Stagebox oder ARTnet Node via Powerlan

  • Ganz kurz gefragt, hat schon einmal jemand von euch probiert eine Pult - Stagebox bzw. ARTnet Verbindung über ein Powerlan zu betreiben? Es gibt hier zwei Anwendungsbeispiele die mir einfallen, z.B. Installation bei der keine neuen Kabel gezogen werden sollen und man so das Signal vom Raum über das Stromnetz auf die Bühne bekommt oder Live im kleinen Setup, wo ich eh von der Bühne zum FOH ein gutes Titanex Stromkabel liegen habe, hier wäre es doch nett im gleichen DMX oder auch Ton via Powerlan zur Bühne zurück zu führen. Klar, ich habe auch noch kein Powerlan mit EtherCon gefunden aber das möchte ich jetzt einfach mal unberücksichtigt lassen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Also als Leitregel kann man sagen, dass sich Powerlan in der Paketübertragungszuverlässigkeit genau so verhält wie WLAN.
    Die Latenzen können durchaus im Millisekundenbereich liegen wenns blöd läuft. Da du aber ein Kabel verwenden würdest ohne Sprungstellen sollte es zumindest für Licht bzw. ArtNet gehen.
    Bedenke dass das Kabel dann auch wie eine riesige Sende-Antenne wirkt, einige andere Funkstandards kannst du dann vergessen (bspw. diverse Funkmäuse). Im dümmsten Fall könnte auch mal die BNetzA vorbeischauen, falls jemand dadurch gestört wird (Amateurfunk zum Beispiel).

  • Zitat von "unfreiwilligTon"

    Also als Leitregel kann man sagen, dass sich Powerlan in der Paketübertragungszuverlässigkeit genau so verhält wie WLAN.
    Die Latenzen können durchaus im Millisekundenbereich liegen wenns blöd läuft. Da du aber ein Kabel verwenden würdest ohne Sprungstellen sollte es zumindest für Licht bzw. ArtNet gehen.
    Bedenke dass das Kabel dann auch wie eine riesige Sende-Antenne wirkt, einige andere Funkstandards kannst du dann vergessen (bspw. diverse Funkmäuse). Im dümmsten Fall könnte auch mal die BNetzA vorbeischauen, falls jemand dadurch gestört wird (Amateurfunk zum Beispiel).


    Den letzten Satz kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, Powerlan hat sich in heimischen Netzwerken inzwischen etabliert und da gibt es auch keine Probleme mit Funkteilnehmern?

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    André Ruhnau
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  • Als Hybridkabelersatz - wozu? Was sinnvoll mit
    Kabeln verbunden werden kann sollte schon aus Gründen der Zuverlässigkeit auch so bleiben.
    Zur Übertragung durch Wände um bspw. draussen Fassadenfluter mitzusteuern hab ich's schon benutzt. Problem: Gerade in grösseren und/oder älteren Gebäuden macht gern die Topologie der Stromversorgung Probleme. Mindestens eine der beiden blauen Wandwarzen sollte ohnehin an einer CEE-UV hängen damit man auswählen kann welche Phase denn nun wirklich an der Gegenseite ankommt. Dann gibt's aber noch den gar nicht so seltenen Fall dass das gleiche Gebäude 2 Einspeisungen hat die sich erst am nächsten Mittelspannungstrafo wieder treffen; das klappt natürlich auch nicht...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ... wieso nicht als Hybridkabelersatz? Ist nicht nur wesentlich preiswerter, sondern auch noch dünner, flexibler, leichter, ... und in vielen tausend Häusern wird nur so gesurft.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Zitat von "unfreiwilligTon"

    Kracky


    Schau mal hier: http://www.darc.de/de/distrikte/c/10/plc/
    Aktuelle PL-Geräte filtern die Bänder teilweise raus, muss aber nicht sein.


    Und du glaubst jetzt wirklich die BundesNetzAgentur, wird in hundert Tausenden von Haushalten in Deutschland das Powerlan still legen weil Hobbyfunker sich gestört fühlen?


    Zur Frage warum nicht Hybridkabel, sicher ist ein Kabel die sicherste Verbindung zwischen zwei Punkten aber zum einen sind Hybridkabel nicht ganz günstig also läuft es zu 99% auf eine Lösung mit zwei Kabeln heraus. Dann ist die Belastbarkeit dieser eher dünneren Kabel immer ein Thema und wie gesagt, nicht immer ist es möglich neu Kabel zu ziehen. Teilweise ist das ganze auch als Range Extender interessant.
    Wir wollen es demnächst mal für ARTnet probieren und daher hab ich hier gefragt.

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  • Zitat von "Kracky"

    Und du glaubst jetzt wirklich die BundesNetzAgentur, wird in hundert Tausenden von Haushalten in Deutschland das Powerlan still legen weil Hobbyfunker sich gestört fühlen?


    Sorry, musste mich kurz halten, war am Handy.


    Sagen wir es so, falls rein zufällig jemand in deiner Nähe Amateurfunkt bertreibt ODER auch andere Dienste (z.B. Taxis) die diese Frequenzbänder nutzen, dann kann er dich bei der BNetzA anzeigen und diese kann dir dann den Betrieb verbieten. Deine Powerline-Geräte kannst du dann bei eBay verscherbeln. Natürlich passiert das selten, aber es scheint oft genug zu passieren (ich verfolge die Amateurfunkszene ein bisschen), so dass die Hersteller teilweise reagiert haben und Kerbfilter für diese Bänder eingebaut haben. Man muss sich also die jeweiligen Specs der Geräte genau anschauen wenn man Ärger vermeiden will. Und als Veranstaltungstechniker bist du an mehreren, wechselnden Orten, insofern erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Amateurfunker triffst. Und die sind ein "eigenes" Völkchen.


    Ganz generell zur Zuverlässigkeit bei Powerline:
    Ich betreibe das System seit einigen Jahren in meinem Haushalt, auf 3 verschiedenen Phasen, funktioniert meistens problemlos. Soll heissen, die Geräte sind mit 200MBit/s angegeben, effektiv erreichen sie 80 MBit/s. Im Glücksfall. Nicht selten ist es aber so, dass eventuelle Störquellen, die nicht an der gefilterten Steckdose des PL-Adapters angeschossen sind, die Rate deutlich senken. Dann sind es (bei mir) etwa 30 MBit/s, ist aber gerundet, da es dann schon stark schwankt. Solche Störer sind beispielsweise billigere Schaltnetzteile wie sie beispielweise in Notebooks eingesetzt werden. Bessere PC-Netzeile scheinen weniger Störung zu verursachen. Von daher solche Netzteile immer am Powerline anschließen, insofern ein Netzfilter vorhanden ist.
    Ich habe keine Praxiswerte, aber ich könnte mir vorstellen dass zumindest billige China-Phasenanschnitts-Dimmer da einen guten Störfaktor darstellen.
    Ansonsten habe ich ArtNet auch schon mal per PowerLine betrieben. Funktioniert hat es. Per Ping ermittle ich gerade eine Latenz bis zum Router (Pc->Powerline->Router) von 3 bis 5 ms (Windows-Ping-Tool), bei voller Signalstärke wenn man der Led des Adapters Glauben schenken darf.
    Also von daher für Audioanwendungen wohl nicht mehr geeignet.


    Schöne Grüße

  • Mit Audio würde das sowieso nur bei Ethernet-basierten Protokollen wie Dante oder Ethersound funktionieren. Ansonsten gilt: PLC-Adapter sprechen an ihrer RJ45-Buchse Ethernet, und nicht alles, was RJ45 benutzt, ist technisch gesehen Ethernet. AES50, MADI/TP, ACE, Rocknet z. B. sind KEIN Ethernet! (Auch wenn ACE Ethernet tunneln kann...) Ich würde mal behaupten: Wer sich Stageboxen mit Dante oder Ethersound leisten kann, der kann sich auch ein Hybridkabel leisten und fährt damit deutliche sicherer. Ob diese Protokolle mit den Latenzen des PLC klarkommen, wäre auch so ne Frage. Da gibts sicher auch ne obere Schranke, damit das Gesamtsystem nicht aus dem Takt gerät.


    Artnet kann ich mir da auch schon eher vorstellen. Aber je nach Störungssituation in der Umgebung kann es da sicher auch mal zu Verzögerungen oder Ausfällen kommen.

  • Also das grösste Problem bei Artnet dürfte wohl werden, wenn die Latenz schwankt - und die Moving Heads plötzlich keinen schönen Kreis sondern ein ruckelndes Achteck fahren. Oder aus dem weichen 30sek-Fade-Out ein Fade-Step-Fade-Step-Black.
    Aber ich glaube, zeitkritische Mega-Lichtshows sind hier eh nicht das Thema 8)

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • Meine Erfahrung mit Powerlan-Adaptern sagt, dass ein starres Kupferkabel (fest verlegtes NYM) das beste und das einzige ist, was stressfrei funktioniert.
    Schon 5m flexibles Schukokabel auf der Bühne und 25m von der Wandsteckdose im Saal bis zum Pult können die erfolgreiche Verbindung erfolgreich verhindern - war damals zum GLück nur eine nicht soo wichtige Remote-Verbindung.
    Weiteres Verbindungsstellen, Steckdosenleisten usw. tun ihr übriges.


    Als Ersatz für "wichtige" Leitungen/Signale wie Dante oder Artnet würde ich das auf keinen Fall verwenden. Zu groß wär mir da auch die Gefahr, dass irgendwelche Spannungsschwankungen das Signal aus dem Takt bringen.
    Für Dante werden außerdem Gigabit-Netzwerkverbindungen empfohlen, und mir ist keine Powerlan-Strecke bekannt, die das schafft ...


    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • Quark


    Dante läuft auch mit 32X32 Kanälen mit 100Mbits. Aufgrund der PTP funktionieren Audionetzwerke darüber nicht. Mit AVB kommt erst gar kein Stream zustande.


    Artnet sollte eigentlich kein Thema sein. Also wenn es nur um ein paar LED Kannen geht. Bei einer Frame Größe von 512 Kanälen liegt die Zykluszeit je mach break,MAB etc. bei 22mS Aber nur wenn sich der Wert ändert ansonsten kommt alle 4sec ein Paket. Deswegen passiert auch nichts wenn mal ein Paket verloren geht. Es fällt überhaupt nicht auf da der 8 Bit wert sowieso interpoliert werden muss beim Empfänger.