daub Amps (Delat Elektroakustik GmbH)

  • Wer kann mir Info's zu daub- Endstufen geben. Hersteller ist die Delat ElektroakustikGmbH. Habe eine Endstufe von denen sehr günstig erstanden. Endstufe ist von ca. 1984. Modellbezeichnung: daub ES 400. Die Endstufe ist 4He hoch und hat vorne große LED-Ketten. Hinten sitzt ein riesiger Lüfter.
    Endstufe ist kein Hifi-Amp. Sie wurde in Verbindung mit Bose 802 Boxen eingesetzt. Innen liegt ein großer Ringkerntrafo mit massig Puverkapazität unter einer geschlossenen Abdeckhaube. Die Endtransistoren liegen oben in vier Reihen auf einer zweiten Ebene.
    Endstufe könnte Baugleich mit einer alten Bose sein. (Vermutung)
    Wäre dankbar über jeden Hinweis bezüglich der technischen Daten bzw. zum Anwendungsbereich/Haltbarkeit oder Erfahrungen mit solchen Endstufen.
    Vielen Dank.


    Das diese Endstufe nicht mehr aktuell ist und mit aktuellen Endstufen nicht zu vergleichen ist, ist mir klar. Allein schon wegen des Gewichts. Ist halt ein Liebhaberstück. Konnte im Internet keinerlei Infos finden. Den Hersteller gibts wohl nicht mehr.

  • Dann trau ich mich mal....


    habe die letzten dieser Dinger oft in verbindung mit Meyer gesehen und benutzt, vorletztes jahr auch als Singleamp in einer Monitoranwendung. Klingen gut, sind sicher über jeden Zweifel erhaben, aber für das gewicht kommt einfach nicht genug raus...
    Sicherlich ne gut geeignete endstufe, um ihren Lebensabend in einer soften Umgebung eines liebhabers zu verbringen, aber auf die Strasse schleppen würd ich die nicht mehr.

  • Die Daub ES 400 hat 2x 380W/4Ohm (wenn ich mich recht erinnere). Weitere Infos über die ES Serie habe ich auch nicht (nur einige andere Serien).


    Die letzte Anschrift (Ende er 90er Jahre) war:


    Intracom, Elektro- und Kommunikationstechnik
    Detlev Daub, Gerhard Neef
    Am Daßenborn 20
    57482 Wenden-Hünsborn
    02762 / 9744-0 Fax –19


    Beim googeln habe ich unter dieser Anschrift :
    INTRACOM Metallverarbeitung GmbH gefunden.
    Einfach anrufen und fragen.


    Zur Geschichte:
    Daub war Anfang der 80er Jahre einer der wenigen deutschen Amp Herstellern, der von professionellen Verleihern genutzt wurde. Es war die alternative zu Crown und BGW.
    In der Daub Werkstatt stand damals eine BGW 750 zum Vergleich.
    Die erste Daub A-Serie sah noch sehr handgemacht aus. Von innen war nicht jede Endstufe gleich (je nach dem, wo der Bohrer gerade hingefallen war).
    Die B-Serie war dann recht amtlich.
    Mitte der 80er Jahre gingen einige wichtige Daub Mitarbeiter nach Camco (zu derzeit noch eine Vermietungsfirma) und gründeten Camco Audio (heute kennt Camco wohl jeder).
    Um Daub wurde es danach langsam ruhiger, welches wohl weniger an den Produkten lag, sondern mehr an der Vermarktung.
    Seit Anfang der 90er Jahre baut (oder baute) Daub die Endstufen für Bose.
    Es soll auch noch andere OEM Serien gegeben haben.
    Die letzte mir bekannte Daub Serie ist die DX-Serie (späte 90er Jahre).

    mfG


    Uwe

  • Das sind ja schon eine Menge interessanter Info's . Hatte ich doch einen Verdacht, dass meine Daub eine gewisse optische Ähnlichkeit mit diversen alten Bose Amps hat. ( Anordnung der LED-Kette und der Pegelsteller. usw.Gesamterscheinungsbild ) Vielleicht kommen ja noch weitere Infos hinzu, wäre sehr interessiert.

  • Ach so, habe gehört, dass Daub passend zu seinen Amps auch eine Horn-PA im Programm hatte. Weiß Da jemand was dazu?

  • Zitat von "KPC"

    Ach so, habe gehört, dass Daub passend zu seinen Amps auch eine Horn-PA im Programm hatte. Weiß Da jemand was dazu?


    Von einem Daub PA System habe ich noch nichts gehört, aber möglich wäre es schon. Außer den Endstufen kenne ich von damals nur eine aktive Weiche (4-Weg stereo, 3-4HE hoch, und viele Druckschalter für die Trennfrequenzen).


    Das mit dem PA System könnte etwas anders gewesen seien.
    Daub und Camco kamen damals aus Kreuztal. In der gleichen Straße wie Camco gab es damals (und auch heute noch) den PA Boxen Hersteller Boggs. Er hat viele PA-Systeme auf Kundenwunsch gebaut.
    z.B. hat Boggs ca. 1987 für Camco das PA System „Phoenix“ gebaut. Da zu der Zeit Daub noch einen größeren Bekanntheitsgrad hatte, wurde über Camco oft gesagt „Die Ex Daub Leute“. Vielleicht hast du so etwas gehört.


    Von dem Phoenix hat Camco nicht viel verkauft. Es war ähnlich wie die Turbosound TMS3 gebaut. In den Bässen waren 2 EV 15“ DLX, Mitten 2x Fane 10M, darüber 2“ Horn (JBL 2485) und noch 2 Ringstrahler (JBL/DAS), Die Endstufen u. Weiche (Camco LA 1201, 4-Weg) waren in den Boxen eingebaut. Das ganze wog 160 kg. Für ihre eigene Vermietung hat Camco als Sub noch ein Shearer Horn genutzt (mächtig groß und schwer).

    mfG


    Uwe

  • Daub hat in der tat früher auch Boxen gebaut. Das muss aber mittlerweile gute 20 Jahre her sein. Einige Serien konnte man aus der Entfernung an der roten Beflockung erkennen. Die Bestückung, teilweise gute Fostex Treiber in der Mitte, war ansprechend.

  • Hallo,


    ist ja echt toll, was man nach sooo langer Zeit noch alles so über meine Verstärker schreibt. das meiste stimmt sogar, nur das mit der Bose ??. Das mit der BGW stimmt. Ich hab mir damals gedacht, was der Ami kann, das kann ich auch. Und da hatte noch jemand die Finger mit im Spiel: Wolfgang Rink. Er war auch für die Bohrer zuständig, denn er war Klemptner von Beruf ( und ab 1985 Entwickler bei Camco ). Das ist kein Witz !!


    Aber Bose:
    Die haben gedacht: was der Ami nicht kann, das kann gewiss Daub. Und da hatten die Bose Manager recht, nachdem Bose erstmal bei SA ( Stage accompany NL ) reingefallen war.
    Fast 20.000 Bose Verstärker habe ich ab 1987 für Bose gebaut und entwickelt. Dabei fast die daub amps vergessen. Und als Bose 1994 meinte, doch besser wieder in den USA einzukaufen, das war dann das AUS für daub.


    In meinem heutigen Büro steht immer noch eine daub D120A von 1979 und läuft und läuft und läuft .


    Fazit: ein agbebrochener Informatik Student ( ich ) und ein Klemptner haben damals den Amis gezeigt, wie man Endstufen baut.


    Gruß


    Detlev Daub


    P.S.: Ich baue übrigens immer noch Verstärker, nur lasse ich die Electronic weg:
    http://www.19zoll.com

  • Ich bin ja ganz begeistert!!!
    Jetzt schließt sich endlich das Bild zu diesem "dubiosen " Amp, den ich da ein wenig gutgläubig erstanden und "ins Herz geschlossen " habe. Super warmer Klang. Sehr Hifi- mässig. schwärm..


    Leider, leider ist er mir kurz nachdem ich dieses Thema hier eröffnet habe, auf für mich unerklärliche Weise kaputt gegangen.
    Ich habe ihn in meinem Hobbyraum an besagten Bose 802 auf Zimmerlautstärke (Led- Kette im unteren Viertel) betrieben. Beim ersten Einschalten an diesem Tag war auf dem linken Kanal ein Brummen ( keine 50Hz, deutlich höhere Frequenz). Ich habe aus gemacht und nochmal an. Es war wieder alles ok. Dann habe ich für ca. ne halbe Std. den Raum verlassen. Als ich zurück kam, war der linke Kanal tot. Wenn man am Pegelsteller drehte, lief paralell zur Drehbewegung die linke LED- Kette nur rauf und runter, also wie ein Lauflicht. Von ganz unten bis Clipping und zurück. Ganz komisch, war aber so. Zu hören war nix. Rechts der Kanal funktionierte unterdessen einwandfrei .
    Dann zog ich die Bananenstecker des defekten Kanals heraus; dabei entstand zwischen den Steckern und den Klemmen ein richtiger Spannungsbogen. Da lag ordendlich Spannung an. Vermutlich DC, weil nix zu hören war. Die 802 hats aber irgendwie unbeschadet überstanden, obwohl die Speaker wahrscheinlich auf Anschlag hingen. Dann habe ich ausgemacht und nochmal mit geöffnetem Deckel und ohne Boxen und Signal eingeschaltet. Dann brannten auch schon im linken Kanal 2 Widerstände weg (vermutlich Opferwiderstände, ganz simple Kohleschicht). Ich hab dann ausgeschaltet.
    Beim Durchmessen mußte ich feststellen, dass alle 12 Endtransistoren dieses Kanals kaputt waren. Außerdem noch 2 oder 3 kleinere ( Treiber- Transistoren???) . Ich kenne mich leider nur sehr laienhaft damit aus.


    Zur mir bekannten Vorgeschichte:
    Ich habe die Endstufe am Tag zuvor nur einmal kurz voll ausgesteuert (kein Clipping!, und an 8 Ohm) um meinen Neuerwerb zu testen.Dann sind am Tag darauf o.g. Symptome aufgetreten. Auffallend war, dass dieser linke Kanal von der Eingangsempfindlichkeit her empfindlich war, so dass ich den Pegelsteller vom anderen Kanal ca. 1/5 empfindlicher einstellen mußte. Ausserdem lief der Lüfter auffallend oft, auch bei ganz geringem Pegel oder ohne Pegel.
    Der Vorbesitzer, ein Bekannter, hatte die Amp lange nicht mehr benutzt. Sie war in einem trockenen Raum, aber ohne Heizung über einige Jahre gelagert.


    Soweit der Sachverhalt. Mich interessiert nun, wie es zu diesem komischen Ausfall gekommen sein könnte und warum. Lagerproblem. Problem, weil Amp lange nicht benutzt??? So vom reinen Augenschein sieht der Amp aus wie neu. Selbst die Elkos im Netzteil. Er wurde wohl auch selten benutzt.
    Wie kommt eine so hohe Spannung am Ausgang zustande? Ist das die Sekundärspannung des Trafos, also die Betriebspannung des Kanals, die da am Ausgang anlag.


    Habe die Amp inzwischen zu einem befreundeten Radiotechniker gebracht. Der kann natürlich ohne Schaltplan nicht viel sagen und hat erst mal ein paar Teile bestellt. In einer amtlichen Werkstatt lohnt die Reperatur wahrscheinlich nicht. Ist halt ein Liebhaberstück, das ich auch nicht mehr "on the road" einsetzen werde. Trotzdem läßt es mir keine Ruhe, bis das Ding wieder läuft.
    Vielleicht könnte mir DD einen Tip zu o.g. Problematik geben, bzw. wo man noch einen Schaltplan herbeziehen könnte. Würde mich sehr interessieren , den der Amp wäre es mir wert. Ausserdem brauche ich ne angemessene Befeuerung für meine 802er, die auch von 1984 sind. Mir geht es ums Prinzip.


    MfG Peter.

  • zur ES Serie: ES = economy series. Wurde nur ein Jahr gebaut. Hab die Fertigung sicherheitshalber eingestellt, um den Ruf von Daub nicht dauerhaft zu schaden. Es ist leider so, die ES Serie war das Schlechteste, was das Haus Daub jemals verlassen hat.


    Zu deinem Problem:
    Es sind wahrscheinlich nur 2 Endtransistoren defekt. und zwei Treiber. Die Endtransistoren waren BDW16 vom Motorola. Ich würde heute MJ15022 oder MJ15024 nehmen, da BDW16 nicht mehr hergestellt wird. Ausserdem dürfte das DC relais verbrannt sein.


    DasPproblem waren die Sicherungen in der DC Versorgung diese müssen gebrückt werden, damit bei einem erneuten Defekt die Netzsicherung fliegt. Damit ist das DC Problem behoben. Schaltplan hätte ich eventuell noch. Müsste mal iauf dem Speicher nachsehen.
    dd


    Bitte mal die Ser. nr. mitteilen

  • Die AV aus Duisburg (RIP) hatte eine zeitlang nur Daub, zuerst die 500, später 600 und 1000. Ich kann mich da noch gut dran erinnern, gut und schwer (und tief!).