Neues von Allen & Heath?

  • Hallo zusammen,


    wie schon mal wo anders geschrieben, planten wir für dieses Frühjahr ursprünglich die Anschaffung eines iLiveT112 mit iDR48. Auf dem Weg dorthin ist nun aber die GLD auf der Bildfläche erschienen und zwingt uns, unseren Plan zu überdenken, allein schon aufgrund des Preises (Straßenpreis bei "Vollausbau" 6.600 Euro günstiger als T112/iDR48).


    Eine Frage konnte ich aber nicht abschließend klären. Vielleicht weiß einer von euch alten Hasen da genauer bescheid, oder zumindest wie es zu verstehen ist:


    Im Vollausbau hat die GLD 48 physikalische Inputs und 30 Outputs. Unter Core Features wird folgendes Statement gemacht:

    Zitat


    Full processing on all inputs including trim, polarity, HPF, insert, gate, 4-band PEQ, compressor and delay
    Full processing on all outputs including insert, PEQ, GEQ, compressor and delay


    Auf Seite 11 unter den Spezifikationen steht dann aber folgendes:

    Zitat

    Input Processing: 48 Input Processing Channels.
    Mono = 1-44, Stereo = 45/46, 47/48


    Das passt soweit mit dem Oben zusammen.
    Danach steht aber:

    Zitat

    Mix Processing: 20 Mix Processing Channels.
    Configure as mono/stereo Groups, Aux, Main, Matrix
    Mains = None, LR, LCR. LR+M(bus), LR+M(sum)


    Da stellte sich mir die Frage, ob ich doch nur 20 Ausgangskanäle im DSP verarbeiten kann, statt oben genannten allen Outputs.
    Demnach hätte ich ja theoretisch 10 physikalische Ausgänge, die ich nicht über den DSP schicken kann?
    Das Blockschaltbild würde dem zumindest entsprechen, das ich das Output Processing nur auf die Mix und Matrix Master anwenden kann.


    Das wäre ja dann zumindest ein deutlicher Unterschied zur iLiveT, wenn ich die iLive da richtig verstanden habe...

  • ...und dann immer noch meine Frage, ob mit der optionalen ACE-Karte eine IDR komplett über eine GLD80 gesteuert werden kann. Man hat ja auf die NAMM-Show vertröstet, um hier genauere Informationen zu erhalten. Weiss hier jemand mehr?

  • 20 Mixkanäle bedeutet letztendlich 20 Busse. Mehr unterschiedliche Ausgänge gehen nicht. Aber natürlich kannst du mehrere Ausgänge einem Bus zuweisen, da kommt dann das gleiche raus. So ist es zumindest beim iLive, wird sich zum GLD aber wohl nicht ändern. Warum man mehr Ausgänge als Busse haben kann, ist einfach: Man kann (zumindest beim iLive) ja auch noch Direct Outs patchen.

  • @ 4Art Die Frage ist zwar schon älter, aber seit gestern hab ich zumindest definitive Antwort: Nein, geht nicht und Nein, wird auch nicht gehen. Man kann eine Idr oder ein komplettes iLive via ACE-Karte andocken, das war's aber schon. Monitorlösungen sind so relativ schnell und elegant möglich, die IDr einfach als stageboxsystem benutzen geht natürlich theoretisch, aber nur wenn man die Gains mit einem Laptop in der Idr macht.


    Viele Grüsse,


    Thomas

  • ja, man kann das GLD80 digital an die iLive (oder an andere systeme) andocken. das haben wir hier ja schon lange vermutet.
    weil das prozessing in der GLD abläuft und somit kein zusätzliches mixrack benötigt wird, bekommt die iLive-serie hiermit eine noch günstigere möglichkeit, dem künstler einen externen monitormix anzubieten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "Karel Noon"

    Ich Hänge dann aber doch trotzdem hinter dem Gain der IDR oder?


    die einzig wahre lösung für alle gain-abhängigkeitsprobleme nennt sich definitiv "analogsplitt" ;)


    wenn man digital splitten möchte, gibt es bei einigermassen bezahlbaren systemen nur eine lösung: irgend jemand ist master, der rest ist slave.
    wenn man viel geld ausgeben möchte, dann gibt es selbstverständlich auch noch andere lösungen.
    da die iLive und die GLD aber eher nicht zu den ultrateueren mischsystemen gehören, muss man sich da mit einer kleinen einschränkung zufrieden geben und akzeptieren, das es eben einen gain-master gibt und der andere ist gain-slave... basta.
    es gibt im iLive-system aber immerhin einen netten trick, das versehentliche verstellen der gains zu vermeiden:
    nach dem soundcheck, wenn die gains soweit gecheckt sind und man genug headroom gelassen hat, werden sowohl FOH- als auch monitorkonsole nur noch mit den trimreglern bedient (das lässt sich am master global umschalten).
    dann bleibt der wahre inputgain stabil und beide pulte können ganz unabhängig voneinander "gainen".


    die GLD lässt sich dabei ja nicht nur an ein iLive-system andocken, sondern spricht durch die verschiedenen digitalkarten auch andere "sprachen" wie z.b. MADI, Ethersound oder Rocknet. dann ist sie aber immer der "sklave", weil sie die entfernten preamps nicht ansteuern kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zwangsläufig hängst du hinter dem Gain. Geht ja nicht anders. Schön wärs nur, wenn wenigstens der Gain auch per GLD steuerbar wäre, damit auch mal der Monitormann der Herr und Meister sein kann.

  • Ein Hersteller müsste einfach komplett bescheuert sein, wenn er beliebige Teile einer höherpreisigen Produktlinie durch Elemente einer billigen Variante ersetzbar machen würde, es sei denn er will die erstere sowieso gerade einstampfen. :roll:

  • Das stimmt im Allgemeinen. Nun ist es ja so, dass man annehmen könnte, dass das GLD80 mehr kostet als ein iLive-T80 Surface allein, da ja das ganze Processing im GLD drinsteckt und die Oberfläche ja sehr ähnlich ist. Wenn dem so wäre, dann wäre eine komplette iDR-Unterstützung ja auch für A&H kein Nachteil. Aber wer hätte den gedacht, dass das GLD80 direkt mal 2500 Euro weniger als die T80-Oberfläche allein kostet?^^


    Aber um beim Thema Ersetzbarkeit zu bleiben: In dem Bezug ist A&H ja eh etwas "komisch". Das GLD hat ja immerhin schon das eine oder andere Feature weniger als die iLive-Serie. Nun hat A&H aber auch das iLive 80 bzw 112 als auch T80 bzw. T112 im Programm. Da sind die Ähnlichkeiten viel viel größer...

  • na ja, zwischen iLive und iLive-T gibt es vor allem einen nicht zu unterschätzenden unterschied: die modulare bauweise.
    die grosse serie war deshalb für den markt ganz offenbar noch ein bisschen zu teuer (und vielleicht auch ein bisschen zu früh, viele beschaller erkannten den wahren wert eines digitalcores zunächst nicht), so das sich erst durch das abspecken ein ganz neuer marktbereich ergab.
    der erfolg der T ist ja hinreichend bekannt, kein anderer hersteller (ausser dem "frühstarter" yamaha natürlich) hat es geschafft, allein in Deutschland über 600 einheiten zu platzieren. aber dieser markt ist nicht unendlich gross und dürfte sicher langsam in die sättigung kommen, so dass jetzt die nächstkleineren märkte angegangen werden müssen. wie man in letzter zeit erkennen kann sehen das wohl fast alle hersteller so und ich denke das ist die konsequenz, die hinter der markteinführung steckt.
    ein hersteller muss aber auch aufpassen, dass er die bisherige kundschaft nicht vergrault. die meisten T systeme sind mit sicherheit noch nicht abgeschrieben. allein schon deshalb MUSS es deutliche unterschiede zwischen den serien geben!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hi,


    du hast solange recht, solange man den Digitalpultbereich in der 'Tradition' der Analogtechnik sieht. Dort gab/gibt es eine relative hohe Wertstabilität. Blickt man dagegen in den Bereich der Computer, dann sieht es ganz anders aus.
    Ich vermute, dass die Preisentwicklung der Digitalpulte immer mehr in diese Richtung geht. Dafür spricht auch, dass (fast) jeder Hersteller die Hauptentwicklungsarbeit eigentlich hinter sich hat, und daher die Entwicklungskosten auch eher nach unten gehen. Auch das X-32 wird für deutlichen Wirbel sorgen.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Wenn dem so wäre, hätte das aber weitere sehr bittere Konsequenzen:
    1. Der Preis müßte selbst für komfortablere Geräte so drastisch fallen, dass sich die Branche das auch leisten kann. Diese generiert für den schnelleren turnover nämlich keinen einzigen Euro mehr.
    2. Das wiederum hätte zur Folge, dass entweder die hardware so liederlich wird, dass sie dann zum Produktzyklus 'passt' und am Ende dessen ebenfalls keine Lust mehr hat :D oder es einfach keine Bedienhardware mehr gibt ( ausser Maus, Tastatur und Touchscreen )
    3. diese Grütze dann wirlklich nur noch in Billiglohnländern produziert werden kann.


    Ich bin kein Öko, aber ich würde an dieser Stelle mal über Nachhaltigkeit nachdenken, zu der passt allerdings auch nicht die inflationäre Entstehung von immer mehr Billig-Hobby-VT-Buden. :roll:

  • Zitat von "guma"

    Wenn dem so wäre, hätte das aber weitere sehr bittere Konsequenzen:
    1. Der Preis müßte selbst für komfortablere Geräte so drastisch fallen, dass sich die Branche das auch leisten kann. Diese generiert für den schnelleren turnover nämlich keinen einzigen Euro mehr.


    Wobei - und jetzt wird's etwas OT: Bei der ganzen Beamertechnik kennt man das ja schon lange - diese Geräte sind im Verhältnis zum Anschaffungspreis auch überdurchschnittlich teuer in der Vermietung. Ganz einfach, weil man diese Kisten in Bezug auf die technologische Entwicklung nach 3 - 4 Jahren in die Tonne schmeissen kann (bzw. dann zu einem Hundetarif vermietet). Vielleicht werden wir diesselbe Entwicklung bei den Digitalpulten auch erleben. Mittlerweile gibt's bei den Midprice-Kisten bis 40'000 Euronen ja kaum mehr eine Firma mehr, welche ihren Kram in einem NICHT-Niedrigpreisland bauen lässt.

  • Das ist schon richtig, allerdings ist es ja (zum Glück) auch so, dass die Hardware nicht alles ist. Es ist doch auch jetzt schon so, dass ich mir im analog Bereich Systeme zusammenstellen kann, von denen ich vor zwanzig Jahren nur geträumt habe.


    Tomy

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