Plötzliches Störsignal Sennheiser Funk-Setup

  • Moin,


    Funksysteme ohne Scansoftware zu nutzen ist ja immer wie fahren im Nebel...

    Bei der Frequenzauswahl würde ich immer alle LTE Bereiche ausklammern (in Shures Workbench kann man die als auszulassende Frequenzbereiche anlegen, das geht bei Sennheiser WSM glaub ich auch).

    Wer hier mal liest, findet die LTE Bereiche, in denen Mobilfunkanbieter sich rumtummeln KÖNNEN:


    LTE Frequenzen: Eine Einführung für Deutschland und weltweit


    Ich habe es oft morgens, das noch kein LTE Anbieter sendet, im Laufe des Tages aber schon! Die schalten sich nach Bedarf an! Deswegen scannen, mehrmals.

    Bei 1800MHz gibts LTE, im 800er Band hast du nur sinnvoll Platz von 821-832MHz (ISM 863-865 würde ich auch erst mal weglassen, wenns ohne geht).


    Andere Probleme (Antenne zuhalten, Platzierung der Antenne usw.) muss man dann durch Testen rausfinden...



    VG Stefan

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • hier mal ein Bild von heute:


    LTE Gefunke gibts von

    Telekom 758-768

    Vodafone 768-778

    O2 778-788MHz (Zuordnung ist glaube ich so, kann auch evtl. anders sein).

    Die sind unterschiedlich "breit" am Funken...


    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • Beim LTE ist noch zu beachten (abgesehen davon, daß man den Bereich ja sowieso absolut nicht nutzt), daß im Uplink (LTE 800: 832-862 MHz) beim Scan erstmal wenig zu sehen ist, wenn wenig Endgeräte auf dem Platz sind. Diese senden weniger sauber und sind näher an unseren Antennen als die Basisstationen. Deshalb sind sie oft störender.
    Also in der Regel beim initialen Scan. Die Downlinks (791-821 MHz) sehe ich in der Regel auf meinen Scans.

    Antennenpositionierung kann man lernen, ist am Ende mit Geometrie zu lösen, wenn man die Physik dahinter verstanden hat. Im Grunde reichen ein paar wenige Grundlage: (Inverse Square Law, Interferenz, Intermodulation, Polarisation, 1. Fresnelzone).

    Und Antenne zuhalten kostet etliche dB, führt in der Regel zu Dropouts. Übrigens auch ein gern genommener Fehler bei In-Ear-Empfängern, insbesondere non-diversity. Antennen, die an Haut anliegen. Wenn das noch funktioniert: Showtime, Schweiß -> Dropouts. Also: Antennen weg vom Körper, Hände weg von Antennen.

  • Hi Lisa,


    so wie ich das meinem LTE-Link oben entnehmen konnte, gibt es LTE-Funk von den Mobilfunkanbietern

    auch bei 1805-1880MHz...

    Ist dem so, muss man auch dort mit plötzlich auftretendem LTE-Störungen rechnen.



    VG Stefan

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • Hi Lisa,


    so wie ich das meinem LTE-Link oben entnehmen konnte, gibt es LTE-Funk von den Mobilfunkanbietern

    auch bei 1805-1880MHz...

    Ist dem so, muss man auch dort mit plötzlich auftretendem LTE-Störungen rechnen.

    Es gibt eine Lücke von 1785 bis 1805,

    Danach die folgenden Downlink Blöcke:

    1805-1835 Telekom

    1835-1855 O2

    1855-1880 Vodafon

    Daduch dass es Downlink Blöcke sind die immer present.


    1880-1920 ist die DECT Band Lücke. Fröhlich aufgegriffen von den Intercom Herstellern, zB. Riedel Bolero oder Clearcom Freespeak. Und Sennheiser hat mind. ein System in dem Bereich.


    1805-1880 kannst Du eigentlich nur im entfernten Alpental oder im Bunker irgendwas zum Laufen bringen. Oder genau die Block Lücken nutzen.


    Unter 1785 und über 1920 gibt es die Uplink Blöcke, völlig unbrauchbar sobald Publikum im Haus ist. Mach mal ‘n Peakhold Scan über ein 2 Stunden Konzert…

  • Guter Punkt, das ist festzuhalten:

    LTE Downlink UND Uplink absolut meiden. In der benutzten Koordinations-Software einfach direkt die Bereiche sperren ist am Einfachsten. Vor Allem, weil man die Uplink-Aktivitäten in der Regel bei der Einrichtung nicht so gut auf dem Scan sieht.

    Überhaupt: Scan und Koordination empfehle ich auch bei vermeintlich "kleinen" Gigs.

    Kleine Anmerkung: LTE 1800 Uplink ist 1710-1785. Ab 1920 ist schon wieder ein Downlink eines anderen Bandes (LTE 2100).

    Es bleibt spannend in Deutschland/Europa. Vor Allem, weil die Allgemeinzuteilung im UHF-Bereich bald ausläuft (Ende 2030) und das Militär auf Spektrum schielt und erhebliche Ressourcen im Bereich 470 bis 694 MHz fordert.
    1.8 oder gar 2.4 GHz-Systeme sind physikalisch bedingt im Grunde Spielkram. Kann man machen, wenn Betriebssicherheit überhaupt keine Rolle spielt.
    VHF ist auch unklar, was die Zukunft betrifft. Eventuell eine Lücke für uns, weil das Band für Datenanwendungen nicht so attraktiv ist (geringere Bandbreite).

  • Die Sennheiser 1g8 Strecken arbeiten ja gerade im Bereich 1785 - 1800 MHZ, also in der genannten "Lücke". Hat bisher auch immer gepasst..


    Gestern wieder: Ein Moderator, der mit der Handfunke in

    der Hosentasche sich lustig von dannen machte => Knacks, Peng, Brizzel. Also der Beweis, dass es ein "Reichweitenproblem" ist.

    (Ja, er bestand darauf, dass das Mod-Mic, auch, wenn er nicht auf der Bühne ist, NICHT gemutet wird, da er es selber aus- und anschalten wollte, weil er auch aus dem Off sprechen würde.) :rolleyes:

  • Die Sennheiser 1g8 Strecken arbeiten ja gerade im Bereich 1785 - 1800 MHZ, also in der genannten "Lücke". Hat bisher auch immer gepasst..


    Gestern wieder: Ein Moderator, der mit der Handfunke in

    der Hosentasche sich lustig von dannen machte => Knacks, Peng, Brizzel. Also der Beweis, dass es ein "Reichweitenproblem" ist.

    (Ja, er bestand darauf, dass das Mod-Mic, auch, wenn er nicht auf der Bühne ist, NICHT gemutet wird, da er es selber aus- und anschalten wollte, weil er auch aus dem Off sprechen würde.) :rolleyes:

    Die Allgemeinzuteilung für 1.8G-Strecken ist aktuell bis Ende 2025 befristet. Neben uns gibt es noch 2 Nutzungen: militärischer Funkdienst und SRDs (short range devices, z.B. Hörhilfen)

    1785 - 1805 MHz, ich würde es auf 1787 - 1804 MHz eingrenzen. (Mehr Schutzabstand zum LTE-Uplink, weil die Sender "schmutziger" sind. Vielleicht sogar 1787 - 1794, weil die SRDs im Bereich 1795 - 1800 zugelassen sind und ich keine Idee habe, wie stark solche Geräte verbreitet sein können.

    Ein Reichweitenproblem ist es generell. Bei der dreifachen Frequenz zu gängigen UHF-Systemen müssen deutliche Abstriche gemacht werden, die technisch nicht mit einem sinnvollen Budget aufgefangen werden können. Was dazu führt, daß die Strecken wesentlich weniger fehlertolerant sind im Vergleich zu UHF- oder gar VHF-Strecken. Den Effekt gab es schon mal beim Übergang von VHF zu UHF. Gewohnheiten mussten durchbrochen werden, sowohl beim Setup der Strecken als auch beim Handling auf der Bühne.
    Im speziellen Fall sollte aber der Squelch dafür sorgen, daß die Strecke zwar abreißt, aber dann direkt empfängerseitig gemutet wird. Geräusche sollten da nicht hörbar sein.

  • L-Band des Satelliten-Telefons nicht vergessen...

    ...bestimmt hatte der Bassist so was in der Hosentasche, uzm auch auf dem letzten Dorffest für seine Fans erreichbar zu sein ^^


    ...nicht zu vergessen, daß das alte GSM E-Netz auch bei 1.800 MHz läuft - ist ja wegen Fahrstühlen / Aufzügen immer noch aktiv ;)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • L-Band des Satelliten-Telefons nicht vergessen...

    ...bestimmt hatte der Bassist so was in der Hosentasche, uzm auch auf dem letzten Dorffest für seine Fans erreichbar zu sein ^^


    ...nicht zu vergessen, daß das alte GSM E-Netz auch bei 1.800 MHz läuft - ist ja wegen Fahrstühlen / Aufzügen immer noch aktiv ;)

    Sind Satelliten-Telefone solche Nebenband-Schleudern? Eher nicht im Vergleich zu Smartphones, die deutlich mehr Bandbreite übertragen wollen.


    GSM 1800 = LTE 1800, was die Frequenzen betrifft. Schließlich ist LTE nur eine Evolutionsstufe von GSM. Also 1710-1785 und 1805 - 1880.