Aktive Abhörmonitore beim Live mischen.

  • Es kommt leider jedes Jahr auf einer Veranstaltung (Karneval) vor das ich mit dem
    Pult mit auf der Bühne stehe und auch keine Möglichkeit habe in den Saal zu kommen.


    Bisher habe ich mit einem normalen Wedge gearbeitet.
    Ich möchte das jetzt mit zwei kleinen aktiven Abhörlautsprechern lösen,
    die danach in mein Büro wandern und zum Nachbearbeiten von Audio Material dienen sollen.
    (Ohne zusätzlichen Subwoofer!)


    Diese hab ich mal in die engere Wahl genommen:
    KRK RP8 RoKit G3


    Gibts von Eurer Seite Alternativvorschläge?


    Bitte keine Grundsatzdiskussionen bezgl. des mischen von der Bühne.
    Der Kunde wird seit Jahren auf die Problematik hingewiesen und ist einfach
    nicht bereit die zusätzlichen Kosten für den 2. Mann zu tragen.


    Gruß
    SSF

  • Einfacher wird's, wenn die Abhöre halbwegs was mit dem PA-System zu tun hat (Hersteller, Produktlinie...). Sonst klingts auf der Abhöre gern mal gänzlich anders als aus der PA...
    Was solch kleine Studiomonitore betrifft. Ich weiß ja nicht, wie laut es auf der Bühne zugehen wird. Aber ich hab schon öfter Kollegen mit sowas gesehen. Nicht selten blieben die Kleinlautsprecher letztendlich mangelnden Outputs wegen unbenutzt.

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • .... und die Antwort hängt sehr stark davon ab, wie laut Dein "Umgebungsgeräusch" an Deinem Abhörplatz ist. Je nach dem fallen da die üblichen "Tischabhören" a la KRK mangels Wirkungsgrad aus.
    Des weiteren ist die Frage, was für eine Art von Bässen Du für die Publikumsbeschallung nutzt. Wenn Du nicht gerade Cardioide bastelst, hat man ja auch Bass von der PA an einem Bühnenseitenplatz. Dann kannst Du zum Mischen, wie cen das vorschlägt, auch eine 8"/1" oder 6,5"/1" Box Deines PA-Herstellers verwenden und da kommt dann auch genug Dampf raus.

  • Zitat von "cen-music"

    Einfacher wird's, wenn die Abhöre halbwegs was mit dem PA-System zu tun hat (Hersteller, Produktlinie...). Sonst klingts auf der Abhöre gern mal gänzlich anders als aus der PA...


    das ist aus meiner erfahrung heraus ein sehr ernst zu nehmender beitrag!
    denn wenn die PA ganz anders performt als die abhöre, dann kann man sich das sparen.


    solche aufgaben löse ich persönlich meistens mit kopfhörer, weil ich damit den bühnenlärm ein bisschen ausblenden kann.
    erst wenn ich das mischpult in sinnvoller entfernung zur bühne aufstellen kann, arbeite ich mit abhören.


    das es bei solchen arbeitsbedingungen vorne raus nicht optimal sein kann, sollte man dem veranstalter vorher schriftlich mitteilen. letztlich liegt das ergebnis also in seiner verantwortung.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora: Negativerfahrungen verbinden :D


    Ich hab mir für solche Gelegenheiten auch abgewöhnt, Sidemix in direkter Bühnennähe mit Abhörlautsprechern durchzuführen. Ein guter geschlossener Kopfhörer, ein bißchen Lauftraining und neuerdings ja auch iPad-Remote (wobei ich da überhaupt kein Freund von bin) sind da eher die Mittel meiner Wahl.

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Die KRK sind zwar gute Monitore, für Live-Einsatz aber unbrauchbar - keine Schutzgitter und auch sonst ist das Gehäuse nicht sehr "roadtauglich".


    Wir nehmen für Jobs, wo er Abhörmonitor am FOH sein darf als die PA gerne Genelecs mit - da passt auch die Stabilität des Gehäuses und die Anschlüsse sind so, daß nicht jeder sofort dran hängen bleibt, wenn die Dinger auf dem Doghouse stehen.

  • Zitat von "wora"


    das ist aus meiner erfahrung heraus ein sehr ernst zu nehmender beitrag!
    denn wenn die PA ganz anders performt als die abhöre, dann kann man sich das sparen.


    solche aufgaben löse ich persönlich meistens mit kopfhörer, weil ich damit den bühnenlärm ein bisschen ausblenden kann.
    erst wenn ich das mischpult in sinnvoller entfernung zur bühne aufstellen kann, arbeite ich mit abhören.


    das es bei solchen arbeitsbedingungen vorne raus nicht optimal sein kann, sollte man dem veranstalter vorher schriftlich mitteilen. letztlich liegt das ergebnis also in seiner verantwortung.


    Das kann ich nur unterstreichen. Wenn eine Abhöre, dann bitte eine, die mit der PA etwas gemeinsam hat. Also im besten Fall identische Hoch- und Mittentoneinheiten.

  • Hilft vermutlich nicht direkt weiter, aber aus der Erfahrung: selbst in fixen Situationen, wie zB in den typischen Stadthallen-Regieräumen, ist meiner Meinung nach ein "mischen" nur über irgendeine Abhöre nicht wirklich machbar.
    Ausnahme nur unter der Bedingung, dass man die Gegebenheiten sehr gut kennt und das Beschallungskonzept ausgegoren ist und einen stressfreien Alltagsbetrieb in bekannten Grenzen zulässt. Dann geht das, und dann kann auuuusnahmsweise auch mal die Scheibe der Kabine zu sein.
    Oder anders gesagt: wenn ich sowieso weiß, was bei welchem Pegel im Saal ankommt, dann brauch ich eigentlich auch keine Abhöre.


    Wirklich "live" beim Konzert o.ä. kann ich mir das nicht praktikabel vorstellen...

  • Hallo,


    bei einer Industrie-Nummer ist das was anderes, da habe ich das mit den Yamaha MSP5 schon gemacht.


    Wenn ich an mein letztes WE und das kommende WE (Prunksitzungen) betrachte wird das mit Studio-LS nichts. Eher noch mit dem Kopfhörer ...


    Wenn ich fragen darf; was ist an den Wedges verkehrt, dass Du die nicht mehr nehmen willst?


    Was wäre mit einer kleinen Stangen-PA am "FOH"? ... 8"/1" mit kleinem Sub oder wenn potent dann ohne Sub ...

    sound pressure level

  • Es ist ja schon mehrfach erwähnt worden: geschlossene Kopfhörer, am besten ohrumschließend und gekapselt oder angepasste InEar-Hörer sind für solche Zwecke hervorragend, weil man sich so den Bühnenlärm ausblenden kann und die Ohren schont. Abstraktionsvermögen gehört dazu, mit etwas Übung kriegt man das ganz ordentlich hin.

  • DT770M für Details und zur Fehlersuche, Genelec 8030 als Abhöre. Vorteil: roadtauglich (Metallgehäuse, Gitter), gut montierbar (3/8"-Gewinde im Boden), Pegelregler direkt auf der Frontseite, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Klang und Auflösungsvermögen sind mMn sehr gut; man muss halt etwas auf die Aufstellung achten (starke Bassüberhöhung bei Betrieb an einer Wand, unbedingt den eingebauten EQ zum Ausgleich nutzen) und dran denken dass die Pegelreserven bei 2x40W pro Box eben begrenzt sind. Als Pultabhöre für "leise" Shows mit ungünstiger Mischposition machen sie ihren Job aber insgesamt hervorragend.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Mit den Genelecs habe ich früher auf verschiedenen Baustellen als Abhöre gearbeitet. Geht wirklich nur, wenn das Umgebungsgeräusch nicht so laut ist, z.B. Musical und lauschendes Publikum. Für eine Fasnet-, Fasching-, Carnevalumgebung ist das eher nix.


    ( sind inzwischen die Beschallung für die Fitnessecke im Gemach meiner Frau ) :D:D

  • ...also erstmal Danke für euren Input.


    Zu den Randbedingungen:
    Topteile Barth Acoustic B-6.C8 HP ( 4 x 6,5“ Nd + HT)
    Bässe: Audio Zenit NLW212A (2x12")


    Keine Band sondern nur ein Alleinunterhalter mit InEar, also sehr gemässigte Lautstärken auf der Bühne.
    Pult ca. 7m hinter Bühnenkante - Bass ist da kein Thema.


    Primär geht es um die üblichen Headset / Handsender Geschichten.
    Die Bühne (Tanzgruppen etc.) werden durch seperate Monitore beschallt.


    Ich stimme mit euch überein das man idealerweise ein System vom gleichen Hersteller mit identischer Bestückung
    zum abhören verwenden sollte. Z. Bsp. Barth B6 / B6C


    Wenn ich die Abhöre öfters brauchen würde müsste ich über eine Anschaffung nicht lange nachdenken - Aber für einmal im Jahr?
    Ok.... lässt sich auch als Nearfill, Delay Lautsprecher einsetzen.


    Kopfhörer Beyerdynamic DT770M besitze ich seit vielen Jahren und der ist natürlich bei jeder Veranstaltung dabei.
    Mal schauen was sich bis zur Veranstaltung ergibt. Ihr bekomme Rückmeldung wie es gelaufen ist.
    Danke an alle