Warum die 15/3er auch schon damals schlimme, für PA-Anwendungen völlig ungeeignete Fehlkonstruktionen waren

  • Ich kann nur wiederholt auf die sehr gut moderierte Facebook Gruppe DJs & Hi-Fi verweisen, da kann man sich gut inspirieren lassen, ohne das man hier erst immer viele Antworten bekommt die am Thema vorbei gehen.


    Unsere Spielwiese hier ist ja eher die originäre Anwendung von PA Lautsprechern.


    That said… ich hatte auch mal ein paar 15 Dreier Boxen im Kombi *finger

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


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  • Ich könnte nur den 'Warum die 15/3er auch schon damals schlimme, für PA-Anwendungen völlig ungeeignete Fehlkonstruktionen waren' Thread anbieten ... Kotz*

    na ja, in meinen anfangszeiten als tontechniker in den 80ern habe ich jahrelang konzerte mit diesen teilen beschallt.

    ab und zu gingen die mitteltöner kaputt, aber insgesamt waren wir damals schon echt happy mit den 15/3ern.

    das war aber auch eine ganz andere zeit, da hat man über themen wir "korrektes abstrahlverhalten" kaum nachgedacht... hauptsache man hat den gesang über das schlagzeug gebracht :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Meine persönliche Erinnerung an 15/3er sind gespalten. Ich habe schon mit 1*15/3 + Subwoofer pro Seite eine Turnhalte beschallt (und fand das Resultat gar nicht so schlecht... ), und das Leuchten des Hochtonschutzbirnchens konnte man bis zum Pult sehen :)


    Zum anderen habe ich immer noch das Bild eine 'Parkatragenden Alternativen' in einem Diskozelt vor Augen, der meinen Hinweis auf die invertierte Polarität der beiden Lautsprecher ignoriert hat (damals sagte ich noch Phasendreher und man sah wie die Pappen sich gegensätzlich bewegt haben (weil kein Bass zu hören -> vieeel Bass am Pult reindrehen'). Ich weiss nicht, wielange das Material gehalten hat, war aber erstaunt, wieviel Hub so ein EV 15er machen kann...

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  • als tontechniker in den 80ern

    1982 hatte ich 8 Martin W115, 4 aac 4562 mit je zwei K120, 4 x Vitavox S3 mit dem Original Horn und zwei kisten mit je vier 2402. Das war PA, hatte Wirkungsgrad und war über einen weiten Frequenzbereich schon in der Lage, Schall eine einigermaßen definierte Richtung zu geben. Ich hatte kapiert das 'Schall eine Richtung geben' PA ausmacht und genau das konnte 15/3 nicht.


    Ich hatte zwei Original EV S15-3. Das war ein prima Kopfhörer für den Drummer … sonst nichts.


    Wer mit den Zeck oder Tännle 15/3 Dingern Lärm machte, war


    Dorfbeschaller

    Tanzmucker

    DJ Tiffi.

  • also ich war gegen ende der 80er definitiv als bandtechniker unterwegs. und die band, die mich damals zu ihrem techniker auserkoren hatte, hat nur in rockmusik-clubs im umkreis von 200km gespielt. davon gab es damals noch recht viele.

    mein mischpult war damals ein Bell 12kanal mischer... der steht mittlerweile übrigens in meinem lager ;)


    dafür wäre deine PA wirklich hoffnungslos überdimensioniert gewesen...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Man konnte

    also ich war gegen ende der 80er definitiv als bandtechniker unterwegs

    … da gab es schon das 2385 und den 2445. Man konnte also eine kompakte Box mit einem 12er oder 15er haben, deren Schallwand kleiner war als die der 15/3, die viel lauter war, die im Mittelhochton eine konstante Richtwirkung hatte, keine duselige Sofitte brauchte …

    Also ich weiß gaaanz genau, warum ich keine 15/3er Gedächtnis-Threads brauche. Ich hab‘s kapiert und kurz darauf haben's die Jungs aus Backnang auch kapiert und die F1 gebaut.

  • … da gab es schon das 2385 und den 2445.

    ... und davon hatte ich damals noch nie etwas gehört.


    ich war einfach nur der bandmischer, der mit dem vorhandenen material einen sound zur zufriedenheit aller zaubern musste. und das habe ich in den allermeisten fällen wohl geschafft - trotz minderertigen materials.

    natürlich hätte ich mir damals auch etwas perfektes gewünscht, aber das gab es da eben einfach nicht. das hat doch nichts mit 15/3er gedächtnis thread zu tun. ich würde diese box heute definitiv nicht mehr verwenden wollen. aber damals gab´s eben nix anderes, man musste mit dem vorhandenen irgendwie zurechtkommen. und das habe ich wohl geschafft, sonst wäre ich nicht jahrelang dabei gewesen. richtig professionell war ich damals noch nicht, das waren meine anfänge mit learning by doing.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Da wir uns im offenen Brett befinden, möchte ich das mal sehr erweitern:


    Ich verbscheue dieses romantisierende Darstellen des eigenen hilflosen Gewerkels in der Vergangenheit, wenn klar ist, dass man es damals auch schon hätte besser wissen und besser machen können. Zeugt für mich von wenig Selbstreflektion und wenig innerer Größe. Dafür ist das 15/3 Geschwafel geradezu pathognomonisch.


    Wenn ich nur so als Beispiel daran denke, dass ich mich aus Gründen, die mir heute schleierhaft sind, in den Achtzigern jahrelang standhaft geweigert habe, mir einen Satz ordentliche Kondensatormikros zu kaufen, die durchaus in meiner finanziellen Reichweite gelegen hätten und die es ja gab ( C451, Beyerdynamic 700er Serie, SM81) muss ich heute nicht die PL76/77 loben, die ich statt dessen benutzt habe sondern kann in den Spiegel schauen, 'was ein Kack' sagen und mir jemand suchen, mit dem ich über meine eigene Blödheit lachen kann. Unglaublich, dass ich statt ordentlicher Mikros zu kaufen, dem Strüven über 10.000 DM für einen dbx 900er Rahmen gegeben habe :D

  • @Als ich mit PA anfing, gab's das Problem 15/3 einfach noch nicht.

    Es gab irgendwelche Echolette/Dynacord Tanzmuckerboxen

    und es gab die Option amerikanische ober englische Chassis zu kaufen und entweder amerikanische Kinolautsprecher nach zu bauen oder sich aus England Leergehäuse-Kopien kommen zu lassen.


    15/3 war danach wie eine absurde Parallelwelt zur seriösen PA Welt so wie ich oder die Jungs in Ibbenbüren, im Bunker in Hamburg oder in Delfs Soundworkshop das verstanden. Es war einfach eine Marketing Idee (ich kopiere eine Electrovoice Box, baue sehr viel billigere Komponenten ein und biete eine Bausatzoption, die das Ganze noch mal billiger macht. Dabei kacke ich auf alles, was irgendwie mit Direktivität (und damit mit PA) zu tun hat.

  • Macht nix. Ich habe auch mit ,kein Geld' angefangen…wusste aber ganz genau, wofür ich das Geld aus den Ferienjobs ausgeben, respektive nicht ausgeben wollte und da hatte jeder so seine eigenen Gewichtungen. Ich brauchte beispielsweise kein Mopped … ;)

  • Also diese 15/3er sind irgendwie völlig an mir vorbeigerauscht - und das begrüße ich! Lautstark! Mein damaliger Compagnon hat seinerzeit mal was aus einem 15er Proline, einem 8HD und dem Multicell-Schlitzstrahler gehäkelt, das war halb so groß aber doppelt so Aufs Maul wie die 15/3er und hat Laune gemacht...

    Und dann kam diese 2385, drunter drei 10er mit Brettlhorn und damits nicht auf dem Boden steht Eliminator im Rudel... Gott, hat das gescheppert! Der Clou war das Horn mit Scharnier und Gewindestange, so dass man die Neigung nach unten anpassen konnte... Zoffmusik-Endstufen und eine Rane Weiche, die konnte damals schon sowas wie Delay in den Mitten und Höhen... Und wieder vier Wochen Dosenravioli vom Aldi, wenn wieder mal ein Treiber abgeraucht ist... Eine Zeit lang haben wir diese Tops eine Nummer kompakter auch mit einem 12er und dem Horn gefahren...

    Ich glaube, ich schweife ab... Und ich werde alt...

    Kein Applaus für Scheiße!