Stromverbrauch PA ermitteln

  • Zum 10A VS 16A 1,5mm² Absicherungsthema:


    http://bekon.de/pdf/pdf/vdevor1.pdf


    Interessant ist wohl wie immer das "Kleingedruckte" am Ende:


    " *Für Leitungen mit nur 2 belasteten Adern kann bis zur endgültigen internationalen Fest-

    legung von deren Strombelastbarkeit weiterhin ein Schutzorgan von 16 A gewählt werden."


    P.S.

    Ich kenne das bislang auch nur so, dass in allen mir bekannten Hausinstallationen bei Verdrahtungen mit 1,5mm² ein 16A Sicherungsautomat dran hängt. (Typischerweise halt mit B Charakteristik, also flink, was bei allen anderen außer "haushaltstypischen" Anwendungen oftmals subotimal ist)


    Wie oben bereits geschrieben wurde, ist das wichtigste Kriterium für Endstufen am Netzstrom, dass der Leiterquerschnitt zur Kabellänge passt, da sonst bei hohen Lastspitzen ein erheblicher Spannungsabfall stattfindet. (Das gilt sowohl für das den Draht vor als auch nach der Steckdose...)

    Dass wegen zu hoher Last durch die Endstufen der Automat auslöst, dazu ist i.d.R. Musikmaterial zu impulshaltig.

    Das Problem hat man eher bei konventionellem Licht, wo permantent hohe Ströme gezogen werden.


    Bei Endstufen mit hohen Einschaltströmen löst dann unter Umständen der Automat mit flinker B Charakteristik gleich beim Einschalten aus, soweit man nicht rein zufällig beim Einschalten einen Nulldurchgang des 50Hz Wechselstroms erwischt... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Die Leistung der Lautsprecher ist irrelevant.

    Die Endstufen werden in der Beschreibung 1/8-1/4 der Ausgangsleistung angeben. Das ist Relevant.

    das kann ich nicht ganz nachvollziehen.

    wenn ich an einer FP10000 nur zwei 15"er bässe und zwei 10"er tops anschließe, was in meinen anwendungen durchaus vorkommt, dann wird der amp doch viel weniger strom aus dem netz benötigen als wenn da vier 18"er subs und 15" er tops dran hängen.


    kannst du erklären, warum der amp deiner meinung nach immer die gleiche leistung zieht, egal was dran hängt?

    ich finde das ehrlich gesagt unlogisch, aber wer weiß, vielleicht bin ich ja wirklich auf dem holzweg?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Man geht einfach davon aus, dass der Amp mit Musik-Signal "Vollgas" läuft. Da ist es herzlich egal für die Leistung, ob da nun Tops, Subs oder ein Mischbetrieb statt findet.

  • Der unterschied zwischen den Charakteristiken ist nicht die Geschwindigkeit sondern der Auslösestrom der magnetischen Auslösung. Bei B ist der Faktor 3 - 5 bei C 5 - 10.

    Danke, gut zu wissen!

    Ich habe für die Werkstatt in der Verteilung auch einen 16A Automaten mit der Auslösecharakteristik G.

    (ist wohl etwas älter)

    Um was für einen Faktor kann der dann kurzfristig mehr als die 16A?

    Viele Grüße,
    Fux

  • So ne Sicherung nennt sich eigentlich "Leitungsschutzschalter", nicht "Betriebsmittelschutzschalter" oder "Schalterschutzschalter"... :/


    Die Normen sind verschärft worden, ganz simpel vereinfacht: wenn 1,5mm² Querschnitt, dann 10A; wenn 2,5mm², dann 16A. Als Faustregel - Details sind wie immer komplexer.

    Hallo

    So ganz stimmt das nicht. Die 1,5qmm können durchaus bei einem B16 Automaten eingesetzt werden. Damit die Schutzmaßnahme funktioniert muss der Spannungsfall berücksichtigt werden. Das ergibt eine maximale Leitungslänge von 18 Metern. Die 2,5qmm reichen bis 32 Meter..

    In der heutigen Zeit sollte immer ein FI davor verbaut werden. Aussen ist es Pflicht. Die Abschaltzeiten sind in Abhängigkeit von der Netzform unterschiedlich aber verbindlich.

    Also am besten immer einen Elektriker drüber gucken lassen.

    Gruß Oliver

  • So ne Sicherung nennt sich eigentlich "Leitungsschutzschalter", nicht "Betriebsmittelschutzschalter" oder "Schalterschutzschalter"... :/


    Die Normen sind verschärft worden, ganz simpel vereinfacht: wenn 1,5mm² Querschnitt, dann 10A; wenn 2,5mm², dann 16A. Als Faustregel - Details sind wie immer komplexer.

    Wichtig wär eigentlich die Leitungslänge. die 1,5mm2 NYM ist in der Praxis im oft ausreichend. Viel interessanter wird es in der Veranstaltungstechnik wo doch sehr oft mit 1,5mm2 Verlängerungen gearbeitet wird. Daher beschaffen wir nur noch H07rnF 2,5mm2. Da gibt es bei üblichen Leitungslängen kein Problem. Bei überlangen Leitungen wird aber schnell mal ein größerer Querschnitt nötig.

  • Tja, manchmal kommt man halt nicht aus... aber ich sag ja das es nur bei Überlangen Leitungen ein Problem gibt. Das kann schnell mal Passieren wenn man nur über Umwege zu ner Selfpowered Delay muss, oder irgendwo außen Beleuchtung hat...


    Wobei hier die Leistung ja immer mit rein spielt. Ich persönlich gehe aber immer vom Maximal möglichen Strom des LS aus.

  • Selbst kann ich in der Hauptsache nur von Livebeschallungen von Bands sprechen, aber wir hatten immer (bei allem was über Kneipengigs hinausgeht) den Stromverteiler im Rack auf der Bühne direkt unter dem Rack mit der Stagebox zusammen mit dem Monitorrack stehen und von da aus sternförmig Bühnenstrom, Strom zur linken PA Seite, Strom zur rechten PA Seite, Strom zu den Monitoramps und Strom parallel zum Multicore für den Mischerplatz.


    Als Strom für Licht (bei konventionellem Licht eben zum Dimmerrack) direkt den Drehstrom vom oben genannten Stromverteilerrack weitergeschleift.


    Das einzig wirklich längere Schukokabel ist somit das von der Bühne zum FOH Platz und da hängt ja i.d.R. keine Leistung dran, wenn man nicht auf die Idee kommt da eine Kaffeemaschine anzuschließen...

    Abgesehen davon also Strecken immer mit "richtigen" 5-adrige Stromkabel und erst auf den letzten Metern im Stromverteiler auf Schuko verteilt.


    (Mir ist bewußt, dass dieses Vorgehen auch schon eine "Sparmaßnahme" ist, weil man normalerweise auch zu den Ampracks den Drehstrom durchschleift und dort dann je eine kleine Unterverteilung im Rack hat.)


    Dass direkt am Ort des Geschehens ein entsprechend abgesicherter Drehstromanschluss zur Verfügung stehen und auch die Absicherung dessen zugänglich sein muß (für den Fall der Fälle) macht man sinnvollerweise immer zum Vertragsbestandteil um sich später vor Ort Ärger & Diskussionen zu ersparen.


    Zum Schluß das Gute!

    Dadurch dass heute kaum noch "konventionelles" Licht Verwendung findet, hat sich die Stromsituation schon mal massiv entschärft... ;)

    Viele Grüße,
    Fux