Funkstrecken Frequenzen 470-867Mhz /// 2,4 Ghz /// 5,8 Ghz Kaufentscheidung

  • Guten Abend,


    bei uns stehen Neuanschaffungen im Bereich Funkmikrofone an.
    Die Frage ist nun in welchem Frequenzbereich man sich bewegen sollte?
    Shure z.B. bieten Funksysteme in verschiedene Bereiche innerhalb von 470-867Mhz

    und 2,4 Ghz /// 5,8 Ghz an.


    Verzichtet man auf 2,4 Ghz /// 5,8 Ghz wird man wohl das ganze WLAN umgehen können.
    Aber ist das nötig und sinnvoll?

    Hat jemand Erfahrungen damit und kann ein paar Tips geben in Sachen "Augen auf bei der Frequenzwahl"?
    Einsatzort i.d.R. Berlin Brandenburg.
    Verwendungszweck: Sprache und Gesang im Verleih als auch auf Produktion.

    Vielen Dank
    Grüße


    ps.: die Tabelle zu den freien Frequenzen z.B. von Thomann ist bekannt. Darum geht es hierbei in der Fragestellung nicht!

  • Habe ich kürzlich auch durch. Habe das SLX-D genommen. Wenn du viele Kanäle gleichzeitig brauchst (bei der gegeben Schaltbandbreite max. 32), solltest du noch DVB-T vermeiden.

  • Habe ich kürzlich auch durch. Habe das SLX-D genommen. Wenn du viele Kanäle gleichzeitig brauchst (bei der gegeben Schaltbandbreite max. 32), solltest du noch DVB-T vermeiden.

    ja slx-D ist aktuell die Überlegung ... oder eben GLX-D... Ja DVB-T im Blick. Aber wozu dann das 2,4GHz bzw. 5,8GHz

  • Wenn man stressfrei funken möchte, dann im Bereich 470 -690 MHz. Dieser Bereich ist allgemein zugeteilt.

    DVB-T ist nun mal aktiv, so dass man sich eben hier informieren sollte. Dafür gibt es Sendertabellen. Das ganze ist meist regional begrenzt. Ausweichfrequenzen sind in diesem Bereich kein Problem. Auch die Bandbreite der Strecken ist ausreichend hoch.


    Bereich oberhalb von 690 MHz sind genehmigungspflichtig und damit meist auch gebührenpflichtig. Zudem sind sie auch meist ortsgebunden.


    Die allseits beliebte LTE Mittenlücke und ISM Band (822 - 832, 865-866 MHz) sollte man meiden, wie auch den gesamten 2.4 GHz Bereich und darüber. In diesen Bändern hat man einfach keine Ausweichmöglichkeiten, wenn man ein Träger belegt ist und 2.4 GHz ist im Prinzip jugend forscht für Olympia wegen WLAN. Störungen sind da vorprogrammiert. Ebenso ist die Wellenausbreitung in diesem Frequenzbereich suboptimal. Es braucht da schon eine Sichtverbindung und bei 2.4 GHz absorbiert Wasser die Sendeenergie.


    Welchen Hersteller?

    Die Platzhirsche Sennheiser und Shure, klar.

    Audio Technika, beyerdynamic, MiPro...

    Und eben auch die ganz teuren wie WiSyCom, Lectronics.

    Ob man eine analog oder digitale Strecke nimmt hängt davon ab was man an Latenz toleriert.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • SLX-D hat 3ms Latenz, wenn ich mich recht erinnere. Das sollte auch für Gesang absolut akzeptabel sein. Mir war das -D aber wichtig, um wirklich auch rauszubekommen, was rein geht.


    Warum 2,4GHz angeboten wird: Weil es weltweit frei ist. Aber wer braucht das? Ich denke das macht für den Hersteller Sinn, weil er dann nicht für alle Länder dieser Welt eigene Systeme produzieren muss.

  • Im Bereich 823-832 MHz und 863 - 865 MHz hat fast jede Hobbyband 1-10 Strecken (GItarre, Bass, Mikro, IE....). Da wird es manchmal echt eng noch zusätzlich etwas unterzubringen.


    2,4 GHz und 5,8 GHz ist immer etwas Glückssache. Wenn du wenige Strecken da hast, funktioniert es auf kurzer DIstanz meist Problemlos. Allerdings sind auch hier viele kleinere Bands schon unterwegs und der Bereich ist ziemlich voll. Außerdem haben die meisten Systeme hier eine Latenz von ~5ms.


    Die LTE-Lücke im 700 MHz-Bereich ist auch nicht so groß. Mehr Ausweichmöglichkeiten hat man im Bereich 470-690 MHz.


    Momentan sehr interessant finde ich z.B. die Sennheiser EW-DX. Hier bekommt man sehr sehr viele Kanäle in einem Band unter und die Latenz ist mit ca. 2 ms auch noch deutlich geringer als bei vielen Konkurrenzprodukten.

  • SLX-D hat 3ms Latenz

    Das ist die Funkstrecke....

    Was ist mit weiteren Latenzen aus Digitalpult, Controller, DSP Endstufe und sonstigem gedönse? Da ist man schnell in einem Bereich, bei welchem so mancher Mugger auf die Barrikaden geht. Vor allem im Monitoring, wenn es dann auch noch InEar in digital sein soll.

    Das ganze kann man verhindern, wenn ab Funkempfänger alles dann digital abläuft (AES/EBU, Dante)


    Warum 2,4GHz angeboten wird: Weil es weltweit frei ist.

    Nein! Weil die Technik billigst verfügbar ist, WLAN eben.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Was ist mit weiteren Latenzen aus Digitalpult, Controller, DSP Endstufe und sonstigem gedönse?

    Klar, kommt alles oben drauf. Aber würde ich für einen Vergleich der Funkmikrofone außer Acht lassen. Für mich waren die 3ms akzeptabel, muss aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte jedenfalls nicht genug Kleingeld für eine Axient mit ihren 2ms. Übrigens sind wir da bei 1m irgendwas, oder? 😀

  • Ich hatte jedenfalls nicht genug Kleingeld für eine Axient mit ihren 2ms.

    Funkstrecken gibt es auch in analog und die haben Latenz = 0 ms.



    Übrigens sind wir da bei 1m irgendwas, oder?

    Und was soll das? Was möchtest du uns damit sagen?

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ab 10ms (=Periodendauer von 100Hz) gibt es die ersten, die innerhalb rhythmischer Feinheiten Doppelschläge wahrnehmen.


    Darunter geht es bei Sängern um den Mix von InEarHörer und Knochenleitung (= Kammfilter) und variiert schon mit dem Mikrofonabstand.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • yamaha4711, ich mag dir nicht zu nahe treten. Wenn dir das wichtig ist, go for it. Ich bin lediglich überrascht, dass man die Latenz so hoch bewertet, dass man sich lieber für ein analoges System entscheidet.


    Und um noch mal zu verdeutlichen, was 3ms Latenz bedeutet, dann die Umrechnung auf den Weg, den der Schall in der Zeit schafft. Der Sänger kann also bei einem digitalen System einfach 1m dichter an den Monitor und hat das dann ausgeglichen 😀

  • Ich bin lediglich überrascht, dass man die Latenz so hoch bewertet, dass man sich lieber für ein analoges System entscheidet.

    Es gibt tatsächlich namhafte Künstler die zumindest im Monitoring auf analoge Pulte bestehen und den Unterschied definitiv hören. Allerdings sind das eher Einzelfälle.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Ab 10ms (=Periodendauer von 100Hz) gibt es die ersten, die innerhalb rhythmischer Feinheiten Doppelschläge wahrnehmen.


    Darunter geht es bei Sängern um den Mix von InEarHörer und Knochenleitung (= Kammfilter) und variiert schon mit dem Mikrofonabstand.

    Das kann sein, da fehlt mir die Erfahrung. Ich würde aber vermuten, dass man mit einem SLX-D keine so talentierten/anspruchsvollen Musiker abnimmt, oder? Wie gesagt, entscheidet jeder selbst. Die Zahlen liegen auf dem Tisch, werten muss der Käufer.


    Ungeachtet dessen macht mich das neugierig. Ich frage mich ab wann ich selbst eine Latenz wahrnehme. Muss ich mal probieren.

  • Ungeachtet dessen macht mich das neugierig. Ich frage mich ab wann ich selbst eine Latenz wahrnehme. Muss ich mal probieren.

    das thema hatten wir hier vor vielen jahren schonmal.

    erkenntnis damals: man kann es nicht verallgemeinern.

    es gibt musiker, die sehr fein auf latenzen reagieren, aber es gibt auch welche die diesbezüglich sehr tolerant sind.

    wir hatten nach langer diskussion dann festgestellt, dass man versuchen sollte, über die ganze kette (also vom mikro bis zum musikerohr) unbedingt unter 10ms latenz zu bleiben - also incl. der laufzeit des schalls von der monitorbox zum musiker. das ist dann für die allermeisten musiker in ordnung.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die meisten digitalen Funkstrecken machen ca. 2-3ms.

    Mischpulte 0.6-3ms, mit Netzwerk (Dante o.ä.) dazwischen noch etwas mehr.

    Bei Lautsprecherprozessoren, je nachdem ob FIR verwendet wird, bis 4ms glaube ich. Vorsicht auch bei Samplerate-Conversion.


    Dann noch so Dinge wie Wavesserver oder analoges oder gar digitales Outboard mit zusätzlicher Wandlung.

    usw.


    Am Ende macht es die Summe, ob der Lautsprecher virtuell 10m weiter weg steht.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Klar, kommt alles oben drauf. Aber würde ich für einen Vergleich der Funkmikrofone außer Acht lassen. Für mich waren die 3ms akzeptabel, muss aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte jedenfalls nicht genug Kleingeld für eine Axient mit ihren 2ms. Übrigens sind wir da bei 1m irgendwas, oder? 😀

    Bei IEM kann das für einen Sänger einen gehörigen Unterschied machen. Ich kenne eine Band die splittet das (analoge) Funkmikrofon des Sängers, schickt es durch einen analogen pre-amp+EQ und dann direkt weiter zum analogen IEM. Der Rest der Band bekommt ihn natürlich via Digitalpult, aber er selber kommt da nicht klar.


    Allerdings wird es heute schwieriger, ein Funksystem ohne AD/DA Wandler zu finden, wie wir in einem anderen Thread feststellten wird das Audioprocessing auch bei analogen Strecken ab und zu digital ausgeführt.


    Ansonsten:

    UHF 470-690 gibt es ausreichend Spektrum und Equipment am Markt. 2.4 etc ist oft voll und schlecht zu managen oder kontrollieren.

    Wenn Du nur Kneipengigs machst und Dir die Latenz egal ist, dann kann das ok sein, für irgendeinen professionellen Anspruch ist das nicht geeignet.


    Digitale Strecken mit größerer Bandbreite sind sicher Zukunftssicherer, aber es gibt auch etliches gutes analoges Funkequipment, und ich kann mir vorstellen, dass zB Shure R-Serie so langsam gut auf dem Gebrauchtmarkt auftaucht.


  • Und um noch mal zu verdeutlichen, was 3ms Latenz bedeutet, dann die Umrechnung auf den Weg, den der Schall in der Zeit schafft. Der Sänger kann also bei einem digitalen System einfach 1m dichter an den Monitor und hat das dann ausgeglichen

    Ich vermute du hast das ganze nicht wirklich verstanden. Kann das sein?

    Die Wegstrecke spielt hier überhaupt keine Rolle.

    Es geht um den eigenen Körperschall bzw. den Schallanteil, den der Künstler auf der Bühne OHNE jede Hilfsmittel wahrnimmt und über den Schallanteil, welcher aus den Monitorboxen kommt und wenn hier eine Laufzeitdiskrepanz auftritt, dann streikt so mancher Künstler und das lässt sich in keinster Weise damit beheben, dass der Künstler näher an den Monitor ranrückt. Vor allem wie soll das bei InEar gehen? Stopft sich der Anwender die Ohrstöpsel dann 1m weiter ins Ohr?

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • lisa f. Habt ihr Profis dann immer noch ein analoges System als Backup dabei? Bzw. packt es ein, wenn es auf dem Rider steht? Ich hatte den Eindruck das Shure zum Beispiel alle analogen Systeme abschafft. SLX-D hat ja auch das SLX ersetzt. Mit den Serien darüber sicherlich ähnlich.

  • lisa f. Habt ihr Profis dann immer noch ein analoges System als Backup dabei? Bzw. packt es ein, wenn es auf dem Rider steht? Ich hatte den Eindruck das Shure zum Beispiel alle analogen Systeme abschafft. SLX-D hat ja auch das SLX ersetzt. Mit den Serien darüber sicherlich ähnlich.

    Mittlerweile hat jeder namhafte Künstler sein eigenes Material dabei. Falls das nicht möglich ist (Übersee Einzelgig „fly-in gig“) wird eine explizit einzuhaltende Materialliste verschickt. Es gibt genügend grosse DryHire-Firmen bei denen man fehlendes Material im Eigenbestand hinzu mieten kann.


    Alle anderen bekommen i.d.R. das was gerade da ist.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Ich vermute du hast das ganze nicht wirklich verstanden. Kann das sein?

    Die Wegstrecke spielt hier überhaupt keine Rolle.

    Hmm, ich würde nicht sagen, ich hab das nicht verstanden. Einen Laufzeitunterschied gibt es schließlich immer, es stellte sich nur die Frage, ab wann dieser wahrnehmbar ist oder gar als störend empfunden wird. IEM habe ich tatsächlich nicht berücksichtigt, weil das im Hobby Bereich noch nicht so häufig vorkommt. Natürlich kann ich dann nicht mehr ausgleichen. Andererseits kann man argumentieren, dass IEM bereits die Laufzeit um 3-x ms verkürzt, da es eben den Schall näher am Gehör erzeugt als jeder Monitor. Und dann hat die Wegstrecke vielleicht doch eine Rolle gespielt?! Vielleicht sind ja 3ms = 3ms, egal ob durch ein Funkmikro oder Abstand ausgelöst.