Kurzfristige Buchungen

  • Hallo,


    wollte mal nachfragen, ob ihr auch die Erfahrung macht, daß es in letzter Zeit immer mehr in Mode kommt, eine komplette Veranstaltung (nicht nur eine kleine Beschallung, damit habe ich kein Problem) auf den "letzten Drücker" zu buchen, so ein oder zwei Wochen vorher.


    Nach meiner Erfahrung nimmt das immer mehr zu, und ich frage mich, woran das liegt.
    Man beginnt mit der Planung einer VA doch nicht erst 2 Wochen vorher? Wenn kurzfristig jemand abspringt, o.k., aber das scheint eher die Ausnahme.
    Ich habe wirklich den Eindruck, die Leute glauben, sie könnten diese aufwendige Dienstleistung 3 Tage vorher bestellen.


    Habe gerade wieder den Fall gehabt, und zum ersten Mal abgesagt, nachdem ich mir bislang immer den A.... aufgerissen hab, um den Kunden noch zu bedienen (naja, und natürlich um Kohle zu verdienen :wink: ). Aber so langsam geht es mir auf den Zeiger, man kann nicht mehr vernünftig planen.


    Die weitere Erfahrung ist, daß genau bei diesen kurzfristig angefragten "Events" so ziemlich alles schief geht, was schief gehen kann, die schlechte Vorbereitung seitens des "Veranstalters" ist ja nun mal offensichtlich. Von nicht bereitgestellten Anschlüssen, mißverstandenen Zeiten, völlig falscher technischer Anforderung bis hin zum Geld-hinterher-laufen.


    Kennt ihr das, und wie verfahrt ihr mit diesen Anfragen?



    Liebe Grüße,


    Tonguru (der momentan echt gefrustet ist)

  • Zitat von "Tonguru"

    Kennt ihr das, und wie verfahrt ihr mit diesen Anfragen?


    Ganz einfach: Wenn für den angefragten Zeitpunkt Material im Lager ist und gute Leute verfügbar sind herzlich gerne. Ansonsten sorry aber wir sind leider schon ausgebucht . Falls es Zumietung erfordert gehts definitiv nicht. :wink:

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Hi


    Genau so einen ähnlichen Thread wollte ich auch aufmachen. Schaut man in den Terminkalender, ist er 2-3 Monate vorher so gut wie leer. Im nachhinein ist man dann aber in diesem Zeitraum ausgebucht. Die Aufträge trudeln 4-6 Wochen vor der Veranstaltung rein.
    Da ich viel mit festen Bands arbeite liegt dies auch daran, daß die Bands erst so spät gebucht werden. Die haben es manchmal auch nicht leicht: 4 Wochen vor der Veranstaltung muß innerhalb von 4 Stunden das ok von 10 Bandmitgliedern eingeholt werden. Es wird IMHO viel Zeit vertrödelt auf Seite der Organisiation und dann muß alles hollahopp gehen.


    Ich werde das, nachdem ich mir diesen Sommer bei Doppelgigs auch schon diverse Körperöffnungen aufgerissen habe, in Zukunft auch über das finanzielle kanalisieren.


    Gruß
    Rainer

  • diese kurzfristigen Veranstalter sind meist keine profis, Abiball ist da für mich eintypisches Beispiel.
    Falls ich dort zusage, laufe ich keinem Geld hinterher, da zählt nur bares oder Vorabüberweisung.

    <><
    amtlicher Leser des paforums.de seit 2004.

  • Ist doch normaler Alltag, und wenn es irgendwie noch möglich ist wird es auch durchgezogen. Jeder Kunde ist wichtig und das gehört zum guten Service dazu, das man auch mal spontan reagieren kann. Und wenn man da in Übung ist, ist das alles im gewissen Rahmen machbar. Kann halt sein man muß in alle Richtungen mit Kompromissen arbeiten aber laufen tut immer was.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • naja schon lange her aber wirklich passiert :D


    Es kann auch mal sein das ein Veranstalter schlicht die Technik vergessen tut :roll:


    "warum kommt denn keiner sonst war er doch um 15 uhr schon immer hier ? hast bescheitgesagt ? nö denk du ... ach du scheiße wir haben die Technik vergessen :shock:

  • seltsame Fragestellung...


    Auftrag wird ausgeführt. Dann müssen eben zwei Trailer voll Material und ein Bus voller Techs gemietet werden, damit das ganze stattfindet. Muß eben u.U. ein bisschen optimiert werden, damit das mit den Restbeständen im Lager und dem verfügbaren Dry-hire-Material kompatibel bleibt, aber dafür gibt es Verkäufer und Projektleiter in den Firmen.


    Wer zahlt schafft an. Punkt.

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Ich glaube das geht so langsam zum allgemeinen Trend über, aber generell, hier in der Gegend läuft das dann aber meistens mit allem so, d.h. Werbung gibts auch erst ganz kurz vorher..


    Scheint wohl ein Veranstaltervirus im Umlauf zusein :D


    Letztens erst erlebt


    11:00 Kunde ruft an bis 14:00 Uhr brauch ich nen 6x4m Dach+Boden


    11:15 Auftragsbestätigung liegt vor


    12:00 Auto ist geladen

    13:15 Dach steht :D:D:D


    Da kann man mal sehen wie schnell so manche Sachen gehen könne wenn man seinen Jungs sagt, Haut rein um 14:00 muss das Dach stehen!!!!!


    Das mach ich jetzt immer so :D


    Ingo

  • wahre Worte :D


    Gottlob gibt es Dach mit Rädern .

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Nächste Woche findet in Saarbrücken eine Großveranstaltung über 3 Tage mit ca. 200.000 Besuchern statt. Laut Aussagen von letzten Freitag ist der Auftrag "Technik für 3 Bühnen zzgl. Beschallung am Fluss entlang inkl. Bühnen etc." noch nicht vergeben...

  • ich kenn das aber auch anders das Veranstaltungen erst eine Woche vorher geplant wird bzw Werbung gemacht wird ist gibt sogar ein Kunde der macht das 3 Tage vorhher :D


    Der Grund ist ganz einfach ? So haben die anderen Veranstalter kein Zeit was ähnliches auf die Beine zu stellen !

  • Es ist ja nicht so schlimm wenn ein Auftrag kurzfristig reinkommt, es ist auch nicht schlimm wenn es dann etwas mehr ist als ne Party-Anlage.


    Was aber grade zur Hauptsaison den ganzen Tag versaut ist wenn Freitags Nachmittags eine Anfrage für Samstag Abend reinkommt, eigenes Material schon vermietet ist und auch alle anderen ihre Lager quasi "leer" stehen haben...dann telefoniert man sich die Lippen fusselig nur um Material für 500PAX aufzutreiben... :evil: das müsste echt nicht sein.

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

  • Daher wohl auch die Vermutung die Grundlage dieses Threads ist, das es sich um ein branchenübliches Phänomen handelt :wink:


    Aber mal davon abgesehn das es angenehmer ist in Ruhe zu planen, sollte jeder der behauptet professionell zu arbeiten in der Lage sein auch kurzfristige Anfragen zu bedienen - sofern der Kunde bereit ist für eventuelle Mehrkosten aufgrund seiner Verspäteten Anfrage aufzukommen...


    Vllt sollte man mit Frühbucherrabatten werben wie die Reisebüros - und wenn am WE noch ne PA und n Techniker übrig sind das ganze als Last-Minute-Aktion Samstags an die Fensterscheibe kleben :roll:

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

  • Danke erstmal für die Anteilnahme an meinem Problem, scheine ja doch nicht alleine da zu stehen.


    Branchenüblich?
    Haben wir denn vielleicht selbst mit Schuld daran, weil wir uns immer bemüht haben, im letzten Moment das fast Unmögliche noch möglich zu machen? O.k., auch für mich ist das in dem Job ein Anreiz.
    Aber wenn es zur Regel wird, so wie es mir momentan erscheint?


    MirkoT schrieb: "...sofern der Kunde bereit ist für eventuelle Mehrkosten aufgrund seiner verspäteten Anfrage aufzukommen..."


    Genau an dem Punkt hängt es ja. In einer Branche, in der die Preise schon am Boden sind, kann man nicht noch mit Aufschlägen arbeiten, nur weil es kurzfristig ist. Wenn Material dazu gebucht werden muß, kann ich das dem Kunden natürlich erklären, aber am fehlenden Mat hängt es i.d.R. gar nicht.


    Mir ging es auch nicht um die kleine DJ-Anlage, die Samstags noch irgendwie dazwischen raus soll, das geht immer irgendwie; sondern um die Planung eines größeren Events.


    Was mich am meisten dabei stört, ist die Sorglosigkeit des Veranstalters, nach dem Motte "irgendwie wird es schon laufen" (wie Kracky es auch schon ansprach); aber mal ehrlich, zufrieden sind wir doch dann alle nicht damit.
    Weil man genau weiß: Hätte ich das Ganze früher und damit besser vorbereiten können, wäre das Resultat anders gewesen.


    Sicher zeichnet es einen Dienstleister aus, wenn er noch kurzfristig reagieren kann, und ja, jeder Kunde ist wichtig, keine Frage!
    Ich rufe hier auch nicht zum Boykott von kurzfristigen Buchungen auf :D , aber es gibt, wie in meinem aktuellen Fall, Schnarchnasen, die es nie lernen, Rider nicht weiterleiten, Vertragsinhalte ignorieren (stand das da?) und eine Woche vorher mit einem 3-Tage-Event hervorgekrochen kommen.


    Freue mich auf weitere Kommentare,


    Tonguru (der sich jetzt in eine Veranstaltung stürzt, die im Februar gebucht wurde)

  • Zitat von &quot;Tonguru&quot;

    Weil man genau weiß: Hätte ich das Ganze früher und damit besser vorbereiten können, wäre das Resultat anders.


    Und genau das sagst du deinem Kunde auch. Willst du es perfekt komm rechtzeitig, sonst gibts eben nur das was in der Zeit noch machbar ist. Damit regelt sich das von selbst 8)
    Hat er Glück gibts 100%, ansonsten s.o.
    Es wird ihn/sie gewiß dazu animieren beim nächsten gig früher dazusein.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Ich gebe da Tonguru voll recht. Die Planungen bei den Veranstaltern waren früher einfach langfristiger und wohl überlegter. Diese Erfahrungen haben wir im Schnitt auch gemacht. Natürlich gibt es immer solche und solche, aber der Trend geht leider in die Kurzfristigkeit. Aber das ist ja ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen.
    Ich vermute auch, daß kurzfristig auch die Risiken eines Veranstalters besser abzusehen sind, als wenn man sich langfristig binden muss. Außerdem müssen auch Agenturen und Veranstalter sparen, wenn monetär was rüberkommen soll. Sprich gute Vorplanungen, Ortsbesichtigungen etc. kosten Zeit und somit Geld. Und auch deren Kunden agieren immer kurzfristiger, da fällt es dem Chef dann mal ein, er könne für seine Kunden und Kollegen mal ein Sommerfest machen, am besten nächste Woche oder die Präsentation des neuen Produktes soll lieber doch vor der Messe erfolgen etc.
    Das Leben wird immer kurzfristiger...
    Aber wir als Dienstleister müssen einfach damit fertig werden. Wenn Material und Personal da ist, warum denn nicht. Wenns nicht mehr klappt, dann solls ja auch nicht Dein Problem sein. Lieber eine Absage an den Kunden, als unbekanntes Personal mit fremden Equipment auf einen Job zu schicken...
    Wichtig bei aller Eile und Spontanität ist aber, daß man klaren Kopf behält, selber alles gut plant und vor allem alles ordentlich abwickelt, vom schriftlichen Angebot bis zur Auftragsbestätigung. Auch alle Abläufe und Aufgaben schriftlich fixieren, dann gibts hinterher keine Missverständisse.

  • Hallo
    Ich kenne es fast nicht anders. Egal ob Fernsehen oder Werbung (in der Werbung arbeiten eine Menge Chaoten). Habe mich im laufe der Jahre (23)
    darauf eingestellt, einen Werkstattwagen oder ähnliches, wo alles mögliche was einmal gebraucht werden könnte vorhanden ist. Dies sind jetzt keine Lautsprecher, aber eine Endstufe, Werkzeug etc.
    Während ein Haustechniker bei einem Fernsender noch den Materialbeschaffunganforderung (':wink:')
    Winken) ausfüllte, war ich mit meiner Arbeit fertig. Das ist wirklich so passiert.
    Andererseits haben wir doch mit unseren Systemen, die Möglichkeit relativ kurzfristig zu reagieren. Also Preise möglichst stabil halten und mehr Service vor Ort bieten. Wir müssen uns einfach darauf einstellen.
    Damit können wir den Dumpern den Wind aus den Segeln nehmen. Das können sie wohl nicht leisten.
    Gruß Dieter(':)
    Smilie