Feedback bei Theatervorstellung

  • Ok, leuchtet ein, danke

    "die Anlage sieht aus wie ein plattgefahrenes Ü-Ei"


    "Das Mikro ist kaputt, das pfeift nicht!"

  • Hallo Christophh,


    dein beschriebenes Problem ist nicht neu und auch nicht immer einfach zu lösen. Da beissen sich auch manchmal die Profies die Zähne aus.


    4 Mikros nur von vorne ist ein wenig schwach, wenn die Bühne tiefer als 2m ist. Was sind es denn für Mike's und was haben sie für eine Richtcharakteristik?
    Des weiteren ist es ein kosmetisches Problem.... die Mikros sollten nicht sichtbar sein. In diesem Falle von oben her abhängen. 2 Grenzflächen vorne zum Stützen wären auch noch ganz nett.
    Wenn es wirklich nicht anders geht die 4 Mikros auf zwei Linien (vorne und hinten) je schräg von der Seite (ca. 1/6 Bühnenbreite links und rechts reinfahren) abhängen.


    Das Gesamtergebnis hängt nun von der Saalbeschallung und natürlich auch von der Stimmgewalt der Schauspieler ab. Wenn diese Flüstern, dann kann auch nix rauskommen.


    Zur Saalbeschallung....
    wie hängen die Lautsprecher und was sind es für welche. Wenn es Zeilenlautsprecher von anno duzamal sind kannst du damit keinen Preis gewinnen.
    Die Lautsprecher sollten in dem Fall vor!!!! der Bühne von oben nach unten geführt werden (Schallverlauf). Ebenso das zweite Päärchen und dieses dann über ein Delay angleichen. Die beiden Päärchen sollten unabhängig geregelt werden können, so dass du den hinteren mehr Dampf verpassen kannst. Der Direktschall von der Bühne und das Anstützen durch die ersten beiden Lautsprecher sollten für vorne ausreichen. Damit ist die Gefahr eines Feedbacks schon mal kleiner.


    Zum Einstellen machst du nun einfach mal alle Kanäle auf (Kanal-EQ aus oder flat) in der Voraussetzung, dass die Mikes alle eingepegelt sind.
    Lass die Leute auf der Bühne spielen und fahr jeden Kanal bis kurz vor das Koppeln. Je mehr Kanäle du aufmachst, um so eher Koppelt es. Also nimmst du einfach die anderen wieder ein wenig zurück.
    Wenn alle 4 oben sind und es gerade nicht koppelt geht es an den Master-EQ. Wenn keine Trittschallfilter im Kanal möglich sind dann dreh gleich mal alles unterhalb 120Hz weg. Ebenso kann man alles oberhalb von 12kHz eliminieren.
    Dann fängst du an jedes Frequenzband hochzuschieben..... wenn's koppelt nimmst du genau dieses Band ein wenig raus. Du wirst vermutlich feststellen, dass es meist um die 400Hz, 800Hz, 1,4kHz, 2kHz, 4kHz fiept.
    Damit hast du mal einen Anhaltpunkt was der Raum so spricht.
    Nun zu den Kanal-EQ's.... dasselbe Spielchen. Die Bässe und Höhen erstmal raus. Reingedreht is schnell wieder. Wenn du nur eine semiparametrische Mitte hast dann die Anheben und pro Mike durchsweepen. Da wo es am heftigsten fiept absenken. Meist sind dies aber genau die Frequenzen die die Stimme ausmachen. Damit hört es sich meist nach Gieskanne an. Es ist nun eben deine Aufgabe den richtigen Kompromis zu finden.


    Das mit dem FB-Distroyer ist ne prima Idee.... nur bitte kein Ohringer. Das Teil macht nun wirklich mehr als blödsinn - meine Erfahrung. Aber wenn nix anderes da is. Aber nicht extra deswegen anschaffen. Ist ne Fehlinvestition. Wenn er aber da ist - gut reinnehmen und die Filter dann aber von Hand setzen.
    Da wären wir auch schon beim nächsten Punkt.... du kannst natürlich einen vollparametrischen EQ zwischen Pult und Main-EQ schalten. Damit bearbeitest du gezielt die Pfeiffer per Notches.
    Ich bin eben nun mal auf die Sabine's scharf. Es gibt die kleinen FBX-Solo's - pro Mike einschleifen und Ruhe is. Ansonsten eben eine grosse Sabine zuleihen.
    Und wenn du schon ans Leihen gehst, dann kann man sich auch gleich den ganzen Ärger sparen und eben 4 Funkstrecken nehmen.


    Grüssle
    micha

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Hallo!
    Ich hab mal ein paar Fotos gemacht. leider nur von vorne der Bühne, hinten also nochmal 2 kleine Lautsprecher, ob die auch Fullrange laufen kann ich nicht sagen, sind allerdings nicht so groß, evtl, nur für die Mitten und Höhen.
    Problem ist, dass in der Aula 1 !! Speakon Buchse ist (ich denke 4 Pol). die so ins Rack (auf Rollen, wird dann in die Aula geschoben) gesteckt wird. Daher denke ich das irgendwo über der Aula das Signal evtl mit Frequenzweiche zwischen vorne und hinten getrennt wird. Soll heißen ich hab Kontrolle über links und rechts aber nicht über vorne und hinten. Und ich seh auch so keine Möglichkeit da was dran zu ändern...
    Hab mal ein paar Fotos von der letzten Aufführung hier reingestellt. Das Mikro ist nicht sehr gut zu erkennen. (Auf einem Bild ist ein Mikro auf einem Ständer mittig vor die Bühne aufgestellt, das kam von Lokalen TV-Radio Sender, war nur für eine von 3 Aufführungen da, für uns also nicht nutzbar.


    Gruß
    Christoph
    P.S. Sorry, Bilder sind etwas größer, um vielleicht überhaupt die Mikros / Boxen erkennen zu können.
    Vielleicht laufen hier ja ein paar mit DSL rum :)

  • Wenn die Aula nicht erheblich tiefer bzw. länger ist, als man das auf dem Foto zu erkennen kann (ich zähle 12 Reihen), dann solltest Du das mit den Mikros eher lassen, außer Du bekommst die Miete für eine kleine Anlage samt Funkstrecken ins Budget.


    Ich bin selber jahrelang mit einem Theater durch Wirtshaussäle, Aulen, Stadthallen u.ä. getingelt, und alles was nicht mindestens 300 Plätze hatte, musste da unplugged gehen (ging auch).


    Konzentriere Dich lieber auf das Licht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man eine Stimme schon alleine dadurch in den Vordergrund holen kann, dass man den Sprecher "ins rechte Licht" setzt. Das ist zwar Betrug am Kunden ;-), aber wenn's halt klappt ...

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Hallo!
    Leider ist das auf dem Bild nicht zu erkennen, aber nach hinten kann man noch ca 1/3 dransetzen (ca 20 Stuhlreihen + Gang hinter den Stühlen, und an den Seiten (jeweils links und rechts) ist die Aula auch noch größer (hinten links sind Lampen zu sehen). Und es wurde ja auch getestet, selbst wenn die Schauspieler extrem laut gesprochen haben, und das war schon lauter als reden... reicht es nicht das ganze ohne Verstärkung zu machen, da doch immer ein gewisser Geräuschpegel im Publikum vorherscht, so war es spätestens total vorbei, wenn jemand mal "leise" die Nase putzte. Und Ziel ist es ja auch, dass der Zuschauer sich nicht anstrengen muss um was zu hören..

  • Hi !


    War auch letztes Jahr Techniker bei unserem Abitheater in der Schule und wir haben in einer vergleichbar großen Aula gespielt - ohne Mikros!


    Das hat auch sehr gut funkioniert. Es kommt auch darauf an, dass die Schauspieler die richtige Sprech- und Atemtechnik beherschen und laut und deutlich reden können. Bei kleinem Publikum (bis max 300) finde ich ohne Mikros kommt die Stimmung bei Laientheater besser rüber.


    Gruß Maxit

  • also was meine erfahrung mit solchen miks angeht: LASS sie weg, du hast nur probs damit, vor allem im schülertheater. Bei uns ham die "schauspieler" alle unterschiedlich laut geredet, in unserer aula warn alle gut zu verstehenn (mehr oder weniger *gg*), aufm platz (warn platz in der altstadt) warn, wg schlechter akkustik solche mikros angebracht, von ner proffesionnellen firma in unserem umkreis, bei den leisen hat der techniker der stadt höher drehn müssen, bei den lauten hats dann gekoppelt...., da warn die mics aber auch notwendig, bei euch in der aula könnts auch ohne geh, die solln halt laut reden
    mfg
    da_user


    PS.: was führt ihr auf??? sieht römisch aus

    rechtschriebfehler sind bugs im board

  • Zitat von "yamaha4711"

    Das mit dem FB-Distroyer ist ne prima Idee....


    Auch wenn der Feedback-Killer "Sabinchen" heißt (und damit dem Ohr haushoch überlegen ist), ersetzt der nicht eine penibelst eingepfiffene PA und eine durchdachte Platzierung der Mikros/Boxen. Ich verwende das nur auf ein sauber eingemessenes Setup quasi "obendrauf", um die Nervenbelastung während der VA etwas zu minimieren.... :wink:

  • Sodele, jetzt han i mer des do honna no amol durchgläsa!


    Wenn die Aula so als Schlauch ausgeführt ist würde ich dir einfach empfehlen 4 Kondensors (von oben abhängen) oder Grenzflächer zu setzen. Die Boxen vorne auslassen und ab mitte ein Boxenpäärchen stellen. Da kannst du dann ohne Probs das abstützen was auf die Distanz verloren geht. Bedenke, dass du ein Delay noch brauchst, um den schein zu waren, dass der Schall von vorne kommt.
    Das ganze steht und fällt letztendlich mit den Schauspielern, denn wenn nix rauskommt kann auch noch so viel Equipment da sein - es wird auch nix rauskommen.
    Und die Sache mit dem Licht.... eine sehr gute Idee: die Psychologie hilft mit, denn der Zuschauer wird ja durch die Beleuchtung (Spot) gelenkt und auf die agierenden Personen fokusiert. Das bringt auch ein paar Pseudo-dB ;)


    @mischpultschorch
    Sicher ist ein FBX nur so gut wie der welcher ihn einmisst. Dumme Mikrofonierung oder Plazierung der LS-Systeme ist eines jeden pfeiffers Freund. Es ist eine Absicherung für die Profies (wobei - braucht ein Profi ein solches Teil?) und für Laien holt so ein Teil auch bei ungünstiger Platzierung noch 2-3dB Headroom raus.


    Grüssle
    micha

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Wie es wirklich ist:Die Boxen vorne links und rechts, so gehts nicht, die sind näher an den Mikros, als an den Zuschauern.
    Die Grenzflächenmikros haben andere Vorteile als eine feedbackarme Verstärkung, nähmlich, verfärbungsfreie Wiedergabe dank nichtvorhandenen Bodenreflexionen.


    Du brauchst ein Paar Lautsprecherboxen mit definierter abstrahlung, wenns geht 40x60 Grad, am Besten 12"/1,5" oder 12"/1" aber tiefe Trennfrequenz, der Abstrahlung halber.
    Diese Boxen müssen li u re nahe beim Publikum sein.


    Dann brauchst du Richtcondensermikros, nicht der Akt zum Mieten.
    Das kann was billiges wie Beyerdynamic MCE 86 oder wies heisst sein,
    Dann kanst du schon mal viel mehr aufmachen, als bis jetzt.


    Dann wie die Kollegen sagen, das schlimmste Pfeifen am EQ rausnehmen, werden etwa 3 Regler sein, dann an den KanalEQs breitbandig ganze Bereiche rausnehmen, die koppeln, so 120 bis 180, dann je nach Saal/Mikro 7-8 Kilo.
    Dann sollte schon gut sein, ohne Zaubergeräte. Die Richtmikros auf kleinen Runden Stativlein vorne hinstellen, muss einfach sein.

  • Die Sache ist die, habe ich wärdend meiner Schulzeit festgestellt:
    Die Leute spielen Theater und wollen aber nicht laut reden, die Technik sagt ok dann hat ein paar Miks hin. Leute sprechen noch leiser und der Tonmann macht aller noch lauter auf- Feedback.
    Gehe doch hin und schau mal in wieweit du es aufbekommst ohne Feedback. Den Rest müssen die Akteure raushohen.


    Als i-Tüfelchen kannst du es auch mit einen Frequenzshifter ( Eventide Hamonizer 7500) probieren,
    war in mode bevor alle Gräte Logaritmen rechnen konnten. Der hebt das ganze Spektrum um ein paar Hz an zw. 5 und 10Hz funtioniert auch nur begrent.


    Das andere ist müssen die hinteren Lautsprech auf die Bühne strahlen, kann mann die nicht abschalten?


    Sebi

    Ich möchte mal die Zwei treffen, welche als erste schwarze Traversen und silberne Lautsprechen vermietet haben.

  • Jetzt habich grad ein Theater mit 6 Ansteckmikros gefahrn, dazu Akkordeonorchester mit Richtmikros. Einwandfrei, alles Laienspieler.
    Was hat mir jetzt geholfen?
    Holz war 4 Seeburg A6, 2 nicht ganz vorne, 2 etwa im 2. Drittel des Saals,
    Die Boxen strahlen recht breit ab, das Diffusfeld ist recht flat, keine seitlichen Ausreisser.
    Mit dem T31-band EQ wurden nur die schlimmsten Resonanzen rausgenommen, die zeigten sicht so bei 600-800 Hz., an den Kanälen zum Teil ähnliches, aber halt breiter, wie die KanalEQs halt sind. Wärend der Aufführung wollte die Musik dann etwas mittig, quäkig klingen, da half Pegel leicht zurück, leichte Höhenanhebung, und ein 2 Sekunden Hall(!)
    Lokation warne normale Turnhalle, fast voll, etwa 300 Leute.
    Lautsprecher etwa 4M von Bühne weg gegen Publikum, Feedback dadurch keines. Einzige Problemstelle ist Uebergang von Direktschall zu erster Box.
    Aber es sassen keine Tontechniker im Publikum, sondern zahlendes Volk, und die ham bis hinten jedes Wort verstanden.
    Und, ich gebe zu, links und rechts hingen die vordere und die hintere Box paralel jeweils am gleichen kanal, kein Delay, nix, Abstand war etwa 20 Meter.