Prolog
Über eine Interessensvertretung (Verband, Gewerkschaft, etc) wurde hier in diesem Forum ja ab und an bereits diskutiert (http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=59&t=77183, http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=30&t=78980, ...). Wir waren uns immer recht schnell einig, dass so etwas zumindest nicht schaden würde, aber die Initiative hat bislang keiner ergriffen. Ich ja auch nicht, das Forum macht ja genug Arbeit.
Es ist ja auch nicht so, dass es keinerlei Branchenverbände gibt. Da gibt es die altehrwürdige (Gründungsjahr 1907) Deutsche Theatertechnische Gesellschaft e.V. (dthg.de), die allerdings einen ziemlichen Focus auf das Theater hat. Da gibt es auch den Verband für professionelle Licht- und Tontechnik (vplt.org), der sich ausweislich seiner Satzung als Unternehmensverband sieht - wenn man möchte, kann man dort als Techniker angeschlossenes Mitglied werden, und diese angeschlossenen Mitglieder können dann zwei Vertreter auf die Mitgliederversammlung schicken. Ob damit die Interessen der Techniker wirksam durchgesetzt werden können, gerade auch gegenüber den Unternehmen, kann zurecht bezweifelt werden.
Der langen Rede kurzer Sinn: Man müsste mal. Und wenn ich nicht diesen chronischen Überfluss an Zeitmangel hätte...
ISDV
Inzwischen haben andere die Initiative ergriffen und die Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleisterInnen in der Veranstaltungswirtschaft e.V. gegründet. Und erreichen damit erst mal so viel, wie man halt als neu gegründeter Verband mit wenigen Mitgliedern erreicht: nix.
Und das stellt mich jetzt vor eine Alternative. Ich könnte mich bequem zurücklehnen, das in Ruhe beobachten und abwarten, bis die so stark sind, dass sie etwas bewirken können. Wenn da viele abwarten, dann wird das auch nie etwas. Oder aber ich unterstütze das jetzt, gebe dieser Initiative eine Chance - und wenn das nichts wird, kann ich dann ja auch wieder austreten.
Es ist mir nicht möglich, eine verlässliche Prognose über die Erfolgsaussichten abzugeben. Im Moment haben die noch nicht mal ein Zehntel der Mitglieder das PA-Forum (selbst wenn wir jetzt bei uns nur Verifizierte rechnen). Ich kann mich aber auch noch an die Zeiten erinnern, da hatten wir noch nicht mal ein Zehntel der Mitglieder von dem, was die ISDV jetzt hat - das kann also durchaus noch werden.
Und ja, die ISDV ist jetzt nicht auf Veranstaltungstechniker oder gar Live-Tontechniker beschränkt - und möglicherweise ist das auch besser so, weil ein größerer Verband auch ein größeres Gewicht bekommen kann; auf der politischen Bühne werden wir es ohnehin schwer genug haben, ernst genommen zu werden.
Ja, ich habe da eben "wir" formuliert. Die oben genannte Alternative habe ich dahingehend entschieden, dass ich diesem Vorhaben jetzt mindestens zwei Jahre lang eine Chance gebe. Bei einem Jahresbeitrag von 50,- Euro ist das ein recht überschaubares Investment, wenn das schief geht, dann geht's halt schief. Nach zwei Jahren werde ich Zwischenbilanz ziehen. "Wunder" sind bis dahin nicht zu erwarten, gerade auf der politischen Ebene mahlen die Mühlen doch recht langsam, aber es sollte bis dahin etwas passiert sein, bei den Mitgliedszahlen und bei den Aktivitäten.
Und ich habe mich entschlossen, vom Forum aus ein wenig zu unterstützen: Ein Brett für die Diskussion, ein Werbebanner, vielleicht die eine oder andere gemeinsame Veranstaltung. Vielleicht inspiriert das den einen oder anderen Forenkollegen dazu, diesem Verein auch eine Chance zu geben.