extreme Kompression aktueller Dancefloorlala

  • ich kann Nostalgie durchaus verstehen, aber man muss halt auch mal realistisch bleiben. Die LP hatte vor allem happtische Vorteile, sah viel besser aus und es passten schönere Bilder drauf. Davon abgesehen wurden wahrscheinlich gefühlte 80-90 % der Forenuser mit Schallplatten zu ordentlicher Musik sozialisiert ... damals auch noch mit einer Wertigkeit (sprich teilweise sauteuer) die kein MP3 Download leisten kann.


    Deswegen kann ich die Liebe zur LP verstehen ... nur versucht doch nicht immer, das Ganze noch verzweifelt technisch begründen zu wollen. Man muss 30-40 Jahre alte Technik, die in allen technischen Belangen von jeder 128´er MP3 geschlagen wird, nicht verzweifelt hochjubeln. Was heutzutage fehlt sind nicht die Abspielgeräte, sondern die Schallwandler ... wer lässt sich denn heute noch zur Kommunion die erste richtige Stereoanlage schenken ??? Es ist ein Graus ... :D

  • Zitat von "oton"

    Man muss 30-40 Jahre alte Technik, die in allen technischen Belangen von jeder 128´er MP3 geschlagen wird, nicht verzweifelt hochjubeln.


    Wenns ja nur 30-40 Jahre wären^^


    Zitat

    wer lässt sich denn heute noch zur Kommunion die erste richtige Stereoanlage schenken ???


    Katholisch, was?

  • Zitat von "oton"

    ...Man muss 30-40 Jahre alte Technik, die in allen technischen Belangen von jeder 128´er MP3 geschlagen wird, nicht verzweifelt hochjubeln. ...


    marcus, so sehr ich deine beiträge sonst schätze. aber ich glaube du hast noch keinen wirklich guten schallplattenspieler auf einer wirklich guten anlage gehört. das kann man nicht mit 128kB mp3 vergleichen, eine LP hat z.b. den vollen frequenzumfang, ist also nicht beschnitten wie mp3.
    ein wirklich guter LP-dreher nimmt es klanglich locker mit einem guten CD-player auf, auch wenn die werbung bei markteinführung der CD da immer wieder etwas anderes behauptete.
    ausnahme: musikmaterial mit sehr leisen stellen (z.b. klassik), bei denen man die "nur" 60dB dynamikumfang der LP dann eventuell hören kann.


    vor allem für moderne musikproduktionen in pop/rockbereich genügt der dynamikumfang der schallplatte aber völlig, womit wie wieder beim ursprünglichen thema wären ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    eine LP hat z.b. den vollen frequenzumfang, ist also nicht beschnitten wie mp3.


    Das ist so nicht richtig! Eine 128er mp3 hat nicht nur den vollen Frequenz-, sondern auch den ganzen Dynamikumfang des Originals. Allerdings klingt es etwas "synthetisch" oder "roboterstimmenhaft" und das auch nur bei ausgewähltem, kritischem Musikmaterial. Wenn zum Vergleich schon ein hochwertiger Plattenspieler nötig ist, dann bitte auch ein ordentliches Soundinterface zum Abspielen der mp3 nehmen! Das was aus den Kopfhörerbuchsen der üblich verdächtigen Laptops und i-Schächtelchen rauskommt, klingt auch mit 320kbs schlechter, als die Platte.
    Aber, wie Du schon sagst, das was die digitalen Medien besser können, als die Platte, wurde durch den Loudnesswar der Musikindustrie schon Ende der 80er weggebügelt.

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • es gab doch auch damals wirklich grauenhaft produzierte Musik, die dann auch noch auf z.B. Polystar Vinyl samplern regelrecht eingeritzt wurde, zumindest hört es sich so an, habe selbst eine im Regal. Ich habe das Gefühl, das mache hier wirklich den alten Kram hochstilisieren.
    Warscheinlich erzählt hier gleich noch einer, daß sein Eumig oder ASC Cassettendeck auch besser als eine 192er mp3 klingt


    Keine Frage, es gab und gibt wirklich gute Scheibendreher und Tonabnehmer. Kratzer und Rausch und bleiben aber allemal dabei, Rumpel je nach Qualität des Vinyls und des Drehers. Ist ja auch in Ordnung, man erwartet das ja auch. Voller Freqenzumfang ist theoretisch, wie viel ist da nach 50x abspielen noch drauf? wieviel klirr steckt da drin? was schaffen noch die Ohren ab 40 oder 50 jahren?


    Es gab sicher auch gut produzierte LP's oder Maxis, von Arrangement bis zur Produktion, warum sollte das Spektrum heute anders sein?
    Ich bin der Meinung, daß sich das Qualitätsniveau im Schnitt auch von kleinen Produktionen verbessert hat, nicht nur der das der Durchnittspegel weiter an die Obergrenze gefahren werden kann.

    Gruß UweS.

  • Zitat von "deep-house"


    Keine Frage, es gab und gibt wirklich gute Scheibendreher und Tonabnehmer. Kratzer und Rausch und bleiben aber allemal dabei,

    DAS in Verbindung mit einer guten Flasche Rotwein und freier Zeit beschreiben ziemlich genau einen nahezu perfekten Abend. (Und die Schallplatten/Rotwein Saison fängt gerade erst an...)


    Die "Nebengeräusche" machen den Flair aus, die eine Schallplatte in Verbindung mit guter Technik verbreitet. Die Unterschied zwischen gleichen CD's misst man in Fuß-Mitwipp-Hub. :)


    Zudem sind gerade in den Anfängen der CD viele gute Alben schnell auf den boomenden CD Markt geworfen worden, deren Überspielung man zwischen dilettantisch und (über)analytisch einsortieren kann. Es gibt aber auch sehr gute Abmischungen, die in Verbindung mit einer entsprechenden Anlage viel Spass machen.
    Aber wenn ich meine alten Living Stereo, Ben Webster, Al Hirt, Frank Sinatra, Louis Armstrong...... Scheiben höre, fehlt was auf der CD. Die funktionieren definitiv nur als Vinyl!


    Was jedoch keinen Vergleich zu den komprimierten Dancefloomüll der Jetztzeit darstellen soll, denn der hört sich in meinen Ohren einfach nur "kaputt" an, egal auf welchem Medium. Bei solchen Machenschaften werden die meisten DJ´s nicht verstehen warum es am Pult nicht rot leuchten sollte, wenn es sich trotzdem noch so anhört.


    Ein Hoch auf die Schallplatte, die CD und die MP3. Die Frage ist doch nur was ich wo einsetze.

    Beste Grüße


    Jochen

  • Zitat von "surfvill"


    Das ist so nicht richtig! Eine 128er mp3 hat nicht nur den vollen Frequenz-, sondern auch den ganzen Dynamikumfang des Originals. ...


    doch, das ist so richtig! eine 128er mp3 ist definitiv in der bandbreite begrenzt. darin sind z.b. keine signale über 15kHz mehr enthalten.
    und die "originale dynamik" der allermeisten musikproduktionen der letzten 20jahre ist auch von einem plattenspieler völlig problemlos erfüllbar.


    in den 80er jahren hatte ich noch sehr feine ohren, und in dieser zeit habe ich mich einigen (durchaus ernst gemeinten) vergleichstests gestellt. und da schnitt die CD keineswegs immer so gut ab, wie man es anhand der werbesprüche erwartet hatte. ich war damals übrigens einer der esten, die einen CD player hatten!
    gute boxen gab es übrigens schon damals, und auch wenn die entwicklung der "voodoo-kabel" noch in den kinderschuhen steckte, konnten wir über zum teil sehr gute anlagen hören ;)
    heute höre ich diese hohen töne leider nicht mehr (schade), da könnte mich ein 128kb mp3 also trotzdem begeistern. aber das tut es nicht, in meinen ohren klingt die platte da immernoch viel besser (ein guter plattenspieler, eine gute nadel und ein guter preamp vorrausgesetzt). das hat überhaupt nix mit wunschdenken zu tun, es ist realität.


    aber ich bin definitiv kein "ewig gestriger". schon mitte der 80er habe ich für mich beschlossen, musik mit leisen stellen nur noch auf CD zu kaufen. und zwar vor allem wegen der knackser, die auf den damals offenbar immer billiger gepressten scheiben einfach unverhältnismäßig zugenommen haben.
    aber ich wehre mich immer noch vehement gegen den unrichtigen vorwurf, das vinyl ein schlechteres medium als die CD gewesen wäre. vinyl hat nachteile, ganz klar. diese liegen aber vor allem im handling begründet, man muss einfach deutlich besser mit seiner "hardware" umgehen als dies bei der CD nötig gewesen wäre. und genau das war auch das problem der meisten plattenbenutzer, das sie ihre scheiben nicht gepfelgt haben und auch zum teil einfach viel zu billige plattenspieler zu hause hatten. wie oft hat man auch bei freunden völlig verschmutzte nadeln vorgefunden, die bei zu viel staub daran einfach mit dem finger "gereinigt" wurden... da bekomme ich heute noch bauchschmerzen, wenn ich daran denke...
    letztlich war das grösste problem der vinylplatte also die bequemlichkeit der nutzer, was mit der CD fast perfekt ausgekontert wurde.


    aber jetzt höre ich hier auf über vinyl zu sprechen, denn es hat heute in der veranstaltungstechnik keine bedeutung mehr.


    Zitat von "surfvill"


    Aber, wie Du schon sagst, das was die digitalen Medien besser können, als die Platte, wurde durch den Loudnesswar der Musikindustrie schon Ende der 80er weggebügelt.


    eben. die moderne musikproduktion hat ihre ecken und kanten, und das ist völlig unabhängig von jeder vinyldiskussion.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang