Auswirkung extremer Situationen auf die Branche?

  • Hallo,


    Ich wollte mal nachfragen wie Ihr solche Situationen und ihre Auswirkungen erlebt. Welche Erfahrungen Ihr habt oder vielleicht sogar nützliche Tips.
    Ausgangspunkt ist, dass uns jetzt wieder die ersten VA´s wegbrechen, aktuell wegen dem Irak Krieg. Doch das geht ja jetzt schon in das dritte Jahr, das einmal im Jahr irgendwas passiert was mächtige Turbulenzen erzeugt: 11.September - 2001, Hochwasser - 2002, Irakkrieg -2003, ? - 2004. Besonders schön wird es wenn die Planung schon fast abgeschlossen, extra Material gekauft und das Geld schon verplant ist. Dann tritt meist die allgemeine Meinung zu Tage, dass man in Deutschland nur unter bestimmten und optimalen Bedingungen Feierlichkeiten durchführen kann.
    Außerdem fällt mir dann immer wieder auf, wie sehr die Branche im Verborgenen arbeitet. Andere Branchen drängen sich da regelrecht in den Vordergrund und rufen nach staatlichen Hilfen.
    Im Grunde kann man fast sagen, dass wir an schönes Wetter gefesselt sind, und damit meine ich nicht nur den Sonnenschein von oben. Vermutlich kann man daran direkt eh nichts ändern, aber vielleicht hilft ein kleiner Erfahrungsaustausch. Bei manchem Veranstalter gelingt es ja unter Umständen eine einseitige Sicht auf die Dinge etwas zu erweitern.

  • Mag sicherlich in bestimmeten Fällen richtig sein, im Grunde halte ich aber unsere Branche für relativ krisensicher. Gefeiert haben die Menschen schon immer. Egal wie gut oder schlecht es ihnen geht. Und dafür braucht es auch Technik. Und Leute, die diese bedienen. Sicher haben wir freien techniker dann noch einen kleinen Vorteil gegenüber dem Verleiher, da Manpower lieber bezahlt wird als Mat. Habe selbst schon öfter bei VA´s gearbeitet, wo das Mat gesponsort, Personal jedoch voll bezahlt wurde.
    Bei solchen Situationen wie im Augenblick kommen auch zusätzliche Aufgaben hinzu, wie z.B. Beschallen von Demos und aktuellen, spontanen VA´s.
    Sicher zwiespältig, warten wir noch auf andere Meinungen...


    audiobuddy

  • Unter einer extremen Situation würde ich verstehen, wenn das Lager absäuft, weil die Elbe den Rand nicht halten kann.


    Ein paar abgesagte Veranstaltungen verkraftet ein gesunder Betrieb, genauso, wenn mal ein Kunde pleite macht und fünf Rechnungen unbezahlt bleiben. Und man gibt nur das Geld aus, das man hat, nicht das, was hoffentlich mal reinkommt.


    Gerade dann, wenn man mit den eigenen Investitionen bis zum Limit geht, ist man auf die dazugehörenden Aufträge angewiesen. Wenn dann ein Kunde das handeln anfängt, muss man halt preislicht entgegenkommen. Und wenn nur 20% der Betriebe in einer Region solche Probleme haben, ist ganz schnell das Preisniveau "am Gesäß".


    Von staatlichen Beihilfen halte ich gar nichts. Das kommt aus unser aller Steuergelder, und den bürokratischen Aufwand möchte ich nicht sehen, der dafür dann wieder getrieben wird.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Einzige negative Auswirkungen für uns hatte der 11.09.01: Da brachen uns 2 komplette Wochenenden mit Stadtfesten und Events weg: Rund 4000 DM netto weniger!!!


    Zur Zeit geht´s bei uns weiter deutlich aufwärts. Da wir sowohl Mobil-Disco als auch Event- und Konzertbeschallung und komplette Veranstaltungstechnik anbieten, ist bei uns ein interessanter Trend zu beobachten: Die privaten Parties brechen weg ("Kollegen" machen für 250 EURO einen ganzen Abend lang Musik), aber größere VAs (große Betriebsevents, Modenschauen, kleine Stadtfeste, kommerzielle Parties) nehmen deutlich zu.
    Vielleicht sind die Veranstalter nicht mehr bereit, für Nexo, d&b und ähnliches sehr viel zu zahlen; wir arbeiten mit HK (Linear-Pro, VT, Projector), können recht gute Preise machen und bekommen positive Resonanz.


    Vielleicht ärgert sich darüber jetzt der ein oder andere größere Beschaller?!?!?!

    Modenschauen, Industrie, Event + Gala

  • das gute alte Vorsichtsprinzip halt das man im bwl lernt bin ja bwl stude2nt im 1. semester, und: JA das,was ADMIN hier sagt,DAS lernt man auch im 1. semster ;)

    Hobby-D.J.(nicht kommerziell),Audio-Einstufung:Fortgeschrittener
    (Sorry wegen der Tippfehler)
    << Mach ma' Leisa,Minelli >>

  • Also noch nicht verdientes Geld schon auszugeben ist sicher Blödsinn, aber wenn man einen hohen Investitionsbedarf hat macht man sich schon so seine Gedanken und plant in die Zukunft. Dann wirft einen soetwas einfach zurück.
    Nach staatlichen Hilfen wollte ich nicht rufen. Es fällt mir nur immer auf wenn dann zum Beispiel der Handwerksmeister XY im Fersehen steht und jammert.
    Wirklich schade finde ich aber wenn Veranstalter einfach auf den Zug aufspringen und ihre Veranstaltung absagen, mit fadenscheiniger Begründung. Da man mit den Leuten wieder zusammenarbeiten möchte, muss man sich genau überlegen welche Maßnahmen man ergreifen kann und welche lieber nicht.

  • die Situation kommt mir aus der Region hier insofern bekannt vor, daß man amtliches Material einfach nicht mehr zu vernünftigen Preisen an den Start bringt - und zudem die Leute einfach nicht bereit sind, vernünftige (marktgerechte) Technikerlöhne zu zahlen. Dann fangen gerade die kleinen Verleiher, die vor ein paar Jahren mit nem gewissen Enthusiasmus an den Start gegangen sind, schon an zu schwimmen... Und wenn dann noch Kisten abgesagt werden (mir sind aktuell durch den Irak-Krieg 4000 EUR allein im April an ZUGESAGTEN Produktionen durch die Lappen gegangen)