MIC-Compressor-Pult oder Inserts

  • Hi


    bin grad dabei ein neues Rack zu bestücken. Und zwar sollen da 4 Shure Funkstrecken rein und 2 Stereo Kompressoren rein. Ist es jetzt korrekt direkt vom Empfänger in die Kompressoren zu gehen und dann von den Kompressoren zum Pult oder eher alle Mics zum Pult und dann die Kompressoren in die Inserts. Die Kompressoren sollen nur für die 4 Mics genutzt werden. Wo liegen die Unterschiede bei der Verkabelung, wenn es überhaupt welche gibt.


    Hoffe ihr könnt mir weiter helfen.


    Mfg Marc

  • der unterschied ist, das du bei der verkabelung per insert die pult internen vorverstärker nutzt. beim direkten anschluß an die kompressoren wirds wohl schwierig, da die vorverstärker fehlen. da gibts aber channelstrips (z.b. von dbx).
    allerdings solltest du drauf achten, ob aus dem signalweg noch ein monitor gespeist werden soll. dann würdest du mit dem comp die feedbackempfindlichkeit des monitors je nach stärke der compression und nachverstärkung des signals erhöhen.

  • Zitat von "Wulfson"


    ...
    allerdings solltest du drauf achten, ob aus dem signalweg noch ein monitor gespeist werden soll. dann würdest du mit dem comp die feedbackempfindlichkeit des monitors je nach stärke der compression und nachverstärkung des signals erhöhen.


    Ja, aber das tut er doch bei Methoden der Verkabelung - oder? Existieren denn Mixer, bei denen der Aux für die Monitore Pre-Alles (also auch Pre-Insert) abgenommen wird?


    Viele Grüße
    Jo

  • Zitat von "Mix4Munich"


    Nein, aber es gibt die Möglichkeit, das Mic-Signal in einen Kanal einzuschleifen, über den Direkt-Out wieder raus und in einen anderen Kanal wieder rein.
    Dann verwendest du den ersten Kanal nur fürs Monitoring (über Aux raus und den Kanal gemutet) und den zweiten Kanal für den PA-Mix, hier wird der Comp eingeschleift (Aux-Weg fürs Monitoring ist komplett zu).


    Dies geht nur über das Einschleifen des Comps ins Pult.


    Gruß,
    Michael

  • hm, doch so ein Pult gibt es, das Legend 3000 kann sowas. Nachzulesen im manual, das kann man sich unter http://www.midasconsoles.com runter laden.


    Bei anderen Pulten geht das so ohne weiteres eben nicht. Generell würde ich auf alle Fälle die Compressoren in die Inserts stecken, schon allein weil man sie da auch mal eben schnell wieder abstecken kann, wenn irgendwas ist.

    "die Anlage sieht aus wie ein plattgefahrenes Ü-Ei"


    "Das Mikro ist kaputt, das pfeift nicht!"

  • sorry, ich muss hier schnell mal was off-topic fragen, aber es passt grad recht gut zu den letzen postings:


    Wie zuvor schon bemerkt: Betrachtet man die Signalflows von gängigen Pulten, wir man zu 99% einen Aux-Send-"after Insert" finden, sprich sämtliche über den Insert eingeschleiften Effekte finde ich auf meinem Monitormix wieder. Mir ist der Sinn dieser Schaltung völlig schleierhaft (kennt ihn jemand?!), der Unsinn dafür umso klarer: Erhöhtes Feedbackrisiko bei Kompressoren oder gegatete Signale, die manchen Sänger in den Wahnsinn treiben.


    Bei kleineren bis mittleren Produktionen fehlt meistens der Signalsplitter mit Monitorpult - wie bekomme ich trotzdem einen klaren, lauten Monitorsound ohne Feedback? Die richtige Aufstellung von Monitor zu Mikrofon kann man vergessen, da Sänger doch recht gerne rumspringen, letzte Möglichkeit bleibt anscheinend nur der Einsatz einens EQs oder FDs im Monitorweg - oder gibt es noch andere Hilfsmittel? Die Idee mit dem oben beschriebenen Kanalrouting (Kanal1 über DirectOut auf Kanal2 und nur dieses komprimieren) fand ich recht interessant...andere Ideen oder Erfahrungen?


    Danke, Bubba

  • Ich verzichte auf kleinen Veranstaltungen aus diesem Grund oft auf Kompressoren, eine relativ einfache Möglichkeit sehe ich in der Kompression in der Subgruppe, wenn man 4 zur Verfügung hat kann man schon 4 Vocals komprimieren wenn man auf eine sonstige Nutzung der Subgruppen verzichten kann. Vorteil ist der geringere Kanalverbrauch (ein 24er Pult ist bei Bands mit größerer Besetzung recht schnell voll.....)
    (Veranstaltungsgröße auf der ich unterwegs bin: bis ca. 200 Personen/Tanzfläche, geringes Budget (Jugendhäuser etc))

  • Rein technisch ginge das bei bestimmten Shure Empfängern sogar, weil diese über eine Mic/Line-Umschaltung verfügen (eingbauet Vorverstäker). Dadurch könnte man den Umweg übers Pult sparen. Allerdings wären die Funken ja dann immer fest auf die Kompressoren verstrippt und das will man vielleicht nicht immer (z.B. beim Monitoring). Ich muß aber ehrlich gestehen, daß ich die Idee irgendwie schräg finde und diese Art der Verkabelung wohl als unüblich bezeichnet werden kann. Du solltest vielleicht doch lieber die Inserts des Pults nutzen.


    @Bubba: Sagt Dir der Begriff Y-Split etwas? Oder wie Kollege Campfire kann man auch über die Gruppen komprimieren (mache ich gerne bei mehreren Leadgesängen).

    Theorie ist, wenn alle wissen wie's geht, aber nix funktioniert.
    Praxis ist, wenn's funtioniert aber keiner weiß warum.

  • Zitat von "BubbaWexxter"

    Wie zuvor schon bemerkt: Betrachtet man die Signalflows von gängigen Pulten, wir man zu 99% einen Aux-Send-"after Insert" finden, sprich sämtliche über den Insert eingeschleiften Effekte finde ich auf meinem Monitormix wieder. Mir ist der Sinn dieser Schaltung völlig schleierhaft (kennt ihn jemand?!)


    Wäre es anders rum, würden sich genau so viele Techniker beschweren. Ich schätze mal, dass meine persönliche Präferenz bei etwa 50:50 liegt. Was ist z.B. wenn die Bassdrum auf dem Monitor koppelt, weil sie zu lange nachdröhnt? Was, wenn ich einen externen EQ auf einem Kanal verwenden möchte? Fein raus bist du also nur, wenn du das je nach Fall schalten kannst, was aber bei Live-Mischpulten bekanntlich selten möglich ist. Trotz meiner 50/50-Meinung finde ich es besser, so wie es ist (kleineres Übel).


    Zum Kompressor: Die Feedbackanfälligkeit eines Monitorwegs muss dadurch nicht zwangsläufig steigen, da: dichteres Signal > höherer Durchschnittspegel > Musiker hört sich besser > Monitorweg muss weniger heiss gefahren werden.

  • Servus,


    komprimierter Gesang auf den Monitoren ist normalerweise schlecht (größere Feedback-Gefahr, Sänger paßt sich evtl. unbewußt seiner verdichteten (Monitor-) Lautstärke an und singt gegen den Kompressor). Da hilft nur, _sehr_ zurückhaltend zu komprimieren (dann evtl. auch ganz ohne) oder doch einen zweiten Kanal zu "opfern" und das komprimierte Signal nur auf die PA zu legen. Seit ich das bei der Hauptstimme mache, habe ich keine Feedback-Probleme mehr - womit ich vorher (fast) immer zu kämpfen hatte.


    Wozu ich auch noch einen Kanal "opfere":
    In unserer Band macht die Ansagen (fast) nur ein Sänger. dem hab ich einen zweiten Sprech-Kanal spendiert, also weniger Tiefen, dafür aber lauter, und kaum Effekt.


    redi

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  • Zitat von &quot;BubbaWexxter&quot;

    Bei kleineren bis mittleren Produktionen fehlt meistens der Signalsplitter mit Monitorpult - wie bekomme ich trotzdem einen klaren, lauten Monitorsound ohne Feedback? Die richtige Aufstellung von Monitor zu Mikrofon kann man vergessen, da Sänger doch recht gerne rumspringen, letzte Möglichkeit bleibt anscheinend nur der Einsatz einens EQs oder FDs im Monitorweg - oder gibt es noch andere Hilfsmittel? Die Idee mit dem oben beschriebenen Kanalrouting (Kanal1 über DirectOut auf Kanal2 und nur dieses komprimieren) fand ich recht interessant...andere Ideen oder Erfahrungen?


    Danke, Bubba


    Allerdings sollte auch bei kleinen Produktionen das Budget für einen Yankee ( oder auch Y-Adapter ) reichen.


    Gruß
    Kai

  • y-adapter - also passives signal splitting...
    hat das nicht irgendwelche nachteile? (die aktiven splitter bei großen produktionen müssen noch ihren sinn haben...)


    ansonsten: wo bekomm ich die dinger her? hab davon ehrlich gesagt noch nie gehört...

  • Solange das Signal nur auf 2 Kanäle gesplittet wird kommst du bei den üblichen Impedanzverhältnissen (Mikro 150-200 Ohm, Pulteingang 1,5-2 kOhm) noch ohne Fehlanpassung hin, die Nummer mit dem extra "Sprechkanal" würde ich allerdings dann schon per Direct out machen.
    Wo man Yankees (und die beliebten Stereoklinke-auf-Monoklinke-Direct-out-Insertstrippen mit Ring und Tip gebrückt) herbekommt? Tja, wer löten kann ist klar im Vorteil...und weiß selber wie gut seine Kabel verarbeitet sind.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • niggles: "Stereoklinke-auf-Monoklinke-Direct-out-Insertstrippen mit Ring und Tip gebrückt"?


    du verwirrst mich..für was dass denn? warum fährst du das symetrierte directout signal unsymetrisch in den insert und nicht in den line-input?


    bzgl. "yankees": soll sinn der sache sein, die signale zu splitten, in ein zweites pult zu fahren und dort den monitormix zu fahren? nur dass ich die idee auch richtig verstanden habe...


    beste grüße, bubba

  • Einsatz eines Yankees bei Monitor von FoH: SM58 in Pranke des Sängers -->Stagebox-->Multicore-->Peitsche am FoH-->Yankee (xlr female)-->XLR male 1 in z.B. Kanal 14, XLR male 2 in Kanal 15. So, jetzt kommt auf den Insert von Kanal 14 ein Kompressor, dieser Kanal wird auf die Summe geroutet und so EQ't, komprimiert und evtl. verhallt oder delayt daß sich das im Saal gut anhört. Bei Kanal 15 bleibt der Fader unten, dafür wird hier ein hoffentlich halbwegs erträglicher Monitorsound zusammengeschraubt und per pre-Fader-Auxweg in Richtung Bühne geschickt. Geht super und ist vor allem viel flexibler als ein Kompressor in der Subgruppe, weil man so nicht auch noch das Fein-EQing fürs (trotz Summen-EQ oft völlig anders klingende) Frontholz auf dem Monitor mit drauf hat.


    Das Kabel mit den vielen Bindestrichen macht im Prinzip das gleiche. Die Brücke zwischen Ring und Spitze erzeugt aus einem (unsymmetrischen) Insert einen Direct out (den viele Pulte nicht haben), und der kann dann eben gleich wieder in den Lineeingang eines benachbarten Kanals gestopft werden. Nützlich ist sowas vor allem wenn schon irgendwelche anderen Sachen (Livemitschnitt etc.) an den Mikros mit dranhängen, bekanntlich sollte ein Mikro ja nicht mehr als 2 Eingänge treiben (Gefahr der Fehlanpassung, wenn das Impedanzverhältnis unter 1:5 sinkt)

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."