Wer erinnert sich noch an die Grobschnitt-Anlage

  • Beim surfen bin ich auf ein Bild der legendären Anlage gestoßen.
    Mich würde interessieren, wer von den Usern hier diese PA erlebt hat.
    Bei mir weckt sie wehmütige Erinnerungen an meine ersten Konzertbesuche in den 70ern und an die Band, die es leider nicht mehr gibt. Die Anlage war schon sehr beeindruckend und hatte in der Tat einen sehr angenehmen Sound. Das ganze System bestand auf Breitbandspeakern, Bassrutschen und Tweetern. Der relativ geringe Wirkungsgrad wurde halt durch nehr Material kompensiert. Ich habe jedenfalls selten einen besseren Live-Sound gehört. Das war vorbei,als Grobschnitt in den 80ern mit anderer PA und anderem Mischer durch die Lande zog. Der Sound war zwar ok, aber deutlich lauter - es war auch mal ein Ohrenpfeifen nach dem Konzert angesagt.
    Wer war damals schon dabei....???


    http://www.eroc.de/grafics/gro…galerie1/800/Technik1.jpg

  • Oh man, dass waren noch Zeiten. Danke für den Link. Auf der Eroc HP gibt es ja einiges alt bekanntes zu sehen. Zur PA: Auf dem Foto ist noch ein durcheinander von Bass Boxen. Etwas später gab es 8 Martin Bins je Seite. Das hat besser funktioniert. Die Tops mit Multicell und Piezos waren für die damalige Zeit schon ein Phänomen (ähnlich Grateful Dead). Das war ein recht weicher, runder Sound. Es tat überhaupt nicht weh im Ohr. Der „Geheimrat“ (studierter Tontechniker) hatte seinen Job am Pult auch gut beherrscht. Andere Krautrockbands der damaligen Zeit nutzen 1“ und 2“ Treiber von RCF, HH, EV oder auch JBL(wer Geld hatte). Das war oft recht schmerzlich im Ohr. Ich kann mich erinnern, dass ich einmal Lappen in RCF Hörnern gesehen habe. Das war dann weniger laut.
    Über die Grobschnitt PA habe ich einmal Mitte der 80er mixen dürfen. War nicht so gut, ich war noch am üben.
    Einiges von dem alten PA Equipment ist heute noch in Betrieb (man möge es kaum Glauben). Harro, der Monitormann, hat in seinem Verleih immer noch das Glockenklang Pult von Udo. Damit zu arbeiten soll aber keinen Spaß mehr machen.

    mfG


    Uwe

  • Ich habe mir damals die Band von Rockpommels Land bis zur LastParty immer wieder gerne angesehen. Auch das Licht bei GS war immer wieder für meine Lichtgestaltung ein Vorbild. Schön, daß die Band im Web nicht in Vergessenheit geraten ist ( http://www.rockpommelsland.de). Den Geheimrat habe ich auch mal kennengelernt, ein echtes Original - Daniel Düsentrieb ist nix dagegen.

  • ... ja es war ein echtes Mysterium. Der Sound und die Textverständlichkeit war immer gut. unglaublich !!!


    Und das obwohl:


    - die Speaker einzeln betrachtet das Grauen waren ( z.B. der unsägliche Pseudocoaxbastellautsprecher SP50X !!!


    - es damals noch gar keine so fetten Amps gab, um sich Speaker mit so schlechtem Wirkungsgrad leisten zu können !!!


    meine Erkenntnis damals: man muss eben Hunderte von Speakern nehmen, damit das Boseprinzip funktioniert.


    meine Erkenntnis heute: ?????

  • Egal wie schlecht der unsägliche sp 50X ist "Grusel".....er ist Signalfolgsamer und klirrärmer als der übliche 12zoll oder gar 15zoll ls in modernen pa,s.


    Perfectes Abstrahlverhalten moderner 12" PA,s wird eigendlich immer mit beschissender Leistungsbandbreite und vor allem reichlichtst*Membranmüll" erkauft.


    Kein noch so gutes Top mit 12" hat im Directvergleich im höheren mitteltonbereich der immer noch sehr wichtig ist ne chance gegen kleinmembraniges.


    Da ich alle LS 10-8-5" im Einsatz habe kann ich sagen,je kleiner die membran desto "Entschlackter"
    Auch eine 10" Membran kann niemals den sauberen Sound von 5" Membranen wiedergeben-Unmöglich.


    In weiten Bereichen ist die Uralt PA von Grobschnitt moderensten Konstruktionen Überlegen,natürlich nicht allen :wink:

    Was kostet ein Loch in der bassbox?

  • Das Glockenklangpult war mindest genauso exotisch wie die PA damals. Sound war immer sehr gut.


    Übrigens hatte ich zu der Zeit schon 24 SP50X hinter den Sitzen meines Opel GT verbaut. Angetrieben von 6 mechanisch gestackten 2 x angeblich 20W Endstufen, Radio mit Seilzugskala und Cassettenabspileler im Extraanbaugehäuse. Als ich damals durch die Straßen fuhr, sind die Fußgänger immer zusammengezuckt, wahrscheinlich ähnlich dem Urps heute. :D

  • boah fett eon


    ich habs nur zu 8stk westra 160 im golf 1 gebracht dirket am radio und später am 2x50w amp


    geile sache damals. als hoch mittelon so nen 10cm mit 19mm kalotte ja das waren noch zeiten .




    aber wir bauen jetztz einfch pas mit vilene klenen pappen von monoacor und sind die kings



    einfach nen paar mehr ne qsc pl9 dahinter dann klappts auch mit dem wirkungs grad.



    der weiche sound oben kommt von den höhen , die nicht wirklich da sind und durch die vilen pappen nimmt der hochton anteil ab.


    wird soft aus geblendet.


    das pasiert auch bei den pizeos.

  • Hi Leute,
    geil dieses Foto. Das war aber ein kleiner Aufbau, ich erinner mich an 3-5mal soviel Material. Und wer ist denn dieser freundliche Herr, der da am stapeln ist?
    Schöne Grüsze an die angehenden Rentner im Forum
    vom
    Go

  • warum haben wir überhaupt irgendwie mal alle mit den gleichen speakern angefangen?


    Damals hatte ich 2 x SP50X pro seite in meinen ersten tops drinn.
    darüber 2 kalotten ...
    warschon lustig.


    die hat damals noch mein vater gebaut und das ist auch schon wieder ettliche jahre her :)

  • Hallo Leute,
    ich hab ma früher nen super Konzert auf einer Studentenparty erlebt.
    Der Techniker bediente pro Seite eine Doppe 15" Rutsche mit der großen
    JBL Linse drauf. Das wars. Und es klang sehr gut, war laut usw. Schlecht sind und waren die Rutschen nicht. Bei Grobschnit waren die eher für den weichen Sound zuständig, später als die Bässe aus Martin und Copien kamen, wurde der Bass härter. (von Föön gab es z.B. auch ne Koaxrutsche, fand ich eine gute Idee.
    Und Guma, ich kenne nur Bassboxen die ab 100 Hz einen guten wirkungsgrad haben, weshalb ich z.B. meist bei ca. 90/100 Hz trenne, um das was danach kommt, nicht mehr ertragen zu müssen.


    Einen schönen Tach wünscht der
    Go
    Besagter Techniker hatte einen AKG Spiralhall und echte Keepex Gates im Siderack.

  • 1. Damals wurden Bassboxen nahezu immer höher getrennt. ( Das war zwar nicht gut, aber es war so, denk mal an dein eigenes Beispiel mit der JBL Linse oben drauf. )


    2. Ich kenne sehr wohl Bassboxen, die bei 150 Hz weniger dröhnen als diese dämliche Rutsche. ( Die besagte Föön-Rutsche war übrigens fast noch entsetzlicher.) Das Rear-loaded Horn ist einfach viel zu klein um richtige Bässe zu übertragen.


    3. Ich kenne durchaus Bassboxen, die nicht unbedingt unter 100 Hz getrennt werden müssen, um gut zu klingen.


    4. Warum gibt es diesen Kübel wohl heute fast nicht mehr, obwohl es auch heute noch große, schwere Bassboxen gibt.


    5. Diese Box wurde von Herrn Lansing mal als Bassbox in einem zweiwege - Kinosystem erdacht und die direkt strahlenden 15"-er waren der "Mitteltonkompromiss", um einen Zweiwegbetrieb mit einer Trennfrequenz von 800 Hz (!) möglich zu machen. Das war für Kinosound tolerabel. An eine Rock'n Roll PA hat damals kein Mensch gedacht.

  • Die alte Rearloadedrutsche funktionierte am besten mit dem JBL 2240 (hieß der so :roll: ), und war ein aktuelles Gerät in den 70er Jahren!


    Die Box machte bedingt durch ihre recht lange Ladung bei gewissen Frequenzen ordentlich Resonanz, die Nachteile waren aber das sehr schlechte Ausschwingverhalten. Ebenso hatte die Box kaum Kick in der Form, wie es die damals konkurrierenden Falthörner hatten.


    Die Rutsche wurde tatsächlich erst so um die 800Hz getrennt, weil der 15" ja relevante Aufgaben im Midbereich übernehmen sollte. Die Rutschen wurden selten mit speziell damals üblichen Midbins kombiniert, und waren eher für irgendwelche Diskothekeninstallationen verwendet worden. Die Kombination mit den Fächerlinsen war früher häufig anzutrefen, und stellte schon was da :P !


    Ob die Verwendung der Rutsche bei Grobschnitt zu der damaligen Zeit wirklich Überzeugung, oder einfach irgendwo "günstig geschossen" war, bleibt fraglich.
    Grobschnitt habe ich als jugendlicher Mopedfahrer zweimal Live gesehen, an Rutschen kann ich mich nicht genau erinnern - wohl an diese irre Anzahl der kleinen Koaxe und Piezeos.


    Der Sound war damals klasse, aber was nützt mir die Erinnerung mit meinen damaligen Vergleichsmöglichkeiten? Ich kann mich auch an PAs aus unserer frühen aktiven Zeit erinnern, die aus 4 Wege horngeladenem Zeug bestand. Das fand ich damals auch toll - heute würde ich nicht mal im Traum daran denken mit 2 x 400 Watt Endstufen und Martin/Vitavox Holz eine Coverband zu beschallen!


    Die Erinnerung an früher ist nicht immer objektiv, aber ich glaube nicht das diese alten Schallzeilen heute noch akzeptabele Ergebnisse abliefern würden. Zumindest nicht in der Form, wie es früher betrieben wurde (Amping usw.).
    Aber es war eine Zeit der Improvisation, in der noch richtig was ausprobiert wurde, und sich keiner Gedanken über Delayabstimmungen bei Lautsprecherclustern gemacht hat!
    Stefan

  • Ich hab' vor einiger Zeit in diesem Forum auch schon mal ein Bild gefunden, auf dem ca. das 10fache an Holz eine größere Open-Airbühne füllte.Dabei fanden so ziemlich alle Kontruktionsweisen des Speakerbaus Verwendung. Bemerkenswert war auch die Anordnung der "Front", da sie eigentlich hinter der Band gestackt war. Leider find' ich den Link nicht mehr. Vielleicht weiß einer von euch mehr? Das Bild war ( mein' ich jedenfalls ) aus den 70er'n und irgendwo in Amerika aufgenommen.

    Irgendwas 'is ja immer!

  • Joo! :P
    Stimmt fast ganz genau. Die Band ist schonmal richtig: Grateful Dead.
    Von der PA gibt es allerdings noch ein paar bessere Bilder. Ich werde mal auf die Suche gehen.
    Vielen Dank erstmal!!

    Irgendwas 'is ja immer!