Co/Li auf den In-Ear-Bussen als Gehörschutz?

  • Tach Fachkollegen.


    Ich will mal kurz Eure Meinung einholen, da ich mich vorhin in ner hitzigen Debatte mit andern Tonkutschern über dieses Thema befunden hab:

    Einer der Kollegen war der Meinung, dass man aus Rücksicht auf das Gehör der Sänger unbedingt einen Compressor/Limiter in die betreffenden Aux-Busse einschleifen sollte, um Pegelspitzen zu kappen. Hab ich jetzt allerdings bei meinen Monitorjobs noch nie gemacht, da ich a) die Pegel als Monitormann eigentlich unter Kontrolle hab, und b) der IEM-Receiver ja meines Wissens auch nen Limiter integriert hat.
    Der betreffende Kollege nannte meine Arbeitsweise "unverantwortlich"......


    Hmmm....
    Was ist Eure Meinung?


    Gruß Frank

  • nunja, comp/li im monitor ist das albekannte problem. dem sänger fehlt je nach einsatzstärke des gerätes die dynamik beim singen. er hat seinen stimmpegel nicht wirklich im griff, weil er nicht genau das hört, was er von sich gibt. das merkt man bei insertierten dynamics im foh pult bei gleichzeitigem monitoring vom foh aus sehr deutlich. in maßen eingesetzt mag das evtl. noch funktionieren. aber deine arbeitsweise ohne als unverantwortlich zu bezeichnen? schließlich kann jeder die lautstärke seines iem selbst regeln und muss demnach für sich entscheiden, was man verantworten kann und was nicht. ein limiter für extreme peaks ist vieleicht schon sinnvoll. wenn der aber im iem schon eingebaut ist...


    christian

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Ich denke daß ein(e) Sänger(in) der/die mit In Ear arbeitet soweit seine/ihre Mikrofontechnik beherrscht, das es erst gar nicht zu unangenehmen Pegelspitzen kommt. Fernder denke ich, daß ein Kompressor der eine(n) gute(n) Sänger(in) schon in den Wedges nervt im In Ear richtig nerven kostet.
    Ich nutze Kompressoren, wenn ich Monitormix mache, nur wenn der/die Sänger(in) dies wünscht.


    Außerdem frage ich mich, wieso Sänger(innen) ins Mikro "schreien" wenn sie schon In Ear nutzen. Ist doch dann eh am Sinn des In Ears vorbei.


    Also, wer gut singen will soll In Ear nutzen und wer schreit dem reicht auch ein Wedge oder zwei.


    Meine Meinung.
    Und wenn das fahrlässig ist, dann sollten sich mal einige Musiker fragen was sie Menschen mit musikalischem Gehör antun.


    Gruß Thorsten

  • Zitat


    cen-music schrieb am 2002-11-26 20:00 :
    nunja, comp/li im monitor ist das albekannte problem.


    Naja, der allgemeinbekannte "Gummibandeffekt" bei Comps im Monitor ist freilich auch noch ein Problem, wenn auch vielleicht bei IEM ein Stück weit weniger als bei Wedges.


    Aber ich geh davon aus, dass die neuen Sennheisers einen Limiter drin haben. Oder lieg ich da falsch?

  • Warum unverantwortlich?
    Gerade ohne Comp hat der Sänger oder halt die Sängerin die Stimme richtig unter Kontrolle...
    Ich singe auch ein bisschen (mehr im Bereich Amat bis semiprof) und auch mit InEar, ich finde, daß ich ohne Comp echt besser mit der Stimme arbeiten kann!
    Ein weiterer Vorteil: wenn ich zu laut bin, kizzelt es halt im Ohr :wink:, also ein Zeichen zum zurücknehmen oder Mic weiter weg halten...
    Das ist halt alles eine Frage der Technik!


    Gute Sänger müssen auch sowieso nicht unendlich komprimiert werden!!!

  • Ich halte einen Limiter Pultseitig nicht für nötig wenn der Empfänger schon einen hat.
    (Nutze selbst IEM)
    Die Kollegen in Amiland scheinen den Aphex Dominator gerne für IEM zu verwenden.

  • guten abend,
    wie wora richtig sagte, haben die sennheiser einen limiter, der aber wirklich zu viel pegel frisst. ich bin der meinung, wenn komprimieren, dann an der quelle und nicht in der summe. wenn man pegelmäßig an der kante fährt kann das eingreifen des kompressors zu unschönen verschiebungen im verhältnis des mixes sorgen, was dann dem hörer wieder probleme beim singen bereitet. es sei denn dieser "effekt" ist erwünscht.

    ich bin mir sicher - früher war alles besser!

  • Grüsze!


    Also auf einen Limiter würde ich als InEar Träger bestehen! Aber meines Wissens haben eh alle sinnvollen Empfänger welche drinnen.


    Es geht hier ja nicht um gewollte Pegelspitzen sondern um Ausnahmefälle wie "Mikrofon fällt auf den Boden", "Kabel wird im Betrieb ausgesteckt" u.s.w...
    SO was bei voll aufgedrehten InEars - Viel Spaß .....


    mfg
    JF


    p.s.: Der Limiter bei einem mir gut bekannten InEar Empfänger ist zum Schutz der sensiblen Ohren des Künstlers auf ca. 125-130dB eingestellt .... :smile:

  • Wie soll der Limiter auch sinnvoll eingestellt werden wenn der Wirkungsgrad der verwendeten Hörer nicht bekannt ist.
    Das ist das Manko der Limiter in den Empfängern. Mir ist kein Gerät bekannt bei dem der Threshold einstellbar ist.

  • wenn man schaut, das man den sender des inears möglichst gut aussteuert, ergibt sich allein durch die eigenheiten der HF-übertragung eine art limiter. es gibt nämlich einen punkt, bis zu dem das HF-signal mit NF moduliert werden kann (100% modulation) bei AM-modulation bedeutet das maximale amplitude, bei FM-modulation maximaler hub .
    und mehr pegel kann die funkstrecke nicht übertragen. übermodulation hört sich nicht gut an, aber noch mehr audiopegel geht da einfach nicht mehr... das ist dann also auch so ne art limiter. ich bin mir sicher, um übermodulation zu verhindern haben die hersteller im sender einen letzten limiter vor dem modulator eingebaut, der als notbremse funktioniert.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • blos so als anmerke:
    Wer glaubt mit iem die Ohren zu schonen ist wahrscheinlich in 3 Jahren taub.
    Warum : der empfunden pegegel bei iem ist ca.
    10 dB leiser als dr gemessene.
    ohne Spass.


    Ein IEM Hasser!