Ist Stereo Pflicht...?

  • Hallo,


    ich sehe Stereo zwar nicht unbedingt als Pflicht aber nahezu immer als Verbesserung an. Wenn ich z.B. bei einem Orchesterbesuch in der Oper außen auf einer Loge sitze, so stehe ich außerhalb des Orchesters und höre trotzdem zu jeder Zeit alle Musiker, auch den genau mir gegenüberliegenden. So ist es auch auf Stereo PA-s. Selbst einen zu 100% rechts gemischten Gitarristen werde ich noch hören, wenn ich genau auf Achse der linken Box stehe. Der Mensch ist dazu sehr gut in der Lage. Wenn ich mono beschalle, nehme ich wieder einen Teil dieses vollkommenen natürlichen Klangerlebnisses. Das ist eigentlich für ein schönes Erlebnis immer schlecht. In der Natur gibt es kein Mono Orchester oder eine Mono Band. Das wäre, selbst wenn sich alle Musiker hintereinander aufstellen, nur für das Publikum direkt auf Achse möglich. Wir reden hier also darüber, ob es von Vorteil ist, wenn etwas unnatürlich klingt? Da schrillen bei mir alle Alarmglocken.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "wora"


    also in meiner erfahrungswelt sind centercluster extrem selten. ich betreue ja deutschlandweit veranstaltungen, die meisten davon liegen im bereich unter 1000 gästen. und in 95% der fälle stosse ich dabei auf stereosysteme.


    Da kann ich Dir aus meinen Erfahrungen nicht beipflichten. Ich kenne durchaus große bis sehr große Häuser mit Center Mono 4-Richtungsampel. Und das auch mit großem und neuen Besteck für 3.000Pax. Allerdings sind das keine R+R "Schuppen" sondern Konzertspielstätten.


    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Zitat von "tobias kammerer"


    Wenn ich z.B. bei einem Orchesterbesuch in der Oper außen auf einer Loge sitze, so stehe ich außerhalb des Orchesters und höre trotzdem zu jeder Zeit alle Musiker, auch den genau mir gegenüberliegenden.


    Ein Konzertsaal hat eine entsprechende, darauf eingerichtete Akustik. Eine übliche Mehrzweckhalle sicherlich nicht.

    Zitat von "tobias kammerer"


    Wir reden hier also darüber, ob es von Vorteil ist, wenn etwas unnatürlich klingt?


    Definiere "natürlich". Ein Soloinstrument oder ein Redner ist eine monaurale Tonquelle. Wohin mit Stereo?

    Zitat von "tobias kammerer"


    Da schrillen bei mir alle Alarmglocken.


    In Mono, vermutlich... Alarmglocken üblicher Art sind mir in Stereo unbekannt.


    Selbstverständlich sollte klar sein, das bestimmte Instrumente (keyb, tlw. git) mit Stereoeffekten spielen. Das will entsprechend wiedergegeben werden.
    Konserve ohnehin.
    Stereo im Sinne von Raumklang setzt zwingend voraus, das die Quelle deutlich räumlich gestaffelt ist und sowohl die Wiedergabe als auch das Personal in der Lage ist, diese Situation nachzubilden.
    Eigenarten des Wiedergaberaumes tut ihr übriges.

  • Mechwerkandi


    hallo,


    deine Antwort sagt mir, dass Du mein Anliegen gar nicht verstanden hast. Viele Instrumente in einem Orchester sind immer Stereo verteilt. Es geht nicht um das einzelne Instrument. Übrigens ist auch jedes Instrument nahezu ohne Ausnahme Stereo. Die Basisbreite ist halt nicht sehr groß. Bei z.B. Flügeln kommt das bereits deutlich hörbar zum Tragen
    Die Ortung funktioniert auch in jeder beschi... Turnhalle bei Orchestern. Wer das nicht aus eigener Erfahrung weiß, hört halt offenbar nie akustische Musik. Denn gerade Laienorchester spielen sehr oft in besagten Hallen aller Art. Den Redner würde ich noch am ehesten als monaural bezeichnen. Um den geht es hier aber nicht, sondern um Bandmusik mit vielen Instrumente. Nochmal: Viele Instrumente in der Natur immer Stereo. Eigentlich ohne Ausnahme!


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Bezogen auf die "Zielgruppe und Lokation" habe ich schon öfters beides gemacht, wobei "mono" in meinen Fällen heißt: Topteile links und rechts an einem Endstufenkanal aufsummiert über einen Controller. Bass mal außen vor.


    Auch "kleine Party" mit einer Aktivbox mit Musik + Livegesang habe ich schon gemacht.

    Unterm Strich sehe ich das für die Anwendung pragmatisch: Wenn ich mir was wünsche ist es Stereo. Sobald sich der erste Kunde oder Zuhörer darüber (setzt voraus, dass ich es mitbekomme) "räuspert", dass ich Mono gefahren habe- weil er es gehört hat-, würde ich das nicht wieder in Betracht ziehen (unabhägig davon, wie das qualitative Ergebnis war).


    Wenn man es technisch (auf die vorliegende Anwendung bezogen) einigermaßen vernüftig macht, kann im worst case nicht viel daneben gehen. Also probier es aus und entscheide selbst!


    Übrigens, natürlich sind auch im fertigen MP3- Mix oder Midifile die Instrumente im Stereopanorama individuell plaziert.


    Gruß
    Sebastian

  • Zitat von "sebastian"

    wobei "mono" in meinen Fällen heißt: Topteile links und rechts an einem Endstufenkanal aufsummiert über einen Controller


    Das mach ich bei kleineren Geschichten schon seit Jahren.
    Beispiel: zwei mal Limbo Top, plus zwei mal 15 Zoll CB an einer Nova X2000. Controller DC400.
    Es hat sich noch niemand über fehlende Steroabbildung beschwert.
    Gruß Matthias

  • Zitat von "matthias falke"


    Es hat sich noch niemand über fehlende Steroabbildung beschwert.
    Gruß Matthias


    Wobei die Frage ist, ob das das Maximalziel ist? Ist eine Sache optimal gelöst, wenn sich niemand beschwert, oder ist in diesem Fall die Sache optimal gelöst, wenn man nach der Veranstaltung ausdrückliches Lob bekommt und evtl. bereits ein paar weitere Aufträge? Oder wenn man selbst mehr Spaß am Spielen hat...


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Für mich ist das ein Job der zu aller Zufriedenheit erledigt wurde, was will man mehr. Jetzt mal ehrlich, bei Hochzeiten Familienfeiern, Geburtstagen usw. interessiert das wenige ob Stereo oder Mono. Ist aber sicher auch ein Thema für Party-PA.

  • Ich dachte am Anfang auch, dass es eher für Party PA ist... die Diskussion ist aber recht interessant mit vielen interessanten Beiträgen... - mfG ;)


  • Tobias da gebe ich Dir absolut Recht. Und insofern bekam ich mal große runde Augen :shock: :shock: :shock: als die Tonmannschaft eines großen Hauses mit wirklich aufwendiger- hauseigener-SCHÖPS-ist-soooooo-Standart-und-soooo-unverzichtbar, mir 1!!! XLR für die PA hinhielt. Der ehrliche und freundliche Obertonmann kommentierte meine Verwunderung mit "ist halt mono bei uns". (Und nein ich sag nicht wo das so ist weil die Arbeit mit den Haustonlern saugut war) Sicherlich wird über die Mikrofonie sehr gute Aufnahmen gemacht aber für live ist da nicht mehr als eine teure und gute Monoanlage..........


    Aber noch zu diesen Minipa's die den Bühnensound unterstützen sollen. Ich würde als Sänger damit nicht wirklich gern arbeiten wollen und außerdem ist das Zeug in der Nähe mitunter extrem höhenlastig. Aber jedem das Seine.
    Ich selbst meine auch immer geflogenes Centerzeug. Nix komisch anmutig dekoriertes mittig vor oder auf die Bühne plaziertes Material :? :? (hat wohl nicht für mehr gereicht -Argument ist da noch geschmeichelt)
    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Zitat von "Jeremy"

    Ich starte zu diesem Thema heute ein Experiment mit einer Oldtime-Jazzband (dh. Dixiland und Swing, definitiv kein R'n'R) sowie einer Maui 11. Hintergrund des ganzen ist, dass die alten Herren das Zeug auch selber zu transportieren haben, dass die Bühnen klein sind, dass natürlich kein eigener Tonmensch vor Ort ist. Zum geplanten Setup:


    In der ersten Reihe stehen 5 Bläser (darunter 3, die auch mal singen), das bedeutet 5 offene Mikros + 1 Clip an der Posaune. in der zweiten Reihe steht links Gitarre/Banjo/Gesang, mittig das Schlagzeug und rechts Bass/Gesang. Das Ganze würde, wenn der Gesang nicht wäre, auch unplugged recht gut funktionieren und muss, zumindest in geschlossenen Räumen vor 100-300 Personen, auch nicht erheblich lauter werden. Das Schlagzeug wird nur in den seltensten Fällen mikrofoniert, und dann auch nur die Minimalversion mit Grenzfläche in die BD und ein Overhead.
    [...]
    Ich werde berichten.


    Zwischenergebnis (aus Sicht der alten Herren sogar Endergebnis): Das funktioniert recht gut, vor allem, wenn man das Gesamtbudget von rd. 1.000 EUR für Pult und "PA" im Auge behält. Deshalb stehen momentan die verfügbaren Mikrofone nicht zur Debatte, die sind "halt schon da" und erfüllen ihren Zweck. Das ganze nochmal im Detail:


    Vorne von links nach rechts:
    Posaune mit AKG C418 (gibt sicher schöneres, aber s.o.), Gesang in AKG D5
    Trompete in AKG D5
    Trompete und(!) Gesang in AKG D5
    Klarinette/Altsax/Gesang in EV BK1
    Klarinette in EV BK1


    Hinten von links nach rechts:
    Banjo (AKG Perception 170) / Gitarre (E906) / Gesang (OM3)
    Schlagzeug (unplugged)
    Bass (DI) / Gesang (OM3)


    Die zusätzlich vorhandenen SM57/58 blieben im Koffer.


    Die Säule wurde hinten zwischen Gitarre und Schlagzeug aufgestellt. Die komplette erste Reihe war somit mitten im Wurfbereich und konnte sich problemlos hören. Ab einer normalen Publikumsentfernung (5m+) war die Beschallung eigentlich nicht mehr als solche wahrzunehmen. Jedes Instrument konnte dort verortet werden, wo es tatsächlich stand (weil ja der akustische Ton der Bläser einen beträchtlichen Anteil des Gesamtklanges bildete). Insgesamt gesehen stellt das sicher noch nicht die Ideallösung für die beste aller denkbaren Welten dar, aber für eine selbstmischende, nicht unbedingt technikhörige Formation mit gemäßigter Lautstärke ist das durchaus ein Gesamtpaket, welches insbesondere beim Verhältnis von zu betreibendem logistischem Aufwand und dadurch erzieltem Ertrag kaum zu schlagen ist. Die optische Unauffälligkeit/Unaufdringlichkeit spielt bei der Zielgruppe sicher auch eine positive Rolle.


    Wie gesagt: Rein beschallungstechnisch geht's sicher besser, das ist mir völlig klar. Aber wohl nicht um diesen Preis.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zitat von "tobias kammerer"

    Hallo,


    ich sehe Stereo zwar nicht unbedingt als Pflicht aber nahezu immer als Verbesserung an. Wenn ich z.B. bei einem Orchesterbesuch in der Oper außen auf einer Loge sitze, so stehe ich außerhalb des Orchesters und höre trotzdem zu jeder Zeit alle Musiker, auch den genau mir gegenüberliegenden. So ist es auch auf Stereo PA-s. Selbst einen zu 100% rechts gemischten Gitarristen werde ich noch hören, wenn ich genau auf Achse der linken Box stehe. Der Mensch ist dazu sehr gut in der Lage. Wenn ich mono beschalle, nehme ich wieder einen Teil dieses vollkommenen natürlichen Klangerlebnisses. Das ist eigentlich für ein schönes Erlebnis immer schlecht. In der Natur gibt es kein Mono Orchester oder eine Mono Band. Das wäre, selbst wenn sich alle Musiker hintereinander aufstellen, nur für das Publikum direkt auf Achse möglich. Wir reden hier also darüber, ob es von Vorteil ist, wenn etwas unnatürlich klingt? Da schrillen bei mir alle Alarmglocken.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer


    Hast Du den Artikel von 6o6 gelesen?


    Stereo ist eine vermeintliche Stereo-Beschallung nur in einem ganz kleinen Bereich der Zuschauerfläche. Das hat damit zu tun, daß Laufzeiten nicht skaliert werden können wie Intensitäten.


    Eine landläufig als "Stereo" bezeichnete Beschallung ist daher in den allermeisten Fällen genau gesagt eine "exploded mono"-Beschallung.


    Daher ist der Thread-Titel für das, was eigentlich diskutiert werden sollte, irreführend.
    Hier geht es doch eher um die Abdeckung der Zuschauerfläche, dabei hat sich eine R/L-Anordnung als oft hilfreich erwiesen, unter Anderem aus der räumlichen Beschränkung auf der Bühne heraus. Ein konsequenter Stereo-Mix führt dann aber oft zur Ausgrenzung von weiten Teilen des Publikums, die dann komische Mixe hören, die nichts mit der gewollten Beschallung zu tun haben.


    Raumklang kann man trotzdem erhalten, z.B. indem man jede Quelle an ihrem Standort verstärkt. Dann funktioniert die Ortung an jeder Stelle im Publikum und auch ein fast universeller Mix ist möglich. So, wie bei einem nicht verstärkten Orchester. Das widerspricht dann allerdings der ursprünglichen Problemstellung.


    Stereo-Effekte sind natürlich möglich, Intensitäts-Panning nicht.


    Wer mehr über Stereo-Beschallung wissen möchte, dem lege ich dieses Script mit einem Konzept aus den 30ern ans Herz. Dort wird beschrieben, wie eine PA beschaffen sein muß, um ein Stereo-Bild für mehr als 5% der Zuschauer zu generieren (was vom Aufwand dann auch wieder der Ursprungsfrage widerspricht):
    http://audiosystemsgroup.com/AES-StereoASGWeb.pdf

  • Zitat von "simonstpauli"


    Stereo ist eine vermeintliche Stereo-Beschallung nur in einem ganz kleinen Bereich der Zuschauerfläche. Das hat damit zu tun, daß Laufzeiten nicht skaliert werden können wie Intensitäten.


    Das ist schlichtweg falsch: solange es eine Laufzeitdifferenz der 2 Boxen zu meinen 2 Ohren gibt (also Rechte Box erreicht mein rechtes Ohr früher als mein linkes Ohr), solange werde ich jede Bewegung im Panorama als Phantomquelle orten. Mit Laufzeitstereophonie klappt das halt noch besser aber nicht ausschließlich. Das ganze funktioniert so lange, bis mein Signal aufgrund seines Pegels von anderen Signalen maskiert wird. Gerade bei guten aufgeräumten Arrangements funktioniert das sehr lang und auch mit sehr extremen Panoramaeinstellungen. Die 2 extrem Einstellungen (L/R) sind ja ohne jeden Zweifel 2 separate Positionen im Raum und somit repräsentieren diese auf jeden Fall 2 virtuelle Musiker. Es ist eh schon fragwürdig, wie Mono mein Mon zwischen 2 Boxen ist. Letztendlich kommt es bei extremen Hörpositionen nämlich sowieso schon zu Doppelortungen


    wora
    Jedes Instrument in der Natur ist Stereo bzw. hat ein sich dreidimensional ausdehnendes Klangfeld. Wenn man mal Zeit zum "Spielen" hat, kann man übrigens kaum glauben, wie groß der Höreindruck Unterschied ist, wenn man selbst vermeintliche Monoinstrumente (z.B. Klarinette oder Saxofon) mal Stereo mikrofoniert (ich meine mit echten Stereotechnikern wie z.B. ORTF...). Leider hängen die Vorteile aber an so geringen Laufzeitdifferenzen, dass das dann endgültig für ein großes Publikumsfeld nicht mehr zu übertragen ist
    Ein einzelnes Mikrofon erzeugt natürlich ein Monosignal. Also bitte nicht "Signal" oder "Instrument" vermischen.


    Viele Grüße
    Tobias

  • Meiner Meinung nach wird hier etwas verwechselt. Befindet man sich im (akustisch optimierten) Konzertsaal, dann hört man das Konzert eben so, wie man es an der Stelle im Saal hören kann, wobei Seite / Rang nicht die besten Plätze sind, sondern in der Nähe des Dirigenten.


    Wenn man aber die Musik verstärkt, hat man damit ein Anliegen. Ist das Anliegen nun, das Orchester möglichst authentisch so hörbar zu machen, wie die Instrumente angeordnet sind, dann wird man die Instrumente(ngruppen) einzeln abnehmen und richtungsmäßig sortieren wollen.
    Nützt das aber was? Sollte man nicht eher Wert auf gute Durchhörbarkeit legen, wozu auch gehört, daß die Zuhörer auch weiter entfernt befindliche Instrumente hören können?
    Ganz profan: die Zuhörer haben alle Musiker bezahlt, also sollten sie auch alle hören können.


    In meinen wenigen Anwendungsfällen halte ich Stereofonie für überbewertet bzw. überhaupt nicht sinnvoll einsetzbar, weil sich zumeist kein fester Zuhörerplatz ergibt.
    Und selbst wenn: weshalb sollte ich extra deswegen ein stereofähiges Mischpult (ab 40kg aufwärts) mitschleppen, um drei Mikrofone für einen Chor und einen Moderator auf einer Bühne per Stereorichtungsmischer auf etwas links, mitte, rechts drehen zu können, wenn man das Ganze mit einem Monomischverstärker des halben Gewichtes genausogut erledigen kann?


    Eine wirklich miese Sache in der Beschallerei sind monoinkompatible Konserven. Eigentlich müßte man jedes neuere Musikstück per Korrelationsgradmesser / Stereosichtgerät auf Monoeignung überprüfen und notfalls aussortieren. Die Mühe mache ich mir zugegebenermaßen nicht. Wenn mir dahingehend ein Titel auffällt, fliegt er raus. Wer jetzt schon lästert, ich müßte dafür eine Menge leere Bobbys und Kartons mitnehmen, um untaugliche Titel rauszuschneiden: der Philips CD650 kann sich Favoriten auf einer ganzen Reihe CDs merken und auf dem MP3-Spieler ist die Titelliste auch schnell geändert. Soweit bin ich also schon. :wink:



    MfG
    DirkB

  • Zitat von "tobias kammerer"


    Das ist schlichtweg falsch: solange es eine Laufzeitdifferenz der 2 Boxen zu meinen 2 Ohren gibt (also Rechte Box erreicht mein rechtes Ohr früher als mein linkes Ohr), solange werde ich jede Bewegung im Panorama als Phantomquelle orten. Mit Laufzeitstereophonie klappt das halt noch besser aber nicht ausschließlich. Das ganze funktioniert so lange, bis mein Signal aufgrund seines Pegels von anderen Signalen maskiert wird. Gerade bei guten aufgeräumten Arrangements funktioniert das sehr lang und auch mit sehr extremen Panoramaeinstellungen. Die 2 extrem Einstellungen (L/R) sind ja ohne jeden Zweifel 2 separate Positionen im Raum und somit repräsentieren diese auf jeden Fall 2 virtuelle Musiker. Es ist eh schon fragwürdig, wie Mono mein Mon zwischen 2 Boxen ist. Letztendlich kommt es bei extremen Hörpositionen nämlich sowieso schon zu Doppelortungen


    ...


    Das Problem ist doch, daß bei den vermeintlichen Stereo-Beschallungen die beiden Quellen der Beschallung den Zuhörer nicht mit gleicher Intensität und nicht zur gleichen Zeit erreichen. Siehe das 30er-Jahre-Script.
    Dadurch ergibt sich dann auch, daß die Stereo-Hörfläche so klein ist, wie sie nun mal ist, ein schmales gleichschenkliges Trapez in der Mitte des Zuschauerraums.


    Natürlich hört der Zuhörer noch in Stereo, er hört aber nicht das, was gemischt wird.


    Beispiel: 2 Gitarristen, einer rechts, einer links. Hartes Panning. Beide gleich laut. Was hört der Zuhörer an welcher Stelle im Saal? Es nutzt nichts, daß er auf der rechten Seite die linke Gitarre links orten kann, weil er sie fast nicht mehr hören kann, die andere Gitarre föhnt sie einfach weg.
    Du kannst es sehr einfach ausprobieren, stell den FOH auf 1/3 des Saals vor die Bühne direkt vor einen Stack der Beschallung und versuche einen Stereo-Mix hinzubekommen. Dann laufe langsam parallel zur Bühnenkante zum anderen Stack. Viel Spaß dabei.
    Dazu kommt noch, daß der Gesang in der Mitte des Saals super durchkommen wird, an den Seiten von der jeweiligen Gitarre mehr maskiert wird als in der Mitte.


    Ein anderes Beispiel: Eine Quelle in der Mitte der Bühne. Pan dead center.
    Stehe in der Mitte des Saals vor der Bühne, bewege Dich parallel zur Bühnenkante nach außen. Wo wird die Quelle jeweils geortet? Vor dem rechten Stack doch wohl ganz rechts, das Signal kommt lauter und früher an beiden Ohren an. Das Signal vom linken Stack hat keine Chance mehr.


    Physik und Akustik kann man nicht mit einem "Das ist schlichtweg falsch" wegdiskutieren.

  • Täuscht mich der Eindruck oder wird hier gerade, teilweise auf selbsterschaffenen Definitionen rumgeritten ohne sich dem Problem zu nähern - wobei der Threadtitel und manche Postings dazu in der Tat auch auf mich irreführend wirken.


    Wieso ist jedes ist jedes Instrument (z.B. Violine) Stereo genauso vermutlich wie Gesang, wenn das Erereignis aber aus einer Aktivbox kommt nicht? Oder zählt man hier den Direktschall des Erzeugers mit, der dann vermutlich auch unverstärkt einen nicht unwesentlichen Anteil am Schallereignis beiträgt?


    Die Aussage: Sinus gleich Cosinus seint mir praktischer und logischer.


    Zitat von "tobias kammerer"


    Das ist schlichtweg falsch: solange es eine Laufzeitdifferenz der 2 Boxen zu meinen 2 Ohren gibt (also Rechte Box erreicht mein rechtes Ohr früher als mein linkes Ohr),


    Bezogen auf "meine" obige Aussage schließe ich:


    Mono gleich Stereo (unter der begründeten Annahme, dass die Natur nicht perfekt ist und die meisten Menschen keine "Monks" sind).


    Grüße
    Sebastian

  • Zitat von "simonstpauli"


    Natürlich hört der Zuhörer noch in Stereo, er hört aber nicht das, was gemischt wird.


    Genau: Und ab hier können wir gerne unterschiedlicher Meinung sein. Ich sage: Besser falsches Stereo (also mit beliebiger Raumstaffelung = vollkommen natürlich, solange ich nicht zu den Musikern schaue und somit die Phantom Schallquelle nicht zu meinem Blick passt) als kein Stereo (ohne Staffelung = in der Natur nicht möglich).


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "tobias kammerer"


    Genau: Und ab hier können wir gerne unterschiedlicher Meinung sein. Ich sage: Besser falsches Stereo (also mit beliebiger Raumstaffelung = vollkommen natürlich, solange ich nicht zu den Musikern schaue und somit die Phantom Schallquelle nicht zu meinem Blick passt) als kein Stereo (ohne Staffelung = in der Natur nicht möglich).


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer


    Vor einem Stack ist Deine Beschallung Mono. Also nicht mal falsches Stereo.


    Wie wichtig ist Ortung im Vergleich zur Konsistenz des Mixes?

  • Zitat von "sebastian"

    Täuscht mich der Eindruck oder wird hier gerade, teilweise auf selbsterschaffenen Definitionen rumgeritten ohne sich dem Problem zu nähern - wobei der Threadtitel und manche Postings dazu in der Tat auch auf mich irreführend wirken.


    Wieso ist jedes ist jedes Instrument (z.B. Violine) Stereo genauso vermutlich wie Gesang, wenn das Erereignis aber aus einer Aktivbox kommt nicht? Oder zählt man hier den Direktschall des Erzeugers mit, der dann vermutlich auch unverstärkt einen nicht unwesentlichen Anteil am Schallereignis beiträgt?


    Hallo,


    genau, deswegen fragt der Threadstarter ja, ob man einen Nachteil hat, wenn man nur eine Box statt zweier hat. Ich sage ja, weil man nicht mehr Stereo beschallen kann. Klar, sobald alles nur noch aus einer Box kommt, gibt es kein Stereo mehr (Direktschall von der Bühne mal außen vor).


    Übrigens auch lustig der Bose Ansatz dazu:
    jeder der Musiker bekommt seine eigene Säule (wäre dann aber auch je eine Säule pro Instrument im Playback) und somit bleibt seine Lokalisation nahezu zu 100% erhalten.


    Das funktioniert dermaßen hervorragend, dass man Konzerte eigentlich nie mehr anders hören will. Lautstärkeänderungen sind für Soli nicht mehr nötig, da die Ortung vollkommen reicht um das Solo zu fokussieren. Jeder Musiker hört den anderen und sich selbst deutlich besser und genauer als bei klassischen Monitoring Ansätzen. Das System ist auch bestens für Rock- und Popmusik geeignet, solange keine Playpacks nötig sind, oder dann auch jedes Instrument des Playbacks seine eigene Säule bekommt.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer