Mu-Fu-Mikros: Welche Mikrofone lassen sich (gut) für mehrere Zwecke/Signalquellen verwenden?

  • Guter & disziplinierter Drummer + gutes Set: :thumbup:

    Locations: Meist Open Air, aber auch einige akustisch unschöne Locations mit vielen schallharten Oberflächen.

    dann würde ich ja aus sportlichem Ehrgeiz und wenn es zur Musik passt die Herausforderung annehmen, möglichst viel Sound mit den Overhead´s und entsprechenden Mikrofonen zu machen...ausserdem muss man dann meist auch meist weniger Fader fahren ;)

  • Will heissen, bei RnR/Pop käme es mir eher darauf an ob mir das Mikro klanglich zusagt. Das bedeutet dann selber testen, testen, testen…

    Da stimme ich auf jeden Fall zu. Das hat aber bei mir leider dazu geführt, dass man ziemlich viele Mikros im Farbkasten haben will. Wenn man in diesen „Rausch“ nicht fallen will, finde ich aber einen möglichst neutralen Satz KMs einen sehr guten Weg.


    Overhead: Wenn ich damit ein kompliziert gebautes Set mit vielen Splashes, Schellenkranz, Chimes, etc. oder aber das Set als gesamtes (Jazz 😁) abnehmen will, würde ich Mikros mit einer sehr gleichmässigen Richtcharakteristik bis zum 16kHz-Bereich wählen.

    Wenn es allerdings immer nur um 2 Becken links + 1-2 Becken rechts geht gibt mir ein Grossmembran mit der richtigen Ausrichtung evtl. den besseren Fokus im Brillianzbereich bei einer angenehmen Färbung.

    Ich denke, das hat dann weniger mit der grundsätzlichen Physik der Großmembranen sondern mehr damit, dass einem eine bestimmte Färbung gefällt, zu tun. Ich benutze gerne mal ein Pärchen C414 ULS oder XLS für OH, weil ich die Klangfarbe mag und meine, dass das einach an dem Mikro 'wie es ist' liegt und nicht an dessen klassischen GM Eigenschaften. Ich habe das gleiche Erlebnis nicht, wenn ich ein Pärchen TLM170 benutze.

  • Sehr vielseitig einsetzbar sind GUTE Kugel-Lavaliers mit Speiseadapter oder Taschensender.

    zB 4060, MKE1, MKE2, AKG CK77 - kann man eigentlich nicht genug haben.

    Zu dem Thema noch ein Mikrofontip (ich dachte das gibt‘s gar nicht mehr):


    JTS CX-500


    Habe vor >10 Jahren mal ein Set mitbestellt.


    Das lebt noch heute, bei gelegentlichem Einsatz (Wandertrommel an ULXD-Taschensender, div. Saiteninstrumente, im Flügel als Grenzfläche angeklebt, verstecktes Recordingatmo, Glücksradabnahme vor‘m PA…)


    Den Frequenzgang habe ich damals mal mit einem 4060 im Vergleich messen können, der war identisch. Rauschen und Grenzschalldruck schien bis jetzt klassentypisch und unauffällig.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Also OH nutze ich nahezu alle hier vorgestellten Versionen. Inklusive der Underhead Version. Für mich ist das vom Nutzpegel abhängig. Je lauter die Bühne, desto dichter müssen die Mikros ran. Die tollste Mikrofonierung nützt nichts, wenn dann nur Gitarre kommt. Ich kann nur empfehlen alles mitzuschneiden und sich dann mal zu Hause hinsetzen um zu hören was funktioniert und was nicht.

    Also die extreme sind immer. Kleine Bühne, laute Band = Underheads. Große Bühne, leise Band = Overheads. Und dann alle Graustufen dazwischen.

    Practice, Practice, Practice

  • Ja, es kann aber nicht oft genug ausgesprochen werden. Mein Schlüsselerlebnis war, auf Aufnahmen zu hören, was ein Kick-Mikro sonst noch so alles aufnimmt. Auch ein Argument für meine Zweiwegetechnik mit dem In-Mikro im 'Key in' des gates des Kick out Mikros und nur Bässen aus dem Out Mikro.

  • Deine „Kick In als Key“ Methode nutze ich auch und find sie genial! Lese hier ja schon viel länger mit als ich angemeldet bin und hab seitdem ich die nutze nichts anderes mehr gemacht! Auch wenn man das „In Mic“ im Mix selbst kaum nutzt, als trigger ist es top, selbst für „natürlichere“ Geschicjten, da muss das Gate ja nicht direkt 40dB+ GR machen, räumt einfach auf. Ähnliches Verfahren nutze ich auch oft zB bei Snare Top/Bottom mit mehr oder weniger stark greifendem Gate/Expander auf bottom. Finde ich musste mich mal bedanken für die Tips die man so mitnimmt über die Zeit!


    Ansonsten sind die meisten MuFu Mikros die mir so einfallen würden hier schon genannt worden! Ganz oben auf der Liste „möglichst multifunktional“ ist bei mir auch das 4099.


    SM57 find ich übrigens gar nicht soo schlecht für manche Gitarren oder Snare Sounds aber gerade Soundmäßig deshalb ebenfalls auch eher nicht so multifunktional. Manche Sounds funktionieren finde ich schon sehr gut, wenns bisschen „schrammeliger“ wird oder die Gitarre eh nicht so extrem viel Raum im Mix/Arrangement einnimmt gerade Frequenzmäßig. Ist da halt Teil der Signalkette. An snares auch ungern als einzelnes Mikro.


    Definitiv nicht „super multifunktional“ im Sinne von möglichst wenig verschiedenen Mikrotypen für möglichst viele Quellen, Stile und Situationen aber grundsätzlich sehr interessant für viele verschiedene Quellen in den richtigen Situationen finde ich auch Bändchen. Nichts um eine Sammlung zu füllen aber ein kleiner Satz für OH/HH und evtl Gitarre (evtl auch als 2. Mic, vlt sogar mit 57 zusammen) kann man schon mal in eine Sammlung miteinplanen. Sind halt in der Richtcharakteristk sehr beschränkt aber wenn man damit leben kann geht so ein M160 oder sowas schon recht gut überall wo es sonst gern „schrill“ werden könnte (also alles geschlagene Blech, Gitarrenamps aber wenn es passt auch zB Trompeten). Wenn man überwiegend Jobs macht bei denen das hinhaut schon sehr facettenreich aber wohl auch nichts für den Keller Punk Club.

  • habu

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  • Ich habe jetzt zu Hause mal AE 3000 an der Snare getestet und bin sehr angetan. Im Vergleich zu SM57, Opus 87 und i5 klingt es dem Original am nächsten und vor allem weniger „compressed“. Nahbesprechungseffekt deutlich weniger als bei i5. Dafür lässt es sich weniger gut positionieren. Für meinen aktuellen Zielsound wird es aber wohl bei i5 oben und Opus 87 unten bleiben, weil das i5 in Richtung „processed Rocksnare“ vorfärbt.


    Mein Subkick werde ich durch ein zweites D6 ersetzen. Das gefällt mir aktuell einfach besser für den Schub untenrum und auch als Floortommikrofon macht das D6 für mich das was es soll; also auch etwas in Richtung Mu-Fu.

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