fellen


    4. Aber es beruhigt mich das auch andere das Problem kennen. Ich hatte noch die Vermutung das es zum teil auch mit der Position der Dämmung, des Materials und der grösse der Dämmung zu tun hat. Das heisst dass sie viel mehr Einfluss bei der D6 hat als bei anderen Mics


    Zu Marc.
    Ist mir natürlich auch bekannt. Die Zeit als Anfänger, der Verzweifelte und die Schuld nur bei sich sucht wenn der Headliner einen geilen Soundjecken hatte….
    Ich an die Reihe kam, selbes Drum und meine, grossen ich muss alles anfassen, Finger den Mut ein bisschen verloren hatten und deshalb nix angefasst hatten. Es trotzdem aber einfach scheisse geklungen hat, sind ein bisschen vorbei.

    SAC System: I5-650, Intel Desktop Board DH55HC Mushkin Blackline 2x2GB, DDR3-1600 Ram, Windows 7 Ultimate
    2xRME HDSP 9652, 4 ADA8000, 1 PRESONUS DIGIMAX FS
    Intel X25-V G2 System und SAC Platte
    120GB Impulse Responses files und ähnliches, 500GB Recording

  • Zur Beta 91 / Audix D6-Kombi: das Nutze ich sehr häufig, mit der Position im Resofell für das D6 war ich bisher allerdings nie so wirklich glücklich, in der Bassdrum hats mir immer besser gefallen, auch eher mittig (allerdings schon eher nahe am Fell) habe ich bisher eigentlich immer nen guten Sound rausbekommen.
    Den besten Kombinationssound der beiden Mikros habe ich rausbekommen wenn ich die beiden Mikros räumlich sehr nahe positioniert habe (also das D6 über das 91er ausgerichtet in der Bassdrum, etwas außermittig in richtung Bassdrumfell), ich vermute das liegt am laufzeitversatz der da eben am geringsten ist (auch wenn vermutlich die Mikros sowieso nen anderen Phasengang etc. haben....).

  • Howdy


    Ich benutze das D6 seit ca. 2 Jahren. Ich positioniere es immer am Loch des Resonanzfells. Korb des D6 auf Höhe des Fells.
    Das D6 hat immer so geklungen, wie ich es kenne und mag. Nie gab es solche Komplettausfälle wie von dir beschrieben.


    Die "tief drin" Varinate habe ich beim Kauf des Mikros ausprobiert und gleich verworfen. Sind die Geschmäcker so verschieden oder hab ich nur nicht ausgiebig genug getestet?


    Gruß
    Rainer


    P.S. ich würde nie auf die Idee kommen das D6 als neutral zu bezeichnen, der Frequenzgang sieht aus wie EQ den man für die BD braucht;-)

  • achja, zu den Unterschieden: so dass es garnicht ging hatte ich nie, eher so ne gewisse "bei dieser Band un diesem Drummer klingt jetzt dieses Mikro besser", manchmal sogar bei gleichem Set (Festival), was mit ein grund ist weshalb ich ganz gerne 2 Mikros habe, auch wenn ich dann öfters doch nur eines verwende.....


    was mir beim Audix D6 aufgefallen ist: der höhere Bassbereich (80-150 hz) gefällt mir da nicht so gut wie bei ner Grenzfläche, weshalb es wenn gerade dieser bereich gefordert ist nicht so besonders klingt (dafür klingt es im tieferen Bassbereich super von so 40-70 hz)....

  • "Die "tief drin" Varinate habe ich beim Kauf des Mikros ausprobiert und gleich verworfen."


    +1 ditto 8)


    Die einzigen Kick Mikes, die ich imho am Schlagfell positionieren würde, sind D112 und TG88.
    Allerdings hab ich auch schon einige Male gehabt, dass das D6 gar nicht mit einer Bass Drum funktioniert hat.
    Daher ist, wie Guma schon sagte, bei mir immer noch ein Beta52 dabei, falls ich die Band nicht kenne.
    Das geht irgendwie immer.
    Ansonsten ist es einfach so, wie Lothar Matthäus feststellte:
    DER GÜRTEL MUSS ZU DEN SCHUHEN PASSEN :!:


    Grüße
    WW

  • Hm, merkwürdig. Dieses 'geht garnicht' Erlebnis kenne ich eigentlich nur bei 'drin aber nicht nah genug am Schlagfell'.
    Vielleicht sollten wir das mal gemeinsam machen, um zu klären, ob wir uns da mißverstehen ( z.B. "nah ist nicht nah genug" ), oder ob es daran liegt, wieviel "Pfund" die dabei benutzte PA kann oder ob es doch nur eine Geschmacksfrage ist.
    Ich glaube trotz selbstkritischem Hinterfragen eher nicht, dass mein Geschmack irgendwie in den 70ern oder 80ern stecken geblieben ist. Dazu sind die Bands, die ich intensiver betreue, zu jung und zu kritisch, als dass sie mir das durchgehen lassen würden. :D:D :wink:


    Habe mich in der letzten Zeit durch eine Menge Studioliteratur durchgewühlt ( mir fällt jetzt gerade nur "The Drum Recording Handbook" und "The Recording Engineer's Handbook" ein ) und fand neben Methoden die nur im Studio in Frage kommen eben genau die "am Loch" Methode und die "nah am Fell" Methode und kann die beim D6 als funktionstüchtig bestätigen. Das Pfund ist allerdings sofort weg, wenn man ein bisschen zu weit vom Schlagfell weggeht.


    Ich benutze mit Abstand am häufigsten das D6 wechsle allerdings je nach Trommel und gewünschtem Sound auch mal zu AE 2500, e901, e602, e902, M88 oder RE20 ( das RE20 war übrigens mein 80er Mikro :wink: ) Beta 52 habe ich zwar eins, nutze es aber eher selten )

  • Ich kenne das Ergebnis eher aus der anderen Sicht. Also der Sicht eines Band FOH Typen. Wir haben immer die gleiche Bass Drum und das gleiche D6 + beta91 und manch mal sind die Anlagen halt nicht fähig den Bums den das D6 liefern kann wiederzugeben. Allerdings mache ich auch ab und an in einem Örtlichen Club etwas mit dem Besagtem D6 und musste auch (mal wieder) feststellen, dass falsches Tuning der Killer für das D6 ist. Da kommt dann nix raus. Nur Paff Paff. Liegt meiner Meinung nach an dem eingebauten Mitten Cut. Wenn die Bass Drums nicht Ordentlich gestimmt ist, geht die "Bums" Frequenz innerhalb des "Mitten Cuts" und es klingt nicht mehr ordentlich.


    Das gleiche gilt übrigens für das 91 auch. Auf manchen Anlagen Klingt es null. Aber ich würde das Ganze eher auf die Phantom Strom Spannung zurück führen. Da diese bei manchen Pulten evtl zu niedrig ist.

    "i need stereo compressed talk back...."

  • Dass die Stimmung eine erhebliche Rolle spielt, ist sicher richtig und dass man auf Lautprechersysteme stoßen kann, die nicht in der Lage sind, eine Bassdrum ordentlich wiederzugeben, leider auch.


    Dass es für Kondensatorgrenzflächen von der Qualität der Phantomspeisung abhängt, würde ich jetzt aber spontan dem Reich der Fabeln zuordnen wollen. ( Nicht, dass Pulthersteller bei der Phantomspeisung nicht auch Fehler machen könnten, die wirken sich dann aber anders aus :wink: )

  • Zitat von "guma"

    Dass es für Kondensatorgrenzflächen von der Qualität der Phantomspeisung abhängt, würde ich jetzt aber spontan dem Reich der Fabeln zuordnen wollen. ( Nicht, dass Pulthersteller bei der Phantomspeisung nicht auch Fehler machen könnten, die wirken sich dann aber anders aus :wink: )


    Ja stimmt schon, aber es ist halt ne tolle Sache um sich das ganze zu gedanklich zu vereinfachen. Wahrscheinlich liegt es dann auch eher an den Anlagen, Trennfrequenzen und oder Räumlichkeiten die Stehende wellen im unpraktischen Bereich begünstigen.

    "i need stereo compressed talk back...."

  • "Liegt meiner Meinung nach an dem eingebauten Mitten Cut. Wenn die Bass Drums nicht Ordentlich gestimmt ist, geht die "Bums" Frequenz innerhalb des "Mitten Cuts" und es klingt nicht mehr ordentlich."


    Das hört sich plausibel an.


    "Das gleiche gilt übrigens für das 91 auch. Auf manchen Anlagen Klingt es null."


    Kenn ich auch. Z.B. klingt das 91 imho nur, wenn die PA im Bassbereich potent ist. Bei kleinen Clubanlagen (ein 18") pro Seite hab ich da noch nie etwas verwertbares rausbekommen...


    WW

  • ich kenne das angesprochene problem vom AE2500. mit gleicher band und gleichem mikro funktionierte es auf der einen anlage richtig geil, auf der nächsten anlage dann aber leider gar nicht gescheit. man war nur am kurbeln und kam trotzdem nicht zum erwarteten sound.
    das dieses phänomen vielleicht am vorgeformten frequenzgang liegen könnte halte ich nicht für plausibel, denn auch mit massivem EQ einsatz konnte ich manchmal gar nix anrichten.


    noch ein indiz:
    seit ich wieder meine alten grenzflächen (ATM87R) benutze, habe ich deutlich weniger probleme.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Kann man das Problem so zusammenfassen:


    Gutes Mikro plus gute Anlage = gutes Ergebnis.


    Eingeschränktes Mikro (von der Frequenzkurve her) und gute PA = kann manchmal gut funktionieren. Manchmal je nach Audience auch nicht.


    Eingeschränktes Mikro und minderwertige Anlage: Funktioniert meist einfach nicht.


    Mit einem D 112 von AKG und einer vernünftigen PA von JBL oder Turbosound oder anderen renommierten Herstellern hatte ich die geschilderten Probleme noch nie.

  • Ich kenne hierzu zwei "Gesetze":


    1. Seit 30 Jahren kenne ich das Phänomen, wenn ich Festivals betreue:
    Soundcheck 1. Band; nach Hören der Bassdrum suche ich nach etwas, was an der Anlage defekt oder falsch verkabelt sein könnte. Ich finde nichts und merkwürdigerweise wird die Bassdrum im Verlauf des Programms immer besser bei gleichbleibendem Mikro. :D:D


    2. Je weniger ich Einfluß auf das system operating habe, um so zufälliger wird die Ergebnisqualität einer mir sonst bekannt guten Bassdrum ( inklusive einem darin befindlichen D6 ) :D:D


    ....äh ja, und es gibt ihn doch, den Unterschied zwischen ordentlichem room-system-tuning und einem Mischpulkanal-EQ obwohl hier schon verschiedentlich anderes behauptet wurde.


  • Ergo folgt: ein Mikro, das mehr oder weniger zufällig mal gut oder schlecht das rüber bringt, was ich erwarte, braucht kein Mensch. Oder?