Audio Technica Pro 35 - die alten

  • Das hat auch nicht ganz das erwünschte Ergebnis gebracht... zumindest nicht ohne andere Maßnahmen.


    Ich habe jetzt alle 3 umgebaut. Bei den anderen beiden hat auch ein 4,7 kOhm Widerstand gereicht. Außerdem musste ich zwei Kabel der Kapsel vertauschen.... Alles etwas seltsam irgendwie.


    Hier das Ergebnis:


    Blau ist ein Mikro vor dem Umbau. Schwarz ist das gleiche Mikro nach dem Umbau. Über 60 Hz sind die Abweichungen < 1 dB. Grün ist das andere Kapsel mit dem 4,7 kOhm Widerstand und Rot ist das etwas problematischere Mikrofon, das eher 3,3 kOhm brauchte.


    In Sachen Verzerrungsfreiheit liegen da nun wirklich Welten dazwischen. Also ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.

  • Bei diesen verzerrte es aber heftig und das quasi von jetzt auf gleich. Es sind dann auch keine leichten Verzerrungen mehr, sondern es klingt wirklich nach "Rechteck".


    Die Mikros hatten auch einen extrem hohen Output. Ich habe den Gain an meiner Wing schon immer auf Anschlag links gehabt. Selbst bei meinem Recording Interface kam es knapp zum Klippen der Eingänge, wenn man hier den Gain ganz nach links gedreht hatte und dann etwas lauter rein sprach.

    Für den Einsatz am Schlagzeug waren die so also nicht zu gebrauchen.


    Dies kann mehrere Gründe gehabt haben. Ich möchte dazu sagen, dass ich die Mikros günstig gebraucht bekommen habe. Es gibt also mehrere Möglichkeiten:

    • Die Variante (Pro35R mit festen Speiseteil) scheint ja relativ unbekannt. Eventuell war es eine High-Gain-Variante, die für einen anderen Einsatzzweck und sehr leise Quellen gedacht war.
    • Die Mikros sind sehr gealtert und haben ihre Eigenschaften verändert. Die scheinen ja auf jeden Fall > 20 Jahre alt zu sein, eher vielleicht auch schon 30 oder mehr.
    • Sie hatten irgendeinen Schaden oder wurden verbastelt, wobei die Platinen eher nach Originalszustand aussahen.

    Wenn die Lieferung mit meinen neuen Pro35X kommt, werde ich die mal gegeneinander testen. Eventuell werde ich dann auch mal eine alte 35R-Kapsel an einem neuen Speiseteil probieren, wenn die noch kompatibel sind (muss dann natürlich ein Mini-XLR an die Kapsel löten).


    So ist es für mich jetzt aber einer gute Möglichkeit gewesen die Mikros weiter verwenden zu können und nicht wegschmeißen zu müssen.

    • Die Variante (Pro35R mit festen Speiseteil) scheint ja relativ unbekannt. Eventuell war es eine High-Gain-Variante, die für einen anderen Einsatzzweck und sehr leise Quellen gedacht war.

    Eigentlich bleibt diese Variante am wahrscheinlichsten. wora und ich hatten die 'R' Variante beide nicht auf dem Schirm. 'Verbastelt' hast Du nach dem Zustand der Platinen selbst eher ausgeschlossen, Alterung als Ursache halte ich für sehr unwahrscheinlich, da meine 'x' aus den Neunzigern stammen und tadellos funktionieren und 'alle den gleichen Defekt' ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich.

    Vielleicht hättest Du uns vor Deiner Umbauaktion mal nach einem Foto von der Platine der 'x' fragen sollen?

  • Hallo Guma,


    wenn du dich bereit erklärst mal eins von deinen auseinander zu bauen und zu fotografieren, würde mich das schon interessieren. Eventuell ist es ja auch für andere interessant. Das ist ja auch der Grund, weshalb ich hier noch eine Rückmeldung geben wollte. Die Mikrofone klingen ja auch wirklich sehr gut. Deswegen würde ich einen Defekt auch eher ausschließen.


    Ich habe den zusätzlichen Widerstand nun auch auf der Rückseite der Platine angelötet. Dort gab es tatsächlich ein freies Feld, an dem ich den Widerstand auf einer Seite festlöten konnte, schon vorverzinnt. Es wirkte tatsächlich ein wenig so, als ob die Platine für einen ähnlichen Umbau schon vorgesehen wäre, auch wenn der Widerstand jetzt nicht wie die anderen auf der Vorderseite und ordentlich durchkontaktiert ist.


    Was mir noch einfällt: Hatten die Pro35x (oder eine Version von denen) nicht generell einen HPF bei 80 Hz fest eingebaut? Sowas haben meine mit dem Umbau ja jetzt quasi auch bei einer leicht anderen Frequenz.

  • Was mir noch einfällt: Hatten die Pro35x (oder eine Version von denen) nicht generell einen HPF bei 80 Hz fest eingebaut? Sowas haben meine mit dem Umbau ja jetzt quasi auch bei einer leicht anderen Frequenz.

    soweit ich weiß nicht. aber ich kann das jetzt gerade auch nicht ausschließen.


    das was du da beschreibst hört sich für mich so an, als ob da die falschen speiseteile verwendet wurden.

    vom Pro35 gab und gibt es ja auch eine version für die AT-taschensender. für diese version gibt es auch ein spezielles speiseteil, um auch diese mikrofone an einem ganz normalen mikrofoneingang betreiben zu können.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke dir. Es ist auf jeden Fall eine komplett andere Version.


    Die Funktionsweise könnte recht ähnlich sein, allerdings hat deine Platine schon deutlich mehr Bauteile und sieht um einiges aufgeräumter aus. Eventuell sind meine 3 Mikrofone ja aus noch einer Generation davor. Vor dem Wochenende werde ich aber vermutlich nicht mehr dazu kommen ein Bild zu machen.


    Ich werde auf jeden Fall berichten, wenn ich sie mit den hoffentlich demnächst eintreffenden nagelneuen Pro35x verglichen habe.

  • So, meine neuen Pro35 sind früher gekommen als gedacht.


    Ganz schnelle Messung am Kopfhörer:



    Blau: die neuen (ohne Lowcut), Rot: die alten.


    Die alten scheinen also eine leichte Präsenzanhebung von etwa 4 dB zu haben, was ja nicht besonders viel ist, wenn man das mal mit anderen Mikrofonen vergleicht. Die Modifikation macht sich in den ganz tiefen Frequenzen bemerkbar, ist aber für praktisch alle Anwendungen zu vernachlässigen. Am Wochenende kommen die dann vielleicht gemischt zum Einsatz am Schlagzeug.

  • Nur zum Vergleich: Das sind mit diesem Quick&Dirty-Verfahren die Abweichungen zwischen 2 von den neuen Mikros:



    Ich würde sagen Audio-Technica liefert da eine sehr sehr gute Produktkonsistenz ab. Auch die anderen Mikros haben Abweichungen < 1 dB unter 10 kHz und über dieser Frequenz würde ich der Messung mit mal eben an den Kopfhörer halten nicht mehr trauen. Also Hut ab!

  • So, ich habe jetzt die nagelneuen Pro35 noch einmal dagegen getestet und auch die alten Pro35R mal an den neuen Speiseadapter angeschlossen.


    Die Kapseln zeigen bezüglich Verzerrungen/Übersteuerungen ein nahezu gleiches Ergebnis. Beim Nah-Sprechtest von alter und neuer Kapsel am neuen Speiseadapter zerrten beide Mikrofone etwa gleich. Auch beim Neuen setzen die Verzerrungen schlagartig ein. Mein modifizierter alter Speiseadapter reagiert da deutlich gutmütiger.


    Nun habe ich die neuen Mikrofone noch nicht an Toms getestet, sondern letztes mal erst einmal die alten modifizierten. Ich habe jetzt die Sorge, dass die Toms auch für die neuen Mikros zu laut sein können. Dazu muss man sagen, dass ich diese bisher sehr sehr nahe mikrofoniert habe um möglichst viel Nutzpegel im Vergleich zu den Becken zu haben und es auch meistens sehr schlagkräftige Drummer aus dem Bereich Metal waren. Wie montiert ihr normalerweise eure Pro35 an Toms?

  • Das beruhigt mich schon etwas. Ich habe leider keins von den alten mehr im Originalzustand gehabt um zu vergleichen wann diese clippen. Leider lässt das nächste Konzert mit echtem Schlagzeug jetzt ein paar Wochen auf sich warten, aber ich werde dann noch Berichten und eine Rückmeldung geben.

  • mit was hast du die mikros denn in die verzerrung bringen können?

    ich nutze die nun schon viele, viele jahre, auch mit wirklich lauten drummern hatte ich da bisher ebenfalls noch nie probleme.

    auch an trompeten hab ich noch nie verzerrungen beobachtet, und da gibt es auch durchaus ernst zu nehmende pegel.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • An sich klingt das Mikrofon auch wirklich richtig gut, aber wenn man einen kräftigen Anschlag hat, klingt es leider so. Man muss dazu sagen, dass es gestern wirklich eine sehr harte (und vor allem viel zu laute) Art von Metal gab. Also das wird dann schon das Maximum an Schallpegel gewesen sein, was so ein Mikrofon abbekommen dürfte. Ich kann mit vorstellen, dass dieses Phänomen bei normalen Rock/Pop-Geschichten nicht auftritt.