Zurück zum Thema. Du hast 2 Behauptungen aufgestellt, wolferl.
1. Wenn ein Subwoofer unterhalb 80Hz getrennt wird ist seine Position egal.Das ist komplett Nonsens.
2. Die (NIcht) Ortbarkeit von Subwoofern definiert sich rein durchs Ohr und dessen Rezeption.
Eingeschränkter Nonsens.
Du betrachtest die ganze Sache monokausal. Das ist sie aber nicht.
Guckst du hier https://de.wikipedia.org/wiki/Bass_(Akustik)
1. Das hat er natürlich nicht behauptet, sondern dass er dann nicht mehr geortet werden kann. Diese Aussage bleibt richtig, wie auch in dem von dir verlinkten (ziemlich schlechten und in anderen Teilen falschen) Wikipedia-Artikel beschrieben. Der zugehörige Versuch geht folgendermaßen: Man stellt einen (oder mehrere) entsprechende Subs auf einen Parkplatz und spielt entsprechend gefilterte Signale darüber ab. Die Probanden stehen in gewissem Abstand davon mit verbundenen Augen und zeigen in die Richtung, aus der ihrer Meinung nach der Schall kommt. Ergebnis: Keine Ortung möglich.
Erklärung: Es gibt drei Mechanismen im menschlichen Gehör, die der Ortbarkeit von Schall dienen: Erstens der Intensitätsunterschied zwischen beiden Ohren. Aufgrund der großen Wellenlängen ist dieser bei den tiefen Frequenzen praktisch nicht vorhanden, da der Schall vom Kopf praktisch nicht abgeschattet wird, sondern darum herum gebeugt wird. Wolferl nennt das "umspülen", etwas unwissenschftlich, aber durchaus richtig.
Der zweite Mechanismus ist die Zeitdifferenz der Signale auf beiden Ohren. Auch das funktioniert bei den tiefen Frequenzen nicht, da der Phasenunterschied aufgrund der großen Wellenlängen fast Null ist und so keine Zeitdifferenz bestimmt werden kann.
Der dritte Mechanismus ist die Klangverfärbung aus verschiedenen Richtungen durch die Beugung an Ohrmuschel und sonstigen Körperteilen. Diese werden beispielsweise bei Kunstkopfaufnahmen verwendet. Auch das funktioniert bei den tiefen Frequnzen nicht, da die beugenden Objekte für die großen Wellenlängen unsichtbar klein sind.
Natürlich ist es deshalb noch lange nicht egal, wo man Subs aufstellt. Gerade die Position zueinander von mehreren Subs bestimmt die Schallverteilung und Abstrahlrichtung im Raum (oder im Freien) und ist ganz essenziell und ein wichtiges Werkzeug von uns Beschallern.
2. Natürlich definiert sich die Nichtortbarkeit durch alle Rezeptoren, die uns den tieffrequnten Schall erleben lassen, also zum Beispiel auch die Haut. Diese kann jedoch nur den Schalldruck fühlen, nicht orten, im Wesentlichen aus den gleichen Gründen wie beim Ohr. Wenn man natürlich die Hand vor eine Membran hält, ist eine gewisse Ortung möglich, das funktioniert jedoch in typischen Hörabständen nicht mehr.
Wenn man die Subs dennoch zu orten glaubt, kann das durchaus von harmonischen Verzerrungen herrühren, die in höheren Frequnzbereichen liegen und entsprechend höher als 80Hz sind. Auch Geräusche wie das Rauschen an den Ports oder Klappern von Gittern können diesen Effekt haben.
Tatsächlich ist eine Aussage von Wolferl wirklich Unsinn, und zwar die Filterung von tiefen Frequenzen durch den Gehörgang. Diesen Effekt gibt es in der Tat nicht. Man sieht das zum Besipiel daran, dass sich der Bass nicht im Geringsten daran stört, wenn er durch ein Lochgitter vor der Box gepresst wird. Auch eine Röhre vor einem Messmikrofon wird tieffrequent praktisch keine Auswirkung haben. Einen solchen Effekt gibt es erst bei viel dünneren Kanälen, auch Kapillaren genannt, bei denen die Reibung der Luftmoleküle an den Wänden der Kapillaren zur Dämpfung des Schalls (in allen Frequenzbereichen) führt. Dies wird beispielsweise in Dämmwolle ausgenutzt.