Mu-Fu-Mikros: Welche Mikrofone lassen sich (gut) für mehrere Zwecke/Signalquellen verwenden?

  • hab mir das jetzt mal angesehen. die charakteristik ist eine breite niere,

    Das sieht mit der Skalierung "breiter" aus als es ist:

    CM4

    KM184

    MK4


    Also eher "Offene Niere". Beim Vorgänger CM3 war das tatsächlich eine breite Niere (ca. -10dB@180°).


    Aber ja, eine Superniere von LineAudio wär' noch was. z.B. auch für Hauptmikrofonanwendungen:



    Die meisten Surround-/3D-Anordungen von Schoeps nutzen ja z.B. Supernieren für eine verbesserte Dekorrelation.

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  • Danke!

    Wollte gerade mit was Ähnlichem loslegen. Für meine typische live Beckenmikrofonie, eine Art Nahoverhead, die nicht mal richtig Wide AB ist und im Gegensatz zu üblichen Studioanordnungen nicht versucht, das Set als Ganzes einzufangen, ist die Niere des LineAudio völlig in Ordnung. ;)

  • - emfohlene Trittschallklemme (http://www.velvetsound.net/en/…o-67/673-line-audio-cmeh/) macht die dezente Erscheinung zu Nichte.

    Die aktuelle Empfehlung ist ja das hier:




    Als Hauptmicro Anordnung (ORTF oder EBS) bei geg. Abstand und Höhe zu wenig Pegel bzw. etwas Rauschen in leisen Passagen.

    Das kenne ich auch - ist aber vor allem ein Preamp-"Problem" aufgrund der geringeren Empfindlichkeit. Vor allem dann, wenn man dann doch noch ein kleinen Höhenboost haben möchte und damit das Rauschen noch etwas hochzieht. Aber ja, gegen die Schoepse kann man einfach nichts einwenden... ;)



    Um zum Thema zurückzukommen: Als MuFu im Sinne des Threadstarters (Bandkontext) würde ich die CM4 nicht sehen - da lieber etwas kompaktes dynamisches oder halt pegelfeste Clip-Condenser mit Stativoption. Verstehe in dem Zusammenhang auch oTons Ansicht, dass nicht jedes Mikro nach oben offen sein muss, andererseits findet man heutzutage in wirklich jedem aktuellen Pult ein HiCut-Filter im Kanalzug (halt leider noch nicht überall zusätzlich zum 4-Band-PEQ).


    Und es stellt sich schon die Frage: Wie viel Mufu muss überhaupt drin sein? Trommeln, EGit, Bläser, Leslie, u.ä. wäre schon schick mit einem Mikrofontyp abfrühstücken zu können. Ein paar Stäbchen braucht es aber eigentlich eh immer, preislich macht das nicht so den Unterschied.

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  • Und es stellt sich schon die Frage: Wie viel Mufu muss überhaupt drin sein?

    Genau das. Für 'Seven' geht‘s ja um eine Bandmikrofonie und nicht um ein Sinfonieorchester.

    Wenn ich mir die 'Einsame Insel Frage' stelle, also 'Du darfst nur 30 Mikros haben, sollst damit möglichst viele Genres abvespern können und es soll praktisch, vielseitig, unauffällig und bezahlbar bleiben', fallen mir zwei Sachen ganz bestimmt nicht ein:

    - SM57 (zu groß und zu viel Eigenklang/nicht erwünschte Nichtlinearitäten aller Art)

    - MUFU im Sinn von 'one for all'.


    Statt dessen hätte ich:

    Zwei gleiche Grenzflächen, ein Kickmikro nach Gusto, ein Lieblings-Snaremikro, sechs vielseitig einsetzbare gleiche Gesangsmikros, vier gleiche Kleinkondensatormikros, 8 hochwertige Kleinstelektrete mit vielseitigem Halterungssystem, 6 kompakte dynamische Nieren, zwei dynamische Supernieren. Das passt auch noch in einen Koffer, den man bequem wegtragen kann. Selbstverständlich kann man davon je nach persönlicher Gewichtung noch Mikros streichen. So wäre allerdings der Koffer als Gesammtheit das eigentliche MUFU. ;)

  • So wäre allerdings der Koffer als Gesammtheit das eigentliche MUFU

    Da ist was dran. Wobei ich für mich noch keine finale Antwort für den Koffer gefunden habe. Ich folge der Diskussion auf jeden Fall aufmerksam.


    4x gleiche KM? Oder 2 bewusst unterschiedliche KM Pärchen? Oder 2x KM und 2x GM?



    Gefallen habe ich an den SE8 gefunden. Testen will ich von SE auch noch die T2 und 4400a.

  • Bislang 2x MXL 603 und 2x AKG C391B.


    Da ich ja auch trommelnd unterwegs bin, habe ich die beiden gegen AT AE 3000 und eben die SE8 getestet als Overhead, Underhead (Für Crashes) und an der Hihat.


    Für meine Ohren liegt das SE8 leicht vor dem AE 3000 in diesem Szenario. MXL und AKG liegen für meine Ohren hinter den beiden.


    Ich habe noch gute Erfahrungen mit AKG C214 als Overhead und natürlich auch mit KM 184. Aber die KM 184 sind mir für meinen Koffer dann am Ende doch too much. Da ich bislang von den SE Mikrofonen sehr angetan bin, will ich die Grossmembraner noch als Overhead testen.


    Es bleibt die Frage, ob ich den „MuFu-Kompromiss“ eingehe und zB statt 4x SE8 dann 4x AE3000 nehme. Die sind etwas teurer und für den primären Zweck auch ein klein weniger schlechter, aber eben vermutlich für andere Zwecke besser geeignet.


    Letzten Endes werde ich in der nächsten Zeit primär ein Setting haben. Da ich aber grundsätzlich lieber für die Ewigkeit als für den Augenblick kaufe…

  • Moin!


    Deine bisherigen KMs würde ich beide verkaufen. Die SE8 sind in Ihrer Preisklasse sicher die derzeit besten. Zwischen den Neumännern und den SEs gibts preislich ja noch die beiden oben vorgeschlagenen CC8 und KM137. Die CC8 würde ich mindestens mal mit den SE8 vergleichstesten.

  • Seven

    Mir fehlt im Kontext immer noch ein wenig, mit welchen Instrumenten-/Musikrichtungen du rechnest. Bisher liest sich alles als RnR-Situation, da hängt halt auch viel vom persönlichen Geschmack ab.


    Wenn es jedoch auch schon mal um klassische/akustische Instrumente geht wird die Richtcharakteristik relevanter. Gerade bei Grossmembranern muss man dann schon sehr genau schauen ob das geht.


    Auch XY- Anordnungen würde ich mittlerweile mit Grossmembranern vermeiden wenn es eine sinnvolle Stereoabbildung ergeben soll.

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  • Moin.


    Ja, über die SE8 hört und liest man nur Gutes. Ob die CC8 für mich den etwa doppelten Preis wert sind? guma: Hast Du SE8 und CC8 selbst mal verglichen?


    Die MXL und AKG will ich auch verkaufen. Aber für das Geld was man dafür aktuell bekommt, behalte ich sie lieber im Proberaum.


    audiobo:

    Bei mir ist es musikalisch primär Rock. Ab und an auch wieder mal aktuellen Pop. Aber Klassik kann ich ausschließen.

  • Nix 😂


    Es geht mir nur um eine Übersicht.


    Will heissen, bei RnR/Pop käme es mir eher darauf an ob mir das Mikro klanglich zusagt. Das bedeutet dann selber testen, testen, testen…


    Beispiel Overhead: Wenn ich damit ein kompliziert gebautes Set mit vielen Splashes, Schellenkranz, Chimes, etc. oder aber das Set als gesamtes (Jazz 😁) abnehmen will, würde ich Mikros mit einer sehr gleichmässigen Richtcharakteristik bis zum 16kHz-Bereich wählen.

    Wenn es allerdings immer nur um 2 Becken links + 1-2 Becken rechts geht gibt mir ein Grossmembran mit der richtigen Ausrichtung evtl. den besseren Fokus im Brillianzbereich bei einer angenehmen Färbung.

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  • Ich bin da (noch) nicht am Ende meiner Gedanken.

    Bei meiner letzten festen Band habe ich Becken abgenommen mit Hihat-Mikrofon und Underhead Rechts und Links. Das ganze mit K&M Klemmen. Das war auch soweit immer ok. Becken war das auch nur ein Crash rechts, eins links und dazu noch n Ride und ein FX-Becken. Ridebecken hatte ich auch mal separat abgenommen. Aber dann auch wieder drauf verzichtet, da es zum einen musikalisch kaum eingesetzt wurde und weil der Aufbau so kompakt war, dass ich mit den beiden Underheads alles gut eingefangen bekommen habe.


    Setup ist jetzt eigentlich identisch, nur dass der Trommler das alles sehr viel weiter auseinander baut. Als fauler Mensch bin ich erstmal bei Einzelabnahme der beiden Crashes, einem Mikro für Hihat und einem für das Ride/China, welche relativ weit außen stehen.


    Mein Vorgänger auf der Techniker-Position hat das Ganze mit 2 GM als Overhead und nem Hihatmikro gelöst. War soweit ich das beurteilen kann ganz ordentlich. Wenn ich das machen würde, hat der Faulpelz allerdings wieder zwei Ständer mehr im Gepäck. Für zwei GM als Overheads sprechen für mich, dass ich zwischen "produced-closed-Mic-Sound" und einem offeneren/natürlicheren Sound eher mal switchen kann, was für das Programm der Band sicherlich nicht verkehrt, aber auch nicht notwendig ist. Ich habe hier alle Freiheiten.


    Im Gegensatz zur vorherigen Band ist allerdings Geschwindigkeit beim Changeover nicht soweit oben in der Bedeutung. Bei der letzten Band war es schon gut, alles mikrofoniert zu bekommen bevor es auf die Bühne ging.


    In meinem Kopf bin ich mit 4 gleichen KM (zB SE8) am Ende aber flexibler als mit 2 GM und 2 KM, wo ich die GM irgendwie immer mehr als Overhead den als Close-Mic für Hihat/Crash einsortiert habe. Ich kann mich auchnicht ganz davon frei machen, dass 2 GM als OH irgendwo auch "cool" aussehen.

  • ich löse das mit dem blech am drumset in 99% meiner anwendungen mit drei KM-supernieren.

    eine für HH, eine für die OH-seite mit dem ridebecken, die dritte für die andere OH seite.


    das OH auf der Ride-site richte ich hauptsächlich auf das ride aus, bzw. stelle es näher an das ridebecken. die crashes kommen eigentlich immer gut durch.

    das OH auf der anderen seite wird dann entsprechend angepasst.


    im meinem falle hätte ich also das 4. KM übrig...


    GM als OH benutze ich schon sehr lange nicht mehr, weil mir diese mikros entweder zu schwer oder zu auffällig waren.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • Ich bin eigentlich auch mit dem Ansatz über die Overheads mehr Cymbals als das ganze Kit einzufangen live immer gut gefahren. Aber seine Ansätze immer mal wieder in Frage zu stellen und etwas zu probieren kann ja nicht schaden. Im Zweifel erhält man wieder Bestätigung für den Ansatz.

  • Ich bin eigentlich auch mit dem Ansatz über die Overheads mehr Cymbals als das ganze Kit einzufangen live immer gut gefahren. Aber seine Ansätze immer mal wieder in Frage zu stellen und etwas zu probieren kann ja nicht schaden. Im Zweifel erhält man wieder Bestätigung für den Ansatz.

    das hängt ja auch vom Musikstil und der Qualität des Drummers ab....insofern macht man vermutlich meistens mit Kleinmembran eine Beckenabnahme, aber wenn es ein richtig guter Drummer mit einem guten Set ist machen 2 Großmembrane + Kick & Snare auch selig...in guten Räumen (letzte Einschränkung ;) )