• Würde Euch mal um was völlig verrücktes Bitten. Wer von Euch bekommt die Technische Liste von sagen wir Woodstock ´69 hin??? Möchte einfach mal wissen was in dieser Zeit so für Zeug rumstand. Was der Oberhammer wäre, wenn jemand noch Boxen aus dieser Zeit hat und die auch noch einsatzfähig sind.
    Dafür bin ich dann leider doch ein bißchen zu jung. Ach übrigens für alle Baßhornfreunde ich rede nicht von den ´80ern wo das ganz groß war. Diese Zeit habe ich selbst erlebt. Ich rede wirklich von noch viel früher.



    MfG



    Sachsen-Mike

  • du meinst wo es noch die regel war das der mixer auf der bühne standt und nur eine art gesangsanlage gab und wo wir tontechniker mit weißen gitteln und block rumgelaufen sind :smile: ach ja die hornbrille hab ich vergessen :wink: *g*

  • jaaaa, genau die Zeit meine ich. Aber wie heben die das in Woodstock denn in die Reihe bekommen? Wir würden warscheinlich mit dem selben Mat. nicht mal ne kleine Beschallung machen. Wäre echt lustig sowas mal zu machen. 2 Regler einer für Höhen einer für Bässe und so weiter. Auch die PA würde mich interessieren.


    Wer ist denn schon ein bißchen älter von uns und weiß was davon???



    MfG


    Sachsen-Mike

  • Wow, das nenn ich sidewing.
    Die Masse heutzutage, damit kann man ja bis zum Mond beschallen :smile:

    Nichts ist auch mal ganz erfrischend.

  • Das von Pink Floyd und das von Jimi Hendrix ist schon so richtig fetzig. Es war auf jeden Fall schon mal so richtig laut. Wie der Sound wirklich war??? Man sollte sich auch überlegen, daß damals die Hifitechnik auch noch nicht so weit war. Viele hatten damals einen Kassettenrecorder und das wars. Und damit war der Sound aus so einer Monster-PA auf jeden Fall besser wie zu hause.



    MfG



    Sachsen-Mike

  • Ausführende Firma Bill Hanley Sound
    Woodstock soll eine gesamtleistung von rund 10kW RMS gehabt haben, bestehend aus EV Sentry4 Komponenten, McIntosh Röhren Verstärkern, Shure 565 Mics. Angaben zum Mischpult konnte ich nicht finden, aber vermutlich irgendwas in der Richtung Hill oder Altec??


    Audiobuddy

  • Das war in etwa so:
    früher gab es keine FOH Beschallung im heutigen Sinne. Es wurden einfache Mischpulte zusammengebaut mit minimaler Klangregelung, die meistens auf der Bühne standen. Effekte gab es kaum, ein Bandecho war schon der Hammer. Dynamics gab es in den 60ern auch noch nicht. Die PA bestand fast immer aus den damals sehr populären Kinosystemen "Voice of theatre" von Altec und der legendären 4560 von JBL! Die wurden in Massen aufeinandergestapelt und mit 1" Aletc und JBL Hörner kombiniert und mit 100 Watt Röhrenendstufen gepowert. Die Treiber wurden passiv angekoppelt. Über phasing machte man sich wenig gedanken, es klang eh wie der Teufel! Speziell beim Woodstock wurden sehr viele Altec 511 Hörner mit der " Voice of theatre" auf Baugerüsten aufgebaut!
    Weit wurde damit nicht getönt, fettes Brett schon garnicht. Gegen ende der 60er kamen dann die ersten richtigen PAs zum Einsatz. Pink Floyd mit Britania Row aus England waren wahre Pioniere im Selbstbau. In der Anfangsphase von Pink Floyd wurden sogenannte WEM Kabinette verwendet. WEM stellte ein kleines Hornsystem her, was aber von Tour zu Tour durch Martin Nußecken mit Rasierern und JBL und Vitavox 2" Hörner ersetzt wurde. Allen & Heath baute damals die ersten Mixer mit Auxwegen und Subgruppen, speziell für Floyd. Auch Equalizer und erste Aktivweichen kamen zum Einsatz, und nicht zu vergessen die sensationellen "Phase Linear" Endstufen mit 2 x 300 Watt. Später kamen dann noch Quad und Crown DC300 Stufen dabei. Auch die Gruppe Yes baute schon immense Stacks auf. Hier kamen auch sehr viele 4560 als Midbins zum Einsatz. Inzwischen waren auch die 075 Zitronenpressen am Markt, die als Tweetergürtel Jahrelang allen Stacks die Krone aufsetzten. Wie war der Sound? Verglichen mit heute eher hohl und plärrig. Laut war es schon - wenn genung aufeinandergestapelt war. Über Laufzeit, Phasing usw. machte man sich erst in den späten 80ern Gedanken.
    Ich könnte vieles dazu schreiben, aber ich bräuchte (glaube ich) einen Tag dafür. Es war eine spannende Ära, große Namen waren damals Gauss, Altec, Vitavox und JBL! Verstärker gab es nur von Phase Linear und Crown. Die Mischpulte waren meist speziell gebaut usw.
    Das war es erstmal von mir
    Stefan

  • jetzt setzen wir noch einen drauf. Wie ist dann so eine gute Liveaufnahme wie "Deep Purple Made in Japan" gemacht worden??? Der Sound ist ja wirklich nicht schlecht. (Mir gefällt er besser wie die Purple Studiosachen aus der Zeit.)



    MfG



    Sachsen-Mike

  • Zu der Zeit hatte man schon separate Recordingmobile dabei. Alles wurde mehrspurmäßig auf Band aufgenommen und später gemastert. Die Mikrofonie in den 70ern war weitgehend in Ordnung, auch das Drumset wurde schon komplett einzeln gemiked!
    Die Saalbeschallung fließt ja nicht in die Aufnahme mit ein - der Sound nach draußen spielt für die Liveplatte ja keine Rolle. In den 70ern waren die PAs schon richtig groß. Sehr beliebt war da das Martinbin (1 x 15" Gauss in einem Horn), Midbins von Martin (der Rasierer, wegen seiner runden Form vorne) und große 2" JBL Hörner mit Tweetern.
    Amps waren in den 70ern von Crown DC300, RSD 800b und Peavy CS800. Auch BGW war ein Hersteller, der eine Zeit lang gut am Markt war. Die Stufen hatten alle so um die 2 x 400Watt an 4 Ohm. Aktivweichen gab es schon, damals wurde viel Furmann und DDA verwendet.
    Es gab zu dieser Zeit auch schon die ersten Kompressoren von DBX und Urei. Klark baute schon Equalizer, und die Ursa Major Space Station lieferte schon "beeindruckenden" Effekt. Das Shure 58 gab es schon, und die ersten Soundcraft Livekonsolen wurden in kleinen Serien gebaut. Allen & Heath hatte den Vorsprung zu Floyd Zeiten wieder verloren, Britannia Row bekam zu dem Zeitpunkt erste Konsolen von Midas.
    Richtig ab ging es dann in den 80ern. Da wurde immer mehr produziert, und alles wurde wesentlich besser. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch deutsche Hersteller geboren; Daub, Mitec, Zeck, Stage Accompany aus Holland usw. sorgten auch im Inland für gutes eigenes Equipment.
    Aber die 70er wurden noch von England und Amerika dominiert.
    Stefan

  • Also was mich jetzt interessieren würde ob von Euch auch noch jemand solch altes Material besitzt??? Habe mal wieder unsere alten Hornbässe ausgegraben...sind aber schon mit EV Speakern bestückt. Klingen trotzdem im vergleich zu jetzt nicht gut. Aber uns wurde damals erzählt, daß Hörner erst ab 30 Metern so richtig wirken. Konnten wir leider nicht richtig probieren :wink:. Hatten nur 550 Watt pro Seite (300 Watt Bass, 200 Watt Mitten und 50 Watt Höhen, über aktives 3 Wege x-over) und sind damit nie in großen Locations gewesen. Leider hat man von den angesprochenen Hörnern bei einer Open Air Veranstaltung in den 80ern auch nach 30 Metern nicht mehr viel gehört :wink:.
    Aber wir mußten durch die Abmessungen der Boxen immer schon mit einem LKW ausrücken. Ganz zu schweigen vom Tragen.



    MfG



    Sachsen-Mike

  • Zitat

    Also was mich jetzt interessieren würde ob von Euch auch noch jemand solch altes Material besitzt???


    Also ich habe noch ein altes Eli-Stack im Einsatz, so richtig alt ist das aber nicht, vielleicht so 1980. Das klingt richtig gut, aber ist für das, was rauskommt, sehr voluminös.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Sonst scheint noch keiner in den Ecken seines Lagers noch was Hasenstall mässiges gefunden zu haben was sich dann als ehemalige PA Box enttarnt. Eigentlich schade. Würde mal hören wollen wie es so in den 70ern geklungen hat.


    MfG


    Sachsen-Mike

  • hab noch ne McGee Endstufe, ist aber nicht wirklich alt, so anfang 80ziger jahre.
    4HE 27 kg und "nur" 2x270 Watt Sinus@ 8Ohm


    sound ist okay, und man kann noch locker damit tops betreiben oder als Mono Block ein Sub.

  • Könnte 10 4560 mit entsprechenden 2" Hörnern, W Bins, Tweetern anbieten. Sind beständig im Einsatz, Amps dazu LAB 4000, LAB 1600, KMT Q600, auf 418 BSS Weiche. Noch Fragen wies klingt.