Der Oszi-Sub-Trick

  • Ihr werdet lachen, das war gegen Ende der 80er schon ein Trick, mit einem Signalgenerator und einem Gate die Kick untenrum fetter zu bekommen

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  • Ja, Du wirst lachen ich habe es mit dem Oszi des Serie 800b schon damals mal so gemacht. War halt hardwaremäßig aufwändig, daher wurde es nicht zur Gewohnheit. :lol:


    Hier noch die Zitate:



    und

    Zitat von "mellotron"

    Passt nicht hierher, muss aber trotzdem sein:
    Das hat für mich nichts mehr mit Livemusik zu tun. Das ist Triggern.
    Bearbeiten ja, gern sogar, mit den unmöglichsten Super-Duper-Multiband-Kompressoren. Aber ein künstliches, nicht vom Künstler erzeugtes Signal hinzufügen? Würde ich nicht machen. Nichts finde ich langweiliger als Bands mit getriggerten Drums.
    Sehr lesenswert in diesem philosophischen Zusammenhang ein Brief von Steve Albini an Nirvana von 1992:
    http://noisey.vice.com/de/blog…n-steve-albini-an-nirvana

  • Ui, da hat wer was neu erfunden.


    Für uns Schlichtdenker :lol: :lol: :lol:

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  • Ein sehr schönes Feature bei dem Ganzen finde ich persönlich die Möglichkeit der Hüllkurven-Variation - da kann man der Kick bei ruhigeren Lieder auch schon mal eine etwas tragendere Rolle geben, als wenn´s nur kurz töck töck macht. Bis hin zur langen Effektdrum, welche die Zuhörer auch schon mal erstaunt aus dem "immer-gleich-mit-dem-Kopf-zum-gewohnten-Sound-nicken"-Trott aufweckt :D.


    Zitat von "mellotron"

    Nichts finde ich langweiliger als Bands mit getriggerten Drums.


    Da der Attack original bleibt, entsteht hier keineswegs der Eindruck von Triggersound - den bastel ich dir eher mit ordentlich Kompression, Equalizing, Limiting und Transient-Zeugs zurecht.


    Aufpassen muss man allerdings dennoch bei hoher Spieldynamik:
    - erstens ist der Pegel des Oszilators konstant (da ein Gate nur öffnet oder schließt, aber im Offen/Hold-Modus nie die Durchlassverstärkung ändert) was zu einem Pegel-Ungleichgewicht Attack/Resonanz führen kann (allerdings lässt sich ohne die Original-BD-Resonanz das Signal stärker komprimieren ohne dass es im Club direkt zu koppeln beginnt).
    - zweitens führt ein niedriger Threshold bei Schlagzeugern mit Trittschwäche eher mal zu Fehltriggern durch andere Signale. Das hört sich u.U. schon mal etwas seltsam an und ist bei grösseren Krachansammlungen auf der Bühne und PA-abhängig nicht immer sofort identifizierbar.

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  • Der Trick ist sehr geil, hab' ich noch nie von gehört (bin auch Anfänger im Livesound). Kann mir jemand sagen, wieso der Typ im Video zuerst auf einen Bus geht und nicht direkt auf den Kanal 2?
    Kann man beim X32 theoretisch auf jeden Kanal einen anderen Sinuston jagen, oder nur total einen?

    Der Ton macht die Musik.

  • ...hab zwar kein "google", aber +1
    ...freue mich, hier weiter lesen zu dürfen. (und evtl. noch mehr zu lernen)



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Zitat von "zegi"

    Kann mir jemand sagen, wieso der Typ im Video zuerst auf einen Bus geht und nicht direkt auf den Kanal 2?
    Kann man beim X32 theoretisch auf jeden Kanal einen anderen Sinuston jagen, oder nur total einen?


    Der Oszilator ist in diesem Pult (wie in vielen anderen auch) sozusagen ein eigenständiges (virtuelles) Objekt und lässt sich nur direkt auf Busse routen. Das liegt daran, dass es sich dabei ursprünglich um ein test-Tool handelt, um z.B. Verkabelung und Lautsprecher zu checken.
    Da es i.d.R. nur einen Oszilator im Pult gibt sind leider keine multiplen Frequenz zeitgleich möglich.

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  • bezüglich iLive und dem dort verfügbaren "hypabass"-effekt darf ich anfügen, dass es sich hierbei um einen durchaus brauchbaren effekt handelt. auch auf der bassdrum.
    allerdings ist es schon so, dass dieser effekt den ton deutlich in die länge zieht, somit ist er eher für downtempi-nummern geeignet - oder eben als spezieller effekt. dauernd würde ich das ding nicht im signal haben wollen, weil ich einfach auf knackige bässe stehe.
    hier ist der trick mit dem gegateten sinuston definitiv besser zu handhaben, weil man den auf wunsch eben auch knackig einstellen kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Moinsen,
    nette Routine, hab ich auch mal ausprobiert, fand ich aber nicht soooo spektakulär ;)


    Mein Tipp:
    Fußpauke:
    Innen eine Grenzfläche z.B. e901, aussen z.B. ein Audix D6, dann die GF unten anschieben und langsam cm-weise delayen (wahrscheinlich GF Phase invertieren), das gibt auch lecker Futter für den Tieftöner. Für noch mehr "Booom" das D6 etwas aus dem Loch ziehen, aber das geht nur bei Balladen, Dance mag ich nicht damit machen wollen ;)


    Viel lustiger und deutlich effektiver fand ich den Transient-Designer von SPL, bei Cubase auch als Envelope-Shaper bekannt. Damit geht wirklich jede Kickdrum auf phat-attack...eine unglaubliche Waffe. Funktioniert mit Linksdrehung sogar bei perkussiven Sängern :)
    Den wünsche ich mir als Plug-in in der ilive und Yammis...


    LG pb

    peter birkholz

    pb-showtechnik.de

  • eine kleine anmerkung zum "sinus-trick" hätte ich noch anzubringen:
    der grosse nachteil dieser vorgehensweise ist, dass dieses signal völlig unabhängig ist von der dynamik des drummers. es ist also egal, wie stark er die bassdrum tritt, sobald das gate geöffnet wird steht immer der selbe pegel an, es sei denn der tontechniker schiebt den fader.
    zwar verschiebt sich bei dynamikwechseln die tonale balance aus sinus und mikrosignal, aber der tiefe ton wird eben immer gleich laut wiedergegeben.


    ok, es gibt sicher drummer, bei denen dieser trick sehr hilfreich ist, damit sie überhaupt einigermaßen gleichbleibend spielen können. dort ist das sicher ein segen.
    für profi-drummer sehe ich die idee aber mit gemischten gefühlen...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich liebe diesen Thread!


    Danke Wora für deine Anmerkung. Gibt's denn kein Hintertürchen, dem Sinussignal auch Dynamik zu verleihen? Gibt es keine Möglichkeiten mit irgendwelchen Limmitern/Kompressoren, die man ähnlich dem Gate "verlinken" kann?

    Der Ton macht die Musik.

  • Jawoll, geht bei Pulten, in denen im input zwei dynamics gleichzeitig aktiv sein können.
    Ausserdem ist die Beschreibung von Wolfgang für 'nur gate' in sofern nicht ganz richtig, als das auch mit der "Hüllkurve" des gates bestimmbar ist. Wählt man attack und release nicht ganz so steil, "tritt" der Drummer einen gering längeren Betrag des Sinus "los", wenn er härter reintritt. Da wir hier aber von millisekunden sprechen, nimmt das Ohr das nicht als "länger" sondern als lauter wahr.
    Was allerdings klar ist, dass sich das nur für Stile eignet, bei denen mit einer gewissen Konstanz getreten wird. Jazz, zumindest etliche Substile fallen da weitgehend aus, allerdings ist dafür auch der Trick an sich unnötig, respektive bei unerlaubter Anwendung auch mit einem gewissen Rauswurfpotential für den Toni vergesellschaftet. :lol:

  • ein zusätzlicher expander wäre in der tat eine möglichkeit.
    das setup dieser lösung ist aber nicht trivial, wenn es gut passen soll muss man schon ein bisschen zeit investieren.
    aber es wäre eine lösung.


    was die lösung über die länge des impulses angeht (per gate), das wäre ja quasi eine PWM(pulsweitenmodulation)
    - und von nicht wenigen kollegen müsste das dann "digitale bassdrum" genannt werden ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang