Erfahrungsbericht M7CL

  • Da muß ich Guma recht geben.
    Wenn man das entsprechende Digitalpult genau kennt und seinen Weg gefunden hat, kann man damit sehr schnell arbeiten. Und ich wage fast zu behaupten, manchmal sogar schneller.
    Wenn man z B einen Kanal selektiert, dann kann man bei EQ , Compr, Gates, oder Aux sends immer auf die gleichen, bekannten Stellen greifen und muß dieese nicht suchen.
    Mir ist aufgefallen, das manche oft dafor abschrecken, wenn sie nicht alles sehen. Die Frage ist nur, muß ich etwas sehen, was ich gerade nicht zum Bearbeiten brauche ? Oder reicht das, was ich gerade arbeite und auf dem Bildschirm habe ?
    Ich habe zB diese Woche das PM5D auf einem großen Festival mit internationalen Acts als Monitorpult.
    Es hat sich noch kein Tech über das Monitorpult mokiert.
    Dafür haben einige schon meine Standardoutput Sends und die Festival inputbelegung angefordert, um Files vorzubereiten und vor Ort hineinzuladen. Ist doch superangenehm, wenn ich das schon beim Gig aufgesetzt habe, oder ?
    PS. Für so was Größeres würd ich mich allerdings das M7CL nicht mehr nehmen trauen.greez

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  • SO. hatte gestern den ersten ernstfall, also die erste Mugge mit M7CL als Monitorpult. Meine Vorbereitung sah folgendermaßen aus:


    Zuhause in der Firma eine halbe Stunde rumgedrückt und ausprobiert (ohne Manual), Setup auf dem Editor geschrieben, auf der Zugfahrt (2,3h) Manual gelesen, auf der Baustelle nochmal eine Stunde Zeit genommen.


    Das Fazit:


    Das einzige Mal, das ich das Gefühl hatte, zu langsam zu sein, war beim Check, als ich die Gates für Kick und Toms einstellen wollte. Während des Linechecks hab ich noch einen kompletten Mix fürs InEar geschraubt, beim Soundcheck (7Mixes Konvetionell+ 4xStereo INEAR (über 01V96) + Bandmix ins 01V96 für die Ohren) ging das alles nicht langsamer, als analog, da ich mit "sends on fader" schneller bin, als auf einem großen Schiff, den richtigen Aux-Knopf zu finden.


    Soundmäßig wars nicht die Wucht, aber auch nicht so scheiße, wie viele hier behaupten.


    Für Yamaha User sicher Gewöhnungssache (Link-Groups, Menüführung, etc), aber einfach zu lernen...


    Ich hab mich wohlgefühlt und kann es als Monitorpult nur empfehlen...

  • Zitat von "bertZ"


    Das einzige Mal, das ich das Gefühl hatte, zu langsam zu sein, war beim Check, als ich die Gates für Kick und Toms einstellen wollte.


    Ich denke, daß wir ( bin auch noch nicht so weit :oops: ) mit erarbeiteten Presets in den Speichern wahrscheinlich auch hier schneller sind, als analog und dann häufig nur noch den threshold encoder auf der Oberfläche bedienen werden.


    Ich kann mich noch erstaunlich gut erinnern als ich vor langer Zeit meine BSS 502 dual gates neu hatte, an denen man eine Menge Zeug einstellen konnte, das ich zwar in der Sache konnte aber doch einige Zeit an den Hüllkurven-Parametern rumgedoktort habe, bis ich zufrieden war. Irgendwann hatte ichs dann mal im Hirn gespeichert wo ich wieder hin musste, wenn irgend ein Fremdmixer alles verschraubt hatte. Jetzt lade ich es nur noch als mein Setup oder hols mir aus meiner library. :roll:

  • Zitat von "guma"

    oje...


    Ich bin seit 30 Jahren Analogpultbenutzer und das M7CL ist mein erstes Digitales. Ich bin damit nicht "langsamer" als mit den analogen, allerdings muß man sich damit ein bisschen auskennen und sich das so einrichten wie man das braucht.


    Dann erklär mir mal, wie Du am M7 an zwei Klangregelungen gleichzeitig drehst, während Dir ein Blick aufs Insertrack Deine Compressorpegel zeigt.


    Oder Du kommst auf ein Festival mit Deinem USB-Stick, aber es sind andere Mikrofone als gestern und das System klingt auch völlig unterschiedlich, da nützen Dir deine gespeicherten Daten auch nicht viel. Da bin ich wieder mit einem analogen Pult, wo schon den ganzen Tag eine Kick auf Kanal 1 war, wieder schneller.


    Abgesehen davon kann ich als alter Midas-Liebhaber dem Klang nix abgewinnen und mit den Compressoren muss man ganz vorsichtig sein.


    Ich stelle mich ja dem Digitalzeitalter, aber mein Favorit ist bisher D5 , wobei ich noch nie ein PM5 hatte, aber das würde mir wohl auch gefallen.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • also ich hatte vor zwei wochen mal ein PM5D vor der nase.


    was mir daran nicht gefällt ist die tatsache das man zwischen den ebenen immer rumspringen muss. jaja, ich weiss, viele liebhaber dieses pultes sagen "da hat man sich schnell dran gewöhnt"
    aber beim plötzlichen ausfall des lead-funkmikros verleitete es sogar den routinierten FOH techniker zu einer fehlbedienung, weil er in der falschen ebene hantierte... das pult ist IMHO nicht "stresssicher".


    und was mir ganz arg auffiel war das fehlen des touchscreens.
    da hab ich mich schon so dran gewöhnt das mich die bedienung über externe tasten schon nervte. aber das ist beim D5 ja auch viel besser gelöst.


    ich möchte damit zum ausdruck bringen, das ich das M7 als guten kompromiss empfinde und es dem PM5 vorziehe. allein durch seine enorm zunehmende verbreitung und relativ günstige mietkonditionen für die beschaller habe ich es mittlerweile auch in meine rider aufgenommen.


    aber das ist natürlich mal wieder NUR MEINE MEINUNG ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "K-Ulrich"

    Dann erklär mir mal, wie Du am M7 an zwei Klangregelungen gleichzeitig drehst, während Dir ein Blick aufs Insertrack Deine Compressorpegel zeigt.


    Ein gutes Beispiel:


    Ich habe auf dem Laptop den "selected channel" Schirm, der mit dem "select switch" des Pultes wandert, offen und den Rackschirm. Das geht bei den "Breitbandlappis" so, daß man beide Fenster vollständig sehen kann. Dort sehe ich was ich gerade am Kanal zu schrauben habe. Im Pult habe ich dann beispielsweise das Fenster offen, in dem man die "gain reductions" aller 48 Kanäle gleichzeitig sehen kann.
    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je an zwei Klangregelungen unterschiedlicher Kanäle gleichzeitig gedreht hätte. Das kommt bei mir eigentlich nur vor, wenn ich zwei Monokanäle als Stereo benutze. Dann würde ich die am M7 "channel link" setzen und habs leichter als früher.

    Zitat von "K-Ulrich"

    Oder Du kommst auf ein Festival mit Deinem USB-Stick, aber es sind andere Mikrofone als gestern und das System klingt auch völlig unterschiedlich, da nützen Dir deine gespeicherten Daten auch nicht viel. Da bin ich wieder mit einem analogen Pult, wo schon den ganzen Tag eine Kick auf Kanal 1 war, wieder schneller.


    Den Fall, dass die Mikrofone so unterschiedlich sind, vermeide ich schon immer dadurch, dass ich entweder das kriege, was ich bestellt habe oder genau weiß, wie das, was ich statt dessen kriege, tut, ( Ich habe da in den letzten 30 Jahren ein ziemliches EQ to MIC file in meinem "Hauptspeicher" angelegt :lol: :lol: :lol: ) oder ich bringe Spezialitäten, die ich meine zu brauchen, selbst mit.


    Ein Lautsprechersystem entzerre ich nicht im Kanaleq. Statt dessen ahne ich inzwischen, wie hilflos der "Systemoperator" ist, der mich erwartet und mache mich bei dem, wenn nötig, ein bisschen unbeliebt, indem ich dort was ändere, wo sichs gehört. ( Gott sei Dank sind ja moderne Systeme auch dort speicherbar )


    Ich will jetzt nicht noch ausführlicher werden, aber sicher ist es so, dass die individuelle bisherige Arbeitsweise im Analogen es von Mixer zu Mixer sehr unterschiedlich leicht oder schwer macht, sich im Digitalen zurecht zu finden. Ich habe dafür Verständnis.

  • Immerhin hat man beim D5 24 Kanäle komplett vor der Nase, das ist ein grosser Vorteil.
    Aber da reden wir auch über eine ganz andere Klasse.
    Man darf nicht vergessen, dass das M7 ein sehr günstiges Pult ist und das schlägt sich eben auch irgendwo nieder.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Zitat von "guma"


    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je an zwei Klangregelungen unterschiedlicher Kanäle gleichzeitig gedreht hätte. Das kommt bei mir eigentlich nur vor, wenn ich zwei Monokanäle als Stereo benutze. Dann würde ich die am M7 "channel link" setzen und habs leichter als früher.


    Na gut, aber bis du den Channel Link gesetzt hast, bin ich analog schon dreimal mit dem EQ fertig. Und ich drehe oft an mehreren Kanälen gleichzeitig. Das Ganze ist schon auch ein Problem der verschiedenen über Jahre entwickelten Arbeitsweisen.
    Ich will ja auch nix verteufeln. Ich sage ja nur: ICH bin analog viel schneller als digital und wenn es realisierbar wäre, würde ich jederzeit zu einem "Soundcheckvergleich" antreten.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • die idee mit dem souncheckvergleich ist lustig.
    den würde man auf einem analogen pult wahrscheinlich gewinnen.
    aber unterschätze nicht die zeit die benötigt wird, die gates und kompressoren in die inserts zu stecken. das muss man schon dazurechnen.
    trotzdem wäre man analog sicher schneller.


    es gibt erst dann einen unterschied, wenn man mit eigener mikrofonie anrückt und schon ein fertiges setup auf dem USB stick hat.
    dann muss man nur noch kleinigkeiten anpassen und ist somit viel schneller als analog.


    so bewahrheitet sich wieder der alte spruch:
    "digital ist schneller - es dauert nur etwas länger"


    aber ist stelle grad fest, das wir wieder mal in grundsatzdiskussionen abdriften...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "K-Ulrich"

    Na gut, aber bis du den Channel Link gesetzt hast, bin ich analog schon dreimal mit dem EQ fertig.


    Die Situation bei mir wäre ja, dass dieser link in meinem geladen file schon vorhanden wäre. ( übrigens muss man auch nicht das "channel job" Fenster öffnen, sondern kann Kanäle durch "select" drücken und halten wie beim PM5D pairen ).


    Im Allgemeinen ist es sicher richtig, dass man "on the fly" schneller auf einem analogen Pult ist. Je nach dem, wie gut man sich einen Job vorbereitet und seine Hausaufgaben gemacht hat, wird das Analoge vom Digitalen aber überholt. Das ist die Kernerkenntnis, die in dem von Wolfgang zitierten Spruch " digital ist schneller - es dauert nur etwas länger" steckt.
    Solange das "etwas länger" im Lager passiert, finde ich das in Ordnung und dass dieses Pult zur "Beschleunigung" ein gewisses Maß an "input" braucht, finde ich sogar ausgesprochen faszinierend.

  • Zitat von "wora"


    aber ist stelle grad fest, das wir wieder mal in grundsatzdiskussionen abdriften...


    Stimmt, wir wollten ja über M7 Erfahrungen schreiben. Also, mein Pult ist in den letzten Tagen seehr heiss geworden. Yamaha sagt, das macht nix, aber ich habe mir von der Produktion einen Miefquirl (Ventilator) besorgen lassen und seitdem geht es. Von Tag zu Tag ärgern mich die schlechten Compressoren mehr, aber sie lassen sich schon sehr flink einstellen.
    Jetzt erwarten wir täglich ein heftiges Gewitter und ich hoffe, dass wir nicht absaufen.
    Apropos Hitze: Der Kollege am Mon und ich finden, dass die Pulte seit dem Update heisser werden, habt ihr da eine Meinung zu?
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Vielleicht wirkt sich das Wetter auch direkt proportional auf die Pultwärme aus.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Pult heisser wird. Mit den Updates wird ja wohl kaum ein zusätzlicher DSP, oder andere Hardwareelemente dazugekommen sein, sodass es spürbar mehr Wärmeemissionen geben könnte?!


    Naja, ich kann ja mal die Pultwärme checken, wenn ich bei euch bin...


    Gruß,


    Bertram

  • .. doch, kann schon sein. Die Wärmeentwicklung ist bei C-mos Schaltungen (fast) proportional zu der Schaltfrequenz. Wenn die Cpu(s) etc. mehr zu tun haben, werden sie wärmer. Dann brauchen sie mehr Strom, also wird auch das Netzteil wärmer.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat von "K-Ulrich"

    mein Pult ist in den letzten Tagen seehr heiss geworden. Yamaha sagt, das macht nix,


    Zumindest im Falle 01V96 macht es in der Tat nix. Auf heißen Baustellen im Sommer geht die Kiste an manchen Stellen schon nahe an die "Fingerverbrenn-Temperaturen", was mich anfangs auch etwas beunruhigt hatte.
    Aber mir wäre bislang noch kein Exemplar bekannt, was deswegen ausgestiegen ist oder langfristigen Schaden genommen hat.


    Und ich denke mal, daß Yamaha beim Entwickeln des M7 auf Erfahrungswerte bestehender Pulte zurückgegriffen hat.

  • ich kann mir auch kaum vorstellen, das man da in kritische temperaturbereiche vorstösst. zumindest nicht für die bauteile.


    man muss nur mal z.b. einen schrank voller BSS gerätschaften nach ein paar stunden laufzeit anfassen, die werden i.d.r. auch sehr heiss auf der frontplatte.
    trotzdem funktionieren sie erfahrungsgemäß viele jahre ohne probleme.


    eine oberflächentemperatur von 50° wird schon als sehr heiss eingestuft, wenn man es mit den händen berührt...(ausser von nem schlosser ;) )
    wäre interessant das mal mit so nem optischen temperatursensor nachzumessen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Tja, Japan ist ob der Temperatur unsicher und wir kriegen nächste Woche neue Bauteile !!!!!


    Und doch nochmal zur Grundsatzdiskussion: Heute während der Einlassmucke ging das Signal auf einmal aus, aber der Outputpegel stand auf
    Anschlag. Lösung: Ein Effekt war auf sich selber gedreht, also internal Feedback. Auf einmal, keine Ahnung,ob ich das war oder einer der Kollegen Fremdmischer. Is auch egal. Wichtig ist: auf einem Analogpult hätte ich das entdeckt. Neulich schrieb ja jemand: Warum soll ich etwas sehen,was ich nicht bearbeiten will.Deshalb! Und jetzt geht es weiter-in wieviele Szenen habe ich diesen Fehler schon übernommen? Schnell nachschauen! Ach verdammt, ich kann ja während einer laufenden Veranstaltung schlecht in meinen Szenen rumsuchen- genaugenommen kann ich nur durch meine Szenen suchen, wenn alle Outputs zu sind-na ja und so weiter, ihr wisst schon , was ich meine, ich werde kein Fan von diesen Pulten!
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • die analogen pulte werden nach und nach verdrängt, so läuft das auf dem markt.
    man stösst zunehmend als bandmischer auf digi-pulte, auch wenn man in seinem rider "analog" stehen hat.
    strenggenommen ist das vertragsverletzung, aber wer ahndet sowas schon? man motzt natürlich ein bisschen rum und fühlt sich unwohl oder ist ein paar möglichkeiten beraubt (wenn z.b. die eigenen effekt-speicherkarten nicht ins pult passen wollen), aber man lässt deshalb keinen gig platzen. ich merke mir halt die firmen die meine rider nicht ernst nehmen, die bekommen dann halt auch keinen auftrag von mir wenns mal interessant wird. was anderes kann ich vor ort nicht tun. aber das ist ein anderes thema...



    ich habe in letzter zeit mit vielen kollegen gesprochen, die meisten sind sehr angetan vom M7.
    deshalb wird es sich sicher leichter etablieren können als alle anderen digitalen vor ihm.
    egal ob das ding noch kinderkrankheiten hat, sowas sind die user ja schon seit vielen jahren von ihren computern gewöhnt, das gehört zu "digital" irgendwie dazu... 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "m.reitz"

    ... merkwürtig.... :D



    Zum Thema Hitze und BSS kann ich dem lieben wora da leider nicht ganz zustimmen...
    Hatte schon das ein oder andere mal Geräte der TCS Serie, die gesponnen haben.....


    Das liegt allerdings nicht an der Temperatur, sondern an der TCS Serie :roll: