Festival FOH Management 2014

  • Zitat von "ThomasL"

    Ohne jetzt eine Pultdiskussion vom Zaun brechen zu wollen:


    Ich verstehe, warum Pulte wie PM5 und M7Cl Festivalstandards sind. Kennt jeder, kann


    Die Aussage des Vorposters sagte aber aus, dass eine offene Struktur der Hindergrungsgrund ist - und das sehe ich mitnichten so :)

  • Gut, nehmen wir mal an, du wärst Festivalbabysitter, und hättest in den nächsten 3 Monaten 20 – 30 Festivals unterschiedlichster Ausrichtung und Größenordnung zu betreuen. Du hast keine Ahnung und keinerlei Einfluss darauf, mit welchem reisenden Fach :roll: personal du es im einzelnen zu tun bekommen wirst. In einigen Fällen wirst du 3 Vaterunser beten, dass der Typ deine Anlage heile lässt und die Bierbecher aus dem Publikum auch wirklich ihn treffen und nicht dich oder das dir anvertraute FOH Material.


    Eine gute Fee/ glückliche Fügung des Schicksals gibt dir schon wieder freie Auswahl:
    a) ein Mischpult, mit dem voraussichtlich 80% aller auflaufenden Probanden auf Anhieb problemlos (oder zumindest so lala/ mehr schlecht als recht/ so einigermaßen/ kann man sich anhören) klar kommen und dir einen vergleichsweise angenehmen Arbeitstag im FOH - Liegestuhl bescheren werden.
    b) ein Mischpult, mit dem das ("offene Struktur") voraussichtlich bei 80% aller auflaufenden Probanden ... ähm ... nicht so sein wird.


    Schon wieder 2 Frösche. Wer die Wahl hat, hat die Qual. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "ThomasL"

    Die Aussage des Vorposters sagte aber aus, dass eine offene Struktur der Hindergrungsgrund ist - und das sehe ich mitnichten so :)


    Ich bin weiterhin nicht der Meinung, dass die Struktur der Grund ist, warum
    bestimmte Pulte sich für diese Baustellen (mit großem Durchlauf bei Varianz des Einzelwissensstands) durchgesetzt haben. Aber mach ruhig weiter so. Auf die Art bekomme ich die Setpausen in meiner Eigenschaft als Tonschrauber in unterer Gehaltsstufe auch rum ;)

  • Richtig. Bei aller Varianz des Wissens- und Erkenntnisstands der Einkäufer und Provider - durchsetzen tut sich bei so 'Sachen mit Technik und so' eh immer nur das jeweils hipste Frontplattendesign.

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Mein "Problem" mit der iLive als Festivalpult:
    Was mir bei der iLive fehlt, sind die fixed Layer.
    Bei ner M7 hast Du sofort Zugriff auf jeden Kanal Deiner Wahl. (es gibt halt nur soviel wie's Fader gibt)
    Bei ner PM5 weisst Du sofort, wo Du nach Kanal 25 suchen musst.
    CL5 genauso und Vi6 auch (Vi4 is ausgerechnet mit der 25 bissl blöd, aber wer's Pult kennt, weiss, dass er in die Meterbridge tatschen muss.)


    Komm an ein, nicht von Dir selbst vorbereitetes iLive und such Kanal 25.
    Wenn Du Glück hast isser irgendwo auf die Oberfläche gelegt.
    Vielleicht im ersten Faderblock, vielleicht im 2., vielleicht im 3. - in irgendeinem der 4 Layer...


    Oder Du brauchst 4Toms. Kapelle vorher hatte nur 2 - dafür aber ne Bluesharp, die der Techniker sich schnell auf den Fader von Tom4 gelegt hat, weil er nicht dauernd in den Layern springen wollte.
    Wie ging das mit dem Kanalzug verschieben jetzt wieder, Herr Babysitter? Ach der ist ja grad auf der Bühne am helfen oder auf Toilette...
    Schade, grad hat der Trommler die Toms kurz angespielt...


    Wo sind den heute die Outputs? Im linken, mittleren oder rechten Block.


    Als Bandpult oder Tourpult, oder wenn Du selber alle Bands mischst is alles super.
    Auch wenn die Kommunikation vorher super war und Du mir das Pult vorher genau so eingerichtet hast, wie ich es brauche. Toll.
    Hab ich mit Wora schon gemacht. Er hat die letzte Kapelle auf einem Festival gemischt, wo ich die anderen 5 Bands verarztet hab und wollte gerne sein Pult nutzen.
    Da hat er mirs morgens gebracht und so eingerichtet, wie ich es gebraucht hab. Hat einwandfrei geklappt.
    Aber was is, wenn es den Typen vor Ort einen Scheiss interessiert, was wir vorher ausgemacht hatten? (hatte ich mit dem Pult (sogar176) auch schon. Ist nur bedingt lustig)
    Oder Du einfach meine Sprache nicht sprichst? (in Russland oder Frankreich is englisch NICHT selbstverständlich)
    Wenn ich dort allerdings ein M7 sehe, kann ich die Wartezeit im Catering viel entspannter verbringen.

  • Ich versteh schon die Problematik - ein offenes Pult kann immer offen konfiguriert sein. Aber mit einem wirr gepatchten, bunt durcheinander farbmarkierten Pult ein Festival machen zu wollen ist ungefähr genau so, als würd ich für so ein Festival das bunte Summelsarium an Mikrofonexoten einpacken (von jedem nur ein Stück, klar) und dann hoffen dass alle Mischer aller Bands darauf klar kommen. Man muss zwingend eine einfache Struktur vorbereiten und diese am besten auch einfach kommunizieren. Und da ist es auch egal, wie das Pult heisst.


    Meines Erachtens haben sich die Yamaha-Konsolen deswegen als Standards, unabhängig ihrer Struktur, herauskristallisiert, weil a) Yamaha immer die Ersten waren, die professionelle Pulte an bestimmten Preis-/Leistungspunkten anbieten konnte, b) viele Companies diese Pulte am jeweiligen Preis-/Leistungspunkt schnell gekauft haben, weil man schon lange auf genau diese Geräte wartete, c) viele Kollegen mit genau diesen Pulten meist die ersten fundierten Digitalpulterfahrungen gemacht und dadurch auch behalten haben (zeig mir einen, der Yamaha-Grundzüge nicht kann), d) die ganze Range, vom kleinen 01V angefangen, eine zumindest ähnlich Bedienphilosphie hat, e) die Kisten dadurch ein sicheres Investment waren (kann jeder = will jeder = viel unterwegs) nicht zuletzt f) die Fertigungsqualität extrem gut und die Serviceanfälligkeit damit gering ist.


    Wären die PM5 oder die M7 schon "frei konfigurierbar" gewesen, es hätte ihrem Erfolg als Standardpult keinen Abbruch getan. Das ist eigentlich das, was ich sagen wollte.

  • Zitat von "ThomasL"

    ...
    Wären die PM5 oder die M7 schon "frei konfigurierbar" gewesen, es hätte ihrem Erfolg als Standardpult keinen Abbruch getan. Das ist eigentlich das, was ich sagen wollte.


    da bin ich mir auch ganz sicher.
    der grosse durchbruch der Yamaha-konsolen lag nicht an der direkten zugriffsmöglichkeit (denn da kann man sich durch das freie input-patching auch schöne böcke schiessen!), sondern einfach an der tatsache dass der verleiher sagen konnte: "ist alles drin, da kann ich nix vergessen".
    und natürlich an der frühen verfügbarkeit dieser pulte! man denke mal zurück: was gab es denn von der konkurrenz, als das PM5D auf den markt kam?
    richtig, die konkurrenz war sehr überschaubar - und in aller regel deutlich teurer!


    wie ich bereits angedeutet habe, kann man auch am M7CL die kanäle frei patchen.
    zwar ist "kanal25" immer an der selben stelle, aber der input25 muss nicht zwingend damit verbunden sein :lol:
    meine M7CL belegung fängt auf kanal1 immer mit input 17 an (im umkehrschluss kanal17 mit input1), weil ich die schlagzeugkanäle einfach nicht in der unteren ebene haben möchte. in der unteren ebene habe ich die signale, auf die ich oft zugreifen muss, z.b. melodie-/soloinstrumente und gesänge. da die M7 keine freie zuordnung der kanäle ermöglichte, habe ich mich eben des inputpatchs bedient. da hat schon so mancher babysitter gestaunt :D


    die iLive hat die freie oberflächenbelegung nur einfacher gemacht. und auch in der iLive kan nman sich einmal eine szene bauen, wo die inputs fest auf den layern liegen, in fortlaufender reihenfolge. das geht total einfach und vor allem mit dem editor schneller als mit jedem anderen mir bekannten mischpult.
    aber wer dieses pultsystem schon von vorneherein ablehnt, der wird sich sehr wahrscheinlich trotzdem nicht dafür begeistern können. das ist mir schon klar. so lehne ich z.b. die Vi1 grundsätzich ab, weil ich nicht gut damit klarkomme. Vi4 und Vi6 finde ich dagegen gut, da gibt es von mir seltenst ein "nein".


    aber wir schweifen ab.......

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Interessante Erkenntnis aus dieser (und anderen) Diskussion: es tut sich mittlerweile eine ziemliche Schere auf zwischen zwei Mischpultwelten. Auf der einen Seite der personalisierte Kleinmischrechner; ausgestattet mit allen Features dieser Welt, beliebig frei konfigurierbar – dafür oft mit spartanischem Bedienkomfort und absurd abgemagerter Oberfläche. Hauptsache klein, leicht und billig (die theoretisch unendlichen Möglichkeiten kosten und wiegen ja so lange nichts, wie sie lediglich als Software existieren). Fertig eingerichtet und persönlich konfiguriert, sind sie schließlich trotz aller Einschränkungen für den Eigentümer halbwegs unfallfrei bedienbar. Aber eben nur noch für diesen.
    Auf der anderen Seite die 'richtigen' Mischpulte mit auf den menschlichen Bewegungsapparat zugeschnittener Bedienelemente-Vollausstattung, mit denen jedermann auch unter nicht idealen Realbedingungen einigermaßen zuverlässig vorhersehbare Arbeitsergebnisse erreichen kann. Die sind aber, egal bei welchem Hersteller, noch immer relativ groß, schwer und teuer. Und das lässt sich auch absehbar nicht ändern; Hardware ist weder kosten- noch gewichtsneutral.


    Stellt sich die Frage: was ist uns (oder gar unserer Kundschaft :D) die Qualität unserer Arbeitsumgebung langfristig wert?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Beim iLive wüßte ich noch nicht mal wo die Auxsends sind... :lol: ohne scheiß, hat mich nie interessiert das Dingen.
    Bei einer PM5 sieht man sofort alles! Wer mit dem Kasten nicht zurecht kommt hat ganz andere Probleme als FoH Management. M7 mit der Faderaufteilung eines Lichtmixers geht für meinen Geschmack nur als Monitorkonsole. Im FoH finde ich die nicht toll.
    Mischpulte mit frei konfigurierbarer Oberfläche je nach Gusto des Anlagenstellers finde ich schlimmer als das Mixsetup der Vorgängermetalband auf die nächste Metalband anzugleichen. Ich sag nur Festivalpatch: Drums 1 - 9, 2 x Bass, 4 x Gitarren, 5 x Vocals, 4 x Samplerkanäle. Noch Wünsche offen? Ach ja, Ride, Overhead's und die Bläser sind auf Layer 2......

  • Eigentlich haben PM5 - Jobs (für beide Seiten!) den unschätzbaren Vorteil, dass es dafür keinen Babysitter braucht... :wink:


    Ich gehe da mit Rockline völlig konform: selbst nach über 10 Jahren hat es noch niemand (auch Yammi selbst nicht :lol: ) geschafft, ein 'stressfreieres' Livemischpult zu bauen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Nein Wora, so einfach kann man das nicht abtun. Auch wenn wir alle hier täglich mehrfach und gerne nachlesen können, welches dein Lieblingsmischpult ist. Hilf mir doch mal - welches war das jetzt gleich noch?


    Als gewerblicher Betreiber von 'Technikbaustellen' will und muss ich langfristig damit Geld verdienen. Und das geht nur, wenn die dauerhaft unspektakulär, stressfrei und ohne Ärger laufen. Und zwar im Zweifel auch ohne dass sich ausgesuchtes Edelpersonal da täglich bzw. minütllich aufopferungsvoll drum kümmert.
    Und da gibt's Gerätschaften, mit denen das ziemlich gut geht. Und Gerätschaften, mit denen das weniger gut geht.
    Mit persönlichen Vorlieben und Überzeugungen hat das mitunter wenig zu tun. Die müssen - zugunsten des reibungslosen Betriebs - da wohl oder übel auch schon mal hintenan stehen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Wora, was hattest Du denn da für Specials gewünscht, wenn der gute Mann eine halbe Stunde braucht um die 5D anzupassen? Oder war das ein Initial Data Start?
    Festival Management bedeutet für mich:
    hat der Kollege eine Show als Datei dabei lade ich das in den Mixer
    hat er keine Show dabei zeige ich ihm die Shortkeys für die Effekte und die dazugehörenden Aux.
    Alles andere kann der selber, oder soll Kaffee trinken gehen.


    Bei einer iLive wird es schon lustig wenn die Jungs mit dem Case unterm Arm am FoH anklopfen, und einem die Peitsche für die Inserts geben wollen. Spätestens wenn das ein Ami, Schwede oder Finne ist hätte ich dann keine Lust mehr FoH Manager zu sein.


    Modernes Management (egal wo) bedeutet klare Strukturen und schnelle Handlungsweisen. Das erfordert meiner Meinung nach Mischpulte mit übersichtlichen Direktzugriffen und komfortabler Anschlussumgebung (Ein/Ausgänge, Inserts etc.).

  • ich denke wir sollten hier weder einen iLive- noch einen PM5 bashingtread manifestieren. deshalb möchte ich an dieser stelle nicht weiter in die tiefe diskutieren, denn das würde das thema doch zu sehr verwässern.
    vielleicht hilft ja das hier: beide systeme haben ihre vor und nachteile.
    und beide systeme können bei ordentlicher anwendung und ebensolcher vorbereitung einen hervorragenden job machen. das ist jedenfalls meine erfahrung.


    das PM5 ist in einer gewissen grössenklasse als standard etabliert, und das hat eben vor allem geschichtliche hintergründe. tontechniker sind in manchen dingen verdammt konservativ, aber ich verstehe die gründe für ein "persönlich bestens bekanntes arbeitsgerät" selbst sehr gut! 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "billbo"

    Eigentlich haben PM5 - Jobs (für beide Seiten!) den unschätzbaren Vorteil, dass es dafür keinen Babysitter braucht... :wink:


    Ich gehe da mit Rockline völlig konform: selbst nach über 10 Jahren hat es noch niemand (auch Yammi selbst nicht :lol: ) geschafft, ein 'stressfreieres' Livemischpult zu bauen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    Naja. Ich habe ehrlich gesagt jetzt nicht sooo viel Erfahrung mit der Kiste sammeln können, aber stressfrei waren diese jedenfalls nicht.
    Beim ersten Kontakt in freier Wildbahn (ich war eigentlich nicht Babysitter dafür, musste aber zwischendurch trotzdem ran) gab es einen russischen Kollegen der einfach nur seine Karte reingesteckt und das File geladen, später während des Konzertes dann auf einmal panisch den Gitarrenkanal (irgendwas über CH25) gesucht hat. Desweiteren war wegen dieser Aktion mit der Karte ein voriger Soundcheck für eine Violine und Stimme für'n Ar..., der kanadische Kollege hat irgendwie schnell (hatte selber keine Zeit, da seine eigentliche Show nebenan früher startete) wieder die Einstellungen dafür ins Pult gehackt, was zu einem lustigen internen Feedback führte - wir haben zu zweit fast 5min gebraucht um diesen Patchfehler zu finden.


    Und zuletzt Ende 2012, Band-FoHler bestellt PM5 und kommt damit nicht klar, weiß aber nicht mehr warum - letztes Jahr stand dann ein M7 an gleicher Stelle.


    Wirklich selber darauf gearbeitet habe ich nur im Theater, mit zig verschiedenen Ausspielwegen, Szenen, Ethersoundanbindung usw. Auch da gibt es übersichtlicheres.


    Allerdings: wenn man ein sauberes Startfile hat, ist es für einen einfachen L/R-Mix ohne Specials recht übersichtlich und für mitgebrachte Files ist der Mitbringer eigentlich verantwortlich - aber wenn dieser umkippt und man da durchblicken muss (u.U. mit vertikal Pairing, Doppelroutings, etc.) wird's anstrengend.
    Saubere Startfiles gehen auch mit anderen Pulten, man darf sich halt nicht verleiten lassen alles anders machen zu wollen. Und wenn, dann sollte man wissen was für Kniffe bei den Leuten gut ankommen und welche nicht

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Die Probleme waren aber hausgemacht.


    Wenn der Babysitter zuläßt das ein Fremdtechniker seine Karte reinsteckt ohne das er selbst VORHER (!!!) die Soundchecks auf der eigenen karte speichert, dann hat er Mist gebaut.
    ganz großen Mist.
    Denn das die Karte alle Einstellungen des Pultes überschreibt sollte für einen PM5 Techniker vollkommen klar sein.


    Und wenn ein Techniker eine PM5 bestellt ohne sich drauf auszukennen, dann gehört Ihm das er scheitert.


    In beiden Fällen ist nicht das Pult schuld sondern der Fehler steht davor.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Zitat

    Allerdings: wenn man ein sauberes Startfile hat, ist es für einen einfachen L/R-Mix ohne Specials recht übersichtlich ...

    Das Ding ist – und hier passt das Wort tatsächlich mal – weltweit vor allem am Festivalmonitorplatz Industriestandard. Und zwar weil es unmittelbaren Zugriff auf alle Busse erlaubt. Nenn mir eins, welches das ähnlich gut kann.
    Am FOH nimmt man's auf Festivals u. a. wegen eines vergleichsweise banalen Features gerne: Master B. Daran hängt in der Regel die FOH- Häuschen Abhör- PA. Also 2 MuFus o.ä., mit denen man ohne Publikumsbelästigung einen ganz normalen 'lauten' Sound-/ Linecheck macht, während auf der Nachbarbühne gerade Programm ist.


    Klar kann man's auch mit 'nem PM5 versemmeln, wenn man's drauf anlegt. Aber ein gewisses Sondertalent gehört schon dazu, denn das ist vergleichsweise schwierig.


    Allerdings gibt’s da draußen von letzterem wirklich reichlich. Kleines FOH- "Mangement" - Beispiel aus dieser Saison. Nicht klassisch Festival, eher Veranstaltungsreihe:
    (Lobenswerte) telefonische Kontaktaufnahme im Vorfeld: "Wir haben hier deine BA, so und so sieht's bei uns aus, wie machen wir's?"
    Einigung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner: LS9/32. "Prima, damit kennen wir uns aus; haben wir sogar im Lager." Okay Jungs, wir werden spät ankommen, Zeitplan ist knapp, außer Ton hab' ich bei der Band noch anderes zu tun. Ich bringe ein File auf USB mit, nur L/R. "Alles klar, überhaupt kein Problem."
    Gesagt, getan. Vor Ort File rein. Ansprechen: nichts. Seid ihr noch gemutet? "Nein, müsste alles laufen." Tut es aber nicht.
    Es stellt sich heraus: das Pult soll auch als Matrix für's einigermaßen komplizierte Lautsprechersetup dienen (Main L/R, Subs, Infills, Nearfills, div. Delaylines und Nebenareale). "Kein Problem, hat der Kollege alles perfekt eingerichtet und alle Outputs auf Recall Safe geschaltet."
    Ja, vielen Dank auch. Selbstverständlich ist nichts dokumentiert, und der Experte ist auch nicht vor Ort. Es dauert mit viel Hin und Her bis wenige Minuten vor Einlass, bis die Fachfirma (aus dem Umfeld einer großen Dom- und Medienstadt im Rheinland) das Ding mit vereinten Kräften ans Laufen bekommt.
    Bleibt anzumerken: das war kein Schülerfest, sondern eine hochoffizielle Kultureventreihe. Mit einem Ex- Ministerpräsidenten als Kurator und Eröffnungsredner...


    Und ihr träumt hier vom Segen frei konfigurierbarer Festivalpulte... :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."