Kühlung von Lautsprechern

  • Hi,
    mal eine Frage rein theoretischer Natur: ich mache mir gerade Gedanken bzgl. Kühlung von Lautsprechern. Hat jemand von euch Erfahrung, wie warm der Magnet im Vergleich zur Schwingspule wird? Die Schwingspule selbst wird man ja wohl kaum kühlen können (ausser man bläst sie mit Kaltluft an), denkt ihr, es macht Sinn, den Magneten zu kühlen? Oder wäre es eine Möglichkeit, spezielle Bass-Lautsprecher zu bauen, die (ähnlich wie Hochtöner) Ferrofluid o.Ä. im Luftspalt haben? Klar, dass das dann nur bei Systemen mit wenig Hub funzt (Horn, URPS) und ein wenig gesponnen ist es auch, aber steckt nicht in jeder Innovation auch ein wenig Spinnerei?
    Nicht ernstzunehmende Anmerkung: Ich stell mir das dann so vor, dass z.B. 2x18 in einen normalen Standkühlschrank stecken, diese 1000W an Musikleistung verkraften, der Kühlschrank aber 2500W Kühlleistung braucht :wink:)
    Vielleicht „spinnt" ja jemand den Faden weiter und es entsteht eine Revolution auf dem Speaker-Markt!
    CU, AmpChamp

  • Ein dyn. LS hat mehrere therm. Zeitkonstanten. In aufsteigendeer Reihenfolge der Länge z.B.:
    - freiliegende Enden des Schwingspuldrahtes
    - Kupfer der Schwingspule
    - Schwingspulträger
    - Magnet/Motoreinheit (die langsamste)
    Eine Erwärmung der Motors schlägt also erst nach einigen 10 Minuten zu Buche. Trotzdem kann es natürlich nicht schaden, den Motor kühl zu halten, da dann die innenliegenden Teile besser Wärme abgeben können.
    Ich habe mal einen Belastungstest mit zwei 12er Sub (Chassis gegen verbessertes Chassis) gefahren, da waren nach 6 Stunden mit 270 Watt (90% Voll-Last, 20-200 Hz, 6 dB Crest) die Magneten auf fast 90°C.


    Adam

    "Dave...my mind is going...I can feel it...I can feel it."

  • Hallo,
    die Schwingspulen sind nicht das Problem, sondern der Kleber des Drahtes zum Träger.
    Max. Temperaturen bis ca.400° werden erreicht!
    mfg.
    wg

  • Wenn die Polplatte plan ist, kann man einen Kühlkörper montieren. Bringt aber nicht sehr viel.
    Bei Modellen mit geformter Polplatte z.B. RCF, Beyma, JBL usw. ist die nutzbare Kontacktfläche zwischen Polplatte und Kühlkörper allerdings zu gering, um einen merkbaren Effekt zu erzielen.
    Desweiteren ist zu beachten, daß die zu setzende Öffnung bei der Polbohrung die Parameter beinflusst. Zwar in äusserst geringen Maßen, aber eben nicht null ist.

  • Hi,
    es gibt doch meines Wissens verschiedene Hersteller von Lautsprechern, die Magneten und Schwingspulen mit verschiedenen Methoden kühlen. Mir fallen ein SA, Community, Dynaudio, HH.
    Die einen versuchen es mit Fluid in der Schwingspule, die anderen mit Belüftung von Schwingspule und Magnet. Mich würde interresieren, was bringt es in der Praxis.


    Was ich festgestellt habe: In meinen Topteilen hab ich 15" Speaker drin, die ich mal während einer Umbaupause bei einem Open Air in der Hand hatte. Der Magnet war so heiß, daß ich mich verbrannt habe, auch sehen meine 18" JBL´s aus den Hybridbässen hinten so merkwürdig verworfen aus. Also Alu hat sich wegen viel heiß verzogen.
    Viel Spaß beim kühlen wünscht der
    Go

  • Mal nen lautsprecher nehmen, z.B. billiger Monacor 10er, oder was du so rumliegen hast, Sinusgenerator mit 20 Hz und Spitze Spitze ca 30 Volt draufgeben. So nach 15 Minuten wird langsam der Bereich um die Staubschutzkalotte warm(kommt von Schwingspule) ca nach 1 Stunde wird der Magnet langsam richtig warm.
    Bei diesem Experiment merkt man auch, das durch die Polkernbohrung warme Luft nach aussen geblasen wird. Man kann sich eine Vorstellung machen von der Erwärmung, und was mit der Wärme passiert.
    Community hat beim Air Force(GrossP.A.) die Magnete mit Luftschläuchen gekühlt.
    Wer ne Schingspule hat , die noch geht, aus nem sonst defekten Lautsprecher, soll sie mal an so 30 Volt DC anschliessen, dann sieht man zuerst, wie die Ampere zurückgehen(Powercompression durch Widerstandsanstieg durch Erwärmung), dann fängts an ähm, elektrisch zu riechen, dann sieht man, wo das das System Grenzen hat, z.B. Klebeverbindungen, Spulendraht, Schwingspulenträger, usw.
    Diese Experimente sind natürlich nicht für die, die schon alles wissen, sondern die, die so Fragen stellen, damit sie mal das Feeling bekommen.
    Gruss an Adam, der immer cool bleibt und immer ne wohlwollende technische Erklärung hat!!



    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jack am 2002-12-16 13:20 ]</font>

  • Also wäre es doch schon aus Gründen der Power-Compression sinnvoll, Lautsprecher zu kühlen!? Die Frage wäre dann nur, wie die Wärme aus dem Boxeninnern nach außen zu kriegen. Heatpipes sind leider schweineteuer!
    Andere Ideen?
    CU,
    AmpChamp

  • Luftschläuche und Lüfter. Dann braucht aber jede Box nochmal Strom. Bei Aktiv-Subs wäre das noch interessanter.


    Man nehme einen LS, der eine Polkernbohrung hat und zusätzlich noch die Bohrungen zum Luftspalt, wie z.B. der aktuelle L18P300.
    An die Polkernbohrung kommt ein passend durchmessender Schlauch zur Gehäuserückseite, wo dann per Lüfter kalte Aussenluft reingeblasen wird.


    Allerdings müsste man erstmal testen, in wie fern man dann Geräusche von der Membran bekommt, weil von hinten die Luft dagegenbläst.


    Zum Community Airforce: Die verwenden erst Ferrofluid, um die Spulen mit den Magneten thermisch zu verbinden und kühlen dann die Magneten per Lüfter und Schläuchen, wobei diese wohl von den Amps mitversorgt werden. Ob das eine sooo tolle Idee ist (mit der Versorgung der Lüfter mein ich)? Kostet ja Ampleistung.....

  • hallo,
    ...oder mann saugt die warme Luft ab...??
    gruß
    willi2

    Gruß
    willi2
    ... lass mal das mit der richtigen LS Auswahl, Physik brauch mer nimmer, regelt alles unsere Wunderelektronik

  • Hallo,


    außerdem verändert man doch die Abstimmung des Gehäuses, wenn ein zusätliches Loch für den Lüfter gesägt wird. Oder man nutzt die vorhandenen BR-Öffnungen aber ob sich dieser Aufwand wirklich lohnt wag ich zu bezweifeln...
    Wären bei Effizients bestimmt schon andere drauf gekommen oder?!


    MfG Stephan

  • Grüsze!


    Also kalte Luft wo darüberblasen ist immer besser als die warme Luft abzusaugen!


    Aber wenn man durch die Polkernbohrung bläst schafft man sich wahrscheinlich einen DC-Offset der Membran. Bzw. bläst es ganz ordentlich auch mal aus der polkernbohrung raus, das dürfte den Ventilator wohl "etwas" verwirren.


    Man müßte ein Chassis wohl auf so eine Lüfterkühlung optimieren. Mit enem Teil von der Stange wird man da wohl Problemchen bekommen.


    mfg
    JF

  • Zitat


    Anonymous schrieb am 2002-12-09 10:25 :


    Vielleicht „spinnt" ja jemand den Faden weiter und es entsteht eine Revolution auf dem Speaker-Markt!
    CU, AmpChamp


    Also isswohnix mit der Revolution??
    Nee im Ernst, Bohrung brauchste nichzu lüften, die wird von der Dustcap bepumpt, dann gibz belüftete Schwingspulen(JBL:Ventet Gap, mit so 3 Löchern, RCF mit so Ausblasöffnungen rundum)
    Bei Bandpässen isschon clever mit dem Resonator an Magnet zu blasen(ja isschon klar, der Resonator bläst nicht, sondern Vibriert den Luftinhalt, aber sie bewegt sich doch)


  • Hallo Go,
    Hallo,
    Donnerwetter, eine Rückplatte die sich so verzogen hat!
    Gibt es ein Bild von diesem Teil?
    Gruß
    wg

  • werd mal son alten lautsprecher testen :razz: zwecks wärme.. aber bei 300WRMS.. sind da extreme Wärmegrade zu erwarten? (Dauerbetrieb bis in Morgengrauen eben:P )