Grundstromverteilung auf Bühne - Harting oder CEE

  • Hallo,


    man sieht zur Zeit zwei Lösungen zum Verteilen von Grundstrom für Moving Head und andere DMX-Effekt auf der Bühne.
    Zum einen werden CEE-Kraftstromkabel mit Splittboxen oder Hartingkabel mit Schukosplitts auf der Bühne und den Trussen eingesetzt. Ebenfalls gibt es ja sehr weit verbreitet Krafstromverteiler mit entsprechenden Unter-CEE-Augängen, aber auch Verteiler mit Multipinausgängen für Dauerstrom über Harting. Aber wo liegen die praktisch positiven Unterschiede und Vor- und Nachteile zwischen beiden Lösungen.


    Ein CEE16-Kabel in die Truss zu ziehen ist sicherlich von Gewicht und Handling leichter und bequemer. Hartingkabel hat aber im Zeitalter von LED mittlerweile jeder genügend über und zur Verfügung. Was macht Sinn und was bevorzugt ihr?


    mfg
    andré

  • In den Ländern Mitteleuropas mit "normalem Dreiphasenstrom" auf jeden Fall CEE. 1,5er Laka darf nur mit 10A abgesichert werden, 2,5er ist für diese Anwendung unverhältnismässig schwer.
    Es gibt halt bestimmte Einsatzgebiete (Dreiecknetze, z.B. auf Schiffen und in Ländern wie Belgien und alte Einphasen-Installationen die z.B. in GB und Spanien leider oft noch in Betrieb sind) bei denen es nicht anders geht.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hallo,


    danke für die Infos, aber es gibt doch auch direkt in Deutschland Stromverteiler mit Hartingausführung, die nun nicht gerade für Schiffsverkehr etc. da sind. Beispielsweise gibt es ja diese:


    Eurolite SBL-2000 Stromverteiler 32A CEE auf 2x Harting 16 pol.
    SHOWTEC PSA-3212M STROMVERTEILER


    Harting in 2,5mm² Ausführung wäre genauso gut am Lager, wie CEE-kabel. CEE-kabel erscheint natürlich praktischer, der Einsatz von Hartingkabel ist aber aufgrund von LED für 6erBars rückläufig. Wenn die CEE-Verteilung alleiniger Schlüssel wäre, wären ja obigen Verteiler eigentlich überflüssig, von daher die Frage, wo hierbei die Vorteile liegen könnten. Arbeitet überhaupt jemand damit und wenn ja, warum nicht mit der CEE-Lösung?

  • Hallo,


    danke für die Infos, aber es gibt doch auch direkt in Deutschland Stromverteiler mit Hartingausführung, die nun nicht gerade für Schiffsverkehr etc. da sind. Beispielsweise gibt es ja diese:


    Eurolite SBL-2000 Stromverteiler 32A CEE auf 2x Harting 16 pol.
    SHOWTEC PSA-3212M STROMVERTEILER


    Harting in 2,5mm² Ausführung wäre genauso gut am Lager, wie CEE-kabel. CEE-kabel erscheint natürlich praktischer, der Einsatz von Hartingkabel ist aber aufgrund von LED für 6erBars rückläufig und übrig. Somit ist Harting schwer, aber sowieso verfügbar. Wenn die CEE-Verteilung alleiniger Schlüssel wäre, wären ja obigen Verteiler eigentlich überflüssig, von daher die Frage, wo hierbei die Vorteile liegen könnten. Arbeitet überhaupt jemand damit und wenn ja, warum nicht mit der CEE-Lösung?

  • Bei uns mögen die Beleuchtungen wohl kleiner Ausfallen, dennoch bevorzugen wir klassische Drehstromverteiler.


    H07RNF ist in großen Mengen verfügbar, jeder hat es jeder nutzt es.
    Die Kabel sind leichter und nehmen weniger Platz in der Kabelkiste ein.


    Zudem darf h07rnf auch in nasser Umgebung benutzt werden.
    Für Lakas wird gerne Ölflex verwendet, dies ist nur für feuchte Räume und gelegentliche Biegungen. Also sind die Einsatzgebiete wenn man nach dem Datenblatt geht, begrenzt.

  • Ab einer gewissen Größenordnung ist eigentlich die Verteilung per Harting bzw. Multipin üblich.
    Einige Gründe dafür:
    -Mehr einzwlne Stromkreise mit einem Kabel realisierbar.
    -10A reicht für fast alle Geräte aus.
    -auch 16A möglich
    -Jedes Moving Light einzeln abgesichert bzw. schaltbar.
    -Bei LED Lampen ist die Absicherung nicht das entscheidende. Viele Lampen auf einen Stromkreis zu verkabeln macht keinen Sinn.
    -Duch Verwendung von Hotpatch können gedimmte Kreise und Dauerstrom mit einem Kabel zusammen realisiert werden.
    ->Weniger Zuleitungen, weniger Trussverkabelung


    nur einige Gründe die bei gewissen Anwendungen für eine solche Verkabelung sprechen.
    Allerdings ehr nicht in der Größenordnung, die Du mit den genannten Stromverteilern ansprichst.
    Da ist noch dazu Vorsicht geboten. Bei dem Eurolite Produkt sind z.B. die 3 Eingangsphasen nicht auf beiden Hartings vorhanden. Bei Verwendung von nur einem Abgang belastest Du also L1 100% und L2 50% und L3 gar nicht. Bei 4 mal 10A oder auch etwas weniger fliegt dir dann die Sicherung von deinem 32er .

    ...Holz ist braun!

  • Wenn ich dich richtig verstanden habe, macht eine Hartingverkablung nur Sinn, wenn z.B. bei einem 16er Harting und einem 14x2,5mm² Kabel, dann auch alle 6 möglichen Stromkreise eine separate Sicherung haben. Also Jeder Hartingausgang müßte dann mit 6x10/16A abgesichert sein. Ein Harting steht dann für 2 x 16A CEE. Man stände also eher vor der Wahl 2x16A CEE oder 1xHarting zu ziehen.


    mfg
    andré

  • Natürlich muß jeder Stromkreis eine seperate Sicherung haben. Das ist ja auch einer der Vorteile dieses Systems mehr seperate Sicherungen zu haben und evtl. jedes Gerät einzel abzusichern. Es soll ja immer noch Lampen geben denen ein DMX Reset zu wenig ist. Auch die von dir aufgeführten Verteiler sichern 6 Kreise pro Abgang ab.
    Ob du dann 10 A oder 16 A bzw. 6 oder 8 Kreise pro Harting nutzt hängt von der Ausführung ab.
    Ein Harting ist u.U. mahr als 2 St. CEE 3x16A, nämlich dann, wenn du über Hotpatch gedimmte und Dauerstromkreise zusammen durch ein Kabel schicken kannst.

    ...Holz ist braun!

  • Also der einzige Vorteil wäre eine einzelne Sicherungs / Zuschaltmöglichkeit.
    Die meisten "modernen" Wackellampen lassen sich aber sowieso per DMX fernzünden.


    Die Nachteile überwiegen aber meiner Meinung nach.
    H07 läßt sich bei 10 Grad immerrnoch anständig wickeln und verlegen.
    Vergessene, kaputte oder zu wenige Kabel, Verteiler, Adapter lassen sich bei jedem Rummeldreher, Bauhof, Hausmeister borgen; oder zur Not schnell im Baumarkt kaufen.
    Anständige CEE ist wirklich dicht, trittfest und robuster in allen Belangen.
    Und billiger ist's allemal...

    Never stop a running System

  • Also wir arbeiten mit einer Harting Unterverteilung und sind damit sehr zufrieden. Meiner Meinung nach gibt es doch einige Vorteile.


    -1x16pol Harting ersetzt 2x16A CEE
    -Hartingkabel auch für Dimmer einsetzbar
    -für jedes Gerät eine Sicherung "am Boden" dadurch auch bei einem defekten Gerät oder ähnlichem nie Ausfall aller Geräte. Im Optimalfall dann auch symmetrisch aufgebaut dann fällts nicht mal auf wenn 2 Geräte an einer Sicherung ausfallen usw.
    -Direkts Versorgung der Verteiler über 32A CEE dadurch übersichtliche Stromverteilung
    -Hartingsplitboxen sind z.B. auch als Stromverteilung für Backline super weil 1. stabil, 2. Steckdosen mit Deckel 3. Durchschleifbar
    -und eine Sache die ich persönlich angenehmer finde ist die Planung (Verteiler durchnummeriert mit 1.1 dann weiterschleifen zu 1.2, dann sind die Steckdosen noch nummeriert. So wird der Aufbau nach Plan fast idiotensicher und ich hab eine saubere und gleichmäßige Stromverteilung)


    Negativ ist für mich eigentlich nur das Gewicht der Kabel und die teils eingeschränkte Nutzbarkeit in bestimmten Situationen.

  • Diese Vermischung finde ich an allen unseren Dimmern. 1-6 = Dimmer, 7-8 = Dauerstrom. Und die Steckdosen 7 und 8 hab ich an den 6er Bars links und rechts außen somit kann ich pro Balken mindestens 2 Moving-Heads (meist machen wir 4 draus) Problemlos versorgen. Einziger Nachteil: Ich muss darauf achten, dass ein 18poliges Kabel verwendet wurde und kann nicht ohne Nachzudenken zumieten.

  • Die Hartings sind nicht an den Dimmern angebracht sondern auf einer Blende. Darauf kommen dann die Kanäle 1-6 vom Dimmer und 7-8 meist über einen anderen FI von der Stromverteilung in den Racks. Bei vielen Dimmerpacks sind auch zusätzliche Steckdosen angebracht als kleine Stromverteilung bei manchen sogar gleich ne richtige 63er Verteilung mit 1x32A, 2x16A, 6x Schuko Abgang und intern 2x6 Kanal Dimmer. Was bei kleineren Sachen bei der man z. B. nur 12 Dimmerkanäle, 4-6 Moving Heads, Barbeleuchtung und 1 Stack V-System pro Seite hat völlig ausreicht.

  • Zitat von "kaosking"

    -Hartingsplitboxen sind z.B. auch als Stromverteilung für Backline super weil 1. stabil, 2. Steckdosen mit Deckel 3. Durchschleifbar


    Es hat aber den Nachteil dass der motivierte Musiker vom ansehen den Unterschied zwischen einem Feststromharting und einem Dimmerharting nicht erkennt und es gibt Backline die gedimmten Strom "bäh" findet.


    16A CEE Plugboxen finde ich auch:
    -in stabil
    -mit Deckel
    -und sogar durchschleifbar


    Prinzipiell hat die Harting-Varainte für Feststrom schon Vor-und Nachteile und es geht oft um "Geschmack" des Anwenders oder in letzter Instanz einfach meistens um das was da ist. Waru, eine GiBo CEE mieten wenn noch eine GiBo Harting da ist.


    Gruß

    Daniel Heide
    Lange Reihe 4
    99755 Hohenstein


    Lass dir von Keinem imponieren der sagt: "Das mache ich schon seit 20 Jahren so!" Man kann etwas auch 20 Jahre lang falsch machen.
    Bildung ist meistens kostenlos, manchmal auch umsonst!

  • Naja und letztlich kommts halt darauf an, ob du jedesmal im Grunde das Gleiche gleich aufbaust.
    Coverband, Mobile Disco etc. zum Bleistift.
    Dann ist ein gut durchdachtes Multicore-System natürlich eine nachdenkenswerte Alternative.
    Genauso wie beim Ton.
    Keine rumliegend/hängend-en Dreifachsteckdosen, keine Rechnerei wegen der Leistung, jedes Gerät hat seinen festen Steckplatz, weniger Auf/Abbau-Aufwand, keine neue "Planung" bei jedem Mal nötig...

    Never stop a running System

  • WIr benutzen entweder 16A CEE oder, Wenn vorhanden, Laka Plugboxen und das Laka geht halt vor dem Dimmer noch in einen Hotpatch. Im Hotpatch dann entsprechend Feststrom und Dimmerkanäle Patchen und fertig.


    Lg

  • Sieht schick aus, aber jede Menge spezielle Kabel, oder??


    Sag mal, macht das Ding aber auch gleichzeitig DMX? (da eine XLR-Dose zu sehen ist)


    Über was für ein Kabel kann man gleichzeitig mehrere Stromkreise und XLR-Kreise ziehen?


    mfg
    andré