Abnahme von Reden

  • Hallo!


    Da ich das vor kurzem zum ersten mal mehr oder weniger erfolgreich gemacht habe, benötige ich ein paar Tips:


    Abnahme via Funk-Mic Handsender Sirus WXM-H und der Basis WXM-500


    von der Basis in einen Omitronic DFR-212 Feedback-Destroyer


    damit in einen Mixer mit 3-fach-EQ und XLR raus auf die Aktiv-PA


    Boxen aufgestellt vor dem Redner-Pult seitlich, also keine Abstrahlung direkt auf Micro.


    Zu meinem kleinen Problem: Ich musste durch die Mikro-haltung der einzelnen Sprecher immer wieder auch während der Reden den Mic-Gain am Pult nachziehen. Bei 2 Sprechern war das noch ganz ok, beim dritten jedoch Klang das ganze sehr Bass-Lastig obwohl selbes Setup wie zuvor.


    Da ich das nächstes mal nicht das Problem noch mal haben will, was könnt ihr mir als Verbesserung empfehlen?


    Ich dachte zu erst vllt:


    - Anderes Mic mit anderer Charakteristik bzgl. Aufnahme-Richtwinkel?
    - Mischpult mit mehreren EQ-Parametern?
    - Eventuell jeder Sprecher ein eigenes Mic mit individuellen EQ-Parametern pro Mic


    Wie bekomm ich aber die Lautstärke in Griff wenn die Redner das Micro weiter weg halten und im nächsten Satz direkt wieder vorm Mund haben?
    Lavalier-Head-Sets kommen nicht in Frage.


    Für Ideen bin ich offen :)


    Gruss


    Azubi

  • Tacho!


    Es ist zunächst Prima, dass du keine Feedbackprobleme hast und es lediglich darum geht Pegelsprünge auszumerzen.


    Wichtigste und immer wieder unterschätzte Vorgang: Weiße die Redner ein!
    1. Mikrofonhaltung - das Mikro hat nichts vor dem Bauchnabel zu suchen
    2. Sprechlautstärke - nicht leiser werden nach dem Motto das Mikro wird's schon richten
    3. Klar sprechen - wer nuschelt, nuschelt einfach nur lauter. Das Pult ist eben kein Klärwerk!


    Stell dein Gain für die lautesten Redner ein. Dann Finger weg davon. Alles andere machst du am Fader. Am besten einen schnellen Finger mitbringen. Falls du mit einem Kompressor umgehen kannst ist auch dieser zum absenken der hohen Pegel zu verwenden, aber bitte nur hierfür. Diesen auf keinen Fall dazu verwenden, um die Lautstärke anzuheben.


    Als Tip: ich würde den Feedbackdestroyer weg lassen. Solche Geräte, gerade in dieser Preisklasse, machen meist nur unnützes Zeug. Lieber dafür einen vollparametrischen 6-Bänder oder einen 31-Bänder einsetzen. Damit bekommt man die PA meist besser und schneller in den Griff, sofern man weiß wie man mit solchen Geräten umgeht.


    Der 3-Bänder im Kanalweg sollte die unterste Schiene darstellen, sofern das Mittenband auch noch fest ist. Besser ist da schon ein verschiebbares Mittenband. 4-Band mit 2 verschiebbaren Mittenbänder ist sozusagen Grundausstattung. Dann braucht es meist auch keinen EQ im Master.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • allein schon durch den einsatz von professionellem material kann man hier deutlich mehr herausholen. das wäre hier mein allererster tipp - leihe dir doch mal etwas professionelles aus, dann hast du schonmal leicheres spiel. eventuell könnte ich dir hier behilflich sein.


    ob man "feedbackdestroyer" einsetzen will oder nicht, das muss man für sich entscheiden. für einen anfänger kann das schon mal ein hilfreiches instrument sein.
    techniker, die lange jahre erfahrung haben, müssen sowas in der regel nicht mehr verwenden.


    aber, wie mein vorredner schon schrieb: die redner müssen bei dem spiel auch mitmachen!
    gegen ungeübte redner ist leider kein kraut gewachsen, das gibt es immer mal wieder. wenn die pegelunterschiede sehr hoch sind, bleibt einem nur übrig, von hand mit dem pultfader nachzuregeln. vom gain würde ich auch die finger lassen, das kann (vor allem für ungeübte) schnell nach hinten losgehen.


    in der regel benötigt man separate mikrofone nur dann, wenn die redner sich miteinander unterhalten wollen.
    sprechen die redner dagegen nacheinander, genügt ein mikrofon.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • kann ich auch nur bestätigen.
    Habe selber schon viele VA' mit 1 / 2 / 3 Handgurken und bis zu 10 verschiedenen Menschen am Miic gemacht.


    - 31-Bänder am Mic (gegen Feedbacks im Kanal)
    - Gain auf lautesten Sprecher
    - Sprecher eiinweisen (jaja, ich weiß... --> 'ner Parkuhr das zu erklären ist einfacher, denn die bekommt 50 Cent dafür, daß die einem ne halbe Stunde zuhört, jedoch den Menschen am Mic interessiert das eh nicht, was Du als Techniker sagst); ich sag denen immer: "Nicht das Mikro verschlucken! Nicht 100% Feuchte ins Mic bringen (ist doch kein Aquarium)! Mic anwinkeln (reduziert Plopps (hartes "s", "z", "p") ), gleicher Abstand zum Mund einhalten (gerne sag' ich "Am besten am Kinn und das Ende vom Mic nach unten")
    - Kompressor ist in solchen Fällen DAS Hilfsmittel schlecht hin :) (früh und halbwegs hoch komprimieren)
    - bißchen Geld in die Hand nehmen für akzeptables Material (nix gegen Frischlinge - jeder fängt mal klein an)



    Gruß


    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Omnitronic Gerät hat 12 PEQ, das reicht aus.
    Gegen Basslästigkeit hilft oft Lowcut im Mickanal, oder eingriff ins Bass-EQ. Richtig eingesetzter Compressor ist auch schön on Board zu haben (daher mag ich bei Budget Sprachgeschichten Yamaha MG166 sehr).


    Edit sagt PEQ

  • Das allerwichtigste, wenn man verschiedene unbekannte Redner hat: Mauern.
    Auch laute Redner nur gerade so laut machen, dass man sie gut versteht - nie zu laut machen.
    Der nächste leise Redner kommt bestimmt - und dann hat sich das Publikum leider schon an den zu lauten Redner vorher gewöhnt.
    Nur leider kriegt man den niemals so laut wie den lauten vorher.
    Das merkt dann das ganze Publikum.

  • Ich persönlich würde nie einen Grafischen im Kanal nehmen, weil mir die viel zu breit absenken, wenn man mehr zieht kann man gleich den Gain runternehmen.


    Ich empfehle einen guten parametrischen EQ
    So blöd es klingt, in 99 % der Fälle komm ich bei so kleinen Veranstaltungen mit den 3 Parametrichen am Eingang ( der 4. ist Lo Cut ) und 4 Parametrischen am Ausgang bei einem 01V96 aus.


    Da hab ich dann aber auch schon Anstecket, KugelHeadsets oder Rednerpultmics damit gemacht.


    Gute Mikros sind die Basis !!!

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  • Gegen zu viel Bass hilft ein Lowcut / Hochpassfilter. Am besten regelbar, ich habe den bei Sprachveranstaltungen gerne um die 120Hz (zwischen 90 und 160, je nach Sprecher, Mikrofon, Raum, PA...). Kompressor verwende ich in der Regel nicht, und wenn dann eher dezent, ich habe lieber einen schnellen Finger am Fader. Feedback Destroyer habe ich noch nie verwendet.


    Redner einweisen versuche ich auch jedesmal. Vor allem bei Q&A Geschichten ist aber Hopfen und Malz verloren, da geht nur schnell sein und seine Feedbackgrenze kennen. Und Minister XYZ, der NUR für seine 10 Minuten Rede antanzt braucht man auch nicht einzuweisen, da kann man nur hoffen dass der beim Media Training gut aufgepaßt hat ;)


    Das der Gain am Besten auf den lautesten Sprecher eingestellt sind wurde schon erwähnt. Danach Finger davon lassen. Im Soundcheck (mit Dir selbst oder einem Kollegen) unbedingt mal das worst-case-Szenario durchspielen (Mikro vorm Bauch und weg vom körper gerichtet), damit Du weißt wie weit Du gehen kannst oder mußt.


    Btw. häufig gibt es keinen Soundcheck mit allen Sprechern, das muß auch nicht sein. Wenn man Glück hat bekommt man die Hauptredner vor der Show mal ans Mikrofon, oder zumindest den Moderator. Normalerweise mache ich die Soundchecks mit mir selber oder einem Kollegen, falls vorhanden.
    User thieloliver hat mit dem "Mauern" auch einen recht guten Tipp gegeben, dabei aber nicht übertreiben. Laut genug und verständlich sollte es soweit wie möglich immer sein.


    Als Tipp für Dich: kleines Digitalpult leihen (01V96, LS9-16, ähnliches anderer Hersteller), Feedback Destroyer - wenn der Dir einen guten Job macht, warum nicht. Im Falle von Analog bleiben: 31Band GEQ oder vernünftigen PEQ (z.B. Klark Technik DN410) im Insert, je nach Situation im Kanal oder im Master. Leider gibt es sehr wenig Kleinmixer im Analogbereich mit vernünftiger EQ Sektion, daher lieber Hilfsmittel hinzunehmen.


    Deine Mikrofone kenne ich nicht. Wir hatten grade einen anderen Thread über unsere Lieblings-Sprechermikrofone, lies Dir den doch mal durch...