Kann man -noch- guten Sound bei Konzerten hören ?

  • Guten Abend,


    sagt mir, ihr Leuts, ist es möglich bei Konzerten einen guten Sound zu hören ?


    Meine Meinung : Nö, absolut nicht !


    Zwei Beispiele will ich nennen die meine Aussage unterlegen. Keine Angst vor weitschweifigen akustischen Erörterungen. Ich komm gleich auf den Punkt.


    Beispiel Nr. 1 :


    Das Hurricane-Festival letzte Woche in Scheeßel.
    Wie auch letztes Jahr hing an der grünen Bühne das große Material von L`Accoustic. Heißt DOSC, vDOSC und Kudo. FOH LA + Outfill-LA + diverse "Standard"- Horntops für In/Nearfill und was auch immer.


    Dazu ne gewaltige Zahnlücke aus, was die auch immer benutzen als Standard-Sub für die DOSC, denke 3 x 18" oder so, vor der Bühne.
    Den Delaytürmen ( ca. 70 Meter vor der Bühne, ca 20 Meter hinter dem FOH-Hochhaus :) ) wurden dieses Jahr auch ein paar Sub`s spendiert. Das hat dem Sound jenseits der Delay-Line wesentlich auf die Füße geholfen.


    Wie ihr seht eine gewaltige Anlage. Für meine Augen das Mächtigste was man an LA hinhängen kann.


    Man könnte glauben eine Anlage zu erleben die nichts erschüttern kann. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. So schön die Anlage auf dem Datenblatt aussehen mag, so schnöde versagt sie in der praktischen Anwendung.


    Und warum ? Vielleicht hat es schon jemand gemutmaßt...es ist der Wind !


    Der kleinste Windstoß zerfasert/verschiebt den Sound. Heftige Winde, wie sie beim Hurricane ( da kommt wohl der Name her ) üblich sind degradieren die Anlage zu einer Art Effektgerät. Gerade noch höre ich nichts vom Sänger...2 Sekunden später habe ich den Eindruck er sitzt mir auf dem Schoß.


    Besten Sound gibt es maximal bis zum FOH-Zelt. Und das auch nur wenn der Wind einigermaßen gnädig ist und die Anlage --richtig-- Gas gibt.


    Dann ist es schon sehr geil.
    Wie, bei meinem persönlichen Favoriten für dieses Jahr -- Skindred -- . Aber trotzdem fehlen, wie üblich, die Bassmitten. Erinnert mich immer wieder bißchen an Badewanne...nicht weil die Leut`s das so klingen lassen wollen, sonder weils nicht viel anders geht, in der Lautstärke.
    Wenn jetzt einer denkt: " Alter Schlaumeier, was gibt`s denn sonst ?"....Dann sag ich mal..24qm Membranfläche versus ( ich bin gnädig ;) ) 200qm ( effektive ) Membranfläche.


    Beispiel NR. 2


    Ebenfalls letzte Woche. Mark Knopfler ( Dire Straits ) in der Kölnarena. ( Sitzkonzert )


    Das war wohl das feinste Setup welches mein Auge je erblicken durfte. Soweit ich es orten konnte ( war schon bißchen durch nach 2 Tagen Hurricane ) hing wieder L`Accoustic. Wirklich nach DOSC sah es nicht aus...evtl. K1 ?
    Die Halle wurde von ner Kopfbühne aus beschallt. Also keine zentrale Bühne.
    Die Halle wurde mit LA-FOH, LA-Outfill und vier einzelnen LA-Modulen ( Nearfill, für Parkett ) beschallt. Zusätzlich wurden, 90 Grad zur Bühne, je ein Cluster aus 4 x "Standard"- Horntop gehängt.


    Von einem dieser Cluster ( mehr oder weniger quadratisch ) wurde ich angestrahlt. Nachdem ich erst bißchen genervt war ob der seitlichen, vermeintlich ungünstigen Sitzposition war die am Ende vielleicht sogar besser als Parkett. Der Sound der Band wurde, soweit ich das sagen kann, komplett Mono abgemischt.
    Was die denkbar beste, oder sogar einzige Möglichkeit ist die Halle einigermaßen erträglich zu beschallen. Gemischt mit der Binsenweisheit das man kritische Räume nicht unnötig anregen soll, gab es ein seeehr leises Konzert mit einer gewaltigen Menge an Lautsprechern.

    Hab es das erste Mal gesehen das das FOH-LA tatsächlich ne 90 Grad Kurve gemacht hat.


    Ingesamt wieder ein riesiger Aufwand; der mit einem Federstrich ins Nichts geführt wird !


    Und das ist die Halligkeit der Halle.


    Wir haben noch rumgealbert das man ja eigentlich ne Menge Kohle spart...man hört alles Dreifach... :evil:


    Wie sich wohl andeutet lässt sich das alles nur mit Humor ertragen ; vor allem im Angesicht der Eintrittspreise.


    Gruß,


    Kurt

  • Endlich wer, ders gecheckt hat, dass LAs nicht die ultimative Lösung, sondern nur ein Weg (neben anderen) zum Ziel zu gelangen. In meinen Augen definitiv die schlechteste (Gründe siehe Threadstarter).

  • also um erstmal auf die eigentliche frage zu antworten: ja - kann man


    abgesehen von den fähigkeiten der auftretenden künstler kann man mögliche probleme auf 3 faktoren beziehen



    - wo wird gespielt? also die location an sich


    open air ist immer schwierig - auf riesen festivals oder in megahallen noch schwieriger


    es wird auch schnell eine location als kagge verschrien - dabei liegt es oft an den anderen faktoren - ich selbst kann nur die turbinenhalle in oberhausen nennen wo es eigentlich immer mehr oder weniger übel ist, richtig gut aber nie - die tube unten in der matrix bochum hat auch nicht den besten ruf - ich selbst habe dort alternative, indie, metalcore und numetal konzerte erlebt auf denen wirklich kein guter sound war - doch habe ich dort auch progressive rock/metalbands erlebt bei denen der klang allererste sahne war - es geht da also doch :wink:
    des weiteren spielt auch ne rolle WO ich mich in der location befinde - vielleicht steht/sitzt man auch gerade auf den ungünstigen 10% raum die dort nicht optimal beschallt werden



    - was ist aufgebaut? also die PA


    bringen die bands ihre pa mit oder ist eine feste verbaut? man kann also nicht die location verurteilen wenn dort immer unterschiedliches zeug aufgebaut wird - über marken und tauglichen sound will ich jetzt gar nicht diskutieren - interessanter ist es schon wenn in den hallen festinstallationen sind und man weiss daß diese toll klingen können - es aber nicht immer tun - womit wir beim 3. faktor sind


    - wer mischt das ab? die fähigkeiten des soundmanns


    wenn man die location kennt und diese ne festinstallation hat und man weiss daß das toll klingen kann - dann hat in dem fall wo es nicht so ist der tonmann verkackt
    ist die anlage aber einfach nicht die beste kann auch der beste tonmann nicht aus scheisse gold machen - aber vielleicht mehr rausholen als ein anderer



    ok - ist jetzt alles sehr pauschal - und es kommen noch andere faktoren dazu - so hören wir eh alle unterschiedlich und haben dann auch noch unterschiedliche vorstellungen vom optimalen sound



    ich selbst gehe am meisten zu konzerten in kleineren locations - und dort kommt man häufiger in den genuss guten klangs als wenn man sich zb. ac/dc in der schalkearena antut oder auf irgendeinem riesenfestival irgendwo im nirgendwo rumsteht

  • Zitat

    open air ist immer schwierig - auf riesen festivals oder in megahallen noch schwieriger


    Open Air ist mMn. das schönste, was sich ein Tontechniker sich wünschen kann. Man hat weder mit Raummoden noch mit Reflexionen von Wänden oder Decke zu kämpfen.

  • Zitat von "Ralle14"

    Open Air ist mMn. das schönste, was sich ein Tontechniker sich wünschen kann. Man hat weder mit Raummoden noch mit Reflexionen von Wänden oder Decke zu kämpfen.



    klar - sind wir bei ner kleinen wald- und wiesenbühne und beschallen 10m breite mal 20 meter tiefe ist das sehr gut machbar - bei rock am ring wirds dann etwas komplizierter :wink:

  • Ich denke das LA`s bei Konzerten wie Hurricane oder ( deutlicher noch ) Rock am Ring an ihre absoluten Grenzen stoßen.


    Das hat zwei Gründe.


    1 ter und wichtigster Punkt ist der, das man nicht beliebig viel hinstellen/hängen kann.

    Der teuer erkaufte Vorteil gerät zum unüberwindbaren Nachteil.


    Der 2te Punkt, welcher ein direktes Kind des ersten ist, ist die schon angesprochene Windanfälligkeit.


    Diese beiden Punkte liegen jenseits von Location, Kompetenz des Personals, Qualität der verwendeten Cabinets und was sonst noch von Thorsten angesprochen wurde.


    Sie stellen schlußendliche Grenzen für die Verwendbarkeit von LA`s dar.


    Ganz nebenbei kann auch der interessierte Laie zusehen wie die Mär von: „ Wir beschallen mit zwei Sattelzügen Material 80.000 Leute“, den Bach runter geht.


    Oft wird dem gemeinen Festivalbesucher ja unterstellt ihm sei eh alles egal was in Sachen Soundquali am Start sei. Vielleicht stimmt das, vielleicht aber auch nicht. Meine Erfahrung ist das sehr viele Leute es schon hören wenn schlechter Sound geboten wird.


    Doch an wen sollen sie sich wenden ? An den FOH-Mischer der sich tief im Zelt hinter seinem gewaltigen Mischpult versteckt und zudem noch nen Kopfhörer aufhat ?
    An die Security ? So nach dem Motto: „ Hey Security, hier liegt ein Soundverbrechen vor, schreiten sie ein !“ :grin:


    Es gibt keine Anlaufstelle und damit auch keine Kumulation von Ärger welcher eventuelle Auswirkungen auf zukünftige Planungen hätte. Das ist, glaube ich der Standardfall.


    Beim Hurricane ( dieses Jahr noch massiver ) gab es jedoch ne Menge Gemecker was den Sound betraf. Hab mir spasseshalber so ne halbe Stunde Tiraden am Infopoint angehört.


    War immer dasselbe; schlechter Sound wegen Wind.


    Nu stecken aber alle in ihren Kleidern. Der Veranstalter, die PA-Firma etc. Die sind ja auch nicht blöd. Die wissen schon vorher dass es in diesem Jahr der gleiche Driss mit der Anlage sein wird wie letztes.


    Am Ende hat der Konsument die Macht. Was aber nichts daran ändert das für`s neue K1 wieder viele Millionen durch die Luft fliegen werden und die erstmal wieder verdient werden müssen.


    Also keine Besserung in Sicht.
    Es wird gnadenlos weitergestoppelt mit Anlagen die hoffnungslos mit ihrer Aufgabe überfordert sind.


    Vorläufiger Höhepunkt ist wohl RaR. Hier beißt sich die LA-Geschichte so richtig übel in den Arsch.
    Wegen der Boxenreihe kann man keine Outfills hängen, die Leute stehen wie in einem Schlauch.


    Bedeutet, man muss die Leute ja unterbringen, erst nach geschätzten 80-100 Metern steht die Delay-Line.
    Was wiederum bedeutet das 2 K1 eine riesige Fläche und ne gewaltige Menge an Leuten beschallen müssen.


    Das dies mit ner Membranfläche von vielleicht 30qm nicht möglich ist, tja, wer hätte das gedacht.
    Man erinnere sich nur an Rigs ( PA-Wings ) mit Claires R4 oder gerne auch MTH/L-4 wenn`s ganz alt sein darf, oder, was aus der Mitte, die gute RS-880.


    Wenn man von dem Zeugs einfach nur genug hingestellt hat spielte Wind eine sehr untergeordnete Rolle. Aber dafür muss man sich ja die Finger schmutzig machen. Und überhaupt, das ganze Rumgeschleppe, mein armer Rücken. Und dann sind auch noch die LKW´s notorisch überfüllt.
    Ich ruinier mir den Rücken und verdien kein Geld dabei. Das geht nun gar nicht.


    Tausche gesunden Rücken und volles Bankkonto gegen den Hörgenuss von xxxx Leuten.


    Bin mal gespannt ob ich noch einen Turnaround erleben werde. Momentan erscheint das ziemlich illusorisch. LA rules the PA-World.
    Wenn ich mir dann noch Krücken wie das VA-4 anschaue ( siehe dazu meinen Thread „ Gefälligkeitstest in der PP ? Wo ist die Schamgrenze ? ) schwant mir nichts gutes.


    High-Tech Blender, die, und sie wissen es und tun es trotzdem, ihrer Aufgabe nicht gerecht werden.


    Bei den, auch hier im HKS-Forum, oft geäußerten, despektierlichen Äußerungen über den Besucher/Hörer darf man eines nicht vergessen…..das sind die Leute die am Ende die ganze Schose bezahlen.
    Vielleicht wird es so sein wie mit dem ( real existierenden ) Sozialismus; die Leute stimmen mit den Füßen ab.


    Aber dazu müssten sie erstmal ne Alternative haben……vielleicht ist Meyer`s neues Top ein Anfang…vielleicht aber auch nur ein Rufer im Dunklen.

  • Ich sehe hier Probleme aber keine Lösung


    du willst nach musterstadt fahren aber beschwerst dich über den Rollwiederstand deines KFZ


    physik lässt sich nicht umgehen, egal mit welchem System beschallt wird.
    sag doch einfach den Veranstaltern per Mail, dass du nicht mehr als 1000 Personen vor jeder Bühne haben willst... er wird sicher darauf eingehen, damit bei Unwetter auch derjenige, der später zur Bühne kommt den perfekten Sound abbekommt
    Festivals sind Massenevents... Mit allen Nachteilen die sich damit ergeben


    versteh das bitte nicht falsch, aber auch hornsysteme haben Probleme mit Luftwiederstand/ luftbewegung (siehe ac dc auf ev x-Array / Pa-forum unter Boxen und ... kA wie es weitergeht)

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Zitat von "bassfaceb"

    Ich sehe hier Probleme aber keine Lösung


    Das geht mir meißt auch so. Das Leben ist schon ein Miststück.


    Zitat von "bassfaceb"

    du willst nach musterstadt fahren aber beschwerst dich über den Rollwiederstand deines KFZ


    ? . Ich dachte wir reden über Musik...nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich.


    Zitat von "bassfaceb"


    physik lässt sich nicht umgehen, egal mit welchem System beschallt wird.


    Für diese Aussage steht dir zweifelsohne der Bundesverdienstorden ersten Ranges zu.
    ( welcher seit 2004 auch in der Kategorie " Erstaunlichste akustische Entdeckung " ( Prädikat : besonders wertvoll für Volk und Republik ) vergeben wird )
    Herzlichen Glückwunsch.


    Zitat von "bassfaceb"

    sag doch einfach den Veranstaltern per Mail, dass du nicht mehr als 1000 Personen vor jeder Bühne haben willst... er wird sicher darauf eingehen, damit bei Unwetter auch derjenige, der später zur Bühne kommt den perfekten Sound abbekommt


    Jetzt lehnst du dich aber wirklich weit aus dem Fenster ! Sollte ich da einen Anflug von Ironie erkennen? Verdammt noch mal, das hat mich jetzt wirklich durchgeschüttelt. Bitte ( fleht um Gnade ) strafe mich nicht weiter mit deinen scharfzüngigen Attacken.


    Zitat von "bassfaceb"

    versteh das bitte nicht falsch


    Käm ich nie drauf. Hoffe ich darf selbiges einfordern.

  • Zitat von "bassfaceb"

    Ich sehe hier Probleme aber keine Lösung

    Ich erdreiste mich mal, das anders zu formulieren:
    "Wat willste eigentlich Kuddel???"
    Du gehst auf einen Massen-Event und wunderst dich, dass da irgendwas scheisse is.
    Ach.
    Der Schuh drückt auf Festivals doch immer: Klos shice, Sound shice, Organisation shice, Bands shice - alles Arsch!
    Für solche Schmalspurnörgeleien hab ich im Moment nur eine Antwort: Fickengeilbombe!
    Mir steht das Rumgeheule schon jetzt Unterkante Oberlippe!!!
    Natürlich ist hier & Da einfach Doofheit die Mutter der Planung. Aber sorry - was willst du uns mit diesem Thread sagen? Dass nach wie vor Ausführende Gewerke im Preis gedrückt werden? Dass immernoch jeder Veranstalter an der PA spart? Dass die "guten, alten Systeme besser waren?
    So waht; eine überraschende Erkenntnis aus 2010: es ist immernoch wie anno 2000, 1990 oder sonstwann. Jeder versucht Kohle mit wenig Aufwand zu verdienen.


    Und die Mehrzahl der Gäste interessiert sich nicht 20 Cent für diese Sparereien. Klar meckern der eine UND andere über den Sound und jeder kann es besser - aber am Ende fahren alle duch wieder hin, weil die Party/Der Zeltplatz/die Kumpel/die Mädels/etc. total HAMMER waren. Und sonst kommen halt ein paar neue dazu...
    Das was zählt, ist das Massenerlebnis. Und genau das verschaffen Rock in Wacken & Co. allzeit + Überall.



    Ich möchte mich hier nochmal für die Wortwal entschuldigen und von jederlei persönlichem Angriff vorsichtshalber distanzieren...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • aus meiner Sicht back on topic: Ja, man kann. Ich habe auf vielen Konzerten einen sehr guten Sound gehört. Sie es mit Direktstrahlern, Horn-PAs oder auch die angeblich so katastrophalen LAs.

  • Hab da noch ein Beispiel für schlechten Sound:


    Wenn man sich ein Festival wie Wacken (egal ob 08, 09 oder dieses Jahr), man bekommt eine Anlage geliefert, die hörbar an der Grenze läuft und im Bass komplett fertig ist (am besten gehört hat mans bei Nightwish 08).


    Ob da jetzt das Material schuld ist oder der, der es dimensioniert und bedient hat, kann ich nicht sagen, da ich sonnst noch nie ein J Serie d&B wo gehört habe. Das Thema mit dem Wind ist eines, in Wacken fehlts aber ganz wo anders. Irgendwie erinnert mich das an die Home Hifi, die auf maximum läuft.


    Der Mann am Mischpult möchte gerne laut, nur die Anlage kanns nicht. Ich selbst finde das als Kunde eine Zumutung und das würde etwas Überlegungsbedarf erfordern. Ich bin und bleibe ein Fan von Hornclustern - ACDC zum Beispiel zeigt wie mans macht.


    Hey, was gibts denn feineres wie ein Festivalgelände zu beschallen? Aber wenn man sich die praxis so anschaut, siehts echt aus, wie da so manche Tontechs mit dem d&b, Nexo oder sonnstwas Katalog vor der Bühne stehen und das Zeug dann wie auf den Bildern zu sehen ist aufhängen. Anders kann ich mir solche Misstritte nicht vorstellen.


    Da sind unsere Anfänger hier wieder sympathisch, die Fragen, welcher Amp zu 4 ARLS passt ;-).

  • Ehrlich, mir ists schnurzpiepegal, WAS an PA aufgefahren wird. Jetzt sind LAs nun mal Stand der Technik und sie machen auch, gerade bezogen auf die Lärmschutzanforderung durch ihre Berechenbarkeit bei der "Krachverteilung" durchaus Sinn...


    Nur...wenn ich nen Sack voll Kohle latze, dann will ich verd... nochmal dafür erkennen, dass man sich Mühe gibt. Das gilt für ALLE Bereiche der VA. Vom Sound, über die Band-Performance über den Futtertrog bis zum Klo...
    Für Mistwetter und Wind kann niemand was. Sollte mich aber bei Windstärke 0 eine hoffnungslos überfahrene PA anplärren, war ich zum letztenmal auf dieser VA :x - auch wenn der Eindruck von "gutem Sound" subjektiv und de facto nirgends einforderbar ist! Da kriesch´Plaque!


    JM2C, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Zitat von "Mike J."

    Hab da noch ein Beispiel für schlechten Sound:


    Wenn man sich ein Festival wie Wacken (egal ob 08, 09 oder dieses Jahr), man bekommt eine Anlage geliefert, die hörbar an der Grenze läuft und im Bass komplett fertig ist (am besten gehört hat mans bei Nightwish 08).


    interessant, daß Du schon weißt, dass dieses Jahr die Pa am Limit laufen wird...


    ansonsten: es gibt auch Pegelbegrenzungen - bei Festivals sind die durchaus mal auch vorhanden. Und dann kann bis auf den Mischer weder das Material noch sonst jemand was dafür, daß es "komisch" klingt, wenn der Sound in den Limiter gefahren wird...


    Und zu "Horn gleich besser" und "ACDC weiß wie man's macht" - hm, da gehen die Meinungen durchaus auseinander...


    Aber naja, Voruteile sind halt einfach schwer zu kippen...

  • es ist schon ein unterschied ob acdc mit ihrem zeug etwas im bereich westfalenhalle, arena oberhausen oder köln oder vergleichbares um die 15 - 20000 leute beschallen oder ob es die schalke arena oder ein megafestival ist - ich fand den sound in der schalke arena übel während ein paar jahre vorher der klang in der kölnarena recht gut war


    LAs generell zu verteufeln find ich auch quatsch - so hängt im paladium in köln zwar nur ein kleines - aber das kommt echt geil


    den sound auf so festivals wie wacken, hurricane oder rock am ring zu kritisieren ist schon auch irgendwie witzig - irgendwann ist das ende der fahnenstange erreicht und man kann da einfach nicht alle leute auf dem areal mit feinem sound beglücken - und wer meckert dann da eigentlich? jemand der 200m von der bühne wegsteht? am besten gleich besoffen im zelt liegenbleiben und sich dann wundern warum man nicht alles im referenzklang geniesst :roll: :lol:

  • Der Sound Wacken08 war ÜBERALL beschissen, sobald man den Bereich der Nearfills verlassen hat, nur die WET-Stage war wirklich OK.
    Selbst bei Windstille absoluter Soundbrei vor der Mainstage.

  • Zitat von "Mike J."

    Irgendwie erinnert mich das an die Home Hifi


    Ja den Eindruck hab ich auch immer wieder. Was ja erstmal nichts Schlechtes bedeutet.


    Ich hab mein erstes LA vor, schlagt mich tot, ca. 6 Jahren auf der "Lott" gehört.
    Die "Lott" ist ein kleines ( ca. 3000 Besucher ), sehr schönes Festival im Hunsrück. Die Bühne steht am Rande eines Hanges....so das ne Art natürliches Amphitheater entsteht.


    Genau weiß ich nicht mehr was da hing....aber was ich noch sehr genau weiß ist, wie fasziniert ich von dieser ( für mich ) vollkommen neuen Art der Beschallung war. Keine warhrnehmbaren Spots, sehr analytisch, keine Verzerrungen, äußerst beeindruckende "Schallverteilung", vor allem in der Tiefe.
    Nun muss man dabei sagen, dass die "Lott" kein Hau-Drauf-Festival ala RaR oder Hurricane ist. Eher was für die ganze Familie und auch verwurzelt in Region und sozialem Engagement. ( z.B. Bands deren Mitglieder körperlich oder geistig behindert sind treten auf )


    Besonders beeindruckend war etwa ne Chill-Out Kapelle ( bestimmt 8 Leute ) welche 3 oder 4 Stunden spielten. Da war das LA wirklich in seinem Element. Relativ leiser, differenzierter, analytischer, dynamischer Sound der die ganze Kapelle bestens zur Geltung brachte. Einfach ein Genuss, ich war ganz von den Socken.


    Wie man vielleicht erkennen kann geht es mir nicht um hirnloses LA-Bashing.
    Aber was eben auch Fakt ist, ist das LA`s mit gewissen Aufgaben überfordert sind.


    Und das ist eben z,B. die Geschichte mit dem Wind. LA und viel Wind passt einfach nicht zusammen.
    Ein gewaltiger Aufwand wird ad Absurdum geführt. Das ist mein Punkt !


    Wenn die Veranstalter bereit wären ihre High-Tech Scheuklappen abzulegen und Procon nen Kick geben um dafür Clair mit R4 zu engagieren….das wäre doch mal ein Schritt.


    Vielleicht auch nur auf einer Bühne, dann könnte man mal wirklich sehen wie R4 im Vergleich zu DOSC, unter den gegebenen Bedingungen abschneidet.


    Imho bekäme da DOSC keinen Fuß auf den Boden. Denn Zylinderwellenquatsch und ähnliches kann man in Scheeßel eh vergessen. Da gehts um die reine Masse. Und da macht ein Top mit nem 18"er schon bisserl mehr her als eins mit nem 12"er, oder ? :D

  • Zitat von "KurtSchuster"

    Denn Zylinderwellenquatsch und ähnliches kann man in Scheeßel eh vergessen. Da gehts um die reine Masse. Und da macht ein Top mit nem 18"er schon bisserl mehr her als eins mit nem 12"er, oder ? :D


    Ähm... Nö! Ich stelle mir ein Top mit 18"er äusserst grußelig vor.


    Die Windanfälligkeit von LAs kann man meiner Meinung nach an der größe des Kompromisses fest machen. Ich kenne da Systeme, die aber leider nur in Massen oder garnicht für solche Massenevents nutzbar sind, die eine sehr begrenzte Anfälligkeit haben. Und wenn wir nun mal einfach sehen das das Dosc ja wohl der Grandfather of LA ist, eines der Ersten mit einem sau blöden Kompromiss das stellenweise nun schon ohne support in der zweiten Generation betrieben wird, dann muß man schon sagen, was will man da erwarten. Es verwundert ja schon das die Delaytower wieder zurück sind. Noch vor ein paar Jahren hat die niemand gebraucht weil man ja ein LA hat. Immer mehr kehrt der Verstand zurück und irgendwann wird es auch entsprechend wieder passen.
    Ansonsten kannst du deinen Titel hier knicken, den es gibt noch genügend Konzerte die sehrwohl über guten wenn nicht sogar sensationellen Sound verfügen. Das an diesen Aufhängern fest zu machen mit denen du hier aufwartest ist schlicht und einfach nonsens, bei einem Journalisten würde man sagen äusserst schlecht recherchiert.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • klugscheissermodus an:


    also erstens ist bestimmt das clair S4 gemeint,
    und zweitens sind im v-dosc auch immerhin 15" verbaut.


    und dann werkeln in den s4 ja auch noch 4 10" zu den 2 18", plus diverses hörnchen und tweetergeraffel.
    das mit den 18" und 10" funktionierte ja noch richtig gut, aber beim hochton gab's da schon einiges an schweinereien.
    zumindest dem ist man beim dosc ja aus dem wege gegangen.


    und das mit den delaylines: man wird halt aus erfahrung klug. da hat sich gezeigt, daß man die theorie nicht so weiteres in die praxis übertragen kann.


    klugscheissermodus aus.

    ich bin mir sicher - früher war alles besser!

  • Zitat von "Kracky"

    Ansonsten kannst du deinen Titel hier knicken, den es gibt noch genügend Konzerte die sehrwohl über guten wenn nicht sogar sensationellen Sound verfügen


    Geb ich dir vollkommen Recht. Aber ein wenig polemische Zuspitzung sollte gestattet sein. :wink:


    Zitat von "Kracky"

    Ähm... Nö! Ich stelle mir ein Top mit 18"er äusserst grußelig vor.


    Wenn die Arbeit so verteilt ist bei der R4 ( 18", 12", 2" ) stell ich mir das so gruselig gar nicht vor. Sicher nichts für die feinen Zwischentöne, aber dafür wurde die Kiste imho auch nicht gebaut.
    Aber das ist auch nicht mein Punkt.
    Der ist, das man einfach 40 oder meinetwegen auch 60 von den Dingern je links und Rechts neben die Bühne stellt ( oder sogar noch ein Center, wie beim ersten RaR ), eine fette Zahnlücke dazu, und dann man macht seinen eigenen Wind. 8)
    Dann bekäme der Hörer unter windigen Umständen nicht von "seinem" Top den Sound ab sondern von dem des Besuchers der 10 Meter weiter steht.


    Zitat von "monithor"

    also erstens ist bestimmt das clair S4 gemeint,


    Nö, ich mein schon das R4.


    Das ist ein S4 http://i42.tinypic.com/im0bnt.jpg


    Das ist die R4 http://www.clairsystems.com/products/R4-III.pdf


    Ist auch realtiv Wurst. Ich wollte nur ein Beispiel nennen für ein potentes "Standard"- Top und einen Dienstleister der auch genug davon hinstellen könnte....
    Wobei ich mich schon gefragt habe ob man überhaupt noch genug konventionelles Material zusammen bekäme um 2 derart große Bühnen zu bestücken, incl. Delay-Lines....?!?


    Zitat von "monithor"

    und zweitens sind im v-dosc auch immerhin 15" verbaut.


    Korrekt, mein Fehler.

  • Problem am Dosc ist ja das hier ähnlich wei bei Koax Lautsprechern die Papen der Mitteltöner gleichzeitig der hornansatz für den Hochton sind. Muß man die kisten nun treten kommt da so schon Müll raus der dann dafür zuständig ist das eben dieses System generell recht Windanfällig ist. Gab da ja mal nen Bericht von mir zu so einem System vom South Side vor ein paar Jahren welcher dann Wellen geschlagen hat. Fakt war aber definitiv, die zweite Bühne, damals von RainAge mit Martin Material ausgestattet machte eine um Welten bessere Figur.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


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