Sidefills füttern

  • :) Glückwunsch, dazu dass Du wohl nur mit perfekten Künstlern zusammen arbeitest... Du lebst den Traum, den ich in meinen ca. 40 Jahren am Pult nur ganz ganz selten erleben durfte...

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  • Moin


    Da die Musiker das schon seit dem letzten Jahrtausend so machen wird man sie wahrscheinlich auch nicht von abbringen können.

    Ich würde die Sidefills auf einen Stereo Aux Post Pan legen alle Kanäle in diesem Aux auf -6db.

    Das Panorama würde ich einstellen wie ich die Band vom FOH sehe (linker Gitarrist leicht nach links..usw.)

    Darauf achten das der linke Gitarrist auch das linke Sidefill bei sich stehen hat.


    Sobald Du merkst das jemand gegen Dich arbeitet kannst Du über den Auxweg gegensteuern.

    Beispiel: du machst die Keys leiser kurze Zeit später sind Sie wieder zu laut. (Dieses Spiel kann man treiben bis der Keyborder mit so einem Gesicht ? hinter dir steht.)

    In diesem Fall kannst Du die Keys im Aux langsam und behutsam etwas lauter drehen bis die Mischung vorne für Dich passt.

    Ist halt „von hinten durchs Auge“.


    Ansonsten würde ich „vorsichtig“ mischen und häufiger als sonst die Musiker beobachten.

    Jede Aktion führt meist zu einer Reaktion.



    Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg

  • Meine Herangehensweise in so einer Situation ist normalerweise ein (bzw. zwei wenn Stereo) Post- und ein (bzw. zwei) Prefader Bus, die über eine Matrix summiert auf die Monitore/Sidefills gegeben werden.


    Vorteil: Man kann frei vorgeben, wie stark sich die eigenen FoH-Lautstärkeänderungen auf den Monitormix auswirken sollen. Und auch Quellen, die auf der Bühne schon ordentlich Radau machen (Overheads, Leslie,..) gezielt runter ziehen.

    Nachteil: Erfordert Pegelrechnen sobald wirklich gezielt etwas ändern möchte. Und wenn man in der Summe mit Gruppen+Plugins arbeitet, wirds erst recht spannend, und ggf. ein wenig unflexibel.


    Dass für Monitorzwecke in 99% der Fälle ein Prefader-Bus genutzt wird kommt nicht von ungefähr.

  • Die Dynamic macht die Band und nicht der Techniker!

    ich habe in meinem leben bisher nur eine einzige band erlebt (eine französische band namens "Salome"), die das wirklich in perfektion beherrschte. diese jungs waren der hammer.


    ansonsten gibt es einige profimusiker, die ihre pegel weitestgehend von der bühne aus im griff haben.


    und der ganze rest ist froh, wenn der mann im publikum diesen job gut erledigen kann. :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich würde sagen, die Band macht das Arrangement der Lieder und nicht der Techniker. Das heist, wenn ein Solo oder irgendwas in den Vordergrund soll, muss der Rest für den Moment leiser spielen. Wenn mir jemand sagt, du musst da und da das lauter machen, dann weis ich schon was für Deppen auf mich zukommen.


    Komischerweise funktioniert das mit Jazz Bands ganz hervorragend und mit anderen Musikarten leider nur ganz selten.

  • Howdy


    Ich bin eigentlich froh, wenn mir der Gitarrist beim Soundcheck den Solokanal anbietet und frägt ob der so paßt. 100% können es die Musiker von der Bühne runter eben nicht regeln, da es auf der Bühne anders klingt als im Saal.


    Nach einem Level-Battle mit einem Keyboarder über vier Stunden (unglaublich wieviel Pegel so eine Keyboard liefern kann), habe ich mir geschworen, nie wieder ein Mastersignal auf die Bühne zu schicken. Ausnahme ist, wenn es vom Musiker dazu gemischt wird.


    Darum wird eine Postfader Lösung erstmal die erste Wahl sein.


    Gruß

    Rainer

  • Eine weitere Stimme für die Post-Fade-Aux-Lösung. Ich mache das auch immer wenn ich mal wieder "alte erfahrene Hobby-Musiker" habe, die nur die Summe brauchen oder wir die Summe wollen. Am Ende fliegen Trommeln und Becken sowieso immer aus dem Mix.


    Anekdote in dem Zusammenhang: Ich habe in 4 Wochen eine Band, die es in der Zusammensetzung vor 45 Jahren gegründet wurde, die vor etwa 35 Jahren aufgelöst wurde und die nun alle x Jahre mal einen Gig spielen.

    Erste Ansage des Bandleaders: Jeder bringt seinen Monitor mit. Manche bringen ihr IEM mit. Alle bekommen nur die Summe. Die sollen sich mal nicht so anstellen. Nachdem ich mal mit allen gesprochen habe bekommt jeder seinen eigenen Weg, weil jeder seinen eigenen Weg haben möchte.

    Will sagen: Wenn man mit allen Beteiligten offen redet kommt am Ende vielleicht was ganz anderes bei raus.

  • ich habe in meinem leben bisher nur eine einzige band erlebt (eine französische band namens "Salome"), die das wirklich in perfektion beherrschte. diese jungs waren der hammer.


    ansonsten gibt es einige profimusiker, die ihre pegel weitestgehend von der bühne aus im griff haben.


    und der ganze rest ist froh, wenn der mann im publikum diesen job gut erledigen kann. :)

    Oha, nur eine ist aber Schade.

    Aber bei den Profis geb ich Dir recht, hier unterscheidet sich die Spreu vom Weizen.

    Ich hatte erst letzte Woche wieder das Vergnügen mit Jungs um einen englischen Blues Gitarristen die das perfekt beherscht haben. Vom Fingerspiel auf den Becken bis zu Vollgas war da alles dabei aber der Masterfader war immer gleich.


    Zur Ursprungsfrage, was machst Du wenn's koppelt weil der Sänger zu nah an die Sidefills gehts? Den Master leiser? Denkst du da an den Matrixregler?

    Also in Clubs wäre ich nur ungern von einer prefade Lösung wegzubekommen.


    Gruß

    Insomnia