• Moin.
    Kumpel von mir rief mich grade etwas unglücklich an; hat vor einiger Zeit paar alte 7001 und 8001er geschossen.
    Kriegt die Dinger schlecht an; C16 fliegt schon bei der 7001.
    Problem Einschaltstrom. Nich bloß in einer bestimmten Location, so gut wie überall, wo keine Schmelzsicherung.
    Selbst 'pumpen' hilft nich; nur 'ne 32er Steckdose.
    Vermutlich trifft er auch immer grade den Sinus dämlich in der positiven Halbwelle...


    Ich hatte bei meinen 8001ern damals eigentlich keine Probleme; gabs da welche mit und welche ohne Einschaltstrombegrenzung?
    Habe grade mal schnell den Plan überflogen; aber nix entsprechendes gesehen...


    Danke & MfG

    Never stop a running System

  • Hallo!


    Da stimmt was nicht... Powercon Kabel gecheckt? Mit Einschaltstrom hatt ich noch bei keiner RCF Aktivbox Probleme.
    Nicht bei 7001 und auch nicht bei 8001. Da ist was defekt.
    Prüfen lassen beim Fachmann.


    Gruß


    Schwerdti

  • Ich gehe mal von den guten alten Crest Amps aus. Wir hatten bei der 7001er auch immer Probleme beim Einschalten - zack FI raus - meistens haben wir das Problem durch "geübtes" Reindrücken des FI gelöst :D

    ________________________________


    Signatur?

  • Der FI fliegt raus??? Das kann und darf nicht sein. Dazu müsste ja Strom "fremdabgeleitet" werden. Ein FI springt zwar auch irgendwann bei Überstrom, aber regulär hat ein solcher mindestens 35A, das ist deutlich mehr als der 16A-Leitungsschutzautomat, der noch hinterm FI hängt.


    Zum Problem: Entweder eigene Unterverteilung bauen mit C-Automaten oder eigene Unterverteilung bauen mit 32A Powercons für die Amps und entsprechenden Automaten. Die Amps können mehr als 16A aufnehmen, auch längerfristig. Von daher würde ich dazu raten, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, sonst kann man beim Bassamp an 2 Ohm schonmal jemanden beim Automaten postieren, der ihn den Abend über immer wieder reindrückt.

  • Natürlich meinte ich die alten Crest-Amps.
    Wer kommt nur auf die Idee; seine Produkte nach bereits Exestierenden zu benennen, und das noch in derselben Branche.
    nichmal die Chinesen bauen einen Auto namens "Golf".. :D


    Mit den FI's hat das nix zu tun; es sind die Automaten der Hausinstallation / Baustromer etc.
    Da nützt dir auch keine extra Unterverteilung, wenn keine 32er Dose frei oder eine solche einfach mal nicht vorhanden ist.
    Normal laufen 2 Racks mit je einer 7 & 8 problemlos an einer 16er Drehstrom, bei moderater Auslastung ein Rack an einer 16er Licht.
    So habe ich das auch immer gemacht.
    Dem Kumpel seine wollen aber halt alle 6 oder 8 Stück nich beim allgemeinen Wecken.


    Das eigentliche Problem kenn' ich schon; hab ich mal in der Ausbildung gelernt. Ruhende elektrische Maschinen. :roll:
    Es ist der (zu hohe) Restmagnetismus des fetten Eisenkerns.
    Beim Einschalten wirkt dann nur der bei fetten Trafos extrem niedrige Widerstand der Wicklung entgegen; 100000myF geben der Sache dann den Rest.


    Nur was kann man dagegen tun und warum gings früher bei mir auch so?
    Ich vermute ja mal, das da noch überall Schmelzsicherungen waren....

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  • Zitat von "madmax"

    Es ist der (zu hohe) Restmagnetismus des fetten Eisenkerns.
    Beim Einschalten wirkt dann nur der bei fetten Trafos extrem niedrige Widerstand der Wicklung entgegen; 100000myF geben der Sache dann den Rest.


    Ich würde eher sagen, es ist die magnetische "Leere" des Eisenkerns. Der muss erstmal mit Magnetismus gesättigt werden. Bis das passiert ist, sieht die Primärspule nahezu einen Kurzschluss, der Strom wird gewaltig, freie Autobahn, Vollgas. Wenn da drin erstmal Magnetismusstau ist, dann fährt da auch der Strom langsam ;)
    Natürlich kommt noch dazu, dass die Elkos auch mal dringend gefüllt werden wollen. Und genau da könnte schon ein Punkt liegen: Die Elkos sind mittlerweile alt, es könnte sein, dass da Leckströme schon gravierend sind. Deine waren sicherlich jünger, als du sie im Einsatz hattest.


    Schön wäre, wenn mal jemand eine Einschaltstrombegrenzung bauen könnte, die allgemeintauglich ist. Was auf Phasenan- oder abschnittbasis, womit man den Trafo "sanft" sättigen kann. Kleines Modul zum Einbau in den Amp, tolle Sache.

  • Einschaltstrombegrenzung ist doch simpel zu bauen.
    Dicken Zementwiderstand in die Zuleitung zum Trafo und diesen nach 0,X Sekunden per Relais überbrücken.
    Relaisspule über Kondensator, Diode und Widerstand bestromen und fertig.
    Ist eigentlich nicht sonderlich kompliziert.

  • Zitat von "Thomas"

    Einschaltstrombegrenzung ist doch simpel zu bauen.
    Dicken Zementwiderstand in die Zuleitung zum Trafo und diesen nach 0,X Sekunden per Relais überbrücken.
    Relaisspule über Kondensator, Diode und Widerstand bestromen und fertig.
    Ist eigentlich nicht sonderlich kompliziert.


    Ja, das ist simpel. Aber weder dauerhaft zuverlässig noch schön. Die feinste Lösung ist IMO wie gesagt, den Trafo langsam per Anschnitt oder Abschnitt zu sättigen. Zuverlässig, kaum Leistung wird verblasen, es funktioniert auch an nervösen Automaten und auch driemal direkt hintereinander.


    @ djvomght: Schöner Artikel, aber ganz praxisgerecht ist er nicht. Dieser theoretische Fall geht zuerst mal davon aus, dass hinten ein rein ohmscher Verbraucher dranhängt. Das fällt bei Endstufen schon allein wegen der Kondensatoren aus, gerade im Einschaltmoment. Gerade die sorgen dafür, dass die Maximalamplitude ganz ud gar kein guter Einschaltpunkt ist. Ich kenne auch genügend Schaltungen, um Trafos zu starten, die warten auf den Nulldurchgang. Das wäre nach diesem Artikel dann völlig ungut...


    Dann ist die Formulierung teils ungünstig:

    Zitat

    Besonders ungünstig ist es, wenn die Netzspannung im Augenblick des Einschaltens null ist!


    Wenn die Endstufe nicht angeschlossen ist, beträgt die Spannung im Augenblick des Einschaltens auch null ;)

  • Jens: Wir könnten uns drauf einigen, daß es generell keinen günstigen Zeitpunkt gibt, dicke Trafos mit großen Elkos hintendran einzuschalten :)
    Nicht umsonst haben anständig konstruierte Endstufen eine Einschaltstrombegrenzung.


    Fürs Sommertheater betreibe ich mein Zeugs über einen dicken Trenntrafo (wegen Sauereien zwischen Null und PE, wenn die Lichtler da sind). Es ist so ziemlich egal, ob ich den Trafo ohne oder mit Last zuschalte, er löst regelmäßig die Automaten aus.


    Gruß Jörg

  • Zitat von "djvomght"

    betreibe ich mein Zeugs über einen dicken Trenntrafo


    Gott; was für 'nen riesigen Trafo schleppst denn du durch die Gegend? Eingebaut in einen Hundefänger? :lol:



    Zitat von "Jens Droessler"

    Ich würde eher sagen, es ist die magnetische "Leere" des Eisenkerns.


    Nein, es ist die magetische "Völle".
    Der Restmagetismus oder auch Remanenz ist immer positiv. Bedingt wird diese durch den nicht vorhanden Luftspalt im (geschlossenen) Ringkern.
    "Trifft" man beim Einschalten die positive Halbwelle, treibt Diese den Eisenkern in seine Sättigung.
    Das bedeutet; das er für kurze Zeit (paar Sinusse) nichtmehr als solcher wirkt.
    Das heißt sehr richtig neuwestdeutsch Rush-Effekt.
    Die leeren Elkos auf der Sekundärseite tun dann ihr Übriges.


    Normalerweise wird dem mit Heißleiter + Relais entgegengewirkt, mit Zement eher nich. :D


    Was mich aber eher interessieren würde ist, ob in den alten Crest - Kisten sowas verbaut wurde, vielleicht bloß in manchen Serien oder Baujahren oder / und die Schaltung eventuell defekt is.
    Ich hatte die Deckel noch nicht auf und auf den pdf-Plänen ist der Kontrast so schlecht, das ich fast nix erkennen kann.

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  • Zitat von "madmax"

    Gott; was für 'nen riesigen Trafo schleppst denn du durch die Gegend? Eingebaut in einen Hundefänger? :lol:


    Ich schlepp das Ding doch nicht durch die Gegend. Das hängt in einer hübschen grünen Blechkiste mit Schalter an der Wand in der Tonbude dort auf der Waldbühne.
    Betrieben wirds mit 400V 16A, was sekundärseitig bequem für 2 D12, Backline und ein K2 nebst Kleinkram ausreicht, und wenns nötig ist, reicht der Strom auch noch für ein paar MAXe.


    Gruß Jörg

  • mein Lösungsvorschlag ist nicht der eleganteste, funktioniert aber durchaus brauchbar.
    Steckt unter anderem in einigen Amps drinn.
    Maintronic (PSE, Amptec, Fat...) Herz Linear...
    Wenn das Relais nen bisschen was ab kann und die Widerstände ausreichend groß dimensioniert sind funktioniert das auch nach Jahren noch problemlos.
    Ist halt schön einfach zu realisieren...

  • Hi Leute!


    Hier im Thread kommen zwei unterschiedliche Aussagen zusammen. Als typischer Theoretiker und Besserwisser möchte ich das mal auf einen Punkt bringen:
    Der Stromstoß beim Ringkerntrafo entsteht tatsächlich, wenn der Einschaltmoment im Nulldurchgang liegt. Das ist zunächst schwer zu verstehen, weil das der gängigen Erfahrung widerspricht. Es ist aber so, der verlinkte Artikel sagt das auch aus. Das ist also auch keine komische Formulierung sondern Tatsache.


    Hab ich vor vielen Jahren in Energietechnik gelernt, die Ringkerne kamen damals mit der Halogentechnik (Beleuchtung) gerade auf. Gilt aber immer noch. ,-)


    Der Vorschlag von Thomas ist gut und praktikabel zum Nachrüsten. Das ist wirklich gängige Praxis, kein Pfusch.


    Best: -sf-