Digitale Dividende Teil 2: 698-790 Mhz in Gefahr?

  • Oha!
    Da verstehen es ein paar aber wirklich mich zu verunsichern.
    Im Moment bin ich dabei mein Funkgedöns zu verticken (bei mir lassen sie sich mit LTE zeit, so das es nicht so eilt) um auf der nächsten Messe in Frankfurt in neue Mikros zu investieren und jetzt das!
    Keine Ahnung was jetzt zu tun ist, vieleicht woras Idee weiterspinnen und versuchen möglichst viele Funkstrecken einzusparen. Zum Preis einer durchschnittlichen Funkstrecke bekommt man ja schließlich richtig feine oldstyle Kabelmikros.


    Ohman was für ein Mist :(


    Wolf

  • Zitat von "Pfälzer"

    Oha!
    Da verstehen es ein paar aber wirklich mich zu verunsichern.
    Im Moment bin ich dabei mein Funkgedöns zu verticken (bei mir lassen sie sich mit LTE zeit, so das es nicht so eilt) um auf der nächsten Messe in Frankfurt in neue Mikros zu investieren und jetzt das!
    Keine Ahnung was jetzt zu tun ist, vieleicht woras Idee weiterspinnen und versuchen möglichst viele Funkstrecken einzusparen. Zum Preis einer durchschnittlichen Funkstrecke bekommt man ja schließlich richtig feine oldstyle Kabelmikros.


    Ohman was für ein Mist :(


    Wolf


    Ma sagn, kalkuliere auf den Abschreibungszeitraum und Alles wird gut.


    Wenn wir die Stecken noch ein wenig länger nutzen können: um so besser.

  • Zitat von "simonstpauli"

    Ma sagn, kalkuliere auf den Abschreibungszeitraum und Alles wird gut.


    das finde ich immer eine unbefriedigende Antwort.


    Erstens weiß man ja nicht so ganz genau, ob man im Abschreibunszeitraum die nötigen Jobs dafür hat. Außerdem möchte man ja nicht nur die Abschreibungen verdienen, sondern auch noch einen guten Teil darüber hinaus, sonst macht der Job keinen Sinn.


    Zweitens wären viele VT-Unternehmen längst pleite, wenn sie Ihr Equipment nach dem Abschreibungszeitraum in die Tonne werfen müssten. Gerade die Vielzahl der Geräte, die bereits abgeschrieben sind und noch weiterhin Geld verdienen, machen einen großen Ertrag aus.


    Die steuerliche Seite (Abschreibungen fürs Finanzamt) ist das eine, der wirtschaftliche Ertrag eine ganz andere Größe.


    Zudem kommt dazu, daß selbst wenn man Geräte immer zeitnah verkauft, um aktuelles Equipment zu haben, immer noch einen annehmbaren Gebrauchtpreis bekommt, auch wenn die Geräte auf 1,- EUR abgeschrieben wurden.


    All diese wirtschaftlichen Vorteile würde man dann nicht mehr haben, wenn die Geräte nach 4-6 Jahren annähernd nichts mehr wert sind. Dann kaufe ich doch lieber etwas anderes? Oder ich warte erstmal ab, welche neuen Ersatzfrequenzen in Aussicht stehen.


    Nur wenn ich ganz sicher weiß, daß sich die Anschaffung aufgrund eines (oder mehrer) lukrativen Jobs kurzfristig amortisiert, kann man investieren. Dann hat man die Gewissheit, in den weiteren Jahren wenigstens einen Gewinn einzufahren.


  • Natürlich ist daß unbefriedigend, aber bei Funkstrecken nun mal die Realität. Abwarten ist keine Option, man kann nur rechnen, ob sich Kauf oder Zumiete lohnt.


    Bei Video-Equipment sind die Zyklen teilweise noch kürzer.

  • die sachlage mit den unsicheren frequenzzuteilungen ist nunmal porblematisch, da werden wir auch nichts dran ändern.
    so gibt es auch meiner ansicht nach nur die möglichkeit, die geräte wenigstens kostendeckend über eine sehr wahrscheinlich kürzere einsatzteit zu vermieten. das heisst, das die mietpreise für funkstrecken steigen müssen.
    und das heisst auch: wer seine funkstrecken früher kauft, kann sie länger einsetzen und erreicht eher seinen "return of invest". länger warten ist hier also eher der falsche weg.


    zum glück haben wir ja noch die lautsprecher, die kann man locker 10 jahre und länger einsetzen, weil man das hörbare frequenzband (NF) nicht verkaufen kann ;) die müssen dann das geld verdienen, was man mit den funken verliert.
    unter dem strich müsste also alles teuerer vermietet werden, aber da müssten dann mal wieder alle mitziehen... den weiteren kommentar zu dieser sachlage erspare ich mir.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Kommt natürlich immer auf die Firma an. Auf alle Fälle lohnt es sich, bei den Investitionen erstmal zu überlegen.


    Lieber investiere ich doch in Geräte, die meinetwegen 8-10 Jahre ihren Dienst tun als nur vier.
    Leider weiß ich aber heute noch nicht, welche das sind, weil die Ausweichfrequenzen noch nicht fest stehen. Insofern muss man sich halt eine Strategie überlegen: kauft man vielleicht erstmal keine/weniger und weicht bei kleinen Jobs auf ISM / Duplexlücke etc. aus? Mietet man bei größeren Jobs etwas hinzu?
    Will man also 2-3 Jahre mit so einem Kompromiss leben (abwarten), bis feststeht, welche zukünftigen Frequenzen man verwenden darf?
    Oder ist das Abwarten zu teuer, weil man laufend Material hinzumieten muss?
    Das ist halt je nach Firma unterschiedlich. Wer viele kleine Veranstaltungen hat, bei denen kaum mehr als 2-3 Funkstrecken verwendet werden, hat eine andere Ausgangsbasis als eine Firma, die beispielsweise Musicals oder aufwendigere Livejobs incl. Inear betreut

  • natürlich kommt das auch auf die firmengrösse an. jeder muss selbst entscheiden ob er wartet und lieber zumietet, oder ob er sofort kauft. irgendwer muss auf jeden fall sofort kaufen, denn sonst können die anderen nichts zumieten ;)
    ein bisschen unternehmerisches geschick hat noch nie geschadet 8)


    unter dem strich bleibt es natürlich eine frechheit, wie hier mit den kleinen VA firmen umgegangen wird. das wird sich vermutlich auch auf meinem wahlzettel bemerkbar machen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich werde anhand von äusserungen einzelner politiker und dem gesamteindruck der parteien entscheiden, was ich wähle. natürlich wähle ich nicht nur wegen einer einzelnen sache, das gesamte entscheidet.
    aber der wahlzettel ist die einzige möglichleit für mich, aktiv in das system einzugreifen. und das nutze ich dann auch.
    firmen kann ich dagegen nicht abwählen, hier kann ich aber mit meinem kaufverhalten einfluss nehmen, das ist u.u. viel direkter.


    nun aber zurück zum thema.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • die freuen sich vermutlich, daß der Umsatz deswegen steigen wird...
    (und schliessen sich vielleicht wieder zu einem Interessensbündnis zusammen, um nach aussen Solidarität zu zeigen...)


    Aber das Thema ist wie man am Thread erkennen kann, ja auch schon zwei Jahre bekannt. Ich verstehe es immer noch nicht, daß von den Anwendern keine größeren Stimmen kommen.
    Da nimmt uns der Staat Frequenzen weg und teilt uns neue zu. Die Kosten tragen großteils die Anwender, ein paar staatliche Institutionen bekommen Unterstützung, die restlichen Versteigerungseinnahmen werden eingesteckt.
    Und nun soll das ganze nochmal von vorne losgehen??? War offenbar ja ein lukratives Geschäft (für Mobilfunkunternehmen, Staat und für die Gerätehersteller...)

  • Zitat von "BNetzA"

    Der Vorschlag der Bundesnetzagentur für die Bereitstellung der Frequenzen ab 2017 umfasst alle für den Breitbandausbau geeigneten Frequenzen – und damit auch die Frequenzen im Bereich 700 MHz und 1,5 GHz – und will einen offenen und transparenten Diskurs über das weitere Verfahren mit Blick auf mögliche Handlungsoptionen eröffnen.


    http://www.bundesnetzagentur.d…sBreitband.html?nn=265778

  • Zitat von "Volker Holtmeyer"


    Bedarf wurde festgestellt, Bedarf ist höhere als Bestand, es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Verteigerung startet.


    Allerdings wird, wie schon zuvor, von der BNetzA auf die Frequenzreserve 900 MHz (zu Zeit durch die Mobilfunkbetreiber für GSM genutzt) hingewiesen.


    Interessant finde ich die regelmäßigen Meldungen über erreichte Ausbauziele bei Telekom und Vodafone, dagegen steht ein Bedarf an Spektrum. Das erschließt sich mir nicht.


    Egal, unter dem Strich werden wir das Spektrum 710-790 verlieren und sollten dementsprechend investieren (oder auch nicht).


    Da wir theoretisch in einer Marktwirtschaft leben, sollten die Mietpreise für Funkstrecken jetzt steigen.

  • Daß der Bedarf für Mobilfunkunternehmen steigen wird, liegt auf der Hand. Mittelfristig wird der klassische Rechner daheim und auch der mobile Laptop im Privatanwenderbereich aussterben und der Internetzugang fast nur noch über Smartphones erfolgen. Auch immer mehr Anwendungen fordern immer mehr Bandbreite.


    Irgendwann wird auch der Bereich von 710-863 MHz zu klein werden. Was folgt dann? Krallt sich die Mobilfunkindustrie alle 5 Jahre neue Frequenzblöcke?
    Gehört in der Zukunft alles zwischen 500 MHz und 1,5 GHz der Telekom und Co.?

  • Tacho!


    Es ist wie es ist... wer das Geld hat macht die Regeln und die Telekomdienstleister haben nun mal das Geld und der Staat braucht dies. Also bedient man sich an den Ecken, welche am wenigsten Gegenwehr bieten.


    Ich hatte es schon vor ein paar Monaten geschrieben und ich stehe ich immer noch dazu. Das ganze ist eine einzige Lüge (zum Glück)!


    Wo wurde denn bisher ausgebaut (LTE)? Auf dem Land, so wie es per Vertrag festgezurrt wurde? Nein... in den Ballungsräumen, da wo eben viele zahlungsbereite Kunden sind.
    Ich habe hier am Standort NULL!!!! GSM Empfang. Den Provider juckt das wenig.
    Ich hatte an meinem 2. Wohnort zwar UMTS/HSDPA, aber da viele Nutzer auf dem Mast hiengen war die Datenrate unterirdisch schlecht. Da ist ISDN schneller. Und wieder hat es den Provider nicht interessiert.
    Wenn ich durch die Gegend fahre (Autobahn und Bundesstraßen) fallen mir immer mehr Funköcher auf. Seit ein paar Jahren wird das nicht mehr besser sondern schlechter. Die Provider interessiert dies aber wieder nicht.


    Da wird an neuer Technik gebastelt, die man nicht wirklich braucht und vor allem schießt man sich damit selbst ins Knie, da durch Intermodulationen und Interferenzen zunehmend mehr und mehr Wellensalat generiert wird. Das bringt nix. Mir persönlich geht das ganze LTE so was am Wertesten vorbei... ich kann es euch nicht sagen.


    Meine Funkstrecken (800 - 820 MHz) funken und funktionieren noch sehr ordentlich. Zumindest da wo ich sie regelmässig einsetze und ich mache jede Wette, dass das auch weiterhin funktioniert. Mir ist es auch piepegal, dass das ab 2015 untersagt ist. Die sollen sich erst mal einig werden, dann sehen wir weiter, denn solange das Material einsatzfähig ist, solange verdient es effektiv Geld.


    Ansonsten finde ich es einfach eine Unverfrorenheit und Unverschämtheit seitens der Behörde, dass so etwas gemacht und umgesetzt wird und eben auch die Art und Weise wie es umgesetzt wird. Denen gehört allen mal so richtig der Hintern voll.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"


    Meine Funkstrecken (800 - 820 MHz) funken und funktionieren noch sehr ordentlich.


    Im Großraum München hab ich übrigens auch noch wenig Probleme mit LTE und den alten Frequenzen. Es gibt auch noch zahlreiche Privat- und Kleinanwender mit den alten Anlagen. Die meisten haben zwar mal davon gehört, daß sich die Frequenzen ändern, aber haben noch nicht gehandelt. Diese Leute funken auch noch weiterhin mit ihren alten Geräten offenbar ohne Probleme....


    Ich habe mir mal einen kleinen Frequenscanner gekauft ("RF-Explorer"), der zeigt mir an, daß eigentlich vorwiegend die Telekom (811-821 Mhz) und gelegentlich Vodafone (801-810 Mhz) Aktivitäten zeigt. O2 (791-800 Mhz) ist offenbar noch nicht soweit.
    Auch sind die Störungen in Gebäuden durch LTE wieder viel geringer, so daß es technisch derzeit noch keine Probleme bereitet, vor allem im Bereich 790-810 Mhz die Funkmikros senden zu lassen.


    Selbst wenn eine LTE-Aktivität messbar ist, kann man immer noch den Squelch des Senders etwas höher drehen und dann ist Ruhe.


    Natürlich ist das alles immer eine technische Gratwanderung und nichts für wichtige Veranstaltungen. Aber dennoch: die alten Geräte sind durchaus noch zu gebrauchen und wenn O2 noch weiterhin so träge ist, dann bleiben uns bis 2015 garantiert noch 10 Mhz übrig :)