Hilfe: Elko auf Weiche geplatzt

  • Moin!
    Ich habe bei uns zwei Conrad- Boxen Typ CPA 15/3 PL in Betrieb und nun ein klitzekleines Problem mit einer davon.
    Vorab: Ich weiß, sind nicht die Tollsten aber für einen Kinderdisco- Abend auf dem Ponyhof mit einer 50 qm Tanzfläche reichen sie völlig aus.
    Nur ist letzt leider bei einer der Boxen (nach 2 Jahren problemlosem Betrieb) bei der Weiche ein Kondensator abgeraucht und wie ja allgemein bekannt ist, stimmt der Schaltplan nicht, den Conrad verteilt.
    Folge: die Mitte ist stumm, die Garantie natürlich knapp vorbei und die Box wird gebraucht.
    Ich wüßte jetzt gerne von Euch, ob jemand diese Boxen kennt und weiß, ob die Elkos zu schwach ausgelegt sind, bzw. durch welche ich die kaputten ersetzen muß (die zweite Box abbauen ist sehr aufwendig, daher hoffe ich, daß zufällig jemand die Werte kennt :o) ).
    Eine Überlastung kann ich mir übrigens eigentlich nicht vorstellen, denn ich habe den Verstärker auf ca. 2/3 bis 3/4 Leistung laufen und zusätzlich 'ne 4 A- Sicherung in den Signalweg geschaltet, die ja bei 'ner 8- Ohmigen 200 W- Box eigentlich vorher abrauchen sollte, wenn ich mich nicht sehr vertan habe. Außerdem ist im Verstärker natürlich Softclipping aktiviert.


    Jut, ich haffe, ich hab' alle wichtigen Infos gegeben, hier noch zwei Bildchen von dem guten Stück:
    Achso: der Abgerauchte war mit dem daneben offensichtlich in Reihe geschaltet.


    Vielen Dank schonmal vorab!

  • Hallo,
    Der Elko ist einfach geplatzt, weil er für die Anwendung nicht geeignet war. Ständig am Limit --> hoher Verschleiss --> früher Ausfall.
    Was das mit der Sicherung soll? k.A.!


    Bei Crest-behafteteten Musiksignal macht ein nichtintegrierendes Bauteil wie ne Standardsicherung überhaubt keinen Sinn.


    Wegen Wert - steht doch drauf, auf deinem geplatzten Freund. 22µF.
    Nimmste nen Folienkondensator von Intertechnik, der ist spannungsfest und besser für diese Anwendung geeignet. Zu bekommen bspw. beim D.Achenbach. http://www.lsv-achenbach.de


    Sinnfälligerweise sollteste den dann aber in der anderen Box auch gleich mitwechseln.


    Grüße
    Matze

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • also normalerweise macht ein Audio-AMP eine Spannungsverstärkung, keine Stromverstärkung. Somit raucht die Sicherung entweder sofort ab, oder gar nicht.


    Zu dem ELKO:
    steht doch alles drauf was du brauchst:
    - 22µF (->nicht ändern, sonst ändest Du die Trennfq. oder Flanke mit!), soweit man das auf dem Foto lesen kann
    - axiale (liegende) Bauform
    - jetzt musst Du den nur noch soweit drehen, dass man die max. Spannung (z.B. 35V, 63V, 100V, 300V etc) lesen kann und dann in deinem Elektrofachhandel die nächsthöhere Spannungsfestigkeit nehmen. Es besteht dann allerdings die Gefahr, dass dann das nächste "Glied in der Kette" abraucht, weil der ELKO nun mehr aushält und nicht mehr als "Sicherung" funktioniert. Ansonsten kannst du nur versuchen die ELKOs zu kühlen, was aber in diesem Fall eher wenig von sich verspricht, weil es vermutlich eine recht plötzliche Erwärmung war, der so leicht auch kein Kühlkörper gewachsen ist (Heat-Flow...)


    Viele Grüße,
    David

    Phantomspeisung....
    das heißt NICHT, dass der Mischer nix zu essen bekommt

  • Zitat

    Bei Crest-behafteteten Musiksignal macht ein nichtintegrierendes Bauteil wie ne Standardsicherung überhaubt keinen Sinn.


    Hm, hab' ich aber in diversen Foren als Tip zur Absicherung gelesen. Soll zwar natürlich das Musiksignal etwas verschlechtern aber angeblich gegen Boxenschäden schützen, ähnlich wie die Suffetten. Was würdest Du denn als Schutz empfehlen?

    Zitat

    Der Elko ist einfach geplatzt, weil er für die Anwendung nicht geeignet war


    Wie, nicht geeignet? Genauer bitte! Zu schwach ausgelegt oder falsches Bauteil? Was wäre besser?


    Hab' inzwischen auch 'ne Antwort von Conrad bekommen, daher weiß ich jetzt, daß das doch nur ein Elko war (ich dachte ja, da wäre noch ein zweiter gewesen, den's völlig zerlegt hat...). Den hat's halt nur ziemlich zerfetzt. Hätt' ich aber auch selber sehen können - Asche auf mein Haupt...


    Jedenfalls sollen die Beiden Elkos unten 47 und 22 Mikrofarad haben und 100 V aushalten. Ob nun AC oder DC konnte mir aber keiner sagen und wenn ich das richtig verstanden habe hier im Forum, waren 100 V DC a bisserl schwach.
    Also Lösung einfach neue Elkos mit gleichem Wert aber höherer Spannungsfestigkeit = bis wieviel Volt?


    Müßte ich ja auch bei Reichelt bekommen, die sind bei mir um die Ecke...

  • Zitat von "sisco"

    ... Also Lösung einfach neue Elkos mit gleichem Wert aber höherer Spannungsfestigkeit = bis wieviel Volt?
    Müßte ich ja auch bei Reichelt bekommen, die sind bei mir um die Ecke...


    Hi,
    ich würde keine Elko´s mehr einsetzen, wenn schon austauschen, dann tausche alle Elko´s gegen MKT Kondensatoren mit einer Spannungsfestigkeit von 160V oder 250V aus !
    Reichelt sollte MKT´s im Lieferprogramm haben.

  • Zitat von "DavidH"

    Es besteht dann allerdings die Gefahr, dass dann das nächste "Glied in der Kette" abraucht, weil der ELKO nun mehr aushält und nicht mehr als "Sicherung" funktioniert. Ansonsten kannst du nur versuchen die ELKOs zu kühlen


    Ein Elko ist KEINE Sicherung 8) Wenn er durchbrennt kann es auch passieren daß er dabei vollleitend wird, das hätte zur Folge daß der Lautsprecher dahinter verwüstet wird wegen Überlast. Wähl für deinen Elko einen 63V oder noch besser 100Volt Typ, mit 22uF BIPOLAR


    Sicherungen in Boxen sind üblicherweise eine Sicherung oder auch mal eine Glühlampe, niemals Kondensatoren.


    Und prüf bitte das betroffene Chassis ob es noch in Ordnung ist.


    Elkos kühlen.... ich bastel seit vielen Jahren mit elektronik und kenne bis heute kein Gerät wo sowas gemacht wird. Er wird auch nicht warm. Elkos gehen idR kaputt durch Überspannung.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • 8)
    natürlich ist ein ELKO keine Sicherung. Was ich damit sagen wollte war ja auch nur (und ich denke das ist deutlich geworden), dass wenn der neue Kondensator mehr aushält und nicht mehr als erstes Zerschossen wird evtl. dann das nächste Teil (im schlimmsten Fall der Speaker) dran glauben muss, da ich auch glaube, dass der Elko durch Überspannung (sprich zu hohe Verstärkerleistung) gestorben ist.

    Phantomspeisung....
    das heißt NICHT, dass der Mischer nix zu essen bekommt

  • Hallo,


    Elkos in Frequenzweichen :twisted: grusel. Jedermann weiß doch, das die Dinger nur für Gleichspannung geeignet sind. Tausch die Dinger gegen Folien-Cs, wie weiter oben empfohlen.


    Gruß Jörg

  • Klar wird als nächstes der Lautsprecher sterben. Vielleicht nicht so laut machen? Elko austauschen wurde ja schon empfohlen....


    Gehört auch eher in Richtung Einsteiger, oder?

  • Zitat von "djvomght"

    Jedermann weiß doch, das die Dinger nur für Gleichspannung geeignet sind.


    hier ist aber die Rede von bipolaren Elkos. Die sind wechselspannungsgeeignet und werden überwiegend in Frequenzweichen verarbeitet.


    Folien-C. Sofern der Platz das erlaubt ist das grundsätzlich die beste lösung, sicher. Ein 22uF ist allerdings schon ein recht dicker Mops :)

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • timotimo: ("nicht so laut machen...") Naja, eigentlich sollte die Box das locker mitmachen, was ich da von ihr verlange.


    Allgemein erstmal vielen Dank für die schnelle Hilfe - ein Paar Fragen hab' ich aber doch noch:


    Daß der Kondensator offensichtlich zu schwach war ist ja klar. Wenn ich den jetzt durch einen stärkeren ersetze, wie verhinder ich, daß mir als nächstes der Speaker durchknallt, wenn da jemand am Verstärker 'rumspielt (Klar, niemanden am Verstärker spielen lassen...) oder aus anderen Gründen plötzlich mal ne krasse Pegelspitze durchgejagt wird? Es sagte ja schon jemand, daß meine Sicherungen da nicht viel bringen :( nur versteh' ich noch nicht so genau. warum eigentlich nicht, denn wenn beim speaker was durchbrennt, liegt's doh an zu viel Spannung und das sollte eine Feinsicherung doch verhindern können oder nicht? Als Formel zu Berechnung hab' ich bekommen: Wurzel aus (Watt durch Ohm). Da kommt dann ein Amperewert raus, den der Speaker höchstens abkönnen sollte. Ist das so abwegig?

  • nicht durcheinanderbringen :)


    Stell dir den Elko einfach so vor:


    Der Elko wirkt hier wie ein Widerstand der mit steigender Frequenz abnimmt. D.h. für hohe Töne ist er durchlässig, für Bässe ist er nicht durchlässig.
    Dieser widerstand entspricht seiner Kapazität, die ist angegeben in uF.
    Der Wert, hier sinds wohl 22uF, ist zwingend einzuhalten, kein höheren verwenden !
    Die Spannungsfestigkeit, angegeben in Volt, hat mit dem Wechselstromwiderstand absolut NICHTS zu tun, ist sie höher, darf er an höheren Betriebsspannungen verwendet werden - bzw. geht nicht gleich wieder kaputt :D

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "DavidH"

    also normalerweise macht ein Audio-AMP eine Spannungsverstärkung, keine Stromverstärkung.


    steigt der strom nicht proportional zur spannung? :roll:

    Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.

  • @ Manuela:

    Zitat

    Der Elko wirkt hier wie ein Widerstand der mit steigender Frequenz abnimmt


    Jaja, das ist schon klar, ich meinte ja die Spannungsfestigkeit. Nur muß ja irgendwie eine Überlastung stattgefunden haben, die, wenn sie nicht den Kondensator zerfetzt, den wesentlich teureren Speaker trifft - und um das zu verhindern hatte ich im Signalweg (also vor der Box) die Sicherung drin, die aber wohl nicht viel gebracht hat. Darum die Frage, was kann ich nach der Reperatur tun, um die Speaker gegen Überlastung zu schützen?
    Also ich möchte irgendwas 'zwischenschalten', was kaputtgeht, bevor es die Box tut, wenn z.B. ein Kind beim Karaoke plötzlich ins Mikro brüllt... da schff' ich's nicht immer, rechtzeitig das Mischpult runterzuziehen :roll:

  • Hallo,
    eine Endstufe, die gut funktionierende Limiter hat ist der beste Garant dafür, dass sich dein Lautsprecher nicht in Wohlgefallen auflöst. Der zerschossene Elko ist ja nicht ein Zeichen dafür, dass der Lautsprecher überlastet wurde (und somit bei einem besseren Kondensator beim nächsten mal der Treiber hopps geht) sondern dass schlicht und ergreifend der Elko falsch dimensioniert war.


    Grüße
    Matze

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • So. Hab jetzt bei Achenbach neue Folienelkos mit ner höheren Spannungsfestigkeit für beide Boxen bestellt und Schutzelemente für die Hochtöner.
    Der hat jedenfalls auch gesagt, daß die Elkos, die da verbaut wurden, in einer PA-Box nix zu suchen haben - also 'raus damit, kostet ja nicht die Welt. Ich versteh nur nicht, warum da bei der Herstellung so was verbaut wird. Spart ein paar Cent und kostet dafür Kunden... sehr schlau...

  • die ganzen billigen boxen sind wegwerf boxen. man geht davon aus das die nicht lange halten und halten sollen. dann kauft man sich schnell wieder neue. und weil die alten ja gut gerumst haben wird der gleiche / ein ähnlicher typ gekauft.

  • Zitat von "sisco"


    Der hat jedenfalls auch gesagt, daß die Elkos, die da verbaut wurden, in einer PA-Box nix zu suchen haben - also 'raus damit, kostet ja nicht die Welt. Ich versteh nur nicht, warum da bei der Herstellung so was verbaut wird. Spart ein paar Cent und kostet dafür Kunden... sehr schlau...


    Die Hamsterkäfige von Onkel C. sind keine PA.
    Da es bei den Kisten auf jeden Cent ankommt und der Kunde (in dem Fall du) bei gleich aussehenden Billigkisten sicher die billigere mit der Müllweiche nimmt, ist das eben die logische Folge.


    Die C.-Hamsterkisten werden gebaut, um GELD zu verdienen. Mehr nicht.


    PA-Lautsprecher werden gebaut um Geld zu verdienen und dem Käufer Beschallungswerkzeug in die Hand zu geben.


    Wer billig kauft.... aber das hatten wir ja schon.


    Armin

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Ich denke, es kommt immer auf den Anwendungsbereich an. Wenn ich professionell Veranstaltungen beschallen und damit Geld verdienen will, dann ist der 'Hamsterkäfig' in der Tat nicht das richtige. Wenn ich aber einmal die Woche für ein paar Kids 2 Stunden lang in einem Gruppenraum 'Musik anmache' und damit nix extra verdiene, dann wären Boxen für 1000de von Euros ein wenig überdimensioniert, gelle?
    Und ja, ich hab' mir auch die Raveland 'Profibox' bestellt, kurz angehört, gekotzt und wieder zurückgeschickt. Wenn die Dinger, die hier jetzt stehen, keinen akzeptablen Klang hätten, stünden sie nicht hier. Und offensichtlich sind die Speaker an sich ja auch nicht die schlechtesten, nur halt die Weichen sind Müll. Und DAS ärgert mich - wenn eine Box, die eigentlich für meinen Anwendungszweck völlig in Ordnung ist, kaputt geht, weil 1,50 € gespart werden mußten. Das ist bei einer Box für 250 Euro nun wirklich lächerlich bis idiotisch. Aber gut, ich hoffe mal, nach dem Teiletausch läuft alles wieder gut.
    Und wenn ich irgendwann mal im Geld schwimme, dann kommt auch eine komplett neue Anlage hin aber im Moment sind da andere Dinge wichtiger...

  • Eine Box für 250 Euro, ne zweite dazu und noch eine endstufe, liegt wohl meine Investition bei ca. 650.- Euro, dafür bekommt man locker auf dem Gebrauchtmarkt ein günstiges Aktiv Sub-Sat System mit brauchbarem Aufbau. Siehe HK Lucas. Es läuft doch immer auf das gleiche raus.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim