Mehrfachsteckdosen in Reihe - Was sagt die VDE?

  • Zitat von "rockline"

    Sollte - wie erwähnt - so eine Mehrfachdose nur mit 0,75² oder 1² verdrahtet sein hat der Händler bzw. Hersteller ein Problem.


    Auch diese sind erlaubt, es muss nur gekennzeichnet sein. Das sind dann die tollen auf denen hinten drauf steht nur bis 1500 Watt. Das ist Kunden verarsche und für den Laien nicht akzeptabel und gehört ganz klar unterbunden.


    Der grundsätzliche Grund warum das hintereinander stecken von Mehrfachverteilern vorsorglich verboten ist, ist einfach nur Brandverhütung. Im Haushalt wo der Laie mit diesen Verteilern hantiert besteht die Gefahr durch Überlastung Brände herbei zu führen. Wer es nicht glaubt kann es gerne mal mit billigen aus dem Baumarkt und Thermokamera prüfen, echt interessantes Experiment, ich war schon live dabei. Die 16A Sicherung ist hier eben nicht ausreichend als Schutz weil diese ja bekanntlich eine entsprechende Kennlinie hat und der Auslösestrom um ein vielfaches höher liegt wenn wir nicht gerade von einem Kurzschluss reden. Und Auch die Kabellängen spielen hier ja noch eine Rolle.
    Soweit zur grauen Theorie, ich selbst behaupte von mir das ich in der Lage bin mit zu rechnen und ab zu schätzen was geht und was nicht und da stecke ich auch zwei und drei Mehrfachverteiler hintereinander. Hier auch problemlos Baumarktware aber eben ausgesuchte. Also nur 1,5² mit max. Kabellänge von 1,5m und einer vernünftigen Verarbeitung.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "MRspeaker"

    ...mit 4kw belastet....


    Das ist auch nicht wirklich etwas besonderes... siehe Auslösekennlinie-thermischer Auslöser



    Bei 2 facher Belastung = 32A lößt er nach 100s aus.
    Bei 1,5 facher Belastung = 24A (5520W) lößt er nach 1000s (16 Minuten) aus.

    "Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind."
    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen."
    Henry Ford

  • Natürlich ist das nichts besonderes, bzw. es ist gut zu wissen.


    Ich habe schon so oft 6er Botex- Bars durchgeschliffen gesehen, mit wesentlich billiger verrarbeiteten 3er Steckdosen.
    Und 4kw sind mehr als Schnell erreicht wenn der LJ die Bühne in alle Farben taucht und die Zuleitung vom Veranstalter nicht mehrere Phasen zulässt.
    Auf Stromkritischen Baustellen gehen wir nunmal an die Grenzen der Automaten, und da geht es dann nicht um Schleifenimpedanzen, Messtechnisch ist dann alles ok, aber die Kontakte der Verteiler brennen dennoch weg.
    Oder nehmen wir die Standart Gaststätte mit kleiner Bühne. Dort gibt es manchmal mit Glück nur eine einzige Steckdose in der Wand für Licht und Ton.
    Hier geht es nicht ohne Schleifen.


    Glücklicherweise ist unser Lichttechniker genauso wie ich gelernter "Elektriker", somit wissen wir was wir tun bzw. gucken uns die Installationen der Kollegen für die wir arbeiten auch schonmal hier und da an, wenn es geht.


    Und genau daher rührt meine Frage im Eingangspost, ob es defintiv verboten ist, diese Dinger zu schleifen um Brandtschäden zu vermeiden.

  • Zitat von "skyper"


    aber eine Dauerelastbarkeit von nur 2300W verdeutlicht.


    Selbst die ist in der Praxis oft nicht drin; 8 PAR 56 Floorspots (300W) an ebenso vielen hintereinander geschalteten Billigst-Dreierdosen führen zuverlässig zum Schmelzen diverser Plastikteile am Anfang der Kette, egal ob Schuko oder T13. Viele Hoteliers und Wirte glauben es halt nicht und meinen das immer wieder aufs neue ausprobieren zu müssen.
    Die etwas schlaueren (und viele VT-Firmen) umgehen das Problem durch Verwendung der beliebten "2er/3er-Verteiler" mit angespritztem Stecker. Mal abgesehen von der Zulässigkeit funktioniert das tatsächlich besser weil die dünnen PVC-Anschlusskabel und die vielen punktgeschweissten oder gequetschten Verbindungen zu den langen, spirreligen Blechstreifen im Innern wegfallen.
    Vorschriftsgemäss und optisch unauffällig (das sind Triblocks leider nicht...) geht Floorspotmassaker eigentlich nur mit Speziallösungen wie Kettensteckdosen oder Verlängerungsleitungen die am Ende statt einer normalen Schukokupplung einen 2-fach Verteilerblock haben. Oder ein Powercon-System mit Abzweigkästchen - das hat den Zusatzvorteil dass der Caterer nicht am Ende noch ne Warmhalteplatte anstöpseln kann :shock:
    Alle diese Lösungen haben den Nachteil dass die Verkabelung unterm Strich mehr kostet als die Lampen und noch dazu vom Kunden in der Regel nicht extra bezahlt wird. Da ist LED-Technik ein echter Fortschritt: Powercon durchschleifen und fertig.


    Für Bühnenverstromung oder im Rig führt eh kein Weg an ordentlichen IP44-Klappdeckelsteckdosen in entsprechenden Verteilern vorbei. Da passen auch (die meisten - für Sonderfälle muss dann halt ne "Büroleiste" ohne Deckel her) Steckernetzteile und Winkelstecker rein.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."


  • Ich habe in der letzten Zeit einige Verteiler bei verschiedenen Baumärkten gekauft .
    Weil es mich gerade interessiert hat habe ich mir davon jetzt einen repräsentativen Querschnitt herausgesucht und verglichen.
    Diese sehen auch unterschiedlich aus, aber haben ALLE eines gemeinsam:


    Angaben:
    Nennstrom 10A/(16A)
    Anschlusswert max 3600Watt
    Anforderungsklasse:D
    Nennspannung 230V/50Hz


    Und:
    Trara, am Kabel steht H05VV-F 3G1,0mm2


    Sieht so aus, als ob das Standard wäre, der Aufdruck wirkt fast Ident, obwohl wie gesagt die Gehäuse unterschiedlich sind.


    Also viel Spass beim Benutzen dieser Dinger auf Leistung !!!!

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  • In Österreich, allerdings bei den gleichen Baumarktketten, die es auch in Deutschland gibt.


    Ich wette, das ich die in Deutschland genau so bekomme

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  • Zitat von "klauston"

    In Österreich, allerdings bei den gleichen Baumarktketten, die es auch in Deutschland gibt.


    Ich wette, das ich die in Deutschland genau so bekomme


    Guten Tag die Herren,


    Als kleinen ergänzenden Erfahrungswert:
    bei Baumarktware (in D, Österreich war ich noch nie) gucke ich immer ganz genau hin. Es kommt immer wieder vor, dass Kabel mit 1,0mm² an den Dreierdosen verbaut sind.
    Die bleiben dann im Regal liegen ;)
    Wer also immer 1,5mm² erwischt, hat in meinen Augen einfach Glück gehabt.


    Gruß Benjamin

    Benjamin Bruns
    32832 Augustdorf

  • Ich hoffe, ich hab's nicht irgendwo überlesen: Das thermische Problem mit den Verteilern hat ja nix mit dem Hintereinanderstecken zu tun. Da stirbt trotzdem jede für sich allein. Das wirkliche Problem ist m.E. nach die steigende Impedanz durch die !!Reihenschaltung!! der Leiter diverser Kleinverteiler und der natürlich ebenso steigende ohmsche Widerstand durch diverse Übergangswiderstände und Leiterwiderstände. Beides kann dazu führen, dass Leitungsschutzschalter oder RCD's einfach nicht in der in irgendeiner DIN-VDE geforderten Zeit ansprechen, da der Anstieg des Stromfluß über die Zeit dafür nicht hoch genug wird. Kleines Rechenexempel: Wenn ein Kleinverteiler sich spürbar erwärmt, mag dafür eine Leistung von etwa 5 Watt genügen. Es entfallen davon auf jeden Leiter also 2,5 Watt was einem Spannungsabfall je Leiter von 0,25 Volt bei 10 A Stromfluß entspricht. Der daraus zu berechnende Ohmsche Widerstand liegt dann ja bei 0,05 Ohm pro Verteiler. Dazu kommen sicher noch ein paar MilliOhm in den Steckern und das dann alles mal die Anzahl der hintereinender geschalteten Verteiler zzgl. der Widerstände der Kabel.
    Weitere Meinungen?
    GA!
    Ralf

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

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  • Da bin ich anderer Meinung.
    Dem Strom / Spannung / RCD isses egal, wo die Leistung verbraten wird.
    Ob das nun Übergangswiderstände wegen lockerer Schauben, Leitungwiderstände wegen zu dünner Kabel oder der Widerstand einer Glühbirne, Heizwendel etc. sind; merkt der Schutzschalter nicht.
    Den interessiert nur der 'hin- und herfließende' Strom, nicht die Spannung.


    Auch wenn alles wie eine Reihenschaltung aussieht, ist es doch parallel.
    Schließlich verbindet man ja nicht nur einen Kontakt mit dem der nächsten Dose oder Verbraucher und am Schluß Anfang und Ende mit dem Netz.
    Deshalb haut die Rechnung nich hin.


    Meine Meinung.
    Glück Auf!
    Max

    Never stop a running System

  • Vielleicht nochmal so erläutert:
    Der gemeine Leitungsschutzschalter mit C-Charakteristik soll in weniger als 100ms auslösen, wenn der Stromfluß mindestens das zehnfache des Nennwertes erreicht. Wir reden also von 160A. Damit diese zum fließen kommen, darf der Widerstand der !!Reihenschaltung!! der Leiter- und Übergangswiderstände nicht größer als etwa 1,44Ohm sein, einen "idealen" Null-Ohm Kurzschluss vorausgesetzt. Wenn die ganzen gemeinten Widerstände im Falle eines Kurzschlusses aber einen Stromfluß in der genannten Größenordnung verhindern, führt das zu einem verspäteten Ansprechen der Schutzvorrichtungen und damit zu Gefährdungen. In diesem Zusammenhang sind natürlich auch der Querschnitt des Schutzleiters bzw. die dort auftretenden Widerstände relevant, da z.B. bei einem Gehäuseschluß der Strom über den Schutzleiter fließt (ein RCD ist natürlich empfindlicher als ein Leitungsschutzschalter bei der guten, alten Nullung). Nochmal was zum nachlesen:
    http://www.schupa.de/html/pdf/…ter_Lasttrennschalter.pdf
    GA!
    Ralf

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  • Ja jetzt weiß ich; auf was du hinauswillst.
    So ähnlich hab' ich das in Karl Marx Stadt seinerzeit auch mal beigebracht gekriegt :wink:
    Aber wenn da 1,5 Ohm zusammenkommen, ist das eine gaanze Menge. Müßten also schon einige klapprige Verteiler zusammenstecken.
    Normalerweise wäre schon längst einer geschmolzen, bei soviel Übergangswiderständen + fetter Verbraucher. (wie es praktisch ja eigentlich fast immer so ist)
    Es sei denn; der Vollkurzschluß passiert halt kurz nach dem Einschalten.
    Die Frage ist; wieviel Auslösezeit bei welchem Strom die Installation gradenoch schadlos überstehen würde.
    Je noch hochohmiger bzw. fehlerhafter der Aufbau, desto niedriger ja dann auch der Kurzschlußstrom.
    Alles in Abhängigkeit der verbauten Automaten oder Schmelzeinsätze.
    Dahingerafft würde dann eh die Baumarktverteilerkette als schwächstes Glied.
    Also ein kleiner Wettlauf.
    Grillen 'schnell' durch sehr viel Strom vs. 'langsam' durch moderate Ströme... :D

    Aus dieser Sicht ist dann schon was dran, ohne 'Zwischensicherungen' laange Ringleitungen zu legen.
    Ich sach' doch; in solche Verteiler gehören ähnliche kleine Automaten rein, wie in besseren Kabeltrommeln verbaut.
    Aber die EU kümmert sich lieber um den Krümmungsgrad von Gurken statt Feuer und Tod durch elektrischen Strom...

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