Feuerlöscher und Verbandskasten

  • so, habe endlich mal ein Bild im Netz gefunden ...


    http://www.bluenoise.de/sicherheit.php


    Dass das Teil allerdings tatsächlich von BlueNoise entwickelt wurde... sk.A. Zumindest hat es damals Alphapack auf der PLS '01 vorgestellt.

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Falsch! Erstmal egal ist ganz gefährlich!


    Wenn du zum Beispiel brennendes Fett mit Wasser löschen willst erreichst du genau das Gegenteil. Wenn du einen CO2 Löscher auf eine Person richtest hat diese nachher noch stärkere Verbrennungen und in Sachen CO2 auf z.b. Holz wird dein Erfolg auch eher gering sein!


    Wasserlöscher: Nur für Klasse A, kein Elektro - leitend!
    CO2 Löscher: Nur Klassen B und C, Elektronik, nicht leitend
    BC Pulver: Klassen B und C, nicht leitend
    ABC Pulver: Klassen A,B und C ebenso nicht leitend
    Schaumlöscher: Klassen A und B, unter Umständen leitend


    BRANDKLASSEN
    A Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen
    BSP: Holz, Papier, Textilien, Kohle, Autoreifen


    B Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen
    BSP: Benzin, Fette, Öle, Lacke, Teer, Alkohol, Parafin


    C Bände von Gasen
    BSP: Methan, Propan, Wasserstoff, Erdgas, Acetylen


    D Brände von Metallen
    BSP: Aluminium, Magnesium



    Für brennende Personen bleibt die Löschdecke das Mittel der Wahl schneller gehts nicht!


    Weiterhin wichtig: Nur ein gut gewarteter Feuerlöscher ist ein guter Feuerlöscher und ein Feuerlöscher nach Vorschrift!

  • Ich will auch mal meinen senf dazu geben.


    1. Halonlöscher sind tatsächlich wegen der Schädigung der Ozonschicht verboten worden. Ausnahmen sind z.B. in Flugzeugen. Die einzige wirksame Möglichkeit dort ohne Halon einen Brand zu löschen, wäre mit CO2. Da kann ich das Flugzeug aber auch abbrennen lassen. Wodurch die Passagiere und die Besatzung sterben ist ja relativ egal... ;)


    2. In bestimmten Räumen, die auch regelmäßig von Menschen betreten werden, sind auch CO2 Löschanlagen installiert. Allerdings wird bei Aktivierung ein dermaßen lautes Alarmsignal aktiviert, dass man alleine wegen der Lautstärke den Raum verlässt. Beispiele sind Rechenzentren und Schaltanlagen.


    3. Alle Feuerlöscher müssen im Normalfall alle 2 Jahre durch eine Fachfirma überprüft werden. Es gibt Ausnahmen, da ist die Frist geringer.


    Das war es erstmal. Ich hole auch gerne weitere Informationen ein. Ein Teil meiner Familie verdinet den Lebensunterhalt mit Feuerschutz...

  • Es soll Firmen geben die Feuerlöscher und Verbandskasten etc. zusammen mit der Kaffemaschine in ein knallrotes Case packen.


    Hat a) den Vorteil dass es immer als erstes ausgepackt wird und b) immer jeder genau weis wo es steht.


    Bei Bauern-Rock´n´Roll halt nicht so recht umsetzbar ...

    Was juggt mich der Benzinpreis, ich tank eh immer nur für 20 Euro :D

  • Also ich würd' mir niemals nen' Pulverlöscher zulegen


    Falls mal etwas brennen sollte und man das Feuer mit dem Pulverlösche aus bekommen hat geht der Spaß erst richtig los!



    Überall hat man dieses (sorry für den Ausdruck) Scheiß Löschpulver drin sitzen... Das ist fein wie Babypuder und fäng dann an sich langsam in's Metall der gehäuse zu fressen und alles an Fadern, Schaltern, Knöpfen und Co fängt nach einiger Zeit unweigerlich an zu Kratzen und rauschen, weil das Pulver die Kontakte beschädigt



    Das Dumme an dem Zeug ist auch, das dieser Prozess nicht von heute auf morgen kommt, sondern sich über mehrere Wochen hinaus zieht....


    Man kann seinen Geräten Quasi bei einem langsamen Tod zusehen...


    Und ich glaube die Versicherung Zahlt nicht für Schäden die bei nicht Brennenden Geräten durch Löschmittel entstanden sind.




    Ich würd nen' Co2 Löscher nehmen...


    Der erstickt das Feuer und kühlt gleichzeitig die Umgebung auf ca. -50 C° herunter... Und Kälte können die meisten Geräte besser verkraften als Löschpulver!

  • Zitat von "Skyper"

    so, habe endlich mal ein Bild im Netz gefunden ...


    http://www.bluenoise.de/sicherheit.php


    Dass das Teil allerdings tatsächlich von BlueNoise entwickelt wurde... sk.A. Zumindest hat es damals Alphapack auf der PLS '01 vorgestellt.


    skyper: genau das war das set das ich schon mal gesehen hatte


    @all: vielen dank für euere meinungen / infos / gedankengänge. wir sind in planung für eine OA in RLP "mitten in der pampa" - nur von generatoren gepowert! deswegen auch meine anfrage wg feuerlöscher / verbandskästen etc.
    so wie auch Lisa schon sagte - seeeehr hilfreich!!! nochmals vielen dank an alle beteiligten


    cu klaus (info@nojunk.de)


    ps werde euch auf'm laufenden halten... bitte aber trotzdem um weiteren input ;)

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • zu jambot, punkt 2.)


    wir haben solche Löschanlagen im Hause. Die CO2 Flaschen sind übrigens "fliegend" gelagert (sprich: die hängen). Sollte es Druckschwankungen geben, wird sofort der WS (Werkschutz) alamiert. Hat ihnen mal n Ingineuer die freude gemacht, sich auf den Flaschen abzustützen.
    Bei Auslösen der Anlagen besteht höchste Erstickungsgefahr.



    Mein Vater hatte mal in seinem auto (Mercedes E190 - tiefergelegt) so nen kleinen Pulverlöscher oder was des war drin. So von wegen Fahrzeugbrand. Des Teil löscht ganze 2Sek. Also höchstens bei ziehmlich kleinen Bränden oder in gemeinsamkeit mit anderen Löschern möglich.


    Was schließen wir daraus? Bei Feuerlöschern auch auf die Menge achten. Mehere unterschiedliche Löscher bereitstellen, aber da wo sie gebraucht werden (in der Dimmercity hat n Wasserlöscher nix zu suchen) und möglichst das eigene und Fremdpersonal schulen. Das ganze könnte man vielleicht sogar mit einem Erste Hilfe Kurs und (wenn bedarf) Fahrtraining verbinden.

    rechtschriebfehler sind bugs im board

  • >>> Ihr seit alle TOLL und SUPER !!! <<<


    Eigentlich habe ich hier nichts anderes erwartet. Als ob sich Brandbekämpfung und Erste Hilfe Maßnahmen in Zahlen, Daten und Fakten fassen lässt.


    Es ist zwar schön und begrüssendswert wenn man über Flightcases mit Feuerlöscher und Verbandskasten nachdenkt.
    Was nützt das aber wenn man nicht damit umgehen kann ????


    Ich würde an dieser Stelle das Pferd erst einmal von hinten aufzäumen und allgemein in die Runde fragen:


    - wann war Euer letzter Erste Hilfe Kurs ( nicht der "lebensrettende Sofortmaßnahmen" ) ?
    - wann habt Ihr zum letzten Mal aktiv Brandbekämpfung geübt ?


    Auf dieses Umfrageergebniss bin ich echt gespannt.


    Also, aus aktuellem Anlass:
    Letzte Woche gab es wieder einen kleinen Brand. Dieser wurde ausgelöst durch einen Scheinwerfer, da der Abstand zum Objekt deutlich zu klein war.
    1. Keiner der dort anwesenden Personen hat es gemerkt ! ( mir ist es aufgefallen und ich war gerade zum Umbau angekommen... )
    2. Auf meine Aussage "Ihr wisst das es dort brennt" schaute ich erstmal in sehr sehr lange Gesichter
    3. lediglich EINE einzige Person war in der Lage einen Feuerlöscher zu holen und zum Brandherd zu eilen
    4. auf alle weiteren Ansagen was zu tun sei reagierten ALLE absolut verwirrt, langsam und desorientiert


    So, das sind erstmal die nackten Tatsachen.


    Ein solches Verhalten, bzw. eine solche Vorgehensweise gibt mir persönlich echt zu denken.
    Vielleicht sollte man mal ernsthaft darüber nachdenken statt Kurse in Pultoperating und Anfängerrigging solche über Erste Hilfe Maßnahmen, Brandbekämpfung und allgemeine sicherheitstechnische Einrichtungen in Veranstaltungsstätten zu halten.


    Als ich 1991 meinen Meisterkurs gemacht habe, mussten wir mehrmals auf den Übungsplatz der Feuerwehr und Brandbekämpfung üben. Tja, die Feuerwehrleute hatten Ihren Spaß und ich eine bleibende Erfahrung.


    So, und jetzt bin ich mal gespannt wie diese Anwort aufgenommen wird...



    Achso, zu dem kleinen Brand:


    Den Einsatz des Pulverlöschers habe ich unterbunden, da dieser Einsatz einen 6-stelligen Schaden an Kulisse und technischem Gerät verursacht hätte. Der Einsatz einer Löschdecke und des altbewährten Sandeimers war der Situation deutlich angemessener. Das "angebrannte" Objekt wurden sofort ausgebaut und der Umgebungsbereich mit einer Gloria Wasserspritze ( sehr effektive Teile ) großzügig bewässert. Betreiber und Feuerwehr wurden hiervon in Kenntnis gesetzt. Der Feuerlöscher wurde ausgetauscht, da die Plombe und der Sicherungsstift gelöst wurde. Und alles war wieder gut.

  • Zitat von &quot;unknown&quot;

    - wann war Euer letzter Erste Hilfe Kurs ( nicht der "lebensrettende Sofortmaßnahmen" ) ?
    - wann habt Ihr zum letzten Mal aktiv Brandbekämpfung geübt ?


    - im Januar
    - letzte Woche


    Warum so nervös? Alle, die hier schreiben, haben doch klargestellt, daß gute Ausbildung vor guter Ausrüstung kommt, da brauchen wir keine Umfrage für. Und ich denke, daß wir eher mit gutem Beispiel vorangehen sollten als uns so wie Du oben zu echauffieren.


    Mit freundlichen Grüßen Tobias Zw.

  • Dieser thread ist spitze !
    Applaus, Applaus, Applaus.
    Richtig ist: Das beste Material nützt nix, wenn man damit nicht umgehen kann. Also immer wieder mal das Wissen updaten (by the way: Der Algorithmus für die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) wurde gerade mal wieder geändert, also ab in den Kurs und üben, üben, üben....).


    Ich lese hier ziemlich oft "Löschdecke". Ja, das ist was feines, aber ich würde in ein solches case zusätzlich zur Standardausstattung noch folgendes packen: Die gute alte Wolldecke ("Kolter"), denn damit gelingt das Löschen brennender Kleidung an Personen am besten (keine Kunstfaser- oder Mischgewebe verwenden!). Dann noch mindestens eine Beatmungsmaske im Taschenformat (nicht vorgeschrieben in den Verbandkästen). Außerdem all' das, was man in den Verbandkästen spart: Handschuhe zum Infektionsschutz (zwei Paar mieser Qualität sind entschieden zu wenig) und ruhig mal eine Rettungsdecke (diese Silber-/Goldfarbene, dünn gefaltete) mehr - Wärmeerhalt ist immer gut.


    Zu der Sache mit der "Verbrennung" beim CO2-Löscher: Erfrierung, oder? Zwar die gleiche Hautschädigung, aber andere Erste-Hilfe-Maßnahmen....
    Ach ja, übelrings: Die Regeln für die Behandlung von Verbrennungen haben sich für die Ersthelfer auch geändert, da viele Verbrennungsopfer mit weitaus kritischerer Unterkühlung in die Klinik eingeliefert wurden ....


    In der Luxus-Variante empfiehlt sich unserer Branche - des Umgangs mit etwas mehr als Haushaltsströmen wegen - auch ein AED (Automatischer Externer Defibrillator) - das Ding rettet Leben beim Herz-Kreislaufstillstand und ist idiotensicher zu bedienen. Tipp: Vielleicht mal bei der Björn-Steiger-Stiftung nach gesponserten / vergünstigten AEDs fragen.


    Leider kann man sich am VA-Ort nicht auf gute Ausrüstung oder ausgebildete Hallenmeister o.ä. verlassen. So ein Case ist klasse.
    Da die Anmerkung aufkam "Wir stehen da in der Pampa" - im Zweifel mal nach der Bereitstellung eines Brandsicherheitsdienstes sowie ggf. Sanitätsdienstes durch die örtliche FF sowie HiOrg fragen. Kann günstiger sein als das ganze Lösch- und Rettungszeug, wenn's eh keiner bedienen kann.
    Während der VA ist das ja kein Problem - aber wenn das Publikum weg ist, sind iaR auch die Sanis weg.


    Ich schreibe hier aus Erfahrung. Ein einziges Mal wurden wir nach einem Konzert vom Veranstalter gebeten, auch während des Abbaus mit einem Sani-Team präsent zu bleiben. Das wurde von den Abbau-Kollegen vor Ort extrem positiv aufgenommen.
    Der Veranstalter machte das aber auch nur (und bezahlte nur deshalb), weil am vorigen VA-Ort ein Personenschaden beim Truss-Abbau zu beklagen war. Näheres darf ich dazu nicht sagen. Meine persönliche Meinung dazu bleibt auch außen vor. Dennoch: Es war - nach vielen Konzerten - das erste Mal, dass ein Veranstalter das so wollte ... und leider auch das bislang einzige Mal.


    Wie auch immer: Bleibt bitte gesund.
    Gruß, Uli

  • uli (udnevent)


    großes Lob, schön geschrieben. An diese Defis hab ich jetz z.b. gar nicht mehr gedacht. Hab sie bis jetz auch nur in München an den U-Bahn Stationen gesehen. Bestimmt empfehlenswert mal soetwas mitzunehmen.


    Mit Beamtmungsmaske meinst du doch diese Folien mit den Membranen oder was des ist dran. Quasi selbstschutz beim HLW? Sehr empfehlenswert.


    Der Tipp mit der Aufrüstung des Erste Hilfekastens ist echt super.


    Da mal infomieren, des Zeug in n Case packen, paar weitere Ausrüstungsgegenstände dazu (unterschiedliche Feuerlöscher, vielleicht Werkzeug,...) und das Personal damit, und zwar wirklich mit dem eigenen Zeug schulen. Und ich würde, wie schon gesagt, diese Schulung gleich als Workshop gestalten, an dem noch einiges mehr dranhängt (ErsteHilfeKurs, Löschkurs, Fahrsicherheitstraining, Teamtraining...)


    BTW: wie ist die neue Behandlung von Verbrennungsopfern, und die neue HLW taktunk? ich kenn noch die 15:2. Mein letzter ErsteHilfeKurs is knapp 2Jahre her, würd mal wieder zeit werden.

    rechtschriebfehler sind bugs im board

  • Ein sehr wichtiges Thema!


    Gut, daß es einmal angesprochen wurde. Meine Kurse sind auch schon wieder viel zu lange her. Muß mich gleich mal anmelden.


    Ich habe das wohl etwas schleifen lassen, weil ich jetzt meist einen Rettungsassistenten und Feuerwehrgruppenführer als Hand dabei habe.
    Aber eigene, praktische Übung ist durch nichts zu ersetzen.


    Zum Thema Sicherheit:


    Wir sollten einmal den Inhalt eines "Notfall-Case" definieren.
    Mein erster Entwurf:


    - CO2 Löscher
    - ABC (Pulver)Löscher
    - Löschdecke(n)
    - Verbandskasten
    - Latexhandschuhe
    - Arbeitshandschuhe
    - Beamtmungsmaske(n)
    - Rettungsdecke(n)
    - Brecheisen


    Und - wie schon mehrfach angesprochen - muß jeder auch lernen damit umzugehen.

  • Hi Telly,


    ich halte deinen Ansatz schonmal für ganz gut. Nicht ausschließlich CO2 Löscher in einem standardisierten Notfallcase dabei zu haben ist schon einmal viel wert. Ich weiss nicht, ob Ihr ab und an auch Outdoor was macht - da hat man mit Kohlendioxid doch eher schlechte Karten, ein Brandgeschehen in den Griff zu bekommen.


    Was die Verbandkästen und Ersthelfer Diskussion angeht: Schaut mal in die BGV A5 http://cms.brk.de/Niederbayern…ng/kurse/downloads/bgv_a5 - in den Paragraphen 5 und 6 ist genau festgelegt, wen oder was man so je nach Anzahl der Mitarbeiter (Versicherten) dabei haben sollte.

    Ein Tor stellt mehr Fragen, als zehn Weise beantworten können.

  • Wo ich's gerade in der Hand halte:



    Da ja hier wegen jedem Pups, der auf einer Szenenfläche gelassen wird die BGV C1 bemüht wird, sollte so mancher Arbeitgeber mal über diese Vorschriften nachdenken. Der §26 ist übrigens bei Zuwiderhandlung eine Ordnungswidrigkeit und damit bußgeldbewehrt.


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

  • Hallo Tobias Zw. und da_user (sowie alle anderen),


    ich find's schön, dass das Thema so offen und positiv aufgenommen wird.


    Es wurde bis vor ca. 2 Jahren - das könnte z.B. das letzte BG-verordnete Erste Hilfe Training (8*45 Minuten, iaR ein Tag) gewesen sein - bei Verbrennungen "kühlen, kühlen, kühlen" gelehrt. Das muß man relativieren. Die Dauer der Kühlung richtet sich nach dem prozentualen Anteil der betroffenen Hautoberfläche. Eigentlich war das erst ab Sani aufwärts zu berechnen (San-B/C heißt das bei den Kreuz'lern, RH, RS, RA etc.) nach der sog. "9er-Regel". Is' jetzt etwas Banane, das auch dem Ersthelfer aufs Auge zu drücken, nun ja.....
    Grundsatz: Das Wasser nie kälter verwenden als es aus der Leitung kommt. Auch nicht: "Viel hilft viel". Nicht länger als 10 Minuten (aber dann sollte normalerweise ein RTW / NEF /NAW da sein). Kurze, angemessene Kühlung, frühest möglicher Notruf, Schockprophylaxe, Wärmeerhalt (!), Überwachung der Vitalparameter (BAP: Bewußtsein, Atmung, Puls), psychische Betreuung. Je nach Verbrennungsgrad die betroffene(n) Hautpartie(n) steril abdecken.


    Kurze Zusammenfassung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW):
    1.) Es gibt keine unterschiedlichen Abläufe zwischen der Einhelfer- und der Zweihelfer-Methode.
    2.) Die Beatmung muß suffizient sein. Gelingt dieses nicht, sich im Algorithmus nicht an der Beatmung aufhalten, sondern im Zweifel mit der Herzdruckmassage fortfahren. Grundsatz: Das Blut muß durch den Kreislauf zirkulieren, ggf. mit dem noch im Körper vorhandenen Restsauerstoff. Stillstand ist Scheiße (kennen wir von Auf- und Abbau doch irgendwoher).
    3.) Bislang galt 15 (Drücke) : 2 (Beatmungen), stimmt. Das wird jetzt auf 30 Drücke ausgeweitet, um die Zirkulation zu verbessern. Details dazu - und das Training an der Puppe - gibt's beim nächsten Erste Hilfe Training. Es muß kein kompletter 16-Stunden-Kurs sein, sofern der letzte Kurs / Training nicht länger als zwei Jahre her ist.


    Fragt bei der Gelegenheit auch nach Stromunfällen (24h Monitoring ist Pflicht) und den dabei entstehenden Verbrennungen ("Strommarken"). Wird in diesen Kursen gerne mal übersehen.
    Seit mehreren Jahren gehört in den EH-Kurs auch die Einweisung in die Brandklassen, Feuerlöscher, einfache Feuerlöschregeln sowie das Löschen von brennender Kleidung an Personen dazu. Allerdings ohne praktische Übungen; zu Spezialfragen und Übungen empfehle auch ich die örtliche Feuerwehr.


    Noch ein Wort zu Verbandkästen: Packt's Euch ein Verbandbuch da rein (wann was an wen weshalb ausgegeben?). Ist u.U. ein für die BG wichtiges Beweismittel bei Arbeitsunfällen. Wird gerne mal vergessen, aber an so Einträgen hängen im Extremfall ganze Renten dran.
    Momentan suche ich noch die Vorschrift (bitte um Hilfestellung), aber es gibt eine Ausnahme, nach der auf Baustellen statt eines betrieblichen Verbandkastens gem. DIN 13164 auch zwei Kfz-Verbandkästen (DIN 13159?) ausreichend sind. Nur so als Tipp, falls einer Streß machen will. Dessen ungeachtet: Bei schnell entstehenden Materialschlachten (stark blutende Wunde, zugleich ruhig zu stellende Fraktur) ist knappes Material einfach Sch...


    Aber die Praxis zeigt, dass das im Auf- und Abbaubereich eher selten mit den harten Sachen zu rechnen ist. Von daher ist Entspannung angesagt. Es macht sich halt gut, Schnittwunden zu verpflastern (kein Kunde sieht gerne Blutspuren an cases) und für Stromunfälle sensibilisiert zu sein.


    Man sieht sich beim Sanitätsdienst - zum plaudern, bitte, nicht aus gegebenem Anlaß, okay?
    Gruß, Uli

  • Hi Uli,


    Bezüglich der Geschichte mit den Kfz-Verbandkästen möchte ich nochmals auf die BGV A5 (Link siehe oben) verweisen. Dort heisst es in der Durchführungsanweisung zu §5: "Für Tätigkeiten im Außendienst, insbesondere für die Mitführung von Erste-Hilfe-Material in Werkstattwagen
    und Einsatzfahrzeugen, kann auch der Kraftwagen-Verbandkasten nach DIN 13 164 als kleiner Verbandkasten
    verwendet werden."


    Gruß, Jan

    Ein Tor stellt mehr Fragen, als zehn Weise beantworten können.

  • Sehr interessantes Thema hier...


    Wobei ihr vielleicht noch dran denken solltet, etwas Pflaster extra einzupacken, in den Verbandskästen ist oftmals nur sehr wenig und davon nur schlechte Qualität. Und schneiden tut man sich nun mal öfters...


    Die anregung mit dem AED ist recht interessant. Allerdings sollte man dazusagen, das es sich hierbei um eine Investition von ca. 2000 Euro zzgl. Schulung des Personals handelt. Infos: http://www.steiger-stiftung.de


    Mit Atemmasken waren sicherlich Taschenmasken gemeint, die sind etwas stabiler und einfach in der Handhabung, kosten ca. 11 Euro über die Hilfsorganisationen (http://mat.dlrg.de/mat-shop/article.jsp?artid=14612310&varid=14612310&gid=null).


    Und Uli: Denke medizinische Diskussionen sollten wir hier raus halten. Die BAGEH hat die neuen ILCOR Richtlinien noch nicht umgesetzt was Rea angeht und das Nicht-Kühlen ist nur eine Meinung der BG Klinik Ludwigshafen, welche in anderen Brandzentren nicht ganz unumstritten ist, für Laien ist die Kühlung immer noch die beste Möglichkeit zur einer Analgesie. Wir wollen zwar alle Bühnen - Profis hier sein, in Sachen Erste Hilfe sind die meisten aber doch Laien...
    Als Rettungsassistent zeigt mir die Praxis, das oftmals gar nichts gemacht wird, da ist alles andere meist besser, auch wenn es nicht 100 % Up-to-Date ist.