01V96 Sound Problem

  • Hallo zusammen.
    Nachdem sich hier so viele begeisterte 01V'ler schon lobend geäußert haben, habe ich mir auch mal so ein Ding geholt.
    Nach anfänglicher Begeisterung ob der ungeahnten Möglichkeiten bin ich leider wieder ziemlich hart 'runtergekommen'.
    Und ich meine jetzt NICHT die für Livebetrieb eher unpraktische Bedienbarkeit, sonden...
    Wenn ich einen Mikrofonkanal hochziehe, dann ist alles gut.
    Es klingt offen, sauber und fein aufgelöst, so wie's sein soll.
    Wenn ich aber die ganze Band hochziehe, dann wird der Sound ziemlich seltsam. Irgendwie ruppig, aggressiv, die Stimmen und Instrumente fallen scheinbar auseinander.
    Ich habe das jetzt bei allen drei Erst-Einsätzen so empfunden.
    Es liegt definitiv keine Verzerrung vor, das hört sich anders an.
    Es sind keine dubiosen externen EQ's dabei.
    Die Verbindung zu den Amps (D12) läuft vollständig digital.
    An der Band liegt's auch nicht.
    Nächster Tag - selbe Band - Midas Venice- alles gut !


    Wollte mal fragen, ob das schon Anderen aufgefallen ist?


    Ein Kollege meinte, man solle nie mehr als 8 Kanäle pro Bus zusammenfasen, da das digitale Summieren wohl das Problem wäre...

    gegrüßt,
    der Klaus

  • Zitat von "klausa"

    da das digitale Summieren wohl das Problem wäre...


    Richtig. Man kann die Sammelschienen des 01V96 ein ganzes Stück "rechnerisch" überfahren, ohne am Ausgang ins digitale Clipping zu geraten. Das klingt dann wie ein ganz schlechter Kompressor...
    Abhilfe: Schon beim Soundcheck genau auf die Pre-Fader-Pegel von Bussen und Summe achten, dann merkt man recht schnell wenns eng wird. Am Anfang hab ich mir dann oft temporär eine Fadergruppe "alle Kanäle" gemacht, 2-3 dB runter genommen und dafür im Master etwas nachgelegt. Wenn man sich an die Pegelverhältnisse gewöhnt hat achtet man beim Einpegeln und Mix aufbauen automatisch darauf. Bloß nicht versuchen bei dem Pult die Kanäle per Clip-LED einzupegeln und dann den Mix mit Fader bei 0 dB zu starten, das geht mit Sicherheit in die Hose...


    EDIT: Ich sehe grade, daß du digital aus dem Pult raus gehst. Mit welcher Auflösung denn? Wenn das Standard-AES3 (16 bit/44,1 kHz) oder S/PDIF ist muß das Summensignal erst mal "runtergerechnet" werden, und da ist beim 01V96 leider an der Rechenleistung gespart worden, damit klingts nicht mehr so doll wenn höhere Pegel anliegen...
    Probier doch mal analog aus dem Pult auf die PA zu gehen, die internen DA-Wandler des 01V96 können auch durchaus was...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    2 Mal editiert, zuletzt von niggles ()

  • Hallo,


    mir ist ab und an aufgefallen, dass manche Kollegen bei Digitalpulten auf fast 0 dBFS einpegeln. Das ist aber eigentlich nicht richtig. Die "analogen" 0 dB sind bei Digitalpulten eigentlich -9 dBFS bzw. bei Bedarf und hoher Wanlderauflösung noch niedriger (ich pegel i.d.R. auf -20 dBFS ein). Dies sollte man dann unter Umständen auch bei der Summierung beachten (je nach Pulttyp; viele arbeiten inzwischen intern mit 32 oder 40 Bit Fließkomma und sind so auf den Bussen nicht mehr zu übersteuern).
    Welche Auflösung bietet eigentlich das 01V auf den Bussen?


    Grüße


    Martin

  • Zitat von "MP"

    Hallo,


    mir ist ab und an aufgefallen, dass manche Kollegen bei Digitalpulten auf fast 0 dBFS einpegeln. Das ist aber eigentlich nicht richtig. Die "analogen" 0 dB sind bei Digitalpulten eigentlich -9 dBFS bzw. bei Bedarf und hoher Wanlderauflösung noch niedriger (ich pegel i.d.R. auf -20 dBFS ein). Dies sollte man dann unter Umständen auch bei der Summierung beachten (je nach Pulttyp; viele arbeiten inzwischen intern mit 32 oder 40 Bit Fließkomma und sind so auf den Bussen nicht mehr zu übersteuern).
    Welche Auflösung bietet eigentlich das 01V auf den Bussen?


    mWn (wenn ich das Manual richtig verstehe) 32 Bit Festkomma. Seltsam ist allerdings daß man die Busse nur um max. 96dB abschwächen kann...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "MP"

    Hallo,


    mir ist ab und an aufgefallen, dass manche Kollegen bei Digitalpulten auf fast 0 dBFS einpegeln. Das ist aber eigentlich nicht richtig. Die "analogen" 0 dB sind bei Digitalpulten eigentlich -9 dBFS bzw. ...


    bei digitalpulten wird als oberste stelle 0dB angezeigt.
    das sind dann aber auch 0dBFS (FullScale) und bedeutet maximale digitale aussteuerung!


    normalerweise sollte der pegel sich (meines wissens nach) so verhalten:


    +6dBu = -18dBFS


    das ist auch der grund, warum bei yamaha die gelben LEDs bei -18 anfangen, ab hier wird der nominale Arbeitspegel überschritten.


    wer also ein 01V96 bis auf 0dB aussteuert, hätte im vergleich dazu ein analoges pult bis +24dB ausgesteuert!


    ich sage dazu nur eins:
    GEBT DEM HEADROOM EINE CHANCE!
    :roll:




    EDIT: Wertfehler korrigiert damit niemand sich was falsches merkt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Zitat von "niggles"


    EDIT: Ich sehe grade, daß du digital aus dem Pult raus gehst. Mit welcher Auflösung denn? Wenn das Standard-AES3 (16 bit/44,1 kHz) oder S/PDIF ist muß das Summensignal erst mal "runtergerechnet" werden, und da ist beim 01V96 leider an der Rechenleistung gespart worden, damit klingts nicht mehr so doll wenn höhere Pegel anliegen...


    Da das Pult über 24Bit D/A Wandler verfügt muss das Signal dort auch erst von der internen Wortbreite auf die 24 Bit heruntergerechnet werden. Würden dabei Störungen auftreten so wären diese also auch im Analogsignal vorhanden. Und ich glaube nicht, dass jemand freiwillig eine geringere Wortbreite als möglich benutzt.


    Zitat von "niggles"


    Probier doch mal analog aus dem Pult auf die PA zu gehen, die internen DA-Wandler des 01V96 können auch durchaus was...


    Na ja, damit hätte man zwei überflüssige Wandlungen im Signalweg, von den Leitungsverlusten bei einer analogen Übertragung ganz zu schweigen. Und ich glaube, die D/As im D12 können auch einiges. :wink:


    Zitat von "wora"

    normalerweise sollte der pegel sich (meines wissens nach) so verhalten:


    0dBu = -19dBFS


    Das D/A Lineup ist nicht einheitlich festgelegt, beim Yamaha entsprechen 0dBFS +24dBu am analogen Ausgang.

  • Danke erstmal für Eure Hinweise.
    Ich muß mich meinem Voredner anschließen, jede unnötige Wandlung gilt es unbedingt zu vermeiden !
    Ich nutze im Moment noch den pultinternen Coax-2Trk-Ausgang mit 48kHz. Daran ist ein hochwertiger Neutrik Impedanz-Transformer angeschlossen.
    Das sollte eigentlich erstmal funktionieren bis die bestellte AES-EBU-Karte kommt...
    Das die Busse übersteuert waren kann ich mir kaum vorstellen, denn DAS hätte man deutlichst gehört.
    Ich könnte jetzt mal auf 96kHz hochgehen (und nur 2 Effekte nutzen)...
    Weiß vielleicht Jemand, wie Yamaha die (wahrscheinlich geringe) DSP-Leistung und resultierende Latenzzeiten handelt?
    Könnte es sein, daß die einzelnen Kanäle bei gemeinsamer Nutzung womöglich leicht unterschiedlich verzögert sind?
    oder das die Latenzen sich ständig ändern?
    Das würde dann ja einen phasingartigen Effekt ergeben, der das Auseinanderbrechen des Sounds erklären würde...
    Kann ich mir aber fast nicht vorstellen, daß Y. sowas anbietet...
    Oder ist das Problem doch das digitale Summieren und anscl. Runterskalieren ???
    24 Bit-Kanal + 24Bit Kanal -> 25 Bit
    bei 4 Kanälen -> 26 Bit
    bei 8 Kanälen -> 27 Bit usw...


    es bleibt rätsehaft...

    gegrüßt,
    der Klaus

  • Das Problem kann auch darin bestehen, dass die vergleichsweise miserablen Mikrofonvorstufen im alten 01V im Rudel unangenehm auffallen.


    Ein einzelner Kanal von einem Behringerpult mag auch noch erträglich sein.
    Wenn aber mehrere Kanäle abgebildet werden müssen, krächzt nur noch ein Chor von Mitten-Krähen.


    edit:
    Tschuldigung!
    Hab übersehen, dass es sich hier um das 96er geht... Da gibts über die Vorstufe eigentlich nix zu meckern.


    Grüße
    Opi

    abgebrühter Alt-Aktivist im Vorruhestandsjob
    -danke Billbo-

    Einmal editiert, zuletzt von Ton_Opa ()

  • Hallöööchen,


    @ wora: nach der mir bekannten Norm ist


    0 dBFS = digitale Vollaussteuerung
    -9 dBFS = Headroom
    -18 dBFS = üblicher Musikspitzenpegel (2*9dB, keine Ahnung, wieso die nicht 2*10dB genommen haben)


    Falls jemand genau wissen will, welche Norm und wie der übliche Musikspitzenpegel offiziell genannt wird, dann müsste ich nochmal im Dickreiter nachgucken. Aber aufgrund der genannten Quelle pegel ich immer auf -18dBFS ein.


    Wie die Anzeigen der Kanäle und Busse im 01V96 sind, weiß ich aber auf Anhieb nicht. Bei Bedarf in der Anleitung nachsehen. Die Ausgangspegelanzeige ist auf jeden Fall genau auf 0dBFS eingestellt! Bei Over ist 0dBFS erreicht!!! Darauf bin ich auch schon mal reingefallen, als ich bei der Stereoausgangspegelanzeige von -18dB (siehe obige Angaben) die Endstufen einer 5kW-PA im Limiterbetrieb hatte. Dort wechselt das 01V96 auch von grünen auf gelbe Leuchtdioden. An diesem Punkt ist 0dB = +4dBu und damit Vollaussteuerung - nicht bei 0dbFS = Over!


    Aber ich kann mir noch etwas ganz anders vorstellen: Der Autor betonte im ersten Thread, dass keine EQ´s im Spiel gewesen wären. Wenn sich der Klang irgendwie ganz komisch anhört, dann kann das natürlich an einer Übersteuerung liegen. Das könnte man aber auch als Verzerrungen beschreiben. Komischer Klang und der Hinweis auf EQ´s brachte mich auf eine ganz andere Idee: Interferenzen auf der Summenschiene = Kammfiltereffekte. Das ist zwar bei Bands recht ungewöhnlich, aber ich möchte trotzdem darauf hinweisen.


    Bitte die Mikrofone so positionieren, dass sie immer genau ein Instrument abnehmen und der Schall eines anderen Instrumentes garantiert mindestens 12dB leiser ist (3:1-Regel).


    So long
    Wolfgang

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • hallo wolfgang,


    ich habe nochmal zu den pegeln ein bisschen recherchiert.


    es gibt wohl keine absolute einigkeit, wie groß der headroom sein sollte.
    einige sprechen von -9dBFS, andere von -18dBFS.


    wichtig ist dabei aber die botschaft, das man überhaupt einen headroom lassen sollte ;)
    und wie MP das bereits richtig beobachtet hat, wissen das einige pultbediener offenbar nicht, deshalb sollte man das hier ruhig mal erwähnen.


    die anzeigen beim 01V96 (erste gelbe LED bei -18dBFS) beziehen sich laut Pegeldiagramm auf einen pegel von +6dBu.
    (nicht 0dBu wie ich geschrieben habe - ich werde das oben gleich mal verbessern!)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo wora,


    ja, sehr verwirrend. Nur über deine Angabe +6dBu bin ich gestolpert. Das ist doch der Rundfunkpegel. Ein Blick in "mein" Pegeldiagramm sagt mir:


    Maximal Output: +24dBu = 0dBFS (EDIT: Input in Output geändert)
    Nomal-Output: +4dBu = -20dBFS (EDIT: Input in Output geändert)


    Hey, wenigstens Yamaha hält sich an meine Vorstellung, die Schrittweite von 2*9dB auf 2*10dB zu vereinfachen :wink:


    Zitat von "WolfgangK"

    ... -18 dBFS = üblicher Musikspitzenpegel (2*9dB, keine Ahnung, wieso die nicht 2*10dB genommen haben) ...


    Aber du hast natürlich Recht: Wenn die Anzeige bei -18dBFS gelb wird, sind das dann logischerweise +6dBu und damit 2dB über dem Nennpegel der meisten Endstufen. Also ist auch da noch etwas Vorsicht angesagt, wenn sich kein entsprechend eingestellten Controller oder Limiter in den Weg stellt :twisted:


    Aber welcher Anwender macht sich darüber schon Gedanken? Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, aber logarithmische Größen sind ja nun nicht jedermanns Geschmack.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • (um mal ein bisschen off topic zu bleiben ;-))
    was ich auch schade finde ist der kopfhörerverstärker.


    mit meinem hörer (ATM40) habe ich an analogen pulten nie probleme mit der lautstärke, aber mit dem 01V schon...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    (um mal ein bisschen off topic zu bleiben ;-))
    was ich auch schade finde ist der kopfhörerverstärker.


    mit meinem hörer (ATM40) habe ich an analogen pulten nie probleme mit der lautstärke, aber mit dem 01V schon...


    und mit Sicherheit auch am 02R(96), da kommt noch weniger raus... Hallo Yamaha, es gibt nicht wenige Leute die mit diesem Pult bei RnR-Pegeln Monitor aus der Front mischen und einen Kopfhörer mit mehr als 32 Ohm Impedanz benutzen! Mir gehts auch allmählich auf dem Senkel da jedesmal den 500er Sony-DJ-Hörer benutzen zu müssen, weil mit dem guten DT770 mit 250 Ohm einfach nix zu hören ist...! :twisted:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hallo,


    also weiter mit dem OT: Mit DT770Pro geht´s so halbwegs, mit 770M aber tadellos (trotzdem muss man ziemlich weit aufdrehen). Die Kritik ist auf jeden Fall gerechtfertigt, ich würde mir da auch mehr Reserven wünschen. Schließlich gehört der 770M zu den lautesten und gedämmtesten Kopfhörern, die ich kenne.


    Aber ob uns hier jemand hört? Also wollen wir hier mal lieber nicht sentimental werden. Ist ja schließlich ein PA-Forum und keine Beerdigung.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Servus,


    um nochmal auf die Sound-Problematik zu sprechen zu kommen:


    Wir überlegen uns auch ein 01V anzuschaffen. Bin mit der digitaltechnik noch nicht sonderlich vertraut, für ein neues Analogpult + Siderack fehlt uns leider auch die Kohle! Gedacht war das Pult als Livemixer für unsere Band.


    Allerdings hat mich der Thread hier jetzt schon ein wenig stutzig gemacht.
    Heißt das etwa, dass ich die 16 Kanäle nicht alle gleichzeitig auf den Stereobus legen kann? Oder muss/kann ich die vorher über die anderen acht Busse "zusammenfassen"? Wie sieht das dann mit den Monitorwegen (Omni outs) aus? Selbes Prozedere?


    Noch ne Frage: den Pegel der einzelnen Kanäle sollte ich max. auf -18 db pegeln, right?


    Könnt ihr mir da helfen?
    Vielen Dank schonmal!



    Gruß,
    Andreas

  • nein, das bedeutet nicht das man beim routen aller signale auf den Master-bus probleme bekommt.
    dies scheint nur in den mix-bussen (subgruppen) ein problem zu sein.


    ich steuere das pult meist so aus, das ich bei max -12dB lande. das ist dann (je nach signal) ein durschnittspegel von ca. -18dB.
    im laufe eines gigs wird der eine oder andere musiker schon noch etwas lauter, wodurch der verbleibende headroom dann etwas kleiner wird.
    das finde ich aber praxisgerecht, zumindest aus meiner erfahrung.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Thanx!


    Und wie sieht das mit den Auxen aus? Wir wollten vier Auxe mit den internen Effekten (@ 44 kHz) und vier als Monitorwege (auf die omni outs geroutet) nutzen. Könnte es da Probleme mit dem "summieren" geben?


    Gruß,
    Andread

  • Ok, Danke, werden das Teil demnächst mal ausleihen.
    Mal sehen wie wir damit klar kommen.


    bzgl. Samplingrate: ob der Unterschied soo groß (hörbar) ist.
    Abtasttheorem etc. sind mir schon vertraut, aber für CD wird ja auch nich höher gesampled.
    Naja, ist ja egal, kann man ja auch nehmen, Hauptsache dass alle 4 Effektprozessoren genutzt werden können.
    Ich denke dass für live Anwendungen die Samplingrate ausreicht, oder?


    Gruß,
    Andreas