DCX über XLR

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich gerade mit TomyN per PN über dieses Thema unterhalten und er meint, dass es dazu schon was geben müsste, was er aber gerade auf die Schnelle nicht findet.
    Da geht es ihm wie mir, also schreibe ich mal was dazu.


    Als wir unsere Mehrzweckhalle geplant haben, waren wir der Meinung, 32 Hin- und 12 Rückwege würden reichen.
    Das war tatsächlich so, mittlerweile sind wir aber ein paar Jahre weiter und die Ansprüche sind soweit gestiegen, dass wir ab und an einen 13. Rückweg gebrauchen könnten.
    Dafür müsste Behringers DCX-2496 ins Amprack umziehen und schon hätten wir wieder einige Wege frei.
    Aber wie steuere ich den dann an?
    Da gab es doch irgendwo mal die Idee, das RS-232-Signal übers MuCo zu schicken - nur wo war das?
    Also habe ich schnell mal hier gesucht und gegoogelt, aber nix im (P)PA-Forum gefunden.
    BTW: Dem DCX wird ja nachgesagt, u.a. wegen seiner Schnittstelle inzwischen ziemlich unmodern zu sein.
    Aber versucht doch mal, USB oder Ethernet ohne teure Zusatztechnik über genau einen MuCo-Kanal zu schicken...
    Deshalb hier jetzt (evtl. halt noch einmal) die Anleitung.


    Es werden seriell 5 mit XLR 1, 2 mit 2 und 3 mit 3 verbunden.
    Also 2 und 3 nicht kreuzen, wie ich es auch schon gelesen habe.
    Von TomyN stammt die ganz wichtige Info, rechnerseitig eine Brücke von seriell 7 nach 8 einzulöten, damit dieser der Meinung ist, die Gegenstelle sei bereit.


    Ich habe probehalber zusätzlich noch den seriellen Schirm mit auf XLR 1 gelegt - hat auch funktioniert und die Abschirmung ist dann vollständig und nicht nur auf dem XLR-Teil der Strecke.


    Gruß
    Claus

  • Du brauchst mit Sicherheit erstmal einen "RS232 nach RS485"-Wandler oder auch eine USB-RS485-Box, denn RS232 macht durchaus schon ab ca. 10m Schwierigkeiten. Das muss nicht so sein, aber eine dauerhaft zuverlässige Steuerung stelle ich mir anders vor. RS485 ist dagegen schon für größere Längen ausgelegt und ist fehlertoleranter. Die DCX können auch RS485. Allerdings ist auch damit nicht 100% sichergestellt, dass die Steuerung zuverlässig ist, wenn das Multicore ungeeignet für digitale Übertragung ist (trotzddem sehr viel wahrscheinlicher als mit RS232).


    Aber sehen wirs doch mal von der anderen Seite: Wieso muss der DCX denn gesteuert werden? Hängt da nicht immer die gleiche PA dran?

  • Ob das wirklich mit 38400baut über das Muco funktioniert wäre sehr wage. Zumal sich die Software komisch verhält wenn keine echte Serielle Schnittstelle benutzt wird.


    Ich habe das immer extrem einfach gemacht ohne diesen Wandler Kram. Einfach ein Netbook hin gestellt und mit VNC bedient. Funktioniert immer ohne Bastelei.


    Ich nehme mal an das die Outputwege über das Muco laufen deswegen der Controller weichen muss. Jens hat es schon erwähnt ich stell es ein und dann ist es gut.

  • Ich mache das bei uns schon seid einigen Jahren mit Maxidrive Cotrollern von Alto.
    Man braucht das nicht umbedingt, aber manchmal ist es nützlich.



    Gesteuert wird mit einem Adapter von XLR auf 232.
    txd und rxd (pin 2 und 3) auf hot/cold, pin 5 auf den schirm).


    Unsere Multicores haben Zentralmasse.


    Es geht über den Harting am Amprack zum sidecore, von dort über Harting wieder zu Harting in der Stagebox, dann per Core zum Harting an der Schilltrommel, von der Schiltrommel zum Mischpult an dem auch ein Hartingspleiß sitzt und von dort über xlr zum laptop.


    Das können dann mehrere Steckverbindungen und bis zu 70m Kabel sein.
    Ohne Probleme.

  • Ich mache das auch seit vielen Jahren mit RS232 auf XLR für BSS Omnidrive, dbx Driverack-Serie, XTA DP-Serie.
    XTA hat RS232, die restlichen Nullmodem-Verkabelung. Über viele Multicores verschiedener Hersteller von 40 bis 70 Meter, niemals Stress gehabt.
    Heute nutze ich nur noch ganz selten, weil die meisten Geräte Netzwerkanschlüsse haben und das über Digitalcores oftmals getunnelt werden kann.
    Da ist es eher mit RS232 und Konsorten schwierig, weil die meines Wissens nur in Optocore tunnelbar sind, oder durch Drittanbieterkisten (z.B. Teqsas macht ein VLAN).

  • Moin,


    ich habe es ähnlich wie der TS gemacht. Zunächst einmal habe ich mir einen USB-RS232 Adapter mit Kabel besorgt. Das Kabel durchgeschnitten, zweimal XLR dran gelötet und fertig ist die Laube. Rechnerseitig natrülich die Brücke zwischen 7 und 8 eingelötet und fertig. Da bei dem Adapter die Belegung der Pins nicht ganz klar war, musste ich vorher per Durchgangsprüfer nur mal schnell durchmessen, welche Ader wo belegt ist.


    Wie gesagt: Funktioniert bestens und ist saubillig.



    Johannes

  • Wie gesagt,das ist nicht in der Spezifikation und keiner wird da eine Funktion garantieren. Es gibts ja gute Gründe für die Entwicklung von RS485. Mir wäre es zu haarig, auf diese Steuerung angewiesen zu sein, aber sie nicht innerhkab von der Spezifikation halten zu können.


    Aber wie auch schon gesagt, es handelt sich um eine Festinstallation, wenn ich das richtig verstanden habe. Da steht ja nun der Großteil der Paramter fest, daher kann man möglicherweise auch ohne Steuerung am Controller klar kommen. Ich meine, wenn man betrachtet, dass viele Hersteller von Systemen nur Systemcontroller anbieten, wo man bis auf Delay und Gain gar nicht eingreifen kann, und das so in allen möglichen Konfigurationen und Locations spielt, sollte es doch in einer Festinstallation kein Problem sein, mit einem festen Setup zu arbeiten. Es sei denn natürlich, die PA ist verfahrbar oder das Summen-EQing wird auch über den DCX erledigt. In dem Fall könnte vielleicht etwas wie ein Behringer DEQ2496 am FOH helfen, der diese Aufgabe übernimmt. Zudem könnte man dann die Verbindung von DEQ zu DCX auch digital per AES/EBU erfolgen lassen, wodurch man nochmals einen Returnweg sparen könnte.

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Es sei denn natürlich, die PA ist verfahrbar oder das Summen-EQing wird auch über den DCX erledigt.


    Das muss ohnehin ausfallen, da das Signal bei EQ-EIngriffen gerne mal aussetzt, beziehungsweise unterbricht wenn neue FIlter gesetzt werden. Während des Jobs geht das also ohnehin nicht.

  • Zitat

    Während des Jobs geht das also ohnehin nicht.


    Genau - EQ und Delay habe ich jetzt schon weit über ein Jahr nicht mehr angepackt.
    Was aber geht, ist nach dem Aufbau probehalber mal Wege einzeln abzuhören.
    Und da das Amprack bei uns in einem Raum hinter der Halle steht, wo man von der PA fast nix mehr hört, ist das Muten/Entmuten nur remote sinnvoll.


    Gruß
    Claus

  • Macht ihr das so oft? Und aus welchem Grund? Um zu hören, ob die einzelnen Wege noch spielen? (reine Neugierde)


    Wie wäre es denn, wenn ihr (falls Budget dafür vorhanden ist) auf einen Xilica umrüstet und einen WLAN-Router daneben packt? Dann habt ihr eine Menge Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der macht 31band-GEQs in den Eingängen, keine Aussetzer beim EQen etc. und ihr könnt euch die XLR-Leitung(en) für die Steuerung sparen (was wieder weitere freie Returnwege bedeutet). Gibts auch mit acht Ausgängen und vier Eingängen, falls ihr noch Delays dazubauen oder vollaktiv getrennt fahren wollt, dem DJ direkt einen Stereo-Eingang am Controller geben wollt, der zusätzlich zum FOH-Pult auf jeden Ausgang gemischt werden kann (nicht wie beim DCX nur eine einzige Summe, sondern jeder eingang kann gleichzeitig in der Lautstärke regelbar auf jeden Ausgang gemischt werden, also z.B. Ausgang 1 = Eingang 1 -6dB + Eingang 3 0dB, Ausgang 2 = Eingang 2 -6dB + Eingang 4 0dB) etc. Das wäre vielleicht keine schlechte Sache...

  • Zitat

    Und aus welchem Grund?


    Bei uns ist das so, dass die Gottesdienste inzwischen überwiegend in der Mehrzweckhalle statt finden, weil da mehr Platz ist als in der Kirche.
    Das bedeutet aber auch, dass dort in der Regel samstags alles aufgebaut werden muss: Stühle, Bühne, Subs und FoH.
    Tops, Delayline und der Beamer sind so geflogen, dass da auch mal ein Fußball ankommen kann, ohne dass was passiert.
    Jetzt haben wir ein extra Team zum Aufbau der Bühne und zum Bestuhlen.
    Wenn die vor uns Technikern da sind, packen die auch die Subs schon mal unter die Bühne und schliessen sie an, damit wir da nicht mehr drunter krabbeln müssen.
    Und eigentlich wissen die auch, dass der Sub, an dem der Schalter auf 1 steht, nach vorne auf die 3-Meter-Linie kommt und der Sub mit dem Schalter auf 2 einen Meter dahinter - eigentlich.
    Die können aber auch schon mal vertauscht sein oder gar nicht angeschlossen oder nur einer von beiden - alles ist möglich.
    Auf jeden Fall hört sich das dann immer etwas merkwürdig an.
    Oder einer der Amps ist nicht an oder oder.
    Dann finde ich es ganz praktisch, einen Remotezugriff auf den Controller zu haben.


    Zum Xilica: Du weisst aber schon, was der 4080 so kostet und wieviele DCX ich dafür bekomme?
    Und WLAN habe ich dort noch nicht probiert, aber 30 Meter und eine Brandschutzwand sind eine ganze Menge.


    Gruß
    Claus

  • Ja, das verstehe ich.


    Soo teuer ist der Xilica nun auch nicht. Vielleicht 2,5-3mal so teuer wie der Behringer. Man sollte das nicht unbedingt am DCX-Preis festmachen, denn man bekommt ja auch einen guten Gegenwert für sein Geld, wie Ethernetfähigkeit, RMS-Limiter, GEQs in den Eingängen, dropout-lose Veränderungen an EQs und Delays, Matrixfähigkeit im Eingang... Mir würde nur die Brandschutzwand da sorgen machen, die 30m sind für einen ordentlich ausgerichteten Accesspoint kein Problem. Vielleicht könnte man den Router auch noch innerhalb der HAlle montieren, irgendwo müssen ja auch die MultiCore- und Lastkabel durchgeführt werden. Da noch Ethernet dabei und den Router irgendwo sinnvoll unterbringen. Ich will dich ja nicht überreden, sondern nur gangbare, evtl. modernere Alternativen aufzeigen.

  • Hab jetzt nicht alles gelesen aber du hast zu wenige Kanäle im Hin/-Rückfluss zwischen FOH/etc. und Amp-Rack/Katakomben.
    Wie wäre es CobraNet o.ä. Lösungen in betracht zu ziehen?
    Gibt da z. T. günstige Lösungen von XXXXXXX :D
    Ansonsten kann der DCX ja nur 3 INs über AES machen und dir fehlt dann das passende Gerät zum einspeisen.

    Sind sie PA-Krank?
    JA! :)

  • Ich geh' mal davon aus, dass der Kollege thc das nun schon einen Monat praktiziert und glücklich mit der XLR-Remote ist... :wink:
    Ist ja auch kein Hexenwerk und bringt 2-4 zusätzliche Returns. Ich nutz das auch gelegentlich - wobei meine favorisierte Lösung der vor bummelig 2 Jahren bei Aldi-Nord vertriebene USB-WLAN Hub ist: Medion MD86097.
    Für €28,- (Restposten) damals ein absoluter Schnappen UND er spart natürlich auch die restliche Hardware, insbesondere den nötigen XLR-Return und die damit vebundene Gefahr bei Zentralmassemultichören. Einziger Nachteil: die zugehörige Software läuft nur unter Windows.
    Vorteil: er überträgt auch zusätzlich ein Stereo-Linesignal. Das ist zwar nicht sicher genug, für FoH oder Monitor, aber als Talkback allemal geeignet.
    Gelegentlich findet sich hier & da noch ein gebrauchter. Aldi selbst hatte den inzwischen auch ein paar mal im Angebot (regulär €49,99).

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat

    Ich geh' mal davon aus...


    Leider (noch) nicht - das Adapterpärchen funktioniert direkt am Amprack anstandslos.
    Sobald das MuCo dazwischen ist, gibt es keinen Connect mehr.
    Und ja: Wir haben natürlich Einzelmasse, sonst hätte ich das gar nicht erst versucht.
    Wenn ich mal wieder etwas Zeit habe, teste ich noch durch, ob da beim Konfektionieren evtl. Adern vertauscht worden sind.
    Aber vielleicht sind 40 Meter auch einfach nur eine zu große Strecke.
    Gibt es da Erfahrungen?


    Danke ansonsten für die Vorschläge von Alternativen.
    Da ich den Zugriff auf den Controller aber höchst selten benötige, ist jeder Euro nur dafür eigentlich schon zu viel.
    Wenn wir mal zu einem Controller wechseln, der sich über USB oder gar Ethernet steuern lässt, denke ich noch mal neu nach.
    Aber hier sollte es eigentlich nur um den DCX gehen.


    Gruß
    Claus

  • Zitat von "thc"

    Und ja: Wir haben natürlich Einzelmasse, sonst hätte ich das gar nicht erst versucht.



    Gruß
    Claus


    Hi,


    spielt eigentlich keine Rolle. Unser MuCo hat das auch mit Gesamtmasse gemacht.



    Zitat von "thc"

    Aber vielleicht sind 40 Meter auch einfach nur eine zu große Strecke.
    Gibt es da Erfahrungen?




    Gruß
    Claus


    50m gehen ohne Probleme.


    Hast Du Rechnerseitig die Brücke in den Adapter eingelötet?


    Das wäre vielleicht noch ein Ansatzpunkt. Ansonsten ist da was vertauscht.



    Der Johannes

  • Zitat von "jogi86"

    50m gehen ohne Probleme.


    Ich sage es nochmal: Das ist nicht in der Spezifikation, und deshalb kann man eben nicht "das geht ohne Probleme" sagen, sonst wäre es in der Spezifikation. Es gibt viel zu viele Faktoren, von denen eine Funktion auf Distanzen deutlich über 10m abhängt, als dass man sowas einfach pauschal behaupten könnte!
    Wenn es mit den Adaptern direkt am Controller funktioniert, wie soll dann eine fehlende Brücke oder vertauschte Adern der Grund sein?

  • Zitat von "Jens Droessler"


    Ich sage es nochmal: Das ist nicht in der Spezifikation, und deshalb kann man eben nicht "das geht ohne Probleme" sagen, sonst wäre es in der Spezifikation. Es gibt viel zu viele Faktoren, von denen eine Funktion auf Distanzen deutlich über 10m abhängt, als dass man sowas einfach pauschal behaupten könnte!
    Wenn es mit den Adaptern direkt am Controller funktioniert, wie soll dann eine fehlende Brücke oder vertauschte Adern der Grund sein?


    mag ja sein, dass es in der Spezifikation nicht vorgesehen ist. Dennoch funktioniert es in meinem persönlichen Umfeld bei jedem der es versucht hat.


    Was können denn Günde sein, warum es beim Kollegen nicht hinhaut? Wir brauchen uns hier nicht die Taschen vollhauen. Damit ist ihm nicht geholfen.


    Ich kann leider nur das anbringen, was ich versucht und gemacht habe.