Bässe Spüren

  • Klirr=Verzerrung



    Als Klirr wird die THD (Total Harmonic Distortion) bezeichnet, das heißt die durch den Prüfling erzeugten Oberschwingungen (K2, K3, K4, K5, K6, K7 .....)
    Beispiel: Testton 1kHz, dann werden alle Pegel bei mehrfachen Frequenzen (2kHz=K2; 3kHz=K3; ...) zusammengezählt und dann in Prozent oder dB bewertet.


    Geradzahlige Oberwellenwirken sich im Höreindruck weniger kritisch als ungeradzahligeaus, und Oberwellen höherer Ordnung sind grundsätzlich proble-matischer als die niedrigen Ordnungen k2 oder k3

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    Signatur?

  • Hi,


    was Blancblue schreibt ist richtig, entscheidend ist aber, dass unser Gehör darauf ausgelegt ist, eine Grundwelle zu "finden". Der Klirr des Resonnators einer Bassreflexbox hat nichts mit dem Eingangssignal zu tun. Höchstns noch mit der Abstimmfrequenz. Beim Horn (und bei der geschlossenen Box) stehen die Klirranteile aber in einem natürlichen Verhältnis zur Grundwelle. (2,3,4,5 usw). Sie werden vom Gehör zur Grundwelle addiert. Jedes Instrument hat diese Oberwellen, sie sind nichts giftiges, nur bei der reinen Hifiwiedergabe unerwünscht weil sie den Klang verändern. Dies macht aber gerade den "Horn-Sound" aus, der im Mitteltonbereich quäkig, im Hochtonbereich kreischend aber im Bassbereich knackig klingt.


    Bassrutschen sind Backloaded Hörner, aber meistens so zu kurzgeraten, dass man das heute eher als EXPO-Bassreflextunnel definieren würde. Das kommt jetzt sehr stark auf die Bauweise an, wie die Öffnung wirkt. Ist eine große Vorkammer da, hat man eher die BR-Charakteristik (die im Normalfall auf 80Hz abgestimmt ist und daher ordentlich "drückt"), isses ein reines Horn wirkt es breitbandiger.


    Bassrutschen haben aber extrem an Bedeutung verloren. Sie sind hässlich und ein mieser Kompromiss. Sie sind so groß wie hörner aber vom Wirkungsgrad her eher wie ne BR. Der einzige Vorteil: Den 80Hz 80erSound-Bass kriegt man hervorragend raus.


    Bei einer Wellenfront nimmt der Schalldruck mit der Entfernung nicht (oder nur durch die Lufttämopfung ab). Eine ideale Wellenfront hat keine Randbereiche und ist scharf begrenzt. Um das erfüllen zu können bräuchte man eine unendlich große Schwingende Fläche. In der Praxis ist das alles nicht zu schaffen. Man versuch deswegen wenigstens so weit wie möglich vom Kugelstrahler wegzukommen. Hier sinkt der Schalldruckpegel mit 6dB pro Entfernungsverdopplung weil sich die Schallenergie auf einer Kugeloberfläche verteilt. Bündelt man erreicht man inzwischen Zylinderwellen die nur noch um etwa 3dB pro Entfernungsverdopplung abfallen (LineArray). Die Bündelung hängt sehr stark von der Wellenlänge ab.


    Für den Bassbereich erreicht man eine Wellenfront also nur, wenn man sehr viele Bassboxen nebeneinanderstellt, stackt. Wenn diese zusätzlich richten (Basshörner) ist man schon auf dem richtigen weg. Hier kommt jetzt aber die ganze Geschichte von wegen Strahlungswiderstand und sinken der Reso wegen Luftlast und pi pa po. Darüber zerbrechen sich schlaue Leute seit der Erfindung des Horns den Kopf, das kann man nicht so mirnichtsdirnichts erklären.


    Soviel mal dazu.


    farad

  • nochwas: Den Druck auf dem Brustbein erreicht man folglich (auch in größeren Abständen) besser mit Basshörnern. Sie klirren mehr, klingen knackiger und der Schalldruck fällt mit der Entfernung weniger ab. -> und darauf kommts im freien letztendlich an. Auch in der Halle ist ein entsprechendes bündelungsmaß von Vorteil, weil unser Gehör zwischen erster Wellenfront und Reflexionen entscheiden kann. Einfach den Schalldruckpegel / Frequenzgang in der Halle messen sagt nix über den Klang aus.


    Der BR-Bass geht (wenn man die Hörner nicht entsprechend stackt) halt tiefer und klingt aufgrund des schlechteren Impulsverhaltens weicher. Der große, große Vorteil der BR-Boxen ist eben einerseits, dass sie leicht skalierbar und transportierbar sind, eine allein "funktioniert" schon, andererseits, dass sie genau da abgestimmt werden können, wo man den Bass braucht. Den Schalldruck einer auf 40Hz abgestimmten BR-Box mit einem Horn zu erreichen ist sehr schwierig.



    Ausserdem: Das steht doch hier im Forum bestimmt schon alles 50mal! Ich suchs jetzt nicht, is mir gerade zu blöd, aber auf die Unterschiede zwischen BR und Horn wird doch immermal wieder hingewiesen.


    Es gilt: geschlossen -> BR -> normales Horn -> HD15 -> Örpz


    wer die zeile nicht versteht muss suchen, lesen und lernen. Das erklär ich jetzt nicht auch noch. Das sind alleine 50 Threads...


    farad

  • maha
    ja, geschlossen schon, aber geht ja auch um die Bauform. Nen Urps als "normele" geschlossene Box zu bezeichnen ist fragwürdig. Ausserdem verbaut man ja auch keine "normalen" Chassis... aber wir wissen das beide. lass gut sein. ;)


    farad

  • jo, zerlegs in das was ist: Ob man die Chassis nach innen oder nach aussen einbaut ist egal, das ist erstmal nur verwirrend. dann isses zweimal dasselbe, also durchschnibbeln. was bleibt? n einfacher 18" BR bei 60Hz.


    Jetzt gilt alles was ich oben geschrieben hab.



    Bei der Konstruktion kommen aber noch zwei vorteile hinzu: Erstens: Der Magnet wird gut gekühlt, die Powercompression geht vielleicht um 1dB zurück. (is bei BR-Gehäusen aber eh nicht so schlimm). Zweitens: Durch die Anordnung der Bässe holt man vielleicht durch die bessere Wellenfeldankopplung nochmal 1-2dB raus. Alles in allem also keine schlechte Sache. Wenn man Bassreflexbass will. Das größte Problem an der Sache: unter 3kW brauchste bei dem Ding garnicht anfangen...


    farad

  • wenn ich das dann so sehe, ist da dann nur ein sehr geringes volumen, daher kommt wohl auch die hohe trennfrequenz, tiefer wird das wohl nichtmehr gehen oder?


    würdet ihr mir empfehlen einfach mehr von diesen Bandpasshörnern zu kaufen, oder soll ich ein Anderes Konzept verwenden?

    ceterum censeo functionum unum esse utendum
    Im übrigen bin ich der Meinung, dass Funktion One verwendet werden muss.

  • ich hätte noch eine Frage, stimmt es dass man den Bass mehr spürt, wenn der Lautsprecher härter aufgehängt ist?

    ceterum censeo functionum unum esse utendum
    Im übrigen bin ich der Meinung, dass Funktion One verwendet werden muss.

    Einmal editiert, zuletzt von montarbo ()

  • das kommt doch immer ganz auf deinen Anwednungszweck an. 60Hz is ja nicht soo hoch. Wenn du damit nur Chartmucke und 80er auf Hochzeiten machen willst kommst du mit zwei von den Dingern sicher super hin.


    farad

  • stimmt das nun, dass man den Bass mehr spürt, wenn der Lautsprecher härter aufgehängt ist?

    ceterum censeo functionum unum esse utendum
    Im übrigen bin ich der Meinung, dass Funktion One verwendet werden muss.

  • jein.
    Es kommt drauf an, wo du den bass spüren willst (ich rede von 10m entfernung, direkt vor der Anlage spürst du immer was, z.B. die Luft aus dem Bassreflexrohr usw). Ein hart aufgehängter Bass geht bauartbedingt nicht so tief wie ein weichaufgehängter bass. Ein weich aufgehängter Hifibass spielt locker bis 25 Hz runter, natürlich mit bescheidenem Wirkungsgrad über den gesamten frequenzverlauf. ein hart aufgehängter PA-Bass spielt dafür besser ab 50 Hz.


    20-40 Hz spürt man prima an der Körperbehaarung und am Hosenbein,
    schön im Magen (bzw. den Mageninhalt) spürt man 50-63 Hz, geradeausgucken fällt schwer (beim richtigen Pegel)
    64-110 Hz geht gut an den Kehlkopf und aufs Brustbein. Beim richtigen Pegel fällt das Atmen schwer.


    Tatsächlich gibt es aber keine "Formel" fürs spüren. dein Körper resoniert eben bei einer gewissen frequenz, oben beschriebenes stellt sich eben bei mir ein, wenn ich die anlage mal einpfeiffe oder einwobbele mit einem Sinusgenerator.


    OT: Ich habe 4 Wbins mit dem oberton XB 700 bestückt. Ja, es stimmt, er ist klirrarm. ABER: Das macht ihn enttäuschent leise gegenüber dem (laut TBF "Klirrbombe"" Beyma G 550.


    Zum Klirr: Ich glaube nicht, dass jemand nun verstanden hat, was klirr ist, nach euren erklärungen.


    Ein Lautsprecher macht nicht nur das, was er soll. Die Pappe verbiegt sich, Wirbelströme etc. tragen dazu bei, dass andere Töne generiert werden, als die erwünschten. Es entstehen sogenannte Oberwellen, die eine vielfache frequenz als die erwünschte frequenz haben. Klirr findet man nicht nur bei Lautsprechern. fast jedes elektronische Gerät produziert einen Klirranteil. Umso weniger, umso besser. eigentlich. Im Bassbereich empfindet man (als ottonormal-hörer) das Auflösungsvermögen weniger wichtig als die Lautstärke eines Lautsprechers.


    Gesetzt den Fall:
    Lautsprecher A, 750 Watt, 99 db Wirkungsgrad, absolut geradliniger Frequenzgang von 20 bis 100 Hz. Absolut kein Klirr!
    Lautsprecher B, 750 Watt, 96 db Wirkungsgrad, absolut geradliniger Frequenzgang von 20 bis 100 Hz. Mächtig Klirr in der ersten Oberwelle (K1)!


    Alle Disco- und Techno-Leuts würden Lautsprecher B kaufen! Lautsprecher A würde bei TBF, Wellenfront und vielleicht noch 3 anderen aus dem Forum landen sowie bei den Hifi-freaks.


    Bei Mittel- und Hochtönern verhält sich die Bewertung des Klirrs durch das menschliche Ohr anders. Das Klingt einfach nur sch....., wenn viel Klirranteil vorhanden ist. Kreischende Höhen, keine Stimmenverständlichkeit usw.


    Im Bassbereich kann der Klirranteil die Performance des Lautsprechers steigern, wenn die Oberwellen harmonisch dazu passen. das ist leider nicht bei jedem Lautsprecher gegeben...

    ... und W-Bins sind doch lauter als der Rest!

  • wie stark klirrt denn der Eminence - Omega Pro 18 800W und in wiefern ist das qts noch mitverantwortlich?

    ceterum censeo functionum unum esse utendum
    Im übrigen bin ich der Meinung, dass Funktion One verwendet werden muss.

  • nadenn


    ich bekenne mich auch schuldig des chaotischen testbetriebes !


    besitzte 4 esw1018 & 4 "hd18" bzw sind das turbosound t118


    die esw machen bei 50 hz :D und der ganze körper wippt durch den raum bzw. eher auch im freien


    aber beim horn !!
    =>> das ist einfach nur :D geil :D - da verschwimmt die sicht bei 10m entfernung noch wenn vor einem so 4 kleien stack 18er hörnchen mit gesamtleistung von nur 3kw steht !


    spass ist bei beiden vorprogrammiert :D:D

  • Der emminence ist nicht so schlecht. klar klirrt der, geht aber gut ab in ner bassreflex-kiste. hatte auch mal w-bins mit bestückt, konnte man auch lassen. Zum aktionspreis unschlagbares preis-leistungsverhältnis.
    Ansonsten ehr hinteres mittelfeld.

    ... und W-Bins sind doch lauter als der Rest!

  • Ähmm........also ich steh voll auf den Klirr von "K1"*g*


    Muss sich um ein missverständniss handeln......ich find K2 Scheiße.....

    Was kostet ein Loch in der bassbox?